DE856033C - Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen

Info

Publication number
DE856033C
DE856033C DEP27736A DEP0027736A DE856033C DE 856033 C DE856033 C DE 856033C DE P27736 A DEP27736 A DE P27736A DE P0027736 A DEP0027736 A DE P0027736A DE 856033 C DE856033 C DE 856033C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbon monoxide
absorbent
pressure
gas
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP27736A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dr Deringer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sulzer AG
Original Assignee
Sulzer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sulzer AG filed Critical Sulzer AG
Application granted granted Critical
Publication of DE856033C publication Critical patent/DE856033C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/105Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, -hydroxides, oxides, or salts of inorganic acids derived from sulfur

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen Die Erfimiung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen mit Hilfe von komplexen Verb ndungen des einwertigen Kupfers in wässeriger Lösung, gelöst oder suspendiert, und ein Absorptionsmittel zur Ausführung des Verfahrens.
  • Für die Absorption von Kohlenmonoxyd aus Kokereigas, \\'assergas, Synthesegasen und anderen technischen Gasgemischen werden bekanntlich komplexe Verbindungen des ein,#vertigen Kupfers oder anderer zur Komplexbildung neigender Schwermetalle verwendet. Zu diesem Zwecke werden z. B. Cuprooxyd, Cuprochlorid, -nitrat, -carbonat, -laktat, -formiat oder die einwertigen Kupfersalze von anderen Säuren in wässerigen Lösungen der betreffenden Säuren oder wasserlöslichen Salzen derselben gelöst oder suspendiert. So wird beispielsweise Cuprochlorid in mehr oder weniger konzentrierten wässerigen Lösungen von Natriumchlorid, Calziumchlorid, Magnesiumchlorid usw. oder Gemischen solcher Salze gelöst oder gelöst und suspendiert. Die Absorption von Kohlenmonoxyd in solchen Absorptionsmitteln erfolgt durch Waschung der Kohlenmonoxyd enthaltenden Gasgemische mittels der Absorptionsmittel in bekannter Weise in Füllkörpertürmen, Sprudelwaschern usw. bei normalem oder erhöhtem Druck im Gegenstrom oder Gleichstrom oder durch Leiten der Gasgemische durch die Absorptionsmittel. Diese Absorptionsmittel haben die Eigenschaft, Kohlenmonoxyd evtl. zusammen mit Wasser oder anderen Komponenten zu mehr oder weniger labilen Kupfer-Kohlenmonoxyd-Komplexen zu binden. Die so mit Kohlenmonoxyd beladenen Absorptionsmittel vermögen ferner das Kohlenmonoxyd wieder gasförmig abzuspalten, wenn sie erhitzt werden oder/und wenn der Kohlenmonoxyddruck über den Absorptionsmitteln gegenüber dem Kohlenmonoxyddruck beim Absorbieren durch Entspannung (Evakuation) abgesenkt wird. Auf diese Weise kann das Kohlenmonoxyd zurückgewonnen und können die Absorptionsmittel für die erneuerte Verwendung zur Absorption regeneriert werden.
  • Solche Absorptionsmittel für Kohlenmonoxyd weisen bei bestimmten Temperaturen und bestimmter Konzentration des in denselben aufgenommenen Kohlenmonoxyds bestimmte Zersetzungsdrucke der Kohlenmonoxydverbindungen auf. Soll daher ein solches Absorptionsmittel Kohlenmonoxyd aus einem Gasgemisch aufnehmen, so muß der Kohlenmonoxydpartialdi#uck im Gasgemisch über dem Absorptionsmittel größer sein als der Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung in dem Absorptionsmittel bei der gegebenen Absorptionstemperatur, d. h. größer sein als der für diese Verbindung maßgebende Druck, bei welchem das Kohlenmonoxyd wieder gasförmig abgespalten wird.
  • Zur Abgabe von Kohlenmonoxyd aus dem Absorptionsmittel muß hingegen der Kohlenmonoxydpartialdruck im Gas über dem Absorptionsmittel kleiner gehalten werden als der Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung in dem Absorptionsmittel bei der gegebenen Zersetzungstemperatur.
  • Die Eignung eines Absorptionsmittels zur Aufnahme und Abgabe von Kohlenmonoxyd hängt somit von der Größe des Zersetzungsdruckes der Kohlenmonoxydverbindung im Absorptionsmittel und von der Veränderung dieses Zersetzungsdruckes mit der Konzentration an aufgenommenem Kohlenmonoxyd und mit der Temperatur ab.
  • Absorptionsmittel mit niedrigem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung über einen weiten Bereich der Kohlenmonoxydkonzentration im Absorptionsmittel nehmen Kohlenmonoxyd in größerer Menge und schneller aus einem Gasgemisch auf als Absorptionsmittel mit hohem un(d/ oder mit der Kohlenmonoxydkonzentration im Absorptionsmittel stark ansteigendem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung. Absorptionsmittel mit niedrigem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung vermögen insbesondere die Gasgemische bis zu einem geringeren Restgehalt von Kohlenmonoxyd zu befreien als Absorptionsmittel mit hohem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung, umgekehrt ist das Aufnahmevermögen von Absorptionsmitteln um so geringer und bleibt der Restgehalt an Kohlenmonoxyd im Gasgemisch um so höher, je 'höher der Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung im Absorptionsmittel ist und/oder je stärker dieser mit zunehmender Konzentration von Kohlenmonoxyd im Absorptionsmittel ansteigt. Deshalb mußte bislang, um ein Gasgecni-sch weitgehend von Kohlenmonoxyd zu befreien oder das Absorptionsmittel hoch mit Kohlenmonoxyd zu konzentrieren bzw. beides zusammen, der Druck des Gasgemisches über dein Absorptionsmittel häufig stark erhöht werden.
  • Absorptionsmittel mit niedrigem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung halten das Kohlenmonoxyd stärker fest als Absorptionsmittel mit hohem Zersetzungsdruck. Zur Zersetzung der Kdhlenmonoxydverbindung ist deshalb eine stärkere Entspannung oder ein größeres Vakuum und/oder eine höhere Temperatur nötig als bei Verwendung von Absorptionsmitteln mit höherem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung.
  • Der Energieaufwand bei der Abtrennung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen mittels Absorptionsmitteln und der Gewinnung des Kohlenmonoxyds aus den Absorptionsmitteln hängt somit außer von einer eventuellen Differenz zwischen Absorptions- und Zersetzungstemperatur des Absorptionsmittels von der Höhe der Verdichtung des Gasgemisches für die Kohlenmonoxydabsorption,von der Höhe des Überdruckes bzw. des Vakuums bei der Absaugung des Kohlenmonoxyds bei der Zersetzung der Kohlenmonoxydverbindung im Absorptionsmittel und von der Differenz in der Förderhöhe des Absorptionsmittels ab. Da eine Verdichtung vor der Absorption immer das gesamte Gasgemisch erfassen muß, bei einer Evakuation aber immer nur ein Teil, meist ein kleiner Teil des Gesamtvolumens, nämlich nur das Kohlenmonoxyd und «-enig anderes Begleitgas abgesaugt werden muß, ergibt sich ein geringerer Gesamtkraftaufwanid, wenn die Absorption bei normalem oder nur leicht erhöhtem Druck durchgeführt werden kann, dafür aber die Zersetzung der Kohlenmonoxydverbindung im Absorptionsmittel bei stärkerem Vakuum erfolgt, als wenn die Absorption bei starkem Überdruck erfolgen muß und die Abgabe lediglich durch Entspannung auf Atmosphärendruck oder durch schwächere Evakuation geschieht.
  • Beim Verfahren nach der Erfindung ist nun der Lösung, in welcher die komplexen Verbindungen des einwertigen Kupfers gelöst oder suspendiert sind, mindestens ein den Zersetzungsdruck von Kupfer-Kohlenmonoxvd-Verbindungenwesentlich erniedrigender Stoff derart zugesetzt, d.aß ein Bodenkörper mindestens aus diesem Stoff vorhanden ist.
  • Als den Zersetzungsdruck erniedrigender Stoff kann beispielsweise Magnesiumchlorid unter solchen Bedingungen verwendet werden, daß Magnesiumchlorid als oder im Bodenkörper entsteht. Es können auch Carnallit, Kainit oder andere Magnesiumdoppelsalze verwendet werden.
  • Unter Bodenkörper ist eine übliche feste Phase zu verstehen, die in einem gew-issenGleichgewicht mit dem gelösten Stoff steht. Bei Verwendung von Magnesiumsalzen lassen sich im Bodenkörper in der Regel Magnesium- und Kupferionen nachweisen.
  • Das Verfahren ist von besonderer Bedeutung in der Leuchtgasherstellung, wo es verwendet wird, um dem Leuchtgas das C O weitgehend zu entziehen und es dadurch zu entgiften. Gegenüber anderen Verfahren zur Entgiftung von Leuchtgas ist der große Vorteil vorhanden, daß auch für einen kleinen Restgehalt ;die Absorption von C O unter den bei der Leuchtgasherstellung normalen Druckbedingungen in wirtschaftlich tragbarer «"eise durchgeführt werden kann. In der Zeichinieig ist clie Wirkung des Verfahrens an Hand eines 1leispiels erläutert. Es stellt dar: Fig. t die Beziehung zwischen dem Zersetzungsdruck-der l#Zohlenmonoxy(lverbindung und der Konzentrat_on an \lagnesiunichlorid in dem Absorptionsmittel, Fig.2 den Zusammenhang zwischen dem Zersetzungsdruck cler Kohleinnonoxydverbindung und der Konzentration an absorbiertem Kohlenmonoxyd im Ahsorptionsinittel.
  • Der Vorgang zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kolileienionoxvd erfolgt in der Weise, daß das Gasgemisch durch eine an sich bekannte Absorptionsapparatur leindurchgeleitet wird. Es wirddarin in üblicher Weise mit dein Absorptionsmittel behandelt, das beispielsweise von oben nach unten in einen mit 1# ü11- oder anderen Kieselkörpern gefüllten :'\lesorletioiisturni herunterrieselt, während das GasgemIsch von unten nach oben durch den Turm getrieben wird.
  • Das mit C O angereicherte Absorptionsmittel wird dann unten am Absorptionsturm abgezapft und einem Desorptionsturin zugeführt. In diesem Desorptionsturrn wird nun ständig ein geringerer Druck als ini .\hsorptionsturm, z. B. bei Absorption unter nahezu atmosphärischem Druck ein Vakuum durch kontinuierliches Absaugen des sich abspaltenden CO-Gases aufrechterhalten. Da Absorptionsmittel hei der Desorption zum Schäumen neigen können, ist es zweckmäßig, bei der Desorption (las Absorptionsmittel und das CO im Gleichstrom durch den Desorptionsturm zti führen, so daß beim Einfiiliren des Absorptionsmittels oben im Turm nicht nur das von C O befreite Absorptionsmittel, sondern auch (las CO-Gas am unteren Ende des Desorptionsturms abgesaugt werden, wonach das .Absorptionsmittel nach eventueller Reinigung und Kühlung wieder dem Absorptionsturm zur erneuten :\ufnahme von CO zugeleitet wird. Das CO wird in der I_euchtgasherstellung am meisten zum Heizen der Gaserzeugungsöfen mit verwendet, bei anderen Industrien einem Gasbehälter und von dort seinem Verwendungszweck zugeführt. Zur Intensivierung der CO-Abscheidung kann das angereicherte Absorptionsmittel vor oder beim Eintritt in den Desorptionsnirrn erwärmt werden.
  • Die Kurve a in Fig. i zeigt, daß der Zersetzungsdruck P, cler Kohlennionoxydverbindung in einem Absorptionsmittel von Cuprochlorid in Magnesiumchloridlösung für eine bestimmte Temperatur und einen bestimmten Gehalt an absorbiertem Kohlennionoxvd sich bis zur Grenze S, wo Sättigung der Lösung mit Nlagnesiumclilorid auftritt, bei zunehmender Konzentration an Magnesiumchlorid nur in mäßigem Maß senkt.
  • Als Basis von Fig. i ist in Gramm angegeben die Lösungskonzentration 1. = NIgCl2. 6H20/ioocm3 Lösung oder Suspension. Sobald die Konzentration an ' lagnesitimchlorid t' die Sättigungsgrenze S überschreitet und nunmehr Magnesiumchlorid als oder im Bodenkörper vorhanden ist, erfolgt dagegen eine sprunghafte Verminderung des Zersetzungsdruckes auf etwa ein Viertel desjenigen an der Sättigungsgrenze S. Bei weiterem Zusatz von '.\-lagnesiumchlorid erniedrigt sich zwar der Zersetzungsdruck noch etwas, aber nicht mehr nennenswert.
  • Ein Beispiel eines solchen Absorptionsin ittels -,i-äre eine Lösung, welche pro ioo cm3 Lösung ioo g Magnesiumclilorid enthält, die also einen Magnesiumchlorid enthaltenden Bodenkörper aufweist, da die Sättigungsgrenze für eine Temperatur von 20° C bei f;31/2 g llagn.esiumchlorid . 6 H20/ ioo cm3 Lösung liegt. Dieser Suspension würde pro ioo cm3 z. B. 33 g Cuprochlorid zugefügt, wobei ein Teil auch im Bodenkörper enthalten ist.
  • Diese überraschenderweise sich einstellende Senkung des Zersetzungsdruckes ,der Kohlenoxydverbindung im Absorptionsmittel tritt nun nicht nur ein für ein Absorptionsmittel, das Cuprochlorid ausschließlich in Magnesiumchloridsuspension enthält. Auch bei Absorptionsmitteln, wie Cuprochlorid in -N atriumchlorid-, Calciumchlorid- und anderen Lösungen, bewirkt die Zufügung von llagnesiumchlorid in gewisser Menge die Bildung von Bodenkörpern, die den Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung im Absorptionsmittel ebenfalls überraschenderweise sprunghaft senken.
  • Ein derartiges Absorptionsmittel entsteht beispielsweise durch Zufügen von 33 g Cuprochlorid auf ioo cm3 Suspension, welche zwei oder mehr Chloride, wovon eines Magnesiumchlorid, in Sättigungslkonzentratioti oder nahezu Sättigungskonzen: tration enthält. Ferner zeigt sich, daß außer der sprunghaften Senkung des Zersetzungsdruckes fier eine bestimmte Konzentration an Kcihlenmonoxyd die Änderung dieses Druckes bei zunehmender Konzentration an Kohlenmonoxyd über einen viel weiteren Bereich dieser Konzentration gering bleibt, während bei Absorptionsmitteln ohne diesen Bodenkörper der Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung mit zunehmender Konzentration an Kohlennionoxvd rasch ansteigt. Die Kurve b für Cuprochlori.d in gesättigter Magnesiumclilori.dlösung zeigt, daß der Zersetzungsdruck P, zwischen 5 und 2ocm3 CO/cm3 Absorptionsmittel von 22o auf 390 um 170 mm Hg oder beinahe auf das Doppelte ansteigt. Bei dem gleichen Absorptionsmittel, jedoch mit '_\lagnesiumchlorid als Bodenkörper, weist die Kurve c für die gleiche Temperatur bei 2ocm3 CO/cm3 Absorptionsmittel lediglich einen um icg mm I-Ig oder 30% höheren Zersetzungsdruck als bei 5 cm3 CO/cm3 auf. Absorptionsmittel mit Bodenkörper nach der Erfindung können somit nicht nur viel größere Mengen an Kohlenmonoxyd aufnehmen, sondern außerdem aus den zu behandelnden Gasgemischen Kohlenmonoxyd bis auf einen viel geringeren Restgehalt entfernen, ohne daß die Gasgemische unter einen gegenüber der Atmosphäre erhöhten Druck gesetzt werden müssen.
  • Als Zahlenbeispiel wird angegeben, daß durch Zusatz von Magnesiumchlorid als Bodenkörper zu einem Absorptionsmittel von Cuprochlorid in konzentrierter '-\lagnesiumchlori.dlösung, bei einer Temperatur von 20° C und einem C O-Partialdruck von 8o mm Hg im Gasgemisch die Kohlenmonoxydaufnahme von 45 auf 2o cm3 CO/i cm3 Absorptionsmittel erhöht wurde. Als weiteres Beispiel wird angegeben, daß der mittlere Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung zwischen den Konzentrationen io und 2o cm3 CO/ r cm3 Absorptionsmittel bei einer Temperatur von io° C sich von i8o mm Hg für eine lediglich gesättigte Lösung auf 35 mm 1-1g für die Lösung mit Bodenkörper aus Magnesiumchlorid erniedrigt.
  • Durch Zugabe zu den komplexen Lösungen oder Suspensionen des einwertigen Kupfers von mindestens einem :den Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung wesentlich erniedrigenden Stoff als oder zum Bodenkörper ergibt sich der Vorteil, daß nicht nur bei gleicher _\rlieitsweise bezüglich Druck und Temperatur die benötigte L mwälzmenge an Absorptionsmittel für die gleiche Menge an Kohlenmonoxyd stark verringert wird, sondern ganz besonders,,daß für einen gewünschten Restgehalt an Kohlenmonoxyd unter wirtschaftlich tragbaren Bedingungen ohne oder mit einer geringeren Verdichtung des zu behandelnden Gasgemisches auszukommen ist. Wird z. B. angenommen, ein Gasgemisch enthalte io% Kohlenmonoxyd und müsse auf 2% Kohlenmonoxyd gebracht werden und es stehen ferner zwei Absorptionsmittel zur Verfügung, deren Köhlenmonoxydverbindungen, die in der Fig. 2 dargestellten Zersetzungsdruckkurven b und c über der Basis h = cm3 C O/cm3 Lösung oder Suspension aufweisen und es müssen ferner pro Absorptions-Desorptions-Zyklus io cm3 Kohlenoxyd pro Kubikzentimeter Absorptionsmittel ohne Temperaturänderung ausgetauscht werden, so berechnet sich für das Absorptionsmittel b) ohne Bodenkörper ein Absorptionsdruck von 4,4 ata und ein Evakuationsdruck von 75 mm Hg. Erst wenn für die Absorption Drücke über 5o ata angewendet würden, könnte auf die Evaktiation verzichtet werden. Schon im ersten Fall ist aber der Energieaufwand größer als wenn das Absorptionsmittel c) mit Bodenkörper zur Anwendung gelangt. In letzterem Falle kann die Absorption bei i ata erfolgen und die Evakuation bei 25 mm Hg (i.4 mm HgC O-Druck + i i mm Wasserdampfdruck). Im Falle der Verwendung des Absorptionsmittels b) ohne Bodenkörper berechnet sich der Energieaufwand auf etwa 18 PS/h pro ioo m3 Gasgemisch, im Falle c) mit Bodenkörper nur auf etwa 9 PS/h pro ioo m3 Gasgemisch.
  • Nun kann ferner die Evakuation stufenweise so erfolgen, daß zuerst bei mäßigerem Vakuum die Hauptmenge des Kohlenmonoxyds abgesaugt wird und bloß ein Teil des Kohlenmonoxyds unter dem zur völligen Entgasung nötigen Vakuum abgezogen wird, wodurch der Energiebedarf weiter absinkt. Demgegenüber kann durch stufenweise Kompression keine entsprechende Energieersparnis erzielt werden, weil im besten Falle nur der CO-Anteil, also im allgemeinen nur ein kleiner Teil des Gasgemisches nicht auf den Enddruck -gebracht werden muß. Ist der Gehalt des Gasgemisches an Kohlenmonoxyd geringer als im obigen Falle, so verschiebt sich das Verhältnis im Energiebedarf weiter zugunsten des Absorptionsmittels mit niedrigem Zersetzungsdruck der Kohlenmonoxydverbindung. Es geht daraus hervor, daß gemäß der Erfindung durch den "Zusatz eines Bodenkörpers, der den Zersetzungsdruck der Kohlen-. monoxydverbindun.g im Absorptionsmittel erniedrigt, eine wesentliche Verbilligung des Verfahrens der Ko'hl@entnonoxydabsorptioti mittels Absorptionsmitteln erzielt wird, indem der Absorptions-Desorptions-Zyklus vom Überdruckgebiet nach dem Unterdruckgebiet verlagert werden kann.
  • Anstatt das Gasgemisch nur mit einem einzigen Absorptionsmittel oder nur einmal mit Absorptionsmitteln zu behandeln, ist es unter gewissenVoraussetzungen vorteilhaft, mehrere Behandlungen nacheinander vorzunehmen.
  • Dazu können Absorptionsmittel mit verschiedenem Zersetzungsdruck verwendet werden, indem das Gasgemisch zuerst mit einem Absorptionsmittel mit höherem und danach mit einem Absorptionsmittel mit niedrigerem Zersetzungsdruck zum Abtrennen von Kohlenmonoxyd behandelt wird, wobei selbstverständlich an Stelle von zwei Behandlungen auch mehr Behandlungen mit weiter abgestuftem Zersetzungsdruck vorgenommen werden könnten. Wird das Gasgemisch zunächst mit einem Absorptionsmittel von Cuprochloridlösung ohne Bodenkörper behandelt, so wird bereits ein Teil Kohlenmonoxyd abgetrennt, das sich wegen des hohen Zersetzungsdruckes der Kolilentnotioxydverbindutig wieder leicht austreiben läßt. Der Restgehalt an Kohlenmonoxyd im Gasgemisch ist aber nach dieser ersten Behandlung noch hoch, so daß nunmehr eine zweite oder noch mehrere Behandlungen mit Absorptionsmitteln mit den Zersetzungsdruck verringerndem Bodenkörper stattfinden, mit Hilfe deren der Restgehalt an Kohlenmonoxyd im Gasgemisch auf ein Minimum herabgesetzt wird.
  • Zwei oder mehr Behandlungen des Gasgemisches können aber auch so vorgenommen werden, daß für jede Be'handlungeine bestitnmte:%Ien:geAbsorptionsmittel in einen besonderen Kreislauf durch je eine Apparatur für das Absorbieren und je eine Apparatur für die Desorption des Kohlenmonoxyds geführt wird. Die Zusammensetzung des Absorptionsmittels kann in allen Kreisläufen verschieden oder dieselbe sein. Nur die Druckentspannung bzw. :das Vakuum beim Gewinden von Kohlenmonoxyd erfolgt bei einem Druck der beim ersten Kreislauf am höchsten und bei dem zweiten und folgenden Kreisläufen stets geringer wird. Da das Gasgemisch die Absorptionsapparatur aller Kreisläufe in Serie durchläuft, wird es aus der letzten mit dem kleinsten Restgehalt infolge des kleinsten Druckes beim Austreiben entweichen, Zur Verhinderung des Schäumens beim Gewinnen des Kohlenmonoxyds kann der Lösung ein an sich bekanntes Mittel, wie z. B. Phenol oder höhere Al- kohole, zugefügt werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSC'ß:*(A1L: i. Verfahren zum Abtrennen und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasen mit Hilfe von komplexen Verbindungen des einweriigen Kupfers. in wässeriger Lösung gelöst oder srtspendiert, dadurch gekennzeichnet, @daß dieser Lösung oder Suspension mindestens ein den Zersetzungsdruck von Kupfer-Kohlenmonoxyd-Verbindungen wesentlich erniedrigender Stoff derart zugesetzt -,"ird, daß ein Bodenkörper mindestens aus diesem Stoff vorhanden ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung mit Magnesiumchlorici derart versetzt wird, daß Magnesiumchlorid als oder im Bodenkörper erhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung mit Carnallit derart versetzt wird, daß Carnallit als oder im Bodenkörper erhalten wird. .1.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewinnung des Kohlenmonoxyds aus dem .@li_;;;rl@tionsmittel bei zwei verschiedenen Desorl)tion:clriick^n durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, (laß bei der Desorption das Gas und das Absorptionsmittel im Gleichstrom geführt werden. ().
  6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, claß das Gasgemisch zum Abtrennen von Kohlenmonoxyd zuerst mit einem Absorptionsmittel ohne Bodenkörper und danach mit mindestens einem Absorptionsmittel mit Bodenkörper behandelt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .das Gasgemisch mindestens zwei getrennte, in einen besonderen Kreislauf z;im Umwälzen des Absorptionsmittels eingebaute Absorptionsapparaturen durchläuft. B. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenmonoxyd aus mindestens zwei getrennten, in einen besonderen Kreislauf zum Umwälzen des Absorptionsmittels eingebauten Desorptionsapparaturen gewonnen wird. g. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekenii7eiciiiiet, daß der Lösung ein an sich bekanntes Mittel zur Verhinderung des Schäumens beigefügt wird. io. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i für die Entgiftung von Leuchtgas, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorption bei einem in der Gasherstellung üblichen Druck und die Desorption im Vakuum verläuft.
DEP27736A 1946-06-11 1948-12-29 Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen Expired DE856033C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH856033X 1946-06-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE856033C true DE856033C (de) 1952-11-17

Family

ID=4542691

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP27736A Expired DE856033C (de) 1946-06-11 1948-12-29 Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE856033C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3853359T2 (de) Verfahren zur trennung und wiedergewinnung von karbonsäuregas aus einem gasgemisch durch absorption.
DE2519236A1 (de) Verfahren zum reinigen von gasfoermigen mischungen
DE2130945B2 (de) Verfahren zur entfernung von quecksilberdampf aus damit verunreinigten gasen
DE2214820B2 (de) Verfahren zur abtrennung von stickstoff aus luft
DE1494809A1 (de) Verfahren zur Auswaschung von Kohlendioxyd aus schwefelfreien Brenngasen oder Synthesegasen
DE2925771A1 (de) Verfahren zur abtrennung von aethylen oder propylen
DE2346000C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Industrieabgasen
AT394707B (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von ozonhaeltigen loesungen und gasen
DE112022001017T5 (de) Verfahren zur Verarbeitung von hydro-mineralischem Lithium enthaltendem Einsatzmaterial
DE2363793A1 (de) Verfahren zur entfernung von schwefelhaltigen gasen aus abgasen
DE856033C (de) Verfahren zur Abtrennung und zur Gewinnung von Kohlenmonoxyd aus Gasgemischen
DE2603807C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Quecksilber aus Gasen
DE1224865B (de) Verfahren zur Abscheidung von Schwefelwasserstoff aus Gasgemischen
DE554209C (de) Verfahren zur Gewinnung von Daempfen und Gasen aus feuchten gasfoermigen Gemischen
AT355549B (de) Verfahren zur adsorptiven trennung von stickstoff und sauerstoff
DE1265724B (de) Verfahren zur Anreicherung des Sauerstoffs in Luft
DE2244990C3 (de) Verfahren zur Verringerung des Quecksilberdampfgehaltes eines damit verunreinigten Gases
DE2137725C3 (de) Verfahren zur Abscheidung von Schwefelwasserstoff aus Gasgemischen
DE1244119B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff aus industrieller Abluft
DE1544123B2 (de) Verfahren zur entfernung von sauren gasen aus gasfoermigen mischungen
DE890633C (de) Verfahren zum Auswaschen von Verunreinigungen aus Gasen, insbesondere aus Gärungskohlensäure
DE594949C (de) Verfahren zur Reinigung von Waessern, insbesondere Abwaessern, unter Abscheidung von in diesen enthaltenen Bestandteilen
DE394578C (de) Verfahren zur Gewinnung von Salmiak aus seinen Gemischen mit anderen Salzen
DE689414C (de) Verfahren zur Abscheidung gewinnbarer Gase aus Gas- bzw. Gas-Dampf-Gemischen durch Ad- oder Absorption
DE497625C (de) Entfernung von Arsenverbindungen aus Gasen