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Spannfutter für Drehbänke Gegenstand der Erfindung ist ein bei @umlauf:nder
Maschinenspindel selbstspannendes Mehrbackenfutter, das sich in etwa a bis 4 SAunden
spannt. Ei,n Vorteil der Erfindung liegt darin, daß keine Preßluft-, Drucköl- oder
elektrische Kraft erforderlich ist. Ein weiterer großer Vorteil ist, daß der Futterkörper
abgenommen werden kann und Drei-oder Mehrbackenspannfutter aller Systeme mit geringfügiger
Änderung angebaut werden können. Ferner ist es von Vorteil, daß die'höhlgeböhrte
Maschinenspindel frei ist, so daß auch Stangenarbeit bis zum Durchmesser der Spindelbo'hrung
ausgeführt werden können, wogegen bei Preßluft-, Drucköl- oder Elektrospannfuttern
eine Zugstange gelagert ist.
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Das Spannen erfolgt bei umlaufender 'Niaschinenspindeldurch einen
Handgriff z. B. durch Zurückziehen und Drehen einer Kurbel. Sie ist auch während
des Betriebes regelbar vom leichten Spanndruck für dünne Teile bis zum festen Spanndruck
für schwere Schnitte. Beim Stillstand der Maschinenspindel wird die Kurbel in eine
andere Stellung verschoben und das Futter durch Drehen der Kurbel nach rechts oder
links gespannt oder entspannt.
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Hauptzweck der Erfindung ist, daß das Mehrbackenfutter bei umlaufender
Maschinenspindel sich selbsttätig spannt und entspannt, so daß die teuren Preßluft-,
Drucköl- und Elektrospanneinrichtungen in Fortfall kommen und die Betriebsunkosten
bedeutend gesenkt werden (können. Ferner wird die Leistung gesteigert, so daß eine
weitere Verbilligung der Herstellung erreicht wird.
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Bei einem Spannfutter für Drehbänke mit in
einem Futterkörper
geführten Spannbacken, die durch Drehen eines zur Maschinenspindel gleichachsigen
Mitnehmerringes radial verschoben werden, wird dies dadurch erreicht, daß in. dem
umlaufenden Futtergehäuse an ihren Enden mit Plan2tenrädernbesetzte Wellen parallel
zur Maschinenspindel gelagert sind. Dabei greifen die Planetenräder einerseits in
ein mit dem Mitnehmerring für d,ie Spannbacken gekuppeltes Sonnenrad ein, die gegenüber
der umlaufenden Maschinenspindel durch Backen abbremsbar sind, welche durch einen
in einem stillstehenden, die Maschinenspindel umgebenden Lager untergebrachten Antrieb
wahlweise; in eine ihrer Bremsstellung bewegt oder in unwirksamer Stellung gehalten
werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in fünf Abbildungen
dargestellt.
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Abb. i zeigt das Mehrbackenspannfutter im Schnitt .4-B der Abb. 2;
Abb. 2 zeigt das Futter im Schnitt G-H der Abb. i, die Stellungen a und
d der Kurbel i und teilweise in Ansicht; Abb. 3 zeigt im Schnitt C-D-E-F
der Abb. 2 die Stellungen b und c der Kurbel i sowie die Gewindemutter 13 mit der
Befestigung d 2r linken Bremsbacke 15; Abb. 4 zeigt die Anordnung glatter Reibräder
an Stelle der Zahnräder 21, 22, 23, 25, 26 und 32; Abb. 5 zeigt die Anordnung von
Reibrädern mit Keilnuten an Stelle der Zahnräder 21, 22, 23, 25, 26 und 32.
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Wie Abb. i zeigt, besteht der Erfindungsgegenstand aus drei Hauptteilen,
dem Lager 20, das an der Maschinenbrust oder am Maschinenbett befestigt wird, aus
dem sich drehenden Gehäuse 24 und aus dem Spannfutter 29, das die Spannbacken 31
trägt und mit dem Gehäuse 24 verschraubt ist.
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Soll das Mehrbackenfutter bei umlaufender Daaschinenspindel gespannt
werden, so muß die Kurbel i in Stellung a gezogen werden, wodurch die Kupplungshülse
2, die mit der Welle 4 durch einen Stift 3 fest verbunden ist, in eine Quernut des
Zahnrades 5 eingreift und dieses beim Drehen der Kurbel i mitnimmt (s. Abb. 3).
Der kleine Hebel 6 greift in die Nut 6a der Welle 4, so daß ein Zurückweichen der
Welle 4 nicht mehr möglich ist und das kleine Kegelrad 35 mit dem großen Kegelrad
36 nicht mehr im Eingriff steht (s. gestrichelte Stellung des Kegelrades 35 der
Kurbel i in Abb. 2). Wird die Kurbel i in Pfeilrichtung b nach rechts g2dre,ht (s.
Al>b. 3 gestrichelte Stellung), so treibt das Zahnrad 5 das Zwischenrad 7, das lose
auf der Welle 8 sitzt und diese das Zahnrad 9, das auf der Getriebespindel io mittels
Keil ii befestigt ist. Die beschriebenen Teile sind in dem Gehäuse 12 gelagert,
das mittels Schrauben an dem Lager 20 gehalten ist.
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Die Gewindespindel io besitzt Rechts- und Linksgewinde. Auf ihr bewegen
sich zwei Gewindemuttern 13 und 14 mit Rechts- und Linksgewinde. Außerdem werden
die beiden Gewindemuttern im Lager 20 in einer Aussparung geführt (s. Abb. 2).
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Die Zapfen an den Gewindemuttern 13 und 14 sind in der Abb. i zentrisch
und in der Abb. 2 exzentrisch dargestellt, d. h. sie können abweichend angeordnet
werden.
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Durch Rechtsdrehen der Kurbel i bewegen sich di=e Gewindemutter 13
und die Gewindemutter 14 aufeinander zu. An der Gewindemutter 13 ist die 1 >remsbac:ke
1.5 und an der Gewindemutter 14 die Bremsbacke 16 befestigt. Die beiden Bremsbacken
sind halbkreisförmig ausgebildet und tragen innen Lind außen einen Bremsbelag 17
und 18 (s. Abb. i). L)ie b: iden Bremsbacken sind unten in der Mitte durch einen
Bolzen oder Zapfen i9, welcher im Lager 2o fest eingepreßt ist, gelagert. Durch
die Drehbewegung der Kurbel i nach rechts drehen sich die Gewindespindel io ebenfalls
rechts und die Gewindemuttern 13 und 14 nach der Mitte zu und bremsen das Sonnenrad
21 ab, bis es stillsteht.
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Durch das Stillstehen des Sonnenrades 21 und durch das Umlaufen der
Maschinenspindel, auf der das Gehäuse 24 sitzt und sich mitdreht, ist das Planetenrad
22 gezwungen, auf dem Sonnenrad 21 abzurollen, da es im Steg des Gehäuses 24 mit
einer Welle 23, welche durch die 'Mittelwand geht. gelagert ist. Das Planetenrad
22 dreht sich dabei um seine Achse, wodurch erreicht wird, daß das Planetenrad 25,
das durch einen Keil mit der verlängerten Welle 23 fest verbunden ist, sich mitdreht
und somit das Sonnenrad 26 treibt, welches ebenso wie das Sonnenrad 21 iin Gehäuse
24 gelagert ist.
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Die Planetenräder 22 und 25 'können im Teilkreisdurchmesser gleich
groß sein, sie können aber auch voneinander abweichen. In der Zeichnung haben sie
abweichende Durchmesser (s. Abb. i).
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Da das Sonnenrad 26 über die Klauenkupplung 27 und den Mitnehmerring
28 mit dem Tellerrad 30 verbunden ist, dreht sich das Tellerrad 30 mit. Es
besitzt eine Planspirale, es kann auch mit Hebeln, Schubstangen, Kurvennocken, Gewindespindel
usw. ausgerüstet sein, in die die Spannbacken 31 eingreifen. Das Tellerrad
30 bewegt die Spannback.2ni nach innen im Spannfutter 29 (s. Abb. i). Durch
Abbremsen des Sonnenrades 32 werden die Spann-,backen nach dem vorstehend beschriebenen
Vorgang, nach außen bewegt.
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Um den Spanndruck angleichen zu können, d. h. damit eine Deformierung
der Futterteile sowie auch der zu arbeitenden Werkstücke vermieden wird, ist die
Klauenkupplung 27 so ausgebildet, daß die Federn 33, die durch die Stifte 34 die
Klauenkupplung 27 im Sonnenrad 26 im Eingriff halten, bei erhöhtem Spanndruck die
Kupplung ausschalten.
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Soll die Spannung bei stillstehendem Futter erfolgen, d. h. bei ruhender
'Maschinenspindel, so müssen Hebel 6 (Abb. 2) aus der Nut 6a ausgeklinkt und die
Kurbel i in die Stellung d gebracht werden, so daß Zähnrad 5 von der Welle 4 entkuppelt
wird und das kleine Kegelrad 35, das auf der Welle 4 befestigt ist, mit dem großen
Kegelrad 36 in Eingriff kommt. Das große Kegelrad 36 steht durch Kupplungszähne
mit dem Sonnenrad 21 im Eingriff. Dieses steht, wie vorstehend erklärt, durch das
Vorgelege, Planetenrad 22, Welle 23 und Planetenrad 25 mit dem Sonnenrad 26 im Eingriff.
Da das Tellerrad 3o durch den Mitnehmerring 28 und
die Klauenkupplung
27 gleichfalls mit dem Sonnenrad 26 im Eingriff steht, muß sich das Tellerrad beim
Drehen der Kurbel i mitdcehen, wodurch sich die Spannbacken im Futter 29 nach innen
oder außen bewegen. Nach vollendeter Spannung muß Kurbel i wieder in Stellung a
zurückgezogen werd@en, damit sie sich beim Inbetriebsetzen der Maschinenspindel
nicht mitdreht.
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Die Sonnenräder 2 i und 32 sind in der Breite verlängert und als Bremstrommeln
ausgebildet, gegen die sich die halbkreisförmigen Bremsbacken 15 und 16 mit Bremsbelag
17 und 18 durch Drehen der Gewindespindel io und Gewindemuttern 13 und 14 fest anleg:n.
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An Stelle der Planetenräder 22 und 25 und Sonnenräder 2 i, 26 und
32 können auch glatte Reibräder und Reibräder mit Keilnuten verwendet werden (s.
Abb. 4 und 5).