DE847564C

DE847564C - Verfahren und Presswerkzeug zum Pressen von keramischen Gegenstaenden

Info

Publication number: DE847564C
Application number: DES5230D
Authority: DE
Inventors: Gunther Thumb
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1943-11-14
Filing date: 1943-11-14
Publication date: 1952-08-25

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pressen von keramischen Gegenständen, die Bohrurigen, Löcher od. dgl. aufweisen. Derartige keramische Gegenstände hat man bisher, so hergestellt, daß die Bohrungen während des eigentlichen Preßvorgangs sofort mit eingepreßt wurden. Beim Füllen der entsprechenden Preßförmen mit der keramischen Preßmasse ist es jedoch nicht möglich, genügend Pregmasse zwischen die Bohrungspreßstifte zu bekommen, weshalb an diesen schwachen Stellen eine geringere Pressung stattfindet als an den übrigen Stellen des Preßteils, Hierdurch ergaben sich bei der Herstellung von Bohrungen mit sehr kleinem Durchmesser und verhältnismäßig dünnen Platten besondere Schwierigkeiten. Die schwachen Stellen sind beim Brand meist porös und zeigen geringere Festigkeit. Diese Fehler und Schwierigkeiten treten um so stärker auf, je kleiner der zwischen den Aussparungen stehenbleibende Steg ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden; daß die Herstellung einer Lochplatte od. dgl. durch zwei hintereinandergescha@ltete Arbeitsgänge in einem Werkzeug erfolgt. Hierbei wird derart vorgegangen, daß durch den ersten Arbeitsgang die Grundform, z: B. eine Platte, gepreßt. und, während sich das Werkzeug noch in der Preßstellung befindet, das Stanzen der Liicher vorgenommen wird. -Das Gefüge ,ist hierdurch über die gesamte Platte gleichmäßig dicht, da die Durchbrüche erst aus der gepreßten Platte tierausgestanzt werden. Außerdem wird hierbei eine Gratbildung bei den Löchern vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Systemhalteplatten für Röhren und- Lampen sowie überall dort, wo es darauf ankommt, Bohrungen mit kleinsten Abständen .in einfachen Keramikteilen anzubringen. Auch ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren beim Pressen von Isolierpreßstoffen anzuwenden.
In den Fig. i .bis 3 ist ein Werkzeug zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens in den einzelnen Arbeitsstellungen dargestellt. Fig. i zeigt die Füllstellung. Das Preßwerkzeug weist ein Oberteil i und ein Unterteil 2 auf, welche beide mit besonders beweglichen Kopfstiften 3 und Bodenstiften 4 ausgerüstet sind. Die Stifte 3 und 4 können durch einen besonderen Antrieb 5 und 6 gegenüber dem Werkzeug i und 2 bewegt werden. In der Füllstellung wird das Preßpulver 7 eingefüllt, hiernach das Oberteil i des Werkzeugs in die Preßstellung gebracht, wobei die Kopfstifte 3 und die Bodenstifte 4 mit den Preßflächen glatt abschließen.
" In Fig. 2 ist der erste Arbeitsgang dargestellt, wodurch eine einfache Platte 8 gepreßt wird. Nachdem 'dies erfolgt ist, werden die .Kopfstifte 3 des Oberteils i durch den Antrieb 5 nach unten in die Preßplatte bewegt, während die Bodenstifte 4 des Unterteils 2 durch den Antrieb 6 von der Preßfläche -weg nach- unten zurückgezogen werden, so daß dadurch ein Hohlraum 9 für das Ausstößen der Masse geschaffen ist, die durch Kopfstifte 3, also durch die Stanzbewegung, nach unten gedrückt wird. Fig. 3 zeigt die Stanzstellung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Pressen von keramischen Gegenständen mit Bohrungen, Löchern, z. B. Lochplatten od. dgl., nach dem Trockenpreßverfahren, gekennzeichnet durch zwei in einem Werkzeug hintereinandergeschaltete Arbeitsgänge, derart, daß durch den ersten Arbeitsgang die Grundform, z. B. eine Platte, gepreßt arid, während sich das Werkzeug noch in der Preßstellung befindet, das Stanzen der Löcher vorgenommen wird.
2. Preßwerkzeug zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch besondere, im Ober- und Unterteil des Werkzeugs bewegbar angeordnete Boden- und Kopfstifte.