DE859806C

DE859806C - Raumformenmessgeraet

Info

Publication number: DE859806C
Application number: DEF449D
Authority: DE
Inventors: Hanns Fickert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1942-01-23
Filing date: 1942-01-23
Publication date: 1952-12-15

Description

Raumformenmeßgerät Das Ausmessen von auf Werkzeugmaschinen fertiggestellten Werkstücken mit den gewöhnlichen Meßwerkzeugen, wie Maßstab, Taster, Schublebre u. dgl., stößt für manche recht verwickelte Raumformen auf große Schwierigkeiten und macht es häufig erforderlich, von solchen Werkstücken ein Probestück, wie es etwa auf der Kopierfräsmaschine hergestellt ist, in einzelne Schichten zu zerschneiden und deren Querschnitte nachzumessen, um festzustellen, ob auch die durch die Zeichnung vorge schriebenen Abmessungen an allen Stellen erreicht sind. Das ist ein umständliches, zeitraubendes und auch kostspieliges Verfahren.
Diese Nachteile vermeidet das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Raumformenmeßgerät, das gestattet, jeden beliebigen Punkt des Werkstückes oder Modells nach seinen drei räumlichen Koordinaten genau nachmessen zu können, auch bei verwickelten, mit vielen Aushöhlungen und Unterschneidungen versehenen Formen.
Das Gerät besteht aus einem Stativ, das aus einer Grundplatte und einer darauf stehenden und um ihre Achse einstellbaren Säule besteht. An dieser Säule ist in der Höhenrichtung ein Querbalken verschiebbar und der Höhe nach durch eine Stellschraube einstellbar, an welchem entlang in entsprechender Führung und d senkrecht zu ihm ein Auslegearm angeordnet ist. Sowohl der Querbalken als auch der Auslegearm besitzen eine genaue Millimeterteilung mit Ablesungsnonius, und an denAuslegern ist in einem verschiebbaren Arm ein Taststift angeordnet, der sowohl in der Höhe einstellbar ist als auch in seiner als Kugelgelenk ausgeführten Führung nach allen Richtungen verstellt werden kann, Der Taststift ist gleichfalls mit einer Millimeterteilung und Nonius versehen, und die Kugellagerung ist nach Längen- und Breitengraden eingeteilt, so daß man die Schrägstellung des Taststiftes genau ablesen kann.
Mit der Spitze oder der Fläche des Taststiftes kann jeder beliebige Punkt des auszumessenden Werkstückes oder Modells bezüglich seiner Raumkoordinaten zu einem festgelegten Koordinatenachsenkreuz festgestellt werden.
Eine beispielsweise Ausführungsform eines derartigen Raumformenmeßgerätes ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Ansicht von oben und Abb. 3 in vergrößertem Maßstab die Vorrichtung zur genauen Einstellung des Querbalkens Szw. -des Taststiftes auf diesem.
Das Stativ des Gerätes besteht aus einer Grundplatte 1, die eine Spannhülse 2 trägt, in der die Säule 3 mittels der Schraube 4 festgeklemmt wird.
Auf dieser Säule ist in der Höhenrichtung verschiebbar ein Querbalken 5 angeordnet, der in der Höhenrichtung mittels der Schraubenspindel 6 einr gestellt werden kann. Der Querbalken besitzt eine schwalbenschwanzartige Führung 7, in der der Ausleger 8 verschoben werden kann. Eine Teilung 9 ist auf dem Querbalken angeordnet, und der zugehörige Nullstrich mit Nonius 10 befindet sich auf dem Ausleger 8, so daß man -genau die Stellung dieses Auslegers auf den Querbalken feststellen kann, Die Verschiebung des Auslegers auf dem Querbalken erfolgt zunächst von Hand, worauf die Feinstellung durch die in Abb. 3 in größerem Maßstab dar gestellte Vorrichtung erfolgt. In der Führung des Querbalkens 5 liegt ein Rohr II, das auf der einen Seite innen mit dem Gewinde 12 versehen ist. In dieses Gewinde greift eine Gewindespindel 13 ein, die außen den Drehknopf 14 trägt, aber infolge eines an ihr angebrachten Bundes 15 in der Längsrichtung nicht verschoben werden kann. Der Ausleger 8 greift um dieses Rohr ii herum und kann mittels einer Schraube I6 an ihm festgeklemmt werden. Das Rohr ist auf der anderen Seite in einem feststehenden Bolzen 17 geführt.
Ist der Ausleger 8 zunächst auf dem Querbalken 5 grob eingestellt, so wird mittels der Schraube I6 der Ausleger an dem Rohr Ii festgeklemm, t, und es kann dann eine Feinverschiebung mittels der Schraubenspindel 13, 14 erfolgen, wodurch es mög-Jich ist, den Ausleger 8 genau auf den gewünschten Punkt der Teilung 9 einzustellen.
Auf dem Ausleger 8 ist gleichfalls in einer entsprechenden Führung verschiebbar der Arm 18 angebracht, der wiederum an einer Teilung 19 eingestellt werden kann. Die Feineinstellung des Armes erfolgt dann durch eine mit dem Drehknopf 19a versehene Schraubenspindel entsprechend der Abb. 3.
In dem Arm 18 ist ein Kugelgelenk angeordnet, dessen nach außen heraustretende Kugel 20 mit einer Einteilung nach Längen- und Breitengraden versehen ist. In dieser Kugel führt sich in der Längsrichtung verschiebbar der Taststift 21, dessen Höhenstellung an der Teilung 22 abgelesen werden kann; Der Taststift hat unten eine auswechselbare Spitze 23, die auch durch einen zylindrischen oder anderen Stift ersetzt werden kann.
Wenn ein Werkstück 24 mit diesem Gerät ausgemessen werden soll, so wird es auf einer Richtplatte 25 befestigt und auf dieser dlann das Meßgerät mit der Grundplatte 1 aufgestellt. Man kann dann mit dem Taststift 21 jeden beliebigen Punkt des Werkstückes erreichen und seine Lage zu dem Nullpunkt des Koordinatensystems des Meßgerätes an den Teilungen ablesen. Die Höhenlage wird an der Teilung 22 des Taststiftes 21, die Breitenstellung an der Teilung 19 des Auslegers 8 und die Längslage an der Teilung 9 des Querbalkens 5 abgelesen.
Handelt es sich um die Feststellung der Neigung schräger Flächen, so wird die kegelförmige Tastspitze 23 gegen eine zylinderförmige ausgetauscht und dieser Zylinder mit einer Erzeugenden an die schräge Fläche angelegt. Aus der Neigung des Tast-, stiftes 21, die an der Längen- und Breitenteilung der Kugel 20 abgelesen werden kann, kann dann die Schräge der betreffenden Fläche festgestellt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, jedes Modell oder Werkstück auch bei verwickelten Formen genau an allen Stellen nachzumessen, ohne das Werkstück in einzelne Schnitte zerlegen zu müssen, Auch umgekehrt kann natürlich das Meßgerät zum Anreißen von bestimmten Punkten an Werkstücken Verwendung finden.
Die Vorrichtung zur Feineinstellung des Auslegers bzw. des den, Taststift tragenden Armes kann auch anderer Art, als in Abb. 3 dargestellt ist, sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Raumformenmeßgerät, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Stativ ein mit Teilung versehener, in der Höhe einstellbarer Querbalken angeordnet ist, an dem ein Ausleger verschiebbar ist, der an einem auf ihm verschiebbaren Arm einen in der Höhe einstellbaren Taststift trägt.
2. Ausführungsform des Gerätes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stativ aus einer Grundplatte mit Klemmhülse besteht, in der eine den Querbalken tragende Säule einstellbar befestigt ist.
3. Ausführungsform des Gerätes nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Querbalken sowie der Ausleger und der Taststift je eine zweckmäßig mit Nonius versehene Teilung besitzen.
4. Ausführungsform des Gerätes - nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Taststift in einem gleichfalls mit Teilung versehenen Kugelgelenk nach allen Richtungen schwenkbar ist.
5. Ausführungsform des Gerätes nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß für die Einstellung des Auslegers sowohl als auch des den Taststift tragenden Armes eine Feinstellvorrichtung vorgesehen ist.
6. Ausführungsform des Gerätes nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinsteilvorrichtung aus einem mit dem Ausleger bzw. dem Arm des Taststiftes durch eine Klemmschraube zu verbindenden Rohr besteht, das in der Längsrichtung durch eine festgelagerte Schraubenspindel od. dgl. verschoben werden kann.
7. Ausführungsform des Gerätes nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch geken.nzeichnet, daß der Taststift mit einer abnehmbaren Tastspitze versehen ist, die gegen eine zylindrische oder andersgestaltete ausgetauscht werden kann.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften nr. 43 761, 339 117; schweizerische Patentschrift Nr. 84 079.