DE867107C

DE867107C - Schutzsystem zur UEberwachung des Isolationszustandes von Kabeln, insbesondere Fernmeldekabeln

Info

Publication number: DE867107C
Application number: DEF5452A
Authority: DE
Inventors: Ernst Dipl-Ing Badum; Egon Dr Rer Nat Goedicke; Sebastian Schaub
Original assignee: Felten and Guilleaume Carlswerk AG
Current assignee: Felten and Guilleaume Carlswerk AG
Priority date: 1951-01-21
Filing date: 1951-01-21
Publication date: 1953-02-16

Description

Schutzsystem zur Überwachung des Isolationszustandes von Kabeln, insbesondere Fernmeldekabeln Es ist bereits vorgeschlagen worden, Kabel mit einem Schutzsystem zu versehen, welches zwischen der Kabelseele und dem Metallmantel angebracht wird und dazu dient, die Kabel während des Betriebes hinsichtlich ihres Isolationszustandes zu überwachen. Zu diesem Zweck ist bei dieser Anordnung über der Kabelseele eine Bewicklung angebracht, die zumindest teilweise aus Metall besteht, wobei also die hierfür verwendeten Bänder aus Metallfolie, aus metallisiertem Papier oder einem metalldurchwirkten Textilband od. dgl. bestehen können. Diese Metall enthaltende Bewicklung, auf der ein oder mehrere Drähte mit definiertem Widerstand aufgebracht sind, ist von dem Metallmantel durch eine oder mehrere Lagen eines saugfähigen Papiers getrennt. Der Isolationswiderstand zwischeu Prüfleiter und -Metallmantel wird laufend überwacht. Dringt durch eine Undichtigkeit des Metallmantels Feuchtigkeit in das Kabel ein, so wird hierdurch in erster Linie der Isolationswiderstand zwischen Prüfleiter und Kabelmantel verringert, ohne daß jedoch die Feuchtigkeit infolge der weitgehenden Wasserundurchlässigkeit der Metall enthaltenden Bewicklung sofort in die Kabelseele einzudringen vermag.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Metall enthaltendeBewicklungzwar hinsichtlich ihrer Eignung für das Schutzsystem die Erwartungen voll erfüllt, daß sie jedoch auf die elektrischen Eigenschaften des (Kabels nicht ohne Einfluß ist. Die Tatsache nämlich, daß die Bewicklung .Metall enthält oder sogar ganz aus Metall besteht, macht es notwendig, daß diese Bewicklung nicht unmittelbar auf die Kabelseele aufgebracht werden kann, da sonst die Übertragungseigenschaften des Kabels ungünstig beeinflußt werden. Die Anbringung dieser Bewicklung in größerer Entfernung von der Kabelseele, beispielsweise in der bisherigen Entfernung des Bleimantels, würde jedoch zu einer Verteuerung des Kabels führen.
Diese Nachteile werden bei einem anderen Vorschlag vermieden, bei dem statt der Metall enthaltenden Bewicklung eine Bewicklung aus einem in Paraffin getränkten Papier verwendet wird. Bei der Anordnung gemäß diesem Vorschlag wird zwar eine Änderung der Übertragungseigenschaften vermieden, jedoch hat es sich gezeigt, daß bei der Trocknung des Kabels, die bei Temperaturen von etwa ioo°' C stattfindet, das in dem Papier enthaltende Paraffin schmilzt und teilweise in die anliegenden Papierschichten abwandert. Hierdurch wird die Ansprechempfindlichkeit des Schutzsystems erheblich herabgesetzt und auch die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit im ungünstigen Sinne beeinflußt.
Bei dem Schutzsystem gemäß der Erfindung werden die genannten Nachteile dadurch vermieden, daß zwischen der Kabelseele und den Prüfdrähten eine Bewicklung aus Lackband angebracht ist. Das Band selber kann aus Papier oder einem Textilgewebe bestehen und nur auf einer öder auf beiden Seiten lackiert sein. Wesentlich ist, daß hierfür ein Lack verwendet wird, der bei den üblichen Trocknungstemperaturen von ioo bis -i2o° C beständig ist und der andererseits genügend feuchtigkeitsundurchlässig ist. Als besonders geeignet haben sich hierfür Öllacke erwiesen und Bänder bzw. Papiere, die unter dem Namen Excelsior-Band-bekanntgeworden sind. Die Bewicklung selbst kann ein- oder zweilagig vorgenommen werden. Bei der einlagigen Bewicklung läßt man die Windungen zweckmäßig sich überlappen. Bei der zweilagigen Bewicklung liegen die Windungen jeder Lage anstoßend aneinander, wobei die zweite Lage die Fugen der ersten Lage überdeckt.
Die über dieser Bewicklung liegenden Prüfdrähte werden zweckmäßig so aufgebracht, daß sie allseitig von saugfähigem Papier. umgeben sind. Im allgemeinen ist es daher vorteilhaft, auf der Bewicklung mit Lackband zunächst eine Lage mit saugfähigem Papier aufzubringen, worüber sodann die Prüfdrähte zu liegen kommen. Über diesen befinden sich wieder vörteilhafterweise zwei Lagen saugfähigen Papiers. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Hierin bedeuten i die Kabelseele mit einer darüber befindlichen Papierbandage 2. Es folgt die Bewicklung 3 mit Lackband, auf der zunächst eine Lag0 q. aus saugfähigem Papier aufgebracht ist. Darüber liegen die Prüfdrähte 5, wovon bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vier gezeigt sind. Die Zahl dieser Drähte kann natürlich entsprechend den jeweiligen Verhältnissen auch anders gewählt werden. Zwischen den Prüfdrähten 5 und dem Metallmantel ? liegen einige; vorzugsweise zwei Lagen aus saugfähigem Papier 6.
Das Schutzsystem gemäß der Erfindung kann, wie es anderweitig bereits vorgeschlagen ist, mit einem Druckgassystem kombiniert werden, indem das Innere des#Kabels ständig unter Druck gehalten wird. Auch ist es möglich, die durch das Schutzsystem erfolgte Anzeige des Fehlers dazu zu benutzen, erst bei Auftreten des Fehlers das Innere des Kabels unter Druck zu setzen oder den vorhandenen Druck zu erhöhen. Hierdurch kann erreicht werden, daß das Auftreten eines Fehlers zwar sofort angezeigt wird, daß jedoch das Vordringen der Feuchtigkeit bis zur Kabelseele verzögert oder gar verhindert wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schutzsystem zur Überwachung des Isolationszustandes der Kabelseele gegenüber dein Metallmantel, insbesondere bei Fernmeldekabeln, bei dem der Isolationswiderstand zwischen über der Kabelseele befindlichen Prüfdrahten und dem gegenüber den Prüfdrähten durch saugfähiges Papier isolierten Metallmantel laufend beobachtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kabelseele und den Prüfdrähten eine Bewicklung aus Lackband angebracht ist.
2. Schutzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewicklung aus einem ein- oder beiderseitig lackierten Öllackband besteht.
3. Schutzsystem nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet; daß aber- und unterhalb der Prüfdrähte Lagen aus saugfähigem Papier angebracht sind.
4. Die Kombination eines Schutzsystems gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit einem Druckgasprüf- bzw. Druckgasschutzsystem.