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Verfahren zur Oxydation von gebranntem Gut, insbesondere von Zementklinkern
I:" ist m<iglicli, Lisen und Zementklinker gleichzeitig in einem mit Eisenerz,
Kalk und anderen Zusätzen in geeigneten Mengen versehenen Ofen Herzustellen. Der
auf diese Weise gewonnene Zementklinker ist infolge seiner metallischen Bestandteile
für einige Zwecke ungeeignet. Dieser Mangel kann bekanntlich dadurch beseitigt werden,
claß der Zementklinker einer Oxydation in einem Ofen unterworfen wird, in welchem
üblicheZementrohmaterialien gebrannt werden. In gleicher Weise kann die Behandlung
eines Zementklinkers erforderlich sein, welcher aus einem Ofen erhalten wird, worin
gleichzeitig ein anderes Metall als Eisen erschmolzen wird. Die vorliegende Erfindtutg
hefaßt sich mit der Oxydation von Zementklinkern, gebranntem Kalk u. dgl., der bei
der Metallgewinnung oder Metallveredlung anfällt.
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Nach dem bekannten Verfahren wird gleichzeitig mit Eisen hergestellter
Zementklinker od. dgl. durch Öffnungen in der Wand in einen Drehofen eingeführt,
in welchem übliche Zementrohstoffe gebrannt werden. Bei der hier verwendeten Vorrichtung
ist die Konstruktion des Ofens durch die Anordnung von Öffnungen, Speiseleitungen
und dicht schließenden Abdichtungen zwischen bewegten und festen Teilen kompliziert.
Der Klinker wird in den Ofen
iialw an dessen Brennzone eingeführt
und, falls die hinführungsstelle, in Richtung desRohgutweges gesehen, vor der Brennzone
liegt, 'kann das Rohgut dadurch gekühlt und das Brennen des Röhgutes Ncrl<iiigs@tnit
werden. L?berdies können sich durch die Zuführung des Klinkers über eine sehr kleine
l-' läclie ILinge aus Klinkern auf der Ofenwand in mil)efriedigender Weise ablagern.
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Gemäß der Erfindung wird das gebrannte Gut, wie Zementklinker, Kalk
od. dgl., in einem Bremiofen, in welchem gleichartiges Material gebrannt wird, unmittelbar
in eine Zone eingeführt, in w-clclier die Temperatur zur Durchführung der Oxydation
ausreicht und das ini Ofen erstbehandelte Gut gebrannt ist. Die Einführung des gebrannten
Gutes erfolgt in einem freien Raum ini Ofeninnern unmittelbar in die Zone, in der
die zur Oxydation erforderliche Temperatur herrscht. Da in dieser Zone auch das
ini Ofen erstbehandelte Brenngut 'txürcits gebrannt ist, wird das eingeführte Gut
auf (las ini Ofen vorhandene Gut eine Kühlwirkung ausüben, welche erwünscht ist,
insbesondere wenn es niagnesiahaltigeZementrohstoffe sind, die rasches Abkühlen
nach dem Brennen zu einem Klinker erfordern.
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1 )er Ofen oder Brennofen, in welchem das gebrannte Gut eingeführt
wird, kann z. B. ein Dreh-Ofen, ein Flainniofen oder ein senkrechter Brennofen sein,
vorausgesetzt, claß noch ein freier Raum oberhalb einer in dem Ofen sich befindenden
festen oder flüssigen Beschickung vorhanden ist. Ein solch freier Raum ist besonders
in Öfen oder Brennöfen vorhanden, welche durch Einführung von Luft und eüieni liul%-erförrnigeii
festen Brennstoff beheizt wcrdeii. Das gebrannte Gut kann in den Ofen oder Brennofen
z. B. in einem Luftstrom eingeblasen (Kler niec.hanisch, z. B. durch eine sich rasch
drehende, mit Schaufeln versehene Trommel, ein-"ew-orfeii werden, damit es an die
gewünschte Stelle gelangt.
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Vorzugsweise wird das gebrannte Gut in den Ofen oder Brennofen als
XIischung mit einem festen Lreiiiistoff eingeblasen, so daß der Brennstoff, die
Luft für die Verbrennung und der Klinker zusammen durch eine einzige Leitung unter
der Wirkung einesGebläses eintreten. Statt dessen kann das Gut auch in den Ofen
in dein Strom eines anderen Gases als Luft eingeblasen werden. Beispielsweise kann
ein alsBrennstott dienendes brennbares Gas benutzt werden.
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Verschiedene Vorrichtungen zur Ausführung der Erfindung werden beispielsweise
in den Zeichnungen gezeigt, wobei die drei Figuren drei verschiedene Anordnungen
in schematischer Weise darstellen.
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ach F ig. 1 ist das untere Ende eines Drehofeiis i zur gleichzeitigen
Herstellung von Zementklinkern und Lisen von einer Haube2 umgeben, durch deren Vorderwand
eine Brenn,erleitung 2' hindurchgeht. Die Haube besteht aus einem Stück finit dein
(.Gehäuse eines Klinkerkühlers 3, durch welchen der Klinker in einen Breeher oder
eine #\l üble 5 geht. Der gebrochene Klinker geht über 6 zu einem Abschei.der 7,
das abgeschiedene Eisen wind bei 8 abgeführt, während der Klinker über g zu einem
Behälter io gelangt. Der größere Teil des geschmolzenen Eisens wird aus dem Ofen
i getrennt von dem Klinker abgezogen.
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Der Abscheider 7 kann ein magnetischer oder ein Luftabscheider
sein. Der I_uftabscheider kann auch gleichzeitig finit eiiiein magnetischen Abscheider
gebraucht werden, z. B. in einem geschlossenen Kreislauf mit Brecher oder Mühle
5.
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Wie bei i i gezeigt, wird der Brennstoff auch in den Behälter io eingeführt.
Die Mischung aus Zementklinker und Brennstoff gelangt in einen Förderer 12, welcher
sie in eine Brennerleitung 13 entleert. Ein Ende der 1_eitt1iig 13 geht in das untere
Ende eines Drehofens 1.4 hinein, in welchem Portlandzement in üblicher Weise gebrannt
wird. Das andere Ende der Leitung 13 ist mit dem Auslaß eines Gebläses 15 verbunden.
Das Ende des Ofens 14 ist von einer Haube 16 umgeben.
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Das Gebläse i _s liefert vorerhitzte Luft und diese dient dazu, den
Zementklinker in den Ofen hineinzu einer etwas unterhalb des heißesten Punktes liegenden
Zone zu bringen. Der Klinker wirst hierdurch viel gleichmäßiger über eine Oberfläche
verteilt als es der Fall wäre, wenn der Klinker durch Öffnungen in der Wand zugeführt
wird. Die vorerhitzte Luft dient zur Literstützung der Verbrennung des Brennstoffes.
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Nach Fig. 2 wird der Behälter io nur bei i i mit Brennstoff versehen,
und- dieser Brennstoff wird durch den Förderer 12 in die Brennerleitung 13 gebracht.
Der Zementklinker wird durch Leitring 9 einem anderen Behälter 17 zugeführt und
geht durch einett getrennten Förderer 18 zu einer Zuführungsleitung ig eines getrennten
Gebläses 2o. Die Saugseite dieses Gebläses ist durch Leitung 21 mit dem Gehäuse
eines Klinkerkühlers 22 verbunden. Der durch den Förderer 18 in die Leitung ig entleerte
Klinker wird in den Ofen 14 mittels Luft geblasen, welche durch lnberührungbringen
mit dem heißen aus Ofen 14 in den Kühler 22 gelangten Klinker vorerhitzt worden
ist.
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Die Zuführungsleitung 19 geht ebenso wie die Brennerleitung 13 durch
eine Offnung in der Vorderwand der Haube 16 hindurch und kann sich über eine größere
oder kleinere Strecke in deal Ofen 14 hinein erstrecken. Durch Einstellest dieser
Strecke und auch des Luftbetrages vom Gebläse 20 ist es möglich, den Klinker an
verschiedenen Stellen des Ofens gemäß der für die Oxydation erforderlichen Temperatur
einzuführen.
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F ig. 3 zeigt das untere Ende eines Drehofens 23 mit planetenartig
angeordneten Kühlrohren 24, welche mit dem Innern des Ofens durch Öffnungen 25 in
Verbindung stehen. In diesen Ofen wird Portlandzement in üblicher Weise gebrannt,
und der zu oxydierende Zementklinker kann in diesen Ofen hinein entweder zusammen
mit dem Brennstoff durch Brennerleitung 13, wie in Verbindung mit Fig. i beschrieben,
oder getrennt durch Zuführleitung ig, wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben,
eingeblasen werden.
1n beiden 1#:illen nitdl der Klinker an einer |
solchen Stelle in den ()fett eingeführt «erden, daß |
er tiachlier durch die Offnuttgell23 in die Kühl- |
rohre 24 gelangt. licitti Eintritt in diese Rohre und |
iii ihreci olleren "feil wird die Temperatur so hoch |
seift, dal.l sich die Oxydation des Klinkers fortsetzt, |
oh«olil diese zum größeren Teil in dem eigent- |
lichen ()feil v()r sich gelten kann. |
@@'ähren(l bei den in den Zeichnungen dar- |
#,estelltett Vcnrichtungen der Klinker in den Ofen |
selbst eingeführt wird, kann, wenn das Auslaßende |
ck#s ()feiss voti einem Kühler gebildet wird, der |
Flinker in den Ofen hinein nicht weiter, als der |
Kühler reicht, zusammen mit ausreichender Luft |
eingeführt werden, wolx i die Oxydation des |
Klinkers @ttisreiclielicic llitze zur Aufrechterhaltung |
cler Ite;tkti(iti liefert. |
lief der !)tirclifiilirtliig der Erfindung mag es er- |
wiiiisclit will. St(>tfe wi#; Kalk, Sand, Schiefer, |
lialIXlt Oder I@acllitt Hinzuzufügen, welche dazu |
dienen. die Zusaniniensetzmig des fertigen Zements |
(x1. dgl. ztt verändern. Die Bestandteile können mit |
(lein Klinker (>d. dgl., lx#vor er in den Ofen oder |
l3retinc>feti eingeführt wird, gemischt werden, oder |
siv künneil getrennt endgeführt werden, oder sie' |
kiititieti auch in (feil Ofeti oder Brennofen bereits |
ztis:tttimeii finit (len hollstotten, welche von Anfang |
aii darin l).ehandelt wer(Irtt, eingeführt werden. Es |
kamt erwiinscht :ein, solche zugefügten Bestand- |
teile in l#.liinil)clienf(>t-in zti bringen, um die An- |
von feinen Pulvern zti vermeiden, welche |
finit cleti .\1)gasen e#ntwcichen würden. Zur Ver- |
meidun@# voti feinem Pulver sollte des Klinker |
selbst nicht ztt einer größeren Feinheit als viel unter i nim vermahlen werden.