DE858620C - Dichtring - Google Patents

Description

• Gegenstand der Erfindung ist ein Dichtring, der besonders zur Abdichtung gegen hohe Drücke und bei hohen Temperaturen geeignet und bestimmt ist. Bei derartigen Dichtringen werden bisher als Füllmittel Faserstoffe, wie Asbest, angewandt. Die Dichtwirkung solcher Füllstoffe ist aber nur bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen befriedigend. Steigt die Erhitzung der abzudichtenden Teile dagegen stark an, dann ergeben derartige Füllstoffe bei hohen Wärmegraden nicht mehr genügende Abdichtung.
• Ferner ist es bekannt, für Abdichtungszwecke Hohlringe aus Metall mit einer Flüssigkeitsfüllung; beispielsweise Kupferrohr mit Ätherfüllung, zu verwenden. Diese Dichtringe sind jedoch bei hohen Temperaturen nicht brauchbar, da bei ihnen die Gefahr der Explosion besteht. Außerdem haben sie den Nachteil, daß eine einzige undichte Stelle, die beispielsweise nach dem Einfüllen der Flüssigkeit beim Abschließen übrigbleiben kann, die angestrebte Dichtwirkung völlig vereitelt. Es bietet auch große Schwierigkeiten, an Dichtringen einen dicht verschließbaren Hohlraum zu schaffen und ihn mit Flüssigkeit anzufüllen.
• Gemäß der Erfindung wird nun statt Faserstoffen und Flüssigkeiten als Füllmittel ein mineralischer Stoff verwendet, der zunächst in Gestalt eines feinen Pulvers in den Mantel derart gepreßt w=ird, daß er eine kompakte Masse bildet, und es wird ein solcher mineralischer Stoff verwendet, der vermöge eines Öl-, Fett-, Bitumengehalts oder eines Gehalts an gebundenem, vorzugsweise chemisch gebundenem Wasser bei hohen Temperaturen anstatt hinter der Wärmeausdehnung des Metalls zurückzubleiben oder gar zu sintern, das Bestreben hat, sich auszudehnen.
• Besonders geeignet ist Talkum, z. B. der als Speckstein bekannte Talk, der die Eigenschaft hat, daß er in Pulverform zu einem Körper gepreßt,bei Erwärmung bis etwa q.oo° wächst bzw. sich ausdehnt in solchem Maße, daß er, als Dichtmittel angewandt, bei solch hohen Temperaturen noch einen gasdichten Abschluß bis zu Drücken von 5o atü und mehr gewährleistet.
• Dieser Füllstoff ergibt an sich schon eine verhältnismäßig gute Wärmeableitung. Zur Erhöhung dieses Wärmeableitungsv ermögens wird ihm zweckmäßig Graphitpulver beigemischt.
• Der Blechmantel kann aus dünnem Kupfer- oder Weicheisenblech bestehen. Er wird vorzugsweise geschlossen gehalten. Bei besonderen Anordnungen, beispielsweise dann, wenn der Dichtring in entsprechenden Ausnehmungen versenkt angeordnet wird, kann der Mantel auch in bekannter Weise einseitig offen sein.
• Zwei Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt nebst einem besonderen Anwendungsbeispiel.
• Fig. i zeigt einen Querschnitt; Fig. 2 einen Grundriß eines Dichtringes, bei dem ,die Füllmasse a in einem dünnen Blechring e von U-förmigem Querschnitt liegt, Fig. 3 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel im Querschnitt einen ringwulstförmigen Dichtring, bei dem die Dichtmasse a in einem über seinen ganzen Umfang geschlossenen oder nahezu geschlossenen dünnen Metallring untergebracht wird; Fig. q. ist eine Draufsicht zu Fig. 3.
• Bei dieser Ausführungsform wird zweckmäßig die Fuge o, die entweder stumpf gestoßen oder auch überplattet sein kann, so angeordnet, daß sie bei angewandter Dichtung von einer der Dichtflächen überdeckt wird.
• Fig.5 zeigt ein solches Anwendungsspiel im Längsschnitt.
• Der Dichtring ist hierbei zwischen zwei Endflächen von Rohren d bzw. c untergebracht und wird in an sich bekannter Weise durch eine Überwurfhülse f und eine in ein Innengewinde derselben eingeschraubte Ringmutter g zusammengedrückt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dichtring zum Abdichten von Teilen, die hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt sind, bestehend aus einem Blechmantel und einer Füllung aus mineralischem Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff aus einem feinen Pulver von Talkum besteht.
2. 2. Dichtring nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllung Graphit beigegeben wird.