DE833474C

DE833474C - Herstellung eines hydraulischen Bindemittels

Info

Publication number: DE833474C
Application number: DEP32215A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Bernhard Klaes; Paul Kloeckner; Wolfgang Pfeifer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-01-22
Filing date: 1949-01-22
Publication date: 1952-03-10

Description

Herstellung eines hydraulischen Bindemittels Es ist bekamst, daß Hochofenschlacke ztt hydrattlisclleti liillidemitteln verarl>txitet werden kann. Dies erfolgt ill der Regel dad@ttrch, claß die @ochofenschlacke mit Zementklinker verschnitten und feingemahlen wird. Es .ist ferner bekannt, daß gemahletre llochofenscihlacke m;it 10 bis 30°1o Zement Oder Gips vermischt gute Bindefähigkeit erhält, so dal3 dieses Material handelsüblich als Binder im ß@au,l,@ewerlle gal#raucltt wird. Ferner ist bekannt, (1a13 clie llvclraul@isclrett Eigenschaften von Hochofenschlacke durch S@iurehehandlnnig verbessert werden könllell, wobei vorzttgslveise Salzsäure oder billige andere Säuren ill verschiedener Verdünnung angewelrd@et werden können. Alle diese Verfahren setzen voraus. daß die Hochofenschilacke bereits eilte nelnlcllswerte Ilydrauli@zität aufweist, so daß die ol>enig enanluten bereits bekannten Verfahren lcyd;iglich eine Strigerung dieser bereits vorhan-(lelleti 11\dl-,tttlizität hervorzurufen vermag. Gemäß der nachstehenden Erfindung soll durch Behandlung von Hochofensch,lacke - m,it Schwefelsäure, vorzugsweise solcher höherer Konzentration, erreicht werden, ;d@aß auch Hochofenschl.acke, welche hydraulisch inaktiv ist oder welche beispielsweise durch langjährige Haldenlagerung ihre llv,draulischen Eigenschaften verloren hat, wieder ausgezeichnete Hydraulizität erlangt. Wenn erwartet werden sollte, daß idurch die Behandlung m!it Schwefelsäure in der Hochofenschlacke Gips entsteht, der die gleiche Bindlekraft aufweist wie handelsüblicher Gips, so wurde überraschenderweise festgestellt, daß durch das beschriebene Verfahren; über die reine Gipsbindung- hinaus noch andere Bindekräfte angeregt werden, so daß das Erzeugnis von besserer Beschaffenheit ist, als wenn inaktive Hochofenschlaeke oder andere natürlich vorkommende komplexe Silicate mit Gips in geniahleitern Zustand vermischt werden. Es wurde weiter gefunden, daß auch natürlich vorkommende komplexe Silicate von ähnlicher Zusammensetzung wie Hochofenschfacke in gleicher Weise bei dem Verfahren reagieren.
Weiter wurde gefunden, daß drurch Zugabe von Tonerdehydrat, eisenoxydhaltigem Ton, Eisenoxyd, .'llu miniumsulfat, Galciiumftuoritd, verwitterten "'\lum!i»,iilmsil.ieathydraten die Bindefähigkeit dies Gemni.sches der klochofenschlacke ])ei dier Behandlung nach (lern vorgeschlagenen Verfahren noch wesentlich erhöht wird, so daß ein Produkt entsteht, welches zur Herstellung von Bausteinen, Bauplatten und auch zur Verwendung als Binder geeignet i,s.t. Die genannten Stoffe werden der Hochofenschlacke vor oder nach dem Behandeln mit Schwefelsäure zugesetzt. Für die Herstellung von 13auelementpn kann durch Variieren der Menge der einzelnen Komponenten und/oder d@esAnmachewassers wahlweise ein Produkt von dichtem feinporigem oder grobporigem Gefüge erzielt werden. Durch Verwendung hinreichender Wassermengen zum Anmachen ,lassen sich Baustoffe von hoher Porosität und sehr geringem spezifischem Gewicht herstellen, die ausgezeichnete Isoliereigenschaften gegen Kälte und Wärme besitzen.
Das `'erfahren hat gegenüber den bekannten Verfahren den wesentlichen Vorteil, daß der gesamte Prozeß ohne Zuführung von Wärme verläuft; während bei einer Mischung von Hochofenschlacke mit Zement oder Gips diie Komponenten Zement bzw. Gips erst unter Aufwand von Kohle gewonnen werden müssen, verläuft das Verfahren ohne diesen Aufwand, da auch Schwefelsäure bekanntlich ohne Kohleaufwand' gewonnen werden kann. Dieser Vorteil ist von besonderer Bedeutung, da der bekannte Mangel von Kohle in der Wirtschaft und insbesondere in der Bauwirtschaft außerordentlich schwierige Engpässe schafft.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung hydraulischer Bindemittel aus Hochofensc.hilacke oder ähnlichen Silicaten durch Säurebehanidlung, dadurch gekennzeichnet,,daß hydraulii,sche inaktive Hochofenischlacke, welche beispielsweise durch langjähriige Haldenlagerung ihre hydraulischen Eigenschaften verloren hat, oder andere natürlich vorkommende komplexe Silicate mit Schwefelsäure behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochofenschlacke vor oder nach dem Behandeln mit Schwefelsäure Stoffe wie Tonerd@ehydrat, eisenoxydhalt:i@ger Ton, Eisenoxyd, Aluminiumsulfat, Calciumfluorid, Ammoniumsulfat oder verwitterte Alu,m,iini,u.m,siliicathv_ Brate, z. B. Tone u. ä., zugesetzt werden.
3. Verfahren zum Verarbeiten des nach Anspruch 2 hergestellten Bindemittels, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anmachen dies Bindemittels solche Wassermengen benutzt werden, daß nach dem Erhärten eine hochporöse Masse entsteht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 062 982.