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Schneidmaschine zum Beschneiden von Büchern Die Erfindung bezieht
sich auf eine Schneidmaschine zum Beschneiden von Büchern, Zeitschriften u. dgl.,
welche allgemein mit Dreischneider bezeichnet wird, weil von den Büchern in einem
Aufspannarbeitsgang drei Seiten beschnitten werden. Es sind Dreischneider bekannt,
bei welchen ein oder mehrere Bücher auf einem Drehtisch festgeklemmt werden, der
sauf einem rechtwinklig zum Nilesser verschiebbaren Schlitten gehagert ist, wonach
der Beschnitt der Bücher auf drei Seiten mit einem Messer nacheinander nach Drehen
des Tisches um jeweils 9o' erfolgt.
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Bei Maschinen dieser Art weist der Drehtisch einen an diesem befestigten
Arm auf, der mit einer senkrecht gelagerten (Gewindespindel, die zum Festklemmen
der Bücher o. dgl. auf dem Drehtisch dient, versehen ist. Dieser Arm gestattet nur
eine Drehung des Drehtisches um zweimal go@. Nach erfolgtem Beschnitt muß der Tisch
zur Neubeschickung um 18o' zurückgedreht werden.
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Die Schneidmaschine gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem Schlitten mittels Säulen ein Joch, einen Drehtisch quer überbrückend,
angeordnet ist, in welchem eine Gewindemutter senkrecht verschiebbar, aber unverdrehbar
gelagert ist, die zur Lagerung einer Gewindespindel dient, deren Längsachse in der
Verlängerung der Drehachse des Drehtisches liegt, welche Gewindespindel an ihrer
Unterseite mit einem drehbar angeordneten Anpreßkopf versehen ist, in dem eine quer
zu dessen Achse verschiebbare Anpreßplatte gelagert ist, mittels welcher die Bücher
od. dgl. auf den Drehtisch gepreßt werden können, wobei ein Handrad zum Auf- und
Abschrauben der Gewindespindel auf eine bestimmte Höhe dient, und ein durch einen
Hand-
Nebel verstellbarer Exzenter vorgesehen ist, der in die verschiebbare
Gewindebüchse greift und eine zusätzliche Vertikalbewegung der Gewindespindel, die
zum Anpressen der Bücher od. dgl. auf den Drehtisch dient, ermöglicht.
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Da die Preßvorrichtung an einem Joch angeordnet ist, das den Drehtisch
überbrückt, muß sie nicht mitgedreht werden, so daß der Drehtisch derart angeordnet
werden kann, daß er vollständig um seine Achse gedreht werden kann. Dies erleichtert
das Auswechseln der Bücher u. dgl., da nach jedem dritten Schnitt nur eine Drehtischdrehung
von 9o' erforderlich ist, um diesen in seine Ausgangsstellung zu bringen, in welcher
die beschnittenen Bücher entfernt und durch neue, unbeschnittene ersetzt werden
können.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigt: Fig. i den Schlitten mit Drehtisch und das über dem Schlitten
angeordnete Joch, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 1-1 in Fig. i und Fig. 3 die Anordnung
eines zu beschneidenden Buches auf dem Drehtisch in der Draufsicht.
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Der Schlitten i ist im Maschinengestell 2 verschiebbar gelagert. An
dem Schlitten i sind zwei Säulen 3 befestigt, welche das dem Drehtisch 5 quer überbrückende
Joch 4 tragen. Auf dem Schlitten i ist der Drehtisch 5 mit dem Zapfen 6 drehbar
gelagert und mittels eines Kugellagers 7 abgestützt. In dem Drehtisch sind Arretierbüchsen
8 angeordnet, in welche der Stift 9 greift, welcher im Schlitten i gelagert ist.
Die Bewegung des Stiftes 9 kann durch irgendeine hier nicht näher bezeichnete Hebelbewegung
erfolgen. Auf dem Drehtisch 5 ist in einem Schlitz io verschiebbar der Anschlaghalter
12 gelagert, der mit der Schraube 13 in der gewünschten Stellung festgehalten wird.
An dem Anschlag 12 ist ein Anschlagblech 14 befestigt, gegen welches die Bücher
15 gestoßen werden. Für den zweiten Anschlag der Bücher dient der Schieher 16, welcher
in einem Halter 17, der an einer der Säulen 3 befestigt ist, verschiebbar gelagert
ist. Da der Schieber 16 beim Drehen des Drehtisches außer den Bereich der Bücherkanten
geschoben werden muß, ist ein Stellring 18 vorgesehen, der den Weg des Schiebers
16 in der Richtung zu den Büchern begrenzt. In dem Joch 4 ist die Gewindebüchse
i9 senkrecht verschiebbar gelagert und durch den Keil 20 gegen Verdrehen gesichert.
In der Gewindebüchse i9 sitzt die Gewindespindel 21. Auf die Vorsprünge 22 und 23
des Joches 4 ist eine Platte 24 aufgeschraubt, in welcher das Kegelrad 25 gelagert
ist, das mit einem Schiebekeil auf dem gewindelosen Oberteil der Gewindespindel
21 axial verschiebbar, aber unverdrehbar sitzt. Das Kegelrad 25 greift in das Kegelrad
26, welches auf der Welle 27 befestigt ist, die mit dem Handrad 28 verdreht werden
kann. Die Welle 27 ist in dem Auge 29 drehbar gelagert, das an der Platte 24 angegossen
ist. Statt des Kegelgetriebes kann auch das Handrad 28 unmittelbar an Stelle des
Kegelrades 25 auf der Gewindespindel axial verschiebbar gelagert sein. Das untere
Ende der Gewindespindel 21 zeigt einen Kopf 35, in welchen der Zapfen 36 greift,
der mit einer Schraube 37, welche in die Rinne 38 des Zapfens 36 greift, axial gehalten
ist. Der Zapfen 36 ist mit einem Kopf 39 versehen, in dem ein Drucklager 40 gelagert
ist, das den Anpreßdruck aufnimmt. Der Kopf 39 weist einen Schwalbenschwanzschlitz
auf, in welchem der Schwalbenschwanz 42 verschiebbar gelagert ist, der mit der Preßplatte
43 fest verbunden ist. Unter der Preßplatte 43 ist zweckmäßig ein Brett 44, welches
als Zwischenlage zwischen den Büchern 15 und der Platte 43 dient, angeordnet. Auf
dem Drehtisch 5 ist ferner eine Holzplatte 45 angeordnet, damit das Messer 46 nicht
auf den Drehtisch 5 auflaufen kann. Zur raschen Auf- und Abwärtsbewegung der Gewißdespindel
21 dient ein Handhebel 47, der auf der Welle 48 sitzt. Das vordere Ende der Welle
48 ist mit einem Exzenter 49 versehen, welcher in eine Nut iga der Gewindebüchse
i9 greift. Mit dem Hebel 47 und dem Exzenter 49 kann somit die Gewindebüchse i9
und damit die Spindel 21 unabhängig von der zugehörigen Einstellung durch das Handrad
28 auf und ab bewegt werden.
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Die Arbeit an der Maschine zum Beschneiden der Bücher erfolgt wie
nachstehend beschrieben.
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Der Anschlag 14 wird auf dem Drehtisch 5 so weit gegen die Mitte desselben
geschoben, daß der Abstand ja (Fig. 3) von der Mitte des Drehtisches bis zur gewünschten
Schnittkante gleich der halben Höhe des beschnittenen Buches entspricht. Nach dem
Abstand 211, der gleich ist wie der Abstand ja, wird der Schieber 16 eingestellt
und dessen ausgeschobene Stellung mit dem Stellring 18 fixiert. Die zu beschneidenden
Bücher werden mit dem Rücken gegen den Anschlag 14 angelegt und mit dem Anschlag
16 seitlich eingestellt. Hierauf wird mit dem Handrad 28 die Spindel mit der Anpreßplatte
43 bis auf etwa i cm auf das oberste Buch hinuntergedreht. Durch Drehen des Handhebels
47 wird über den Exzenter 49 die Gewindebüchse i9 nach unten gepreßt, und damit
werden die Bücher 15 auf dem Drehtisch 9 bzw. dessen Brett 45 festgeklemmt. Nach
Drehen des Drehtisches um 9o Grad springt der Rastbolzen 9 in eine der Büchsen 8,
wobei eine der drei Seiten der Bücher in den Bereich des Schneidmessers 46 gelangt.
Nach erfolgtem Schnitt wird der Tisch um 9o' weiter gedreht und die zweite Seite
beschnitten, worauf der Tisch zum Schneiden der dritten Seite weiter um go ° gedreht
wird. Sobald alle drei Seiten beschnitten sind, wird der Tisch wiederum um 9o° weitergedreht,
so daß er in die Anfangsstellung zurückkehrt. Beim Zurückschwenken des Hebels 47
hebt sich die Platte 43 von dem Brett 44 ab, und die beschnittenen Bücher 15 können
entfernt und von neuen ersetzt werden. Zum Festklemmen der folgenden Bücher ist
es nur notwendig, den Hebel 47 wieder hinunterzuschwenken, während eine Verstellung
des Handrades 28 erst wieder notwendig wird, wenn durch andere Bücher eine neue
Höhe entsteht, die frisch eingegestellt werden muß.