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Halteeinrichtung für an Schnellheftern, Aktenhüllen, Umschlägen u.
dgl. anzuordnende Inhalts- oder sonstige Angaben Es ist üblich, Aktendeckel, Schnellhefter,
Umschläge, Sammelmappen, Lohntaschen, Schutzhüllen für Personalpapiere u. dgl. mit
Aufdrucken zu versehen und auf der Vorderseite oder am Rücken zu beschriften. Diese
Art der Kennzeichnung ist itn hohen Grad unpraktisch und unwirtschaftlich.
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Unpraktisch deshall), weil z. B. ein Aktenstapel heim Heraussuchen
einer bestimmten Akte zerlegt und fast jede Akte oder jeder Hefter einzeln in die
Hand genommen und freigelegt werden muß, um die auf der Vorderseite befindlichen
Angaben lesen zu können. Ebenso umständlich und zeitraubend gestaltet sich wieder
das Ordnen des Stapels. In vielen Fällen ist nur die Aufschrift zu prüfen, was in
wenigen Augenblicken möglich ist, dagegen 1>eniitigt das Suchen der einzelnen --Ute
und Ordnen des Stapels ein Vielfaches der für den Hauptzweck aufzuwendenden Zeit,
so daß bei der täglich oft mehrmals sich wiederholenden Sucharbeit viel Leerlauf
entsteht, welcher die nutzbringende Zeit wesentlich kürzt oder sogar eigene Hilfskräfte
notwendig macht.
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Ebenso nachteilig wirkt sich die Unwirtschaftlichkeit aus. Der Bedarf
an Akten, Heftern, Hüllen usw. bei Behörden wie bei industriellen Unternehmungen
und auch bei Einzelbetrieben ist sehr groß, und zwar deshalb, weil viele Akten nur
kurze Zeit gebraucht und infolge der nicht mehr zu entfernenden Aufschrift durch
neue ersetzt werden müssen. Dieser laufende Ersatz belastet jeden Betrieb nicht
nur finanziell sondern auch durch Mehrarbeit, Bereitstellung von Ablegeräumen, Stellagen
usw.,
wobei noch der wesentliche Verbrauch au Werkstoffen mannigfacher
Art, wie Papier, Kunststoffen, Metallen usw., hinzukommt.
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Die gleichen Mängel treffen für alle ähnlich zu behandelnden, dem
steten Gebrauch und Wechsel unterliegenden Hüllen zu, wie sie z. B. für Lohntüten,
Registrier- oder Kontrollpapiertaschen usw. in Frage kommen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Halteeinrichtung für an Schnellheftern,
Aktenhüllen, Umschlägen u. dgl. anzuordnenden Inhalts- oder sonstigen Angaben, welche
eine erhebliche Vereinfachung und Beschleunigung der Sucharbeit bezweckt und das
Herausnehmen eines Hefters od. dgl. aus dem Stapel mit einem einzigen Griff ermöglicht,
ohne den Stapel zerlegen und von einem Platz zu einem anderen bewegen zu müssen.
Das lästige und mühselige Hantieren mit Teilstapeln sowohl vor wie nach dem Gebrauch
einzelner Hefter usw. fällt weg, und der Arbeitende wird nicht mehr im bisherigen
Umfang mit nebensächlichen Arbeiten belastet.
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Nach der Erfindung besteht die Halteeinrichtung aus einer Tasche,
ganz oder teilweise aus durchsichtigem Werkstoff, welche je nach `'Fahl des die
Schriftstücke aufbewahrenden Gegenstandes an diesem als Aktenfahne oder Klappe angeordnet
ist.
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Die Tasche dient dazu, das aufgedruckte oder meistens geschriebene
Inhaltsverzeichnis oder die Anschrift oder sonstige Angaben aufzunehmen und diese
Aufzeichnungen rasch und bequem auswechseln zu können. Auf diese Weise bleibt der
Hefter oder der Akt oder die Hülle usw. frei von jedem Aufdruck und jeder Beschriftung,
so daÜ er nach Erledigung einer Sache immer wieder zu verwenden ist und durch keinen
neuen ersetzt werden muB,. Die Einsparung an Werkstoffen, Arbeit, Zeit, Transport
usw. ist bei der sehr großen Zahl von Akten usw. bedeutend.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar in Abb. i ein aufgeschlagener Schnellhefter in Ansicht und
in Abb. 2 im Längsschnitt nach Linie A-B der Abb. i, in Abb. 3 bis 5 das zweite
und in Abb. 6 und 7 das dritte Ausführungsbeispiel. Der Schnellhefter a besitzt,
wie aus Abb. i hervorgeht, die übliche Ausführung, und an dessen Stelle kann ein
Aktendeckel oder eine teilweise geschlossene Aktenhülle aus Papier oder Kunststoffolie
treten. An der unteren Schmalseite des Unterteils ist die Halteeinrichtung b angeordnet,
welche als Tasche mit einem vorstehenden Heftrand b1 ausgebildet ist und im vorliegenden
Fall sich fast auf die'ganze Breite des Umschlagdeckels erstreckt. Die Tasche b
dient zur Aufnahme des Papier- od. dgl. Streifens c, auf welchem die Beschriftung
angebracht ist. Die Tasche b kann vollständig oder nur zum Teil, nämlich das Fenster,
aus durchsichtigem Werkstoff hergestellt und mittels ihres Randes b1 am Hefter a
durch Klebung, Schweißung, Heftung usw. befestigt sein. Die Tasche b bildet die
Aktenfahne und kamt- je nach dem Verwendungszweck des Hefters a schmaler oder breiter
gehalten und sowohl am oberen wie am unteren Umschlagdeckel angeordnet sein. In
jedem Fall ist die Möglichkeit gegeben, daß nach Erledigung einer Sache die Einlage
c herausgenommen und - durch eine andere ersetzt werden kann, um den Hefter wieder
in Gebrauch nehmen zu können. Die Fahne b kann auch an jeder Kante des Hefters angeordnet
sein, so z. B. bei Hängeregistraturen an der Längsseite oder bei den gewöhnlichen
Heftern seitlich oder auch am Rücken.
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Durch eine einfache Anordnung ist es möglich, die Tasche b vollständig
zu schließen und dadurch ein ungewolltes Herausfallen der Einlage c zuverlässig
zu verhindern.
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An Hand der Abb. 3 bis 5 wird .diese Anordnung erläutert.
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Hiernach kommt die Tasche b mit ihrer öffnung unmittelbar unter die
Unterkante des Deckels, an dem sie befestigt ist, zu liegen.
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Die Tasche b wird zuerst nach oben gestellt, so daß die Einstecköffnung
nach unten zu liegen kommt, wie in Abb. 3 in Vorderansicht und' in Abb. 4 ilm Höhenschnitt
(deutlichkeitshalber etwas vergrößert) veranschaulicht dst. In dieser Stellung wird
der Rand b1 auf dem Deckel auf geeignete Weise befestigt und dann die Einlage c
von unten eingeschoben. Dann wird die Tasche b nach unten um den festsitzenden Rand
b1 gebogen (s. Abb. 5) und ein scharfer Knick ,durch Glattstreichen gebildet, so
daß die Tasche in eine Ebene mit dem Deckel zu liegen kommt. Die Tasche ist dann
allseitig, also auch die Einstecköffnung, geschlossen und. ein Herausgleiten fder
Einlage c unmöglich gemacht. Zum Auswechseln derselben wird die Tasche wieder nach
oben gestellt.
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Die Haltevorrichtung kann auch mit dem zugehörigen Umschlagdeckel
aus einem Stück bestehen, gleichgültig, ab dieser aus @durchsichtigem oder undurchsichtigem
Werkstoff hergestellt ist. Im ersten Fall kann die Haltevorrichtung die Ausbildung
nach Abb. i oder 3 besitzen.
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Das dritte Beispiel nach Abb. 6 und 7 zeigt einen Umschlag d, wie
er für die z. B. in Fabriken üblichen Personalregistraturen verwendet wind. Die
Tasche b ist hier als Klappe angeordnet, und zum Einschieben der Einlage c wird
die Klappe b mit dem Umschlag d flach ausgebreitet. Auch bei ,dieser Ausführung
ist die Einlage vollständig ein-. geschlossen und die wiederholte Verwendung
ein und derselben Hülle gegeben. Diese kann in bekannter Weise aus einer durchsichtigen
Kunststofffolie und dann mit der Klappe b aus einem Stück bestehen, oder letztere
kann gesondert an der Hülle d angeordnet und mit dieser durch übliche Mittel fest
verbunden sein.