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Vorrichtung zum Schweißen von Kettengliedern Die bisher üblichen 1Uaschinen
zum Schweißen von Ketten arbeiten in der Weise, daß die von Rundeisen abgeschnittenen
und vorgebogenen Kettenglieder, die zu einer Kette ineinandergehängt sind, in die
Transportvorrichtung einer Kettenschweißinaschine eingehängt und die freien Enden
des Kettengliedes unter der Wirkung zweier Stauchstähle zusammengedrückt werden.
Diesem ersten Arbeitsgang schließt sich das Aufsetzen zweier Elektroden auf die
beiden freien Enden des Gliedes und (las Durchleiten eines elektrischen Schweißstromes
an. Nachdem die erforderliche Hitze entstanden ist, werden die Elektroden abgehoben.
die Stauchstähle geben einen kurzen Schlußdrttck, wodurch eine gute Bindung der
weichen Enden erfolgt. Gleichzeitig werden zwei Preßstähle seitlich, d. h. in der
Ebene der Stirnflächen der beiden freien Enden, gegen diese Enden geführt. Der durch
den Schlußdruck der beiden Stauchstähle sich bildende Wulst an der Schweißstelle
des Gliedes wird durch das Aufsetzen der Preßstähle beseitigt und auf den normalen
Durchmesser der Drahtader zurückgeführt. Sogleich nach Erreichen der Endlage gehen
die Preßstähle und gleichzeitig mit ihnen die Stauchstähle in ihre Ausgangsstellung
zurück und geben das noch hochwarme Kettenglied zum Transport frei.
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Diese Anordnung hat für die Herstellung von harten Ketten aus :Mangan
und Kohlenstoffstahl insofern größere Nachteile, als die Festigkeiten an
der
Schweißstelle nicht die gewünschte Höhe aufweisen, da die Zeit für die Kühlung in
diesem Falle zu kurz ist und die Gefügebildung nicht in erforderlichem Maße berücksichtigt,
so daß die in dem harten Werkstoff vorhandene Federung bei zu frühzeitigem Nachlassen
des Stauchdrückes die Schweißstelle wieder aufreißt.
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Nun sind die bekannten Schweißmaschinen so eingerichtet, daß die verschiedenen
Arbeitsvorgänge durch eine Steuerwelle eingeleitet werden, die während der Bearbeitung
eines Kettengliedes einen vollen Umlauf von 36o° macht. Von diesem Umlauf entfallen
auf den Anheizwinkel bei normalen Ketten ungefähr 21o°, auf den Abkühlwinkel io
bis 120, während für harte Ketten ein Abkühlwinkel von ioo bis 130' erforderlich
ist. Entsprechend muß nun auch der Anheizwirikel bei harten Ketten auf 13o0 herabgesetzt
werden. Diese Verhältnisse sind im Patent 808523 behandelt und die entsprechenden
Abänderungen der Winkel, die den einzelnen Arbeitsgängen zugeordnet sind, sind dort
festgelegt. Gleichzeitig sind die Mittel angegeben, die eine derartige Abänderung
ermöglichen, nämlich eine Steigerung der Anheizspannung und eine Verstärkung der
Kühlwirkung durch Verwenden gekühlter Preßstähle.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine maschinelle Verbesserung
an der zur Ausübung des im Hauptpatent geschilderten Verfahrens entwickelten und
ebenfalls dort beschriebenen Maschine, und zwar betrifft diese Verbesserung eine
Einrichtung an der Steuerwelle, die es durch einfaches Auswechseln der Steigungen
auf der Steuerwelle gestattet, die Winkelverhältnisse im Steuerdiagramm den jeweiligen
Verhältnissen anzupassen, d. h. also mit der gleichen Maschine sowohl harte als
auch normale Ketten mit höchstmöglichster Leistung zu schweißen. Zu diesem Zweck
erhält die Steuerwelle an Stelle von Unrundscheiben oder Exzentern glatte, runde
und konzentrische Scheiben, die nur zu einem Teil mit den zu bewegenden Hebeln in
Verbindung stehen und durch gesonderte, an sie anzuschraubende Steigungen ergänzt
werden können, wobei also die Rollen, um die Steigungen möglichst kurz zu halten,
während eines großen Teiles des Umfangswinkels auf dem Rande der runden Scheibe
laufen.
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Da die Anheizzeit sowohl für normale wie für harte Ketten die gleiche
sein kann, der Aufheizwinkel im Steuerdiagramm für normale Kettenglieder aber ungefähr
doppelt so groß ist wie im Steuerdiagramm für harte Ketten, so kann die Steuerwelle
bei gleicher erforderlicher Aufheizzeit die doppelte Umdrehungszahl je Zeiteinheit
haben und infolgedessen auch annähernd die doppelte Stückleistung erreichen wie
bei harten Ketten. Aber auch gegenüber der Produktion von normalen Ketten mit @
bekannten Maschinen besteht eine wesentliche Verbesserung darin, daß durch die besonderen
Vorrichtungen zum Kühlen des Kettengliedes der Arbeitsvorgang schon nach kürzerer
Zeit beendet ist. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Maschine bestehen also einerseits
darin, daß man auf der gleichen Maschine sowohl harte als auch normale Ketten bearbeiten
kann, wobei die Arbeitszeit für normale Ketten abgekürzt und die Leistung entsprechend
erhöht wird.
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In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Steuerwelle in der Ansicht
wiedergegeben. Auf der eigentlichen Welle sind eine Anzahl von Scheiben 2 bis 6
mit ihren Naben 7 aufgezogen. Die Stärke dieser Scheiben richtet sich dabei je nach
den Übertragungskräften und der Anzahl der auf ihr gleichzeitig zu befestigenden
Steigungsstücke. Nach der Reihe sind nun unter verschiedenen Winkeln verschiedenartig
geformte Steigungen durch seitliche Schrauben 8 mit diesen Scheiben verbunden, und
zwar befinden sich an der Scheibe 2 auf der einen Seite ein Steigungsstück 9 für
das Heben der Elektroden, auf der anderen Seite ein solches io für das Heben der
Justierstähle. Auf der Scheibe 3 ist ein Steigungsstück i i für den hinteren Preßhebel,
auf der Scheibe 4 ein Steigungsstück 12 für den Schweißhebel, auf der Scheibe 5
ein Steigungsstück 13 für den vorderen Preßhebel, auf der Scheibe 6 endlich wiederum
symmetrisch zur Scheibe 3 ein Steigungsstück 14 zum Heben der Justierstähle und
ein weiteres 15 zum Heben der Elektroden angebracht. Die Steigungsstücke liegen
mit ihren inneren Rändern 16 an den Naben fest an.