DE843673C - Spinnverfahren und Vorrichtungen zu deren Durchfuehrung - Google Patents

Spinnverfahren und Vorrichtungen zu deren Durchfuehrung

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DE843673C
DE843673C DEP2274A DEP0002274A DE843673C DE 843673 C DE843673 C DE 843673C DE P2274 A DEP2274 A DE P2274A DE P0002274 A DEP0002274 A DE P0002274A DE 843673 C DE843673 C DE 843673C
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DE
Germany
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spinning
yarn
thread
delivery
tension
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Expired
Application number
DEP2274A
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English (en)
Inventor
Karl Dipl-Ing Mueller
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H13/00Other common constructional features, details or accessories
    • D01H13/10Tension devices

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)

Description

  • Spinnverfahren und Vorrichtungen zu deren Durchführung Beim Spinnen von Garnen aus Faserlunten, Spinngutstreifen usw. ist bisher die einheitliche Laufrichtung des Spinnstoffes kennzeichnend, gleichgültig ob das Vorgut, z. B. Papierstreifen in der Tellerspindel, oder das Fertiggut, z. B. Faden auf dem Spinnkötzer, unter Drehung steht. In allen Fällen bewegt sich das Spinngut nur einmal von der Liefer- zur Aufwickelvorrichtung und nimmt währenddessen die gesamte, für die Bildung und den Endzustand des Fadens erforderliche Drehung auf. Der Vorgang ist in der Regel kontinuierlich, in Sonderfällen (beim Wagenspinner) auch unterteilt.
  • Ein Nachteil dieses Spinnverfahrens ist technologischer Art. Bekanntlich verbessert sich die Festigkeit eines Garnes, wenn sich die Fasern, die aus dem Lieferwerk kommen, während der Drahtgebung gut aneinanderschichten können. Diesen Vorgang kann man durch hohe Spinnspannung unterstützen. Ihre Anwendung ist jedoch begrenzt, vor allem bei weich gedrehten Garnen; denn der Drall, der das Spinngut erst zum Faden verdichtet und verfestigt, läuft nicht gleichmäßig genug bis an die Klemmstelle des Lieferwerkes heran. In ihrer Nähe sind die zum Verspinnen freigegebenen Fasern unzureichend zusammengepreßt und würden bei der an sich wünschenswerten großen Spinnspannung auseinandergleiten.
  • Die anderen Nachteile liegen auf aibeitsteehnischem Gebiet. Man muß den Garnkörper nach jeweiliger Füllung aus der Spinnvorrichtung herausnehmen und durch einen leeren Garnträger ersetzen. Dieser Wechselvorgang bringt Maschinenstillstände mit sich und erfordert entweder kostspielige Vorrichtungen an der Maschine oder einen hohen Verbrauch an Arbeitsleistung. Außerdem 'braucht man wegen des beschränkten Inhalts der Garnkörper sehr viele Garnträger, z. B. Hülsen, und durch die häufigen Transportbeanspruchungen laufend kostspieligen Ersatz.
  • Die Erfindung begegnet diesen Nachteilen. Sie verlegt den Spulvorgang auf die Spinnmaschine zurück, ohne deren Leistung zu beeinträchtigen, und ergänzt die Spinnspannung durch allmähliches Einordnen der Fasern bei verschiedenen Drehungsgraden und Bewegungsrichtungen des Garnes. Gleichzeitig paßt sie die Spinnspannung dem Widerstandsvermögen des Fadens an. Sie erlaubt damit für seinen Endzustand höhere Spannungen als bisher, was wiederum größere Festigkeiten oder, für gleichartigen Garnzustand, die Möglichkeit ergibt, den Drehungsgrad herabzusetzen und dadurch die Maschinenleistung zu steigern.
  • Zu diesem Zweck zerlegt marl nach der Erfindung den Spinnvorgang in wenigstens zwei Teile, Zu- und Abspinnen genannt. Der Faden wird, wie bisher, gesponnen und auf eine Spule aufgewickelt, erhält aber nur einen Teil der erforderlichen Drehung, z., B. die Hälfte, indem man die Liefergeschwindigkeit auf das Doppelte erhöht. Ist die Spule vollgewickelt, so unterbricht man die Spinngutzufuhr am Lieferwerk, zieht bei laufender Spindel den Fäden rückwärts von der vollen Spule wieder ab und wickelt ihn mittels einer der üblichen, Spulvorrichtungen auf eine neue Spule auf. Die Geschwindigkeit des Abspinnens ist so zu wählen, daß der Faden die noch fehlende Drehung erhält. Ist erhöhte Spinnspannung erwünscht, so schaltet man an einem der Fadenführungsteile, die mit dem Spinnorgan umlaufen, Reibungsmittel ein, die dem Zuspinnen wenig, dem Abspinnen größeren Widerstand entgegensetzen, z. B. Bremsfinger, Kippleisten, Reibräder oder Gewebe mit gerichteten Fasern. Der Faden kann vermöge der Drehung, die er beim Zuspinnen erhalten hat, die größere Spannung ertragen, die nun beim Abspinnen entsteht. .Dieselbe Wirkung wie mit den erwähnten Reibungsmitteln erreicht man von selbst bei denjenigen Maschinen, die vermöge ihrer Bauart dem Herausziehen des Fadens einen größeren Widerstand entgegensetzen als seiner Zufuhr zum umlaufenden Garnkörper. Hierzu gehören die meisten der bekannten Spinnvorrichtungen, wenn sie für das Abspinnen nicht besonders hergerichtet sind. Die erwähnte Wirkung hat zwei Ursachen: Einmal sind die Fadenumlenkstellen, z. B. Führungstrichter bei Topfspindeln, für den Fadenlauf in der bisher üblichen Richtung ausgebildet, also für das Zuspinnen. Dem sich rückwärts bewegenden Faden stehen dagegen weniger sorgfältig abgerundete Kanten entgegen. Zweitens ist die Spinnspannung je nach der Laufrichtung des Fadens entweder Differenz oder Summe von Aufwickelspannung und Reibung an den Führungsstellen. Beim Flügelspinnen z. B. ist die Aufwickelspannung von der Spulenbremsung abhängig. Die Spinnspannung des Garnes ist um die Fadenreibung am Flügel beim Zuspinnen kleiner, beim Abspinnen größer als die Aufwickelspannung.
  • Lageveränderungen des Garnes können darüber hinaus beide Erscheinungen beeinflussen. Bei der Ringspinn- und Ringzwirnmaschine z. B. ist der Fadenlauf je nach Größe und Form des Ballons verschieden. Die größere Abspinnspannung erzeugt einen kleineren Ballon. Die am Ringläufer angreifenden Fadenkräfte sind darum nicht nur größer, sondern auch anders gerichtet. Sie beeinflussen dadurch die Lage des Läufers so, daß seine Bremsung am Ring und damit Abwickelund. wiederum Spinnspannung zunehmen. Die Lageveränderung des Läufers kann man außerdem noch dadurch ausnutzen, daß man den Faden beim Zuspinnen über eine glatte, beim Abspinnen über eine rauhere Stelle gleiten läßt, wodurch sich abermals die Abspinnspannung erhöht.
  • Das absatzweise Spinnen und der wiederholte Durchlauf des Fadens durch die freie Strecke zwischen Lieferwerk und Spinnorgan begünstigen eine bessere Verteilung der Drehung im Garn, etwa in der Art, wie sie beim Wagenspinner üblich ist.
  • Die schwache Drehung, die man dem Garn beim Zuspinnen erteilt, legt sich vorzugsweise in die dünnen Fadenstellen, die dem Zusammendrehen weniger Widerstand entgegensetzen. Die dicken Stellen erhalten nur eine geringfügige Drehung, die Fasern'gleiten auf dem-Wege zum Garnkörper aneinander, wobei die Reibung an den verschiedenen Fadenführungsstellen der einzelnen Spinnvorrichtungen fördernd nachhilft. Sowohl die Verteilung der Drehung im Garn wie der vergleichsmäßigende Nachverzug können durch Wiederholen des Zu- und Abspinnens gefördert werden. Auch der dort gebräuchliche, das Garn vergleichsmäßigende Nachverzug stellt sich bei dem neuen Spinnverfahren von selbst ein. Beide Wirkungen können durch Wiederholen des Vorganges gefördert werden.
  • Zwei Beispiele. für die erwähnten Bremsmittel, die dem Zuspinnen wenig, dem Abspinnen größeren Widerstand entgegensetzen, sind schematisch in der Zeichnung dargestellt.
  • Fig. i zeigt die Anordnung einer Klemmleiste als Schnittansicht durch eine Fadenführung; Fig.2 zeigt in derselben Darstellungsweise ein Reibungsrad.
  • An einem mit der Drehzahl des jeweiligen Spinnorgans angetriebenen Spinnkopf i, wie er zu Teller-, Ring- oder Zentrifugenspindeln paßt, ist nach Fig. i innerhalb einer Fadenführung 2 eine Klemmleiste 3 und nach Fig. 2 in derselben Weise ein Reibungsrad 6 angeordnet. Die Anordnung erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß die Fadenführung 2 durch Verschrauben am Spinnkopf i befestigt ist. Beim Zuspinnen öffnet sich die Klemmleiste 3 und läßt den Faden 4, dessen Zuspinnrichtung durch den Pfeil 5 angedeutet ist, ungehindert hindurch. Beim Abspinnen hingegen schließt sich die Klemmleiste 3 infolge der Reibungskräfte, die der Faden 4 beim Durchlaufen in der umgekehrten Abspinnrichtung auf sie ausübt, und setzt dem Fadendurchgang erhöhten Widerstand entgegen. Nach Fig. 2 ist der faden 8 im Fadenführer um ein Reibungsrad 6 herumgeschlungen. Dieses dreht sich beim Zuspinnen mit dem Faden in Richtung des Pfeils 9 mit, sperrt sich aber beim Abspinnen, so daß der Faden 4 gezwungen ist, auf dem Rad zu gleiten. Die Sperrung kann in diesem Fall beim Reibungsrad 6 durch einen federnden Hebel 7 erfolgen, der in eine Aussparung des Reibungsrades eingreift. Die größere Spinnspannung, die auf diese Weise beim Abspinnen entsteht, kann der Faden vermöge der Drehung ertragen, die er bereits vorher beim Zuspinnen erhalten hat.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Spinnverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Laufrichtung des Garnes in der Spinnmaschine ein oder mehrere Male umkehrt und die Garndrehung in beliebiger Weise auf die einzelnen Durchläufe verteilt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnspannung beim Rückwärtslauf des Garnes wahlweise gleich oder größer als beim Zulauf gewählt wird.
  3. 3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem am Spinnkopf (i) angeordneten Fadenführer (2) Reibungsmittel (3 bzw. 6) angeordnet sind, die den Faden beim Zuspinnen ungehindert hindurchlassen, ihm aber beim Abspinnen einen erhöhten Widerstand entgegensetzen.
  4. 4. Spinnvorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnmaschine mit einer vom Lieferzylinder angetriebenen Spulvorrichtung ausgestattet ist.
  5. 5. Spinnvorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Liefer-. werk und Spinnorgan entsprechend der Zahl der Spinnstufen verkleinert ist.
  6. 6. Spinnvorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umkehr der Laufrichtung des Garnes und die damit notwendige Abstellung der Garnzulieferung vom Lieferwerk über eine Meßuhr geschaltet wird.
DEP2274A 1948-10-02 1948-10-02 Spinnverfahren und Vorrichtungen zu deren Durchfuehrung Expired DE843673C (de)

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DE843673C true DE843673C (de) 1952-07-10

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