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Windwerk zum Antrieb von Wasserverschlüssen, beispielsweise Schützen,
mit einer Schnellsenkvorrichtüng Bei M'asserverschlüssen, beispielsweise Schützen,
ist es häufig erforderlich, den Wasserverschluß durch Schnellsenken zu öffnen oder
auch zu schließen, wobei das Schnellsenken unter Umständen in einigen Sekunden vorgenommen
werden muß, während (las normale Hel)en oder Senken des Wasser-N'erschlusses in
%-ieleii :.Minuten durchgeführt werden kann. Uni 1>ei(le Aufgaben mit ein und demselben
Motor bewerkstelligen zu können, ,ist das Wind« erk zum Antrieb der Wasserverschlüsse
ertindungsgemäß mit einem Wechselgetriebe versehen, durch das der Antriebsmotor
mit der Windenwelle Tiber einen Normalgang und einen Schnellgang wechselweise kuppelhar
ist, wobei die Kupplung des Schnellganges spätestens im Augenblick der Lösung der
Kupplung des Normalganges erfolgt.
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Da der Wasserverschluß im allgemeinen an den vom Windwerk angetriebenen
Ketten od, dgl. hängt, muß sichergestellt werden, daß beim Umschaltern keine Zwischenstellung
eintritt, bei welcher keine Kupplung voll geschlossen ist, da der Wasserverschluß
sonst ungehemmt hinabgleiten würde. Um dieses sicherzustellen, wird das Lösen der
Normalgangskupplung durch den Kupplungshebel des Schnellganges bewirkt, und zwar
derart, daß der Kupplungshebel des Schnellganges erst .kurz vor Erreichung seiner
vollen Kuppelstellung auf eine die Kupplung des Normalganges lösende Vorrichtung
trifft. Am einfachsten wird eine derartige
Konstruktion dann, wenn
der Kupplungshebel des Schnellganges, der beispielsweise durch ein von einer lösbaren
Klinke gehaltenes Gewicht schaltbar ist, kurz vor Erreichung seiner vollen Kuppelstellung
eine Klinke löst, die ein den Kupplungshebel des Normalganges schaltendes Gewicht
hält.
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Um durch ein und denselben Handgriff neben der Umschaltung des Getriebes
auch den Anlauf des Motors veranlassen zu können, ist die Anordnung so getroffen,
daß der Kupplungshebel des Schnellganges-bei Erreichung seiner vollen Kupplungsstellung
und der Kupplungshebel des Normalganges bei Erreichung seiner Freistellung je einen
Schalter betätigen, durch deren Zusammenwirken der Motor in Richtung des Schnellsenkens
eingeschaltet wird. Durch diese Anordnung wird gleichzeitig sichergestellt, daß
der Motor erst dann im Senksinne anlaufen kann, wenn der Schnellgang voll geschlossen
und der Normalgang ausgeschaltet ist. Um den Senkvorgang auch während des Senkens
bei Bedarf beeinflussen zu können, kann ein Unterbrechungsschalter angeordnet werden,
bei dessen Öffnung die Schnellsenkbewegung unter-' brochen und bei dessen Schluß
sie wieder fortgesetzt yvird.
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Ferner soll sichergestellt werden, daß der Motor, wenn er in demjenigen
Augenblick über den Normalgang arbeitet, in dem der Schnellsenkgang eingeschaltet
wird, zunächst für die Dauer der Umkupplung ausgeschaltet wird. Um dies zu erreichen,
öffnen der Kupplungshebel des Schnellganges beim Verlasen seiner Freistellung und
der Kupplungshebel des Normalganges beim Verlassen seiner vollen Kupplungsstellung.
je einen Schalter, bei deren Öffnung der Motor stromlos wird, einerlei ob er im
Augenblick gerade im Hub- oder Senksinne arbeitet, und bei deren Schluß der Motor
einschaltbar ist.
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Damit der Schnellgang auch durch Fernsteuerung in Tätigkeit gesetzt
werden kann, ist die Klinke, welche den Kupplungshebel des Schnellganges entgegen
einem auf ihr wirkenden Gewicht in der Freistellung hält, durch einen Bremslüfter
lösbar. Schließlich kann es auch zweckmäßig sein, die Lösung der Klinke, welche
das den Kupplungshebel des . Normalganges ausschaltende Gewicht hält, durch einen
Bremslüfter vorzunehmen, welcher von dem Kupplungshebel des Schnellganges kurz vor
Erreichung von dessen voller Kupplungsstellung betätigt wird. In diesem Falle werden
also zwei Bremslüfter verwendet.
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Die Zeichnung erläutert die Erfindung, und zwar zeigt Fig. i die Kettenantriebswelle
mit den auf ihr angeordneten Kupplungen, Fig.2 eine Schaltungsanordnung, durch welche
die Motorschaltung von der jeweiligen Kupplungsstellung abhängig gemacht ist, und
Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel einer solchen Schaltung.
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Ein Ritzel i, welches die Hubkette eines Schützes antreibt, ist fest
auf der Kettenantriebswelle 2 aufgekeilt. Lose auf dieser Welle ist ein Ritzel 3
drehbar, welches mit der einen Hälfte 4 einer Kupplung fest verbunden ist. Weiterhin
ist ein Zahnrad 5 lose auf der Welle 2 drehbar und seinerseits mit der Hälfte 6
einer Kupplung verbunden. Urdrehbar, aber längs verschiebbar auf der Welle 2 sind
die beiden Kupplungshälften 7 und 8, von .dem= die Hälfte 7 mit der Kupplungshälfte
4 und die Hälfte 8 mit der Kupplungshälfte 6 gekuppelt werden,können. Das Ritzet
3 und das Zahnrad 5 sind durch ein nicht dargestelltes Zahnradgetriebe ständig mit
der ebenfalls nicht dargestellten Antriebsmaschine verbunden. Eines dieser beiden
Räder muß also jeweils lose auf der `'Felle 2 laufen. Der Antrieb des Zahnrades
5 bildet den Normalgang' und der Antrieb des Ritzels 3 den Schnellgang. Die Kupplungshälfte
8 kann durch einen Winkelhebel 9, der um eine Welle io schwenkbar ist, ein- und
ausgeschaltet werden. An dem Winkelhebel 9 greift zu diesem Zweck über einen Lenker
i i ein um eine feste Achse 12 schwenkbarer doppelseitiger Hebcl x3 an. Auf dem
linken längeren Ende des Hebels 13 befindet sich ein Gewicht 14. Dieses Ende wird
durch eine Klinke 15 hochgehalten, die mit einem Anschlag 16 zusammenarbeitet, welcher
an einem Winkelhebel 17 angeordnet ist, der um eine Achse 18 schwenkbar ist. Die
Kupplungshälfte 7 kann durch einen Winkelhebel i9 auf der Welle 2 verschoben werden.
Das freie Ende dieses Winkelhebels i9, der um eine feste Achse 25 schwenkbar ist,
trägt ein Gewicht 20 und eine Klinke 21, die mit einer entsprechenden Nase über
eine Klinke 22 greift, die an dem einen Ende eines Winkelhebels 23 angeordnet ist,
der um eine feste Welle 24 schwenkbar ist. An dem freien Ende des Winkelhebels 23
greift ein Bremslüfter 26 an.
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Wird der Bremslüfter 26 unter Strom gesetzt, so schwenkt er den Winkelhebel
23 um die Achse 2y., so daß die Klinke 21 frei wird. Infolgedessen schwenkt das
Gewicht 2o den Winkelhebel i9 des Schnellganges um die Welle 25 und schließt die
Kupplung 4, 7. Ehe jedoch der Kupplungshebel i9 die Kupplung 4, 7 voll geschlossen
hat, trifft das Gewicht 2o bei 27 auf den freien Arm des Winkelhebels 17 auf, so
daß der Anschlag 16 die Klinke 15 freigibt und damit dem Gewicht 14 gestattet, den
doppelarmigen Hebel 13 um die Welle 12 zu schwenken. Hierdurch wird über den Lenker
i i der Winkelhebel 9 um die Achse io geschwenkt, so daß er die Kupplung 8, 6 des
Normalganges löst. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Lösung der Kupplung
8,6 etwa im gleichen Augenblick erfolgt wie der Schluß der Kupplung 4, 7.
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Die elektrische Schaltung, die zur Beeinflussung des Motors in Abhängigkeit
von der Kupplungsvorrichtung dient, ist in Fig. 2 erläutert. In der gezeichneten
Stellung ist der Normalgang eingeschaltetund befindet sich das Gewicht 14 in angehobener
Stellung. Der Schnellgang dagegen ist ausgerückt, und der Kupplungshebel 19 für
den Schnellgang befindet sich deshalb ebenfalls in angehobener Stellung. In dieser
Stellung ist in Abhängigkeit von der Stellung des Hebels 13 ein elektrischer Schalter
30 geschlossen, während in Abhängigkeit
\on der Stellung
des Kupplungs.hebels# ig des Schnellganges ein elektrischer Schalter 31 geschlossen
ist. Solange diese beiden Schalter geschlossen sind, ist die Stromzuleitung zum
Antriebsmotor der Winde sichergestellt, d. h. der Motor kann im Normalgang arbeiten,
wenn er durch einen entsprechenden, nicht dargestellten Schalter eingeschaltet wird.
Erhält jedoch der Bremslüfter 26 durch ein Notsignal Strom, so fällt zunächst der
Kupplungsarm ig herab, so daß der Schalter 31 unterbrochen wird. Hierdurch wird
die Stromzuleitung zum Motor ebenfalls unterbrochen, so daß der Motor während des
Kupplungsvorganges keinen Strom erhält. Zusätzlich erleidet die Stromzuleitung zum
Motor durch das Öffnen des Schalters 3o eine Unterbrechung, wenn das Gewicht 14
nach Lösung der Klinke 15 herabfällt. Ist nun die Kupplung 6, 8 gelöst und
die Kupplung 7, 4 geschlossen, so nimmt der Hebel 13 eine solche Stellung
ein, daß er einen Schalter 32 schließt, während der Kupplungshebel ig den Schalter
33 schließt. Infolge des Schließens der Schalter 32 und 33 bekommt der Motor Strom
im Sinne des Schnellsenkens, so daß der Wasserverschluß sofort gesenkt wird. Der
Senkvorgang kann durch einen nicht dargestellten, von Hand zu betätigenden Schalter
vorübergehend unterbrochen werden.
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Nach Beendigung der Schnellsenkbewegung muß die Umschaltung auf den
Normalgang von Hand erfolgen, und zwar wird hierfür das Gewicht 14 angehoben und
festgehalten, bis das Gewicht 20 gleichfalls angehoben ist und beide Gewichte durch
die Klinken 15 bzw. 21 wieder gehalten werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 wird der M'inkelhebel 17
durch einen zweiten Bremsliifter 34 beeinflußt. Dieser Bremslüfter wird mittelbar
durch die Bewegung des Kupplungshebels ig betätigt, und zwar schließt letzterer,
bevor er seine untere Endlage erreicht hat und damit den Schalter 33 schließt, vorübergehend
einen Schalter 35, über den der Bremslüfter 34 einen kurzen. Stromstoß erhält. der
zum Lösen der Klinke 15 dient.