DE851488C - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung und Foerderung von Mineralien - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung und Foerderung von Mineralien

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DE851488C
DE851488C DEB14279A DEB0014279A DE851488C DE 851488 C DE851488 C DE 851488C DE B14279 A DEB14279 A DE B14279A DE B0014279 A DEB0014279 A DE B0014279A DE 851488 C DE851488 C DE 851488C
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    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21BEARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
    • E21B43/00Methods or apparatus for obtaining oil, gas, water, soluble or meltable materials or a slurry of minerals from wells
    • E21B43/29Obtaining a slurry of minerals, e.g. by using nozzles

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung und Förderung von Mineralien Es gibt -.L%ineralvorkoinmen, die für eine wirtschaftliche Gewinnung im Tagebau zu tief liegen und für die wegen der Deckgebirgs- und Grundwasserverhältnisse eine Gewinnung im Tiefbau einen zu erheblichen Aufwand erfordern würde. Zu diesen Vorkommen können z. B. auch tiefliegende Kohlen, und zwar insbesondere Braunkohlenvorkommen, gehören. Es kommen aber auch Lagerstätten anderer Mineralien in Betracht, die vielleicht bei großer Teufe nur geringe Mächtigkeit haben, wenn der Wert des Minerals entsprechend hoch liegt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Lagerstätten wirtschaftlich zu gewinnen. Das gleiche Verfahren kann dann mit Vorteil auch in der Erdöltechnik Anwendung finden. Dort gibt es Lagerstätten, in denen der CSlträger nicht sandig ist, sondern hart und klüftig. In solchen Lagerstätten kann der Olzufluß bedeutend erhöht werden, wenn die freie Fläche entsprechend vergrößert wird.
  • I)aß es bekannt ist, zur Erforschung derartiger Lagerstätten Bohrlöcher niederzubringen, bedarf keiner Erwähnung. Erfindungsgemäß soll die Gewinnung derart gelagerter Mineralien in der Weise bewirkt werden, daß ein Bohrloch innerhalb der Lagerstätte kammerartig erweitert und das dabei gelöste Haufwerk zutage gespült wird. Zur Unterstützung der Förderung und auch zur alleinigen @-Virkung kann in besonderen Fällen eine künstliche Beschwerung der Spülung durch Ton; Salzlösung usw. angewandt werden, so daß das gelöste Material in dieser schweren Flüssigkeit von selbst hochtreibt oder die Arbeit der Pumpe wesentlich unterstützt wird, wie dies beim Tiefbohren bekannt ist.
  • Es ist zwar in der Bohrtechnik bekannt, durch Verwendung geeigneter Nachschneider ein Bohrloch unterhalb des Rohrschuhs geringfügig zu erweitern, um die Möglichkeit zu einem weiteren i'#bsenken der Verrohrung zu schaffen. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei sehr tiefen Bohrlöchern Anwendung, um die Kosten einer zusätzlich einzutreibenden Verrohrung, die dazu noch einen geringeren Durchmesser hat, zu vermeiden oder hinauszuschieben. Die bekannten Erweiterungsbohrer bewirken ein Aufweiten des Bohrloches auf einen Betrag, der praktisch nur unwesentlich größer ist als der Außendurchmesser des niederzubringenden Rohres. Von einer kammerartigen Erweiterung des Bohrloches, wie sie gemäß der Erfindung vorgenommen werden soll, kann bei dem bekannten Unterschneiden nicht die Rede sein. Es ist ferner schon vorgeschlagen worden, beim Sprengen ein Bohrloch im Bohrlochtiefsten etwas zu erweitern, um an dieser Stelle mehr Sprengstoff unterzubringen und dadurch die Sprengwirkung zu erhöhen. Diese Erweiterung des Bohrloches sollte, wie die Herstellung des Bohrloches selbst, unter Anwendung eines Bohrhammers, jedoch unter Benutzung eines besonderen Bohrers erfolgen.
  • Erfindungsgemäß wird innerhalb der zu gewinnenden Lagerstätte eine Kammer vorteilhaft in der Meise ausgeräumt, daß sie an ihrem unteren-Ende kegelförmig mit nach unten gekehrter Spitze oder kalbkugelig ausgebildet ist. Alsdann sammelt sich das bei der Erweiterung der Kammer gelöste .Haufwerk vorwiegend in der Kammermitte, also zentrisch unter dem Bohrloch. Das hat zur Folge, daß das Haufwerk von dem aufwärts fließenden Spülstrom mit Sicherheit erfaßt und zutage gefördert wird. Durch die Erzeugung einer Sekundärströmung der Spülflüssigkeit innerhalb der Kammer kann die Anreicherung der mineralischen Bestandteile in der Bohrlochachse noch begünstigt werden.
  • Das Ausräumen des Haufwerks kann gleichzeitig mit dem Lösen desselben aus den Kammerstößen erfolgen; es kann aber auch zunächst nur gelöst und dann das Ausspülen bewirkt werden.
  • Die Größe der auszuräumenden Kammer richtet sich nach der Festigkeit des Gebirges. Zur Vermeidung von Bergschäden wird es sich vielfach empfehlen, die mehr oder minder großen Auskesselungen innerhalb der Lagerstätte nachträglich mit Sand oder sonstigem losem Material wieder zu versetzen. Das kann in zweckmäßiger Weise durch Umkehrung des Spülstromes bewirkt werden. Wird das Versatzgut durch die enge Rohrfahrt eingespült, so werden sich die festen Bestandteile wegen des großen Querschnittes der Kammer am Boden derselben absetzen, und die Spülflüssigkeit wird zwischen (lein Bohrlochstoß und der genannten Rohrfahrt wieder aufwärts steigen. Wegen des höheren spezifischen Gewichts der in der Rohrfahrt abw iirt's führenden und das Versatzgut mit sich führenden Spülflüssigkeit wird die letztere selbsttätig mit einem immerhin recht beträchtlichen Druck in der genannten Strömungsrichtung umgetrieben. Das Heben des gelösten Haufwerks durch den Spülstrom wird vorteilhaft durch eine mit hochperlender Luft fördernde Pumpe bewirkt, wobei der aufwärts fließende'Strom durch .die schon erwähnte enge Rohrfahrt bewirkt wird, die in das Bohrloch eingeführt ist. Die Spülflüssigkeit kann dann, nachdem sie durch eine geeignete Sieb- oder Absetzvorrichtung von dem Haufwerk befreit ist, zwischen der Rohrfahrt und der Bohrlochwandung wieder abwärts strömen.
  • Für die Erweiterung des Bohrloches innerhalb der Lagerstätte sind Vorrichtungen der verschiedensten Art anwendbar. Nachfolgend soll an Hand von Zeichnungen die Erfindung nochmals erläutert werden. Es zeigt Fig. i schematisch einen Vertikalschnitt durch ein Bohrloch sowie den Abbau und die Gewinnung der Lagerstätte durch dieses Bohrloch, Fig.2 die Verfüllung der ausgebauten Kammer durch das Bohrloch, Fig. 3 bis 15 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten für die Ausräumeinrichtung.
  • Gemäß Fig. i der Zeichnung ist vom Tage aus durch das Deckgebirge 20 ein Bohrloch 21 bis in die Lagerstätte 22 niedergebracht. Das Bohrloch ist durch eine Verrohrung 23 geschützt, die gegebenenfalls im Hangenden der Lagerstätte 22 bis 24 mit Hilfe von Zement oder Ton abgedichtet ist. Das Bohrloch selbst ist sodann noch bis zum Liegenden der Lagerstätte 22 weiter abgeteuft. Erfindungsgemäß wird nunmehr innerhalb der Lagerstätte (las Bohrloch zu einer Kammer 25 aufgeweitet. Der Boden der Kammer ist so ausgebildet, daß sein tiefster Punkt 26 zentral unter dem Bohrloch 21 liegt. Das Ausräumen der Kammer 25 erfolgt unter Verwendung eines Bohrgestänges 27, welches an einem Gestängehaken 28 drehbar aufgehängt ist und welches an seinem unteren Ende die eigentlichen Ausräumwerkzeuge 29 trägt. Das Bohrgestänge ist durch eine Rohrfahrt 3o hindurchgeführt, die zusätzlich vom Tage aus bis in die Kammer 25 herabgeführt wurde. Wegen der geringen Querschnittsfläche ist die Strömung innerhalb der Verrohrung 3o verhältnismäßig hoch, @so daß @sie die entsprechend großen Mengen des Minerals, welches bei der Bildung der Kammer 25 durch die Werkzeuge 29 gelöst wurde, aufwärts tragen und zutage fördern kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Umtrieb der Spülflüssigkeit durch eine mit hochperlender Luft fördernde Pumpe bewirkt. Die von dem Kompressor 32 verdichtete Luft wird bei 33 in das Innere des Rohres 3o eingeführt, so daß die Flüssigkeit in der erwähnten Weise aufwärts getrieben wird. Die gehobene Spülflüssigkeit hießt auf eine Siebeinrichtung 3,4, auf welcher die mineralischen Bestandteile zurückbehalten werden, während die Flüssigkeit in den Ringraum 31 zurückgeleitet wird. Das Spülwasser wird somit umgetrieben, und der Wasserverbrauch ist entsprechend gering. Die Rohrfahrt 3o kann bis zu wechselnder Tiefe in der Kammer 25 herabgeführt werden. Es empfiehlt sich, sie nahe an das Bohrlochtiefste 26 heranzubringen, damit sich an der Eintrittsstelle in der Verrohrung 3o eine möglichst hohe Geschwindigkeit ergibt, so daß auch größere und schwerere Mineralstücke von dem Strom erfaßt und aufw@"rts gef<irdeit werden. Wie eingangs schon erwvähnt wurde, kann die Anreicherung der Mineralien in der Bohrlochachse begünstigt werden durch Erzeugung einer Sekundärströmung innerhalb der Kammer 25. Diese Sekundärströmung kann durch einen zweckentsprechenden austretenden Wasserstrahl oder durch Rührwerkzeuge erreicht werden.
  • Nachdem die Kammer 25 in der Lagerstätte ihre größtmögliche Ausdehnung erreicht hat und das gelöste I-laufwerk zutage gespült ist, kann zur Verineidung von Bergschäden Sand oder ein sonstiges geeignetes Versatzmaterial in die Kammer eingeführt werden. Große Mengen Versatzgut lassen sich sehr schnell und dicht einspülen, wenn die Einfüllung eiitsl>recliend Fig. 2 der Zeichnung durch die innere IN'olirfalirt 30 bewirkt wird. Es ergibt sich alsdann selbsttätig ein Umlauf der Spülflüssigkeit, der dein Unitrieb beim Fördern entgegengesetzt ist. Das Spülwasser strömt also mit dem Versatzgut in dem Rohr 2o abwärts. Wegen des großen Querschnittes der Kammer 25 scheiden sich innerhalb derselben die festen Bestandteile ab und sinken zu Boden. Das von dem Versatz befreite Spülwasser strömt anschließend durch den Ringraum 31 wieder aufwärts. Dabei ergibt sich infolge des höheren spezifischen Gewichts des Sand-Wasser-Gemisches im Innern des Rohres 30 ein recht erheblicher Druck, der das Wasser in dem Ringraum 3i wieder hochtreibt. Das aufsteigende Wasser wird dann durch (las Strahlrohr 35 wieder von oben in das Rohr 30 eingeführt. Mit dem fortschreitenden Versatz wird das Rohr 30 und schließlich auch die Verrohrung 23 ausgezogen.
  • Unter Belassung geeigneter Sicherheitspfeiler l:önneii nacheinander durch verschiedene Bohrlöcher Kanunern 25 der genannten Art ausgeräumt werden. Die moderne Bohrtechnik bietet allerdings auch die 'löglichlceit, ein und dasselbe Bohrloch kurz oberhalb der Lagerstätte nacheinander nach verschiedenen Richtungen hin abzulenken. Es können dann durch das gleiche Bohrloch mehrere Kaminern 25 hergestellt und ausgeräumt werden.
  • Zuni Ausräumen der Kammer 25 sind Sonderwerkzeuge erforderlich, wie sie bisher in der Bohrtechnik nicht verwandt werden.
  • So sind z. B. bei der Ausführung entsprechend Fig. i der Zeichnung an dem unteren Ende des Bohrgestänges 27 ein Paar Räumarme 29 angelenkt, die an ihrem freien Ende zu geeigneten Werkzeugen zugespitzt sind. Bei der Drehung des Gestänges 27 werden die Arme 29 durch die Fliehkraft nach außen bewegt und lösen Teile des Minerals aus (lein Stoß der Kammer 25 heraus. Durch gleichzeitiges Hochziehen des Gestänges 27 wird dann die Kammer schichtweise in ihrem Durchmesser vergrößert.
  • Bei der Ausbildung entsprechend Fig.3 der Zeichnung sind an dem Gestänge 27 ähnliche Räumarme 36 angebracht, die jedoch durch die Wirkung der Feder 37 gespreizt werden. Die Feder 37 kann durch ein Seil 38 vom Tage aus gespannt werden. Dadurch wird die Gleitmuffe 39 angehoben, die gegen Verdrehung gesichert in dem unteren Teil des Rohres 27 geführt ist. Die Räumarme 36 sind dusch Streben 40 mit der Gleitmuffe 39 verbunden. Läßt die Spannung in dem Seil 38 nach, so nähern sich die Schwenkarme 36 wieder, so daß das Gewinnungsgerät durch das Bohrloch ausgezogen werden kann.
  • Gemäß Fig.4 erfolgt die Spreizung der Räumarme 41 durch einen Druckkolben 42. An dem unteren Ende der Kolbenstange sind die Räumarme 41 angelenkt. Zwischen den beiden Räumarmen befindet sich eine als Widerlager wirkende Druckrolle 43. Hört der vom Tage aus durch das hohle Rohrgestänge auf den Kolben 42 ausgeübte pneumatische oder hydraulische Druck auf, so tritt die Feder 4.4 in Tätigkeit, die den Kolben 42 zurückschiebt. Ein Konvergieren der Räumarme 41 ist die Folge.
  • Die Einrichtung nach Fig. 5 der Zeichnung ähnelt der an Hand der Fig. i beschriebenen Ausräumvorrichtung. Die Räumarme 45 werden bei der Drehung des Bohrgestänges 27 durch Zentrifugalkraft gespreizt. Zusätzlich tragen sie aber noch schaufelförmige Prallflächen 46, die so angeordnet sind, daß sich eine radial nach außen gerichtete Kraftkomponente ergibt. Die Prallflächen stützen sich dabei auf dem Wasser ab, welches das Bohrloch ausfüllt.
  • Gemäß F ig. 6 der Zeichnung ist an dem unteren Ende des Bohrgestängen 27, das z. B. einen quadratischen Querschnitt aufweist, eine Gleitmuffe 47 angeordnet. An dieser Gleitmuffe ist ein lenkerartig wirkender Kratzarm 48 angelenkt, der bei 49 mit einem doppelarmigen Hebel 50 verbunden ist, der seinerseits bei 51 an dem Bohrgestänge 27 angelenkt ist. Dreht sich das Bohrgestänge 27, so wird einmal der Lenker 48 mit seinen seitlich angebrachten Werkzeugen gegen den Stoß gedrückt. Gleichzeitig wird aber auch das freie Ende des Räumbalkens 50 in Arbeitsstellung geschwenkt. Mit der Beendigung des Drehvorganges streckt sich durch das Gewicht des freien Endes des Räumbalkens 5o die Gewinnungseinrichtung wieder, so daß das Ausziehen derselben keine Schwierigkeiten bereitet.
  • In Fig. 7 sind zwei Ausräumarme 52 an dem Gestänge 27 angelenkt. Sie werden beide durch je eine Feder 53 in Ruhestellung gezogen. Die Räumarme 52 schwingen entgegen der Spannung der Federn 53 infolge Zentrifugalkraft aus. Hört die Zentrifugalkraft auf, so bewirken die Federn 53, daß die Räumarme 52 nach oben einschwenk°n, so daß sie heim Ausziehen ebenfalls nicht hinderlich sind.
  • Gemäß Fig.8 dient ebenfalls die Fliehkraft zum Auslösen der Gewinnungsgeräte, während die Schwerstange 27 für eine weitere Spreizung durch Gewichtsbelastung sorgt. Es sind Räumarme 54 und 55 parallelogrammförinig miteinander verbunden und sämtlich an der Außenseite mit Gewinnungswerkzeugen versehen. Die Wirkung dieser Einrichtung bedarf keiner weiteren Erläuterung.
  • In Fig. 9- ist an dem unteren Ende des Gestänges 27 ein doppelarmiger Räumbalken 56 angelenkt, der an seinem einen Ende ein Gewinnungswerkzeug trägt, während das andere Ende schaufelartig,ausgebildet ist. Gegen dieses zweite Ende stößt ein Druckwasserstrahl, welcher aus der Öffnung 57 am unteren Ende des Gestänges 27 austritt.
  • Nach Fig. io der Zeichnung sind die .Gewinnungswerkzeuge wiederum an zwei parallelogrammförmig miteinander verbundenen Räumarmen.58 und 59 angebracht. Die beiden letzteren sind an einer Gleitmuffe 6o angelenkt, die durch die Wirkung einer Feder 61 hochgedrückt wird. Durch das Bohrloch ist ein Sei1'62 abwärts geführt, welches um eine feste Rolle 63 am freien unteren Ende des Gewinnungswerkzeuges herumgeführt und an der Gleitmuffe 6o befestigt ist. Durch Hochziehen des Seiles und also des Räumwerkzeuges schneiden die Spitzen der Arme 59 Mineral vom Stoß ab. Wird die Seilkraft dabei zu groß, so wird die Muffe 6o entgegen der Kraft der Feder 61 abwärts bewegt, und die Schneidspitzen werden aus dem Stoß herausgezogen. Die Feder 61 bewirkt, daß die Seilkraft beim Schneiden und auch beim Hereinziehen des Gerätes in die enge Rohrfahrt ein bestimmtes zulässiges Maß nicht überschreitet. Nocken 64 verhindern, daß die Schneidspitzen beim Ausziehen des Gerätes unter den Rohrschuh haken.
  • Eine besonders einfache aber außerordentlich wirksame Einrichtung zum Erweitern des unteren Bohrlochendes ist in Fig. i i der Zeichnung dargestellt. An dem unteren Ende des Bohrgestänges 27 ist über ein Kardangelenk 65 ein Räumbalken 66 angeschlossen, der feststehende Werkzeuge 67 trägt. Wie insbesondere der unterhalb der Hauptfig. i i dargestellte Schnitt erkennen läßt, sind die Werkzeuge strahlenförmig angeordnet. Wird dieses Gewinnungsgerät in mehr oder minder schnelle Umdrehungen versetzt und stößt dabei eins der Werkzeuge aus der Bohrlochachse hinausschwingend gegen die Wandung der Kammer, so wälzen sich die Werkzeuge nacheinander an der Kammerwandung ab, und zwar gegenläufig zu der Drehrichtung des Gestänges 27. Praktische Versuche haben ergeben, daß bei dieser Ausbildung ein ganz erheblicher Anpreßdruck der Werkzeuge gegen die Kammerwandung erzielt wird und daß entsprechend groß auch die Menge des gelösten Minerals ist.
  • Fig. i2 zeigt ein ähnliches Gerät. Dabei sind an dem Räumbalken 66 jedoch Schlagwerkzeuge 68 mit einem Ende angelenkt. Bei der Drehung des Gestänges 27 spreizen sich infolge der Fliehkraft die Räumarme 68 wie das Gestell eines Regenschirms. Die Wirkung ist die gleiche, die soeben an Hand der Fig. i i beschrieben wurde.
  • Gemäß Fig. 13 erfolgt die Gewinnung des Minerals innerhalb der Lagerstätte durch Explosivmittel. Am unteren Ende des Bohrgestänges befindet sich eine dünnwandige Tauchglocke 69, die durch geeignete Mittel mit Wasser gefüllt wird, so daß sie ohne weiteres in dem Spülwasser bis zu der Lagerstätte herabgeführt werden kann. Alsdann wird durch eine Leitung 7o Strom an die beiden Elektroden 71 und 72 innerhalb der Glocke 69 gelegt. Es bildet sich dann infolge Elektrolyse Knallgas, welches sich unter der Glocke 69 sammelt. Da sich dieses Gas unter dem hydrostatischen Druck der Flüssigkeitssäule in dem Bohrloch befindet, ist es sehr stark komprimiert. Entsprechend stark ist auch die bei der Zündung des Gasgemisches sich ergebende Explosion, durch welche mehr oder minder große Mengen des Minerals aus den Wandungen der Kammer herausgelöst werden.
  • Ebenfalls unter Anwendung explosiver Mittel arbeitet die in Fig. 14 dargestellte Gewinnungseinrichtung. In der Tauchglocke 73 befindet sich auf einer Schale 74 eine abgemessene Menge Calciumkarbid. Die Glocke wird luftgefüllt eingelassen; das Wasser steigt @in ihr mit zunehmender Teufe und strömt schließlich in die Schale 74 ein. Nachdem (las Azetylen gebildet ist, erfolgt die Zündung mit Hilfe der Zündeinrichtung 78. Die Explosion löst dann ihrerseits wieder Teile aus der Seitenwandung der Kammer.
  • Eine sehr einfache Gewinnungseinrichtung ist in Fig. 15 dargestellt. Dabei ist an dem unteren Ende des Bohrgestänges ein spornartiges Gewinnungsgerät 79 angebracht. Wird durch die Öffnung 8o ;ruf der Rückseite des Gestänges mit sehr hohem Druck Flüssigkeit ausgestoßen, so wird der Sporn mit entsprechend großer Kraft hüf edier gegenüberliegenden Seite in die Kaininerwandung hineingetrieben. Bei der Drehung des Gestänges werden dann wiederum Teile der Kammerwandung herausgerissen. Der gleiche Vorgang wiederholt sich durch stoßartiges Auspressen der Flüssigkeit durch die Öffnung 8o.
  • Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten und beschriebenen Gewinnungseinrichtungen. Diese sollen vielmehr lediglich als Beweis dafür dienen, daß der Aufbau und das Arbeitsprinzip dieser Vorrichtungen in weiten Grenzen wechseln kann ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung und Förderung von Mineralien, dadurch gekennzeichnet, daß eine in bekannter Weise bis in die Lagerstätte (22) niedergebrachte Bohrung (21) innerhalb der Lagerstätte (22) durch mechanische Mittel kammerartig erweitert und das dabei gelöste Haufwerk zutage gespült wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (25) kegelförmig mit abwärts gekehrter Spitze oder halbkugelig hergestellt wird, so daß sich der tiefste Punkt (26) derselben zentrisch unter dem Bohrloch (21) befindet und das sich dort sammelnde Haufwerk durch den aufwärts fließenden Spülstrom mit Sicherheit erfaßt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Erzeugung eines Sekundärstromes .der Spülflüssigkeit innerhall> der Kammern (25) eine Anreicherung der mineralischen Bestandteile in der Bohrlochachse bewirkt wird. .f. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die geschaffene Auskesselung (25) mittels eines entgegengesetzt verlaufenden Spülstromes mit Sand od. dgl. wieder versetzt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Spülstromes durch eine Lufthebepumpe (32, 33) bewirkt wird, wobei der aufsteigende Strom in einer in das Bohrloch (21) eingeführten Rohrfahrt (30) erzeugt wird und die Spülflüssigkeit nach Abtrennen des gewonnenen 1Uinerals zwischen der Rohrfahrt (30) und der Bohrlochwandung (23) wieder abwärts geführt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Raufwerks innerhalb der Lagerstätte durch Sprengung erfolgt, wobei geäebenenfalls als Sprengmittel Knallgas oder ein Azetylen-Luft-Gemisch benutzt wird, welches unter einer in das Bohrloch herabgelassenen Überfangglocke am Sprengort hergestellt und elektrisch gezündet wird. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumwerkzeug durch einen quer zur Gestängeachse gerichteten Druckwasserstrahl hoher Geschwindigkeit gegen den Stoß geschleudert oder gepreßt wird. B. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschneiden und Ablösen des Minerals durch einen seitlich austretenden Druckwasserstrahl bewirkt wird. 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch sich spreizende Drehbohrwerkzeuge mit. Spreizung durch Federdruck, Flüssigkeitsdruck, Schaufeldruck, Fliehkraft, Zugkraft, Eigengewicht, Strahl- oder Strahlrückdruck zur Erweiterung des Bohrloches (21) innerhalb der Lagerstätte (22). io. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch beim Hochziehen sich spreizende und das Raufwerk aus dem Stoß lösende Längsräumwerkzeuge. i i. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch schräg gestellte und eine schraubenförmige Abtragung erzielende Schneiden. 12. Vorrichtung nach Anspruch 5, ge!-ennzeichnet durch eine vorgespannte Feder zum radialen Zusammenziehen der spreizbaren Räumwerkzeuge infolge erhöhten Seilzuges. 13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an dem unteren Ende des drehbaren Gestänges kardanisch ein Räumbalken mit einem bei der Drehung des Gestänges aus der Achse des Bohrloches herausschwingenden und sich abtragend an der Kammerwand abwälzenden Werkzeugkopf angehängt ist. 14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge des Werkzeugkopfes aus bei der Drehung des Räumbalkens durch die Fliehkraft um waagerechte Gelenkbolzen nach außen schwingenden Schlagarmen bestehen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 290448.
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