DE8807142U1 - Vorgefertigtes flächiges bahnenförmiges Textil-Bauelement - Google Patents

Description

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Anmelder:

Udo HUbner, Bürgerstr. 24, 3l60 Lehrte/Hämelerwald

Bezeichnung

Tennisbodenbelag

oesCi'ireiuung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein flächiges, bahnenförmiges Textilbauelement in VelourausfUhrung zur Verwendung als Tennisbodenbelag, wobei im Tuftingverfahren ein Teppichboden hergestellt wird, dessen Oberseite strukturiert ist. Dies-? Oberseite hat Erhebungen und Vertiefungen für die Aufnahme eines Granulates (insbesondere EPDM-Granulat). Es können aber auch andere Granulate aus eiastom*ren Kunststoffen eingebracht werden.

Die Erhebungen sind velourartig ausgebildet, d.h. die Fasern stehen fast senkrecht, bürstenartig nach oben und erfüllen eine Bremswirkung des Fußes in der Gleitphase beim Tennisspiel. Alle bisherigen Gleitbeläge mit EPDM-Granulateinstreuung sind ausschließlich Nadelvliesbeläge in unterschiedlicher Struktur.

Es ist bekannt, daß Velourbeläge ohne Granulateinstreuung mit möglichst dichter Faserstellung als Tennishallenbeläge verwandt werden. Diese Beläge lassen ein Gleiten des Fußes nicht zu, sondern fixieren den Fuß im Bewegungsablauf sehr stark, so daß der

gesamte Schub aus der Bewegung in den Gelenken und Bändern aufgefangen wird.

Die bisherigen Nadelvliesbeläge mit Granulateinstreuung, also die bisherigen Gleitbeläge, haben sämtlich den Nachteil, daß der Spieler auf ihnen zu stark rutscht. Die im Nadelvlies verarbeitete Faser läßt sich produktionstechnisch nicht velourähnlich (mit senkrecht stehender Faser) herstellen, weil bei Nadelvliesen die Faser durch

Nadeleinstiche mit Widerhaken sehr stark verwirrt wird.

Die vorliegende Erfindung macht sich die Vor- und Nachteile dieser verschiedenen Beläge zu einer neuen Konstruktion zu Nutze, indem man erreicht, daß aus dem sehr stark stoppenden Velourbelag durch die Beigabe von Granulat ein Gleitbelag erzeugt wird. Dieses ist aber nur möglich, wenn man im Belag entsprechende Tiefzonen schafft, die das Granulat halten und so Depotzonen bilden.

Die Tiefzonen erzielt die vorliegende Erfindung durch das V/eglassen von Noppen in regel- oder unregelmäßigen Abständen. Es entsteht so ein Velourbelag mit fehlenden Noppengassen (siehe Skizze), in die das Granulat eindringen kann, und die damit vollgefüllt werden.

Beim Tennisspiel wird beim Spielen die einzelne Textilnoppe heruntergedrückt und gibt so dem Fuß neues Granulat frei, das zum Gleiten des Fußes benötigt wird. Die senkrecht stehenden Florfaden mit ihrer bürstenartigen Struktur verhindern ein zu starkes Gleiten, wie es bei allen Nadelvlies-Gleitbelägen der Fall ist.

Dss Ziel der Gleitbeläge ist es, den Sand- oder Aschenplatz, wie er als Außenbelag verwandt wird, in den Spieleigenschaften zu kopieren. Nur ist dieses mit Nadelvliesbelägen bisher nicht gelungen, weil diese eben ein zu starkes Gleiten verursachen. Die Textilfaser kann durch die nicht bürstenartige Verarbeitung zu keiner ausreichenden Bremswirkung führen.

Die vorliegende Erfindung fußt also im wesentlichen auf die velourartige Faserstellung in der Textilschicht, die eine entsprechende Bremswirkung verursacht, daß der Fuß wie auf Sand oder Asche kontrolliert gleiten kann. Durch das zu starke Gleiten oder Rutschen auf Nadelvliesbelägen passieren ständig kleinere Unfälle, weil die Spieler nicht kontrolliert rutschen, sondern "ausrutschen".

Es ist bei der vorliegenden Erfindung nicht entscheidend, den Textilbelag als Tuftingteppich herzustellen, ebenso ist es auch als Webteppich möglich oder die Tiefzonen durch Weglassen von Noppenfäden zu erreichen, ebenso kann man die Tiefzonen auch dadurch herstellen, daß in diesem Bereich eine Schlinge gebildet wird (siehe Skizze).

Die Tiefzonen müssen auch nicht regelmäßig mit den Erhebungen abwechseln, es können auch unregelmäßige Abstände sein, sowohl in Quer-, als auch in Längsrichtung zur Teppichbodenbahn.

Noch nie wurde ein Textilvelour (gleichgültig welcher Herstellungstechnik) als Gleitbelag hergestellt, darin liegt die Einaigartigkeit dieser Konstruktion. Die Höhe des Faserflors oder die Garntype sind dabei von untergeordneter Bedeutung.

Claims (7)

Tennisbodenbelag Schutzansprüche

1. Vorgefertigtes flächiges, bahnenförmiges Textil-Bauelement, dadurch gekennzeichnet, daß es vorzugsweise aus einem Tufting-Teppichboden in Verloursauslührung besteht, dessen Oberseite strukturiert ist, mit Erhebungen und Vertiefungen, in das ein Granulat (vorzugsweise EPDM-Granulat oder auch andere elastomere Kunststoffgranulate) eingestreut ist. Die Vertiefungen nehmen des Granulat auf. Das beschriebene Bauelement weist eine Oberfläche mit ausgeglichenen Gleit- und Bremszonen auf.

2. Bauelement naoh Anspruch 1, dadurch g ekennzei -, hnet, daß die Erhebungen und Vertiefungen regelmäßig oder unregelmäßig sind, weil teilweise Noppenreiheh im Tufting-Teppichboden ausgelassen sind und so gleiche oder ungleiche Abstände der Erhebungen und Vertiefungen bestehen (Skizze 1 und 2).

3. Bauelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch Erhebungen und Vertiefungen vorhanden sind, die im oberen Bereich dess Teppichbodens eine Verlournoppe und im unteren Bereich eine Schlinge ausgebildet haben (Skizze 3).

4. Bauelement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die fehlenden Noppengassen im Teppichboden gerade oder ungerade verlaufen (Skizze 4 und 5).

5. Bauelement nach Anspruch 1 bis 4, dadurch g ek e nnzeichnet, daß die Erhebungen und Vertiefungen des Tufting-Teppichbodens in Bahnenbreite eine dichte Anordnung der Florfäden und in Längsrichtung der Teppichbahn größere Einstichabstände haben.

6. Bauelement nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen und Vertiefungen in dem Tufting-Teppichboden punktuell auftretei., weil teilweise Florfaden im Bauelement evtl. auch durch nachträgliches Ausstanzen, fehlen (Skizze 6).

7. Bauelement nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Teppichboden grwebt ist.