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Sortiermaschine für Zählkarten Für die maschinelle :\uswertung von
Zählkarten sind die auf den Karten aufgebrachten Symbole maßgebend. Es ist dabei
für die Verarbeitung der Karten ohne Belang, in welcher Weise die Symbole Ausdruck
finden, (lies kann durch Druck oder Striche sowie durch bestimmte Formen geschehen.
Die häufigste Darstellung ist jedoch die der Lochung nach dem dezimalen Zahlensvstem
entweder durch Einzellochungen oder durch Lochkombinationen. Man ist auch dazu übergegangen,
Karten nach dem binären Zahlensystem zu kennzeichnen. Dies hat den Vorteil, daß
die Darstellung nur durch zwei Werte, nämlich o und 1, erfolgen kann. Sowohl bei
den dezimal gelochten als auch bei den binär gelochten Karten erfolgt die Markierung
in Spalten, die gleichzeitig Wertstellen entsprechen. Zweckmäßigerweise werden die
einzelnen Spalten zu Kartenfeldern zusammengefaßt, in denen die Wertbegriffe oder
Lochangaben untergebracht werden; diese Angaben benötigen nicht immer sämtliche
ein Kartenfeld umfassenden Spalten.
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Für die Sortierung der nach dem Dezimalsystem gelochten Zählkarten
stehen Sortiermaschinen zur Verfügung, in denen in eine den Grundwerten o bis 9
entsprechende Anzahl von Sortierfächern die Lochkarten nach 'Maßgabe der in einer
Spalte dargestellten Werte durch einen Sortiermechanismus verteilt «erden. Die Sortierung
erfolgt dabei so, daß die aus einem Kartenstapel entnommenen Karten durch die 'Maschine
geführt werden und auf dem
Wege zur Ablage über eine Abfühleinrichtung
kommen, die auf die Lochspalte niedrigsten Stellenwertes (Einerspalte) innerhalb
eines Sortierfeldes eingestellt ist. Durch die Abfühleinrichtung wird der Sortiermechanismus
entsprechend den auf den Karten dargestellten Zeichen gesteuert und die Karten in
die entsprechenden Fächer verteilt. Nach diesem Sortiervorgang werden die ' Karten
von Rand aus den Sortierfächern entnommen und in numerischer Reihenfolge übereinander
in ein Kartenmagazin gelegt, so daß der so gebildete Kartenstapel mit den Nullochungen
zuunterst und der Stapel mit den Neunlochungen zuoberst zu liegen kommt. In dieser
Reihenfolge laufen nun die Karten ein zweites Mal durch die Maschine, deren Abfühleinrichtung
nun auf die Sortierspalte nächsthöheren Stellenwertes, also die Zehnerspalte eines
Lochfeldes eingestellt ist. Hierauf erfolgt wiederum die Verteilung der zu sortierenden
Karten in die Fächer, die Entnahme der aussortierten Karten aus den Sortierfächern
und das Spiel setzt sich für die nächsthöheren Spalten so lange fort, bis sämtliche
Spalten eines Lochfeldes durchsortiert sind. `''erden schließlich nach der Sortierung
der letzten Spalte des der Sortierung unterworfenen Kartenfeldes die Karten wieder
in der vorgeschriebenen Reihenfolge o bis 9 übereinandergelegt, so liegt der Kartenstapel
richtig numerisch geordnet. Bei einer beispielsweise fortlaufenden Ziffernlochung
von i bis 9999 also bei einer Sortierung nach vier Lochspalten, würden demnach die
Karten am Ende der Sortiervorgänge in der richtigen numerischen Reihenfolge iibereinanderliegen.
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Bei dieser Art des Sortierens, die als Grundregel zu gelten hat, müssen
demnach in jedem Sortiergang alle zu sortierenden Karten durch die Maschine laufen,
so daß also beispielsweise für o bis 9999 fortlaufend numerierter Karten, einschließlich
einer Karte ohne Lochung, vier Sortiergänge erforderlich werden, von denen jeder
io ooo Kartendurchläufe erfordert. das sind insgesamt 40 000 Maschinenspiele.
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Wie aus der nachfolgenden Erläuterung noch erkennbar wird, bringt
diese Art des Sortierens viel Leerlaufarbeit mit sich. Betrachtet man das zu sortierende
Kartenfeld, so findet man, daß die Karten, die nur in einer Stelle gelocht sind,
das sind die Karten i bis 9, eigentlich nur je einen Sortierlang benötigen und schon
nach diesem ersten Sortiergang als fertig sortiert ausgeschieden werden könnten.
Das gleiche gilt hinsichtlich des zweiten Sortierganges für die Karten mit der Nummernbezeichnung
io bis 99, im dritten Sortiergang schließlich könnten die Karten von ioo bis 999
schon als fertig sortiert ausgeschieden werden. Bei Karten mit fortlaufender Numerierung
könnte somit im Durchschnitt eine Ersparnis von etwa 1o Prozent der !Nf aschinenspiele
erreicht werden, welches Verhältnis sich aber nach oben oder unten verschiebt, wenn
die Karten nicht fortlaufend mit jeweils nur einer Karte pro Nummer vorhanden sind,
sondern sehr viele Karten gleicher Nummer sich entweder nur in den niedrigeren oder
höheren Zahlen befinden. Wenn die niedrigeren Nummern mit einer großen Überzahl
an Karten vertreten sind und die hohen Nummern nur verhältnismäßig wenig Karten
ausmachen (oder auch umgekehrt), wie es häufig in der Praxis vorkommt, so könnte
natürlich eine Trennung der Karten nach fertig sortierten und nach noch zu sortierenden
Karten von großem Vorteil sein. Mit den bekannten Sortiereinrichtungen war das aber
nicht erreichbar.
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Man hat deshalb vorgeschlagen, die innerhalb eines Kartenfeldes zti
sortierenden Karten zunächst einmal maschinell in größere Gruppen zu unterteilen,
indem man beispielsweise in einem sieben Stellen umfassenden Sortierfeld diejenigen
Karten ausscheidet, die in den beiden höchsten Sortierspalten keineLochungen mehr
aufweisen, dann dieKarten, die z. B. von der fünftletzten Spalte all ohne Lochung
sind usw. Auf diese `Veise hat man Kartenstapel bekommen, die nur innerhalb einer
bestimmten Anzahl von Lochspalten 1_ochungen aufweisen, aber in den über diese Spaltenanzahl
hinausgehenden Spalten keine Lochungen mehr besitzen. Es mußten aber nun noch die
einzelnen Kartengruppen, allerdings nur nach ihrer beschränkten Anzahl von Spalten,
sortiert werden.
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Dieses Verfahren hat aber nur unter gewissen Voraussetzungen seine
`'urteile und kann unter Umständen, zeitlich betrachtet, sehr nachteilig sein.
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So ist die vorhergehende Trennung der Karten in mehrere Gruppen schon
eine zusätzliche Sortierarbeit, die unter Umständen den Vorteil der verkürzten Sortierarbeit
wieder aufheben kann. Führt man nämlich dieses Prinzip restlos durch, so müßte die
Trennung nach Gruppen in gelochte und urgelochte Kartenabschnitte nach jeder einzelnen
Spalte vorgenommen werden, wodurch statt einer Ersparnis an Sortierarbeit eine Verdopplung
derselben erreicht würde.
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Die bekannte Lösung zur Eii1sparung von Sortiermaschinenspielen erfordert
demnach zunächst einmal eine Mehrarbeit und erst, wenn die erreichte Ersparnis diese
Mehrarbeit übertrifft, ist der Vorteil dieser Lösung gegeben.
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Die vorliegende l:rfinciung beseitigt die erwähnten Mängel durch eine
Sortiermaschine, bei welcher in dem gleichen Sortiergang die numerischeVerteilung
der Karten in die verschiedenen Sortierfächer je nach ihren @vmllolen vorl;eliommeit
wird und die fertig sortierten Karten. d. h. diejenigen- Karten. für die in den
llölteren Spalten eines Sortierfeldes keine Sortierung mehr notwendig ist, von vornherein
aus der weiteren Sortierarbeit ausgeschieden werden. Das wesentliche Merkmal der
Erfindung besteht somit darin. daß in dem gleichen Sortiergang, in dem die Verteilung
der Karten nach Maßgabe der in einer Kartenspalte dargestellten unterschiedlichen
Zeichen in verschiedene Sortierfächer erfolgt, alle Sortierspalten ltölierer Stellenwertigkeit
eines Sortierfeldes auf <las Vorhandensein weiterer Symbole untersucht werden
und gleichzeitig `'orsorge getroffen ist. daß die Alllage der Karten derart erfolgt,
daß neben der Ablage in getrennte Sortierfächer entsprechend der vorhandenen Symbole
innerhalb
einer Spalte eine Trennung vorgenommen wird in Karten, die in den Sortierspalten
höherer Stellenwertigkeit noch weitere Symbole aufweisen und in solche, die in diesen
Spalten keine weiteren Markierungen mehr besitzen.
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Da die Trennung der Karten nicht nur nach den vorhandenen Symbolen,
sondern auch nach (lern Gesichtspunkt zu erfolgen hat, ob in den höheren Spalten
noch Lochungen vorhanden sind oder nicht, ist allerdings erforderlich, die Sortiermaschine
mit zwei Gruppen von Sortierfächern auszurüsten, von denen in die eine Fachgruppe
die fertig sortierten Karten laufen und in die andere Fachgruppe diejenigen Karten,
die einer weiteren Sortierung in den höheren Spalten bedürfen. Die Bedienungsweise
ist dann derart, daß diejenigen Karten, welche in die Sortierfächer für fertig sortierte
Karten laufen, in numerischer lZeilienfolge übereinanderliegen und somit abgelegt
werden kiinnen, während die restlichen Karten. die in die Sortierfächer für die
noch zu bearbeitenden Karten laufen und ebenfalls in numerischer lteilienfolge übereinanderliegen,
wieder in das Vorratsmagazin der Maschine zum Zweck der weiteren Sortierung zurückgelegt
werden, nachdem die einzelnen Kartenstapel ebenfalls in numerischer Reihenfolge
übereinandergelegt worden sind.
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Aus dem obenerwähnten Zahlenbeispiel ergibt sich nun, daß im Durchschnitt
bei gleichmäßiger Verteilung der Sortiermerkmale eine etwa ioprozentige Ersparnis
an Sortierarbeit erzielt werden kann, die sich allerdings erheblich steigert, wenn
es sich uni eine sehr urigleichmäßige Verteilung von Karten handelt oder aber um
<las Sortieren nach alphabetischen Begriffen, wie z. B. Namen, wo Begriffe sehr
kurzer und solche sehr langer Bezeichnungen und damit in unterschiedlich sehr großen
Stellenzahlen vorkommen.
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Ol>\volil die 1#'rfiiidung gegenüber den bekannten Verfahren zur Einsparung
von Sortierspielen beachtliche Vorteile bietet und sowohl bei Ziffernsortierung
nach dem Dezimalsystem als auch bei Alphabetsortierung mit Vorteil verwendet werden
kann, treten ihre Vorteile doch ganz besonders deutlich in Erscheinung, wenn Karten
sortiert werden sollen, deren Symbole nach (lern binären 7ahlensystem aufgebaut
sind.
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Bei dem binären Zahlensystem gibt es bekanntlich nur die leiden Grundziffern
o und i, durch die jede beliebige Zahl dargestellt werden kann. Die binär zu markierenden
Karten sind dementsprechend in den Spalten entweder nicht zu lochen oder mit einer
Lochung zu versehen. Daher ist es in einer Sortiermaschine für binär gelochte Karten
nur erforderlich, zwei Sortierfächer vorzusehen, eines zur Aufnahme der in der abgefühlten
Spalte mit Null markierten oder ungelockten Karten und ein zweites zur Aufnahme
der in der abgefühlten Spalte gelochten Karten. Da bei Anwendung der vorliegenden
Erfindung zwei Gruppen von Sortierfächern notwendig sind, werden bei einer Sortiermaschine
für binär gelochte Karten nur vier Sortierfächer benötigt, von denen aber, wie sich
noch zeigen wird, die beiden Sortierfächer für die fertig sortierten Karten in ein
einziges Fach zusammengefaßt werden können. Trotz der durch die Erfindung bedingten
Verdopplung der Anzahl der Sortierfächer ergibt sich also für die binär gelochten
Karten immer noch eine außerordentlich kleine Sortiermaschine.
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Der durch die Erfindung erreichte Vorteil fällt beim Sortieren von
binär gelochten Karten deswegen besonders ins Gewicht, weil bei der Wertdarstellung
nach dem binären System eine viel größere Anzahl von Spalten, nach denen sortiert
werden muß, benötigt wird. So erfordert ein Zahlenwert in binärer Darstellung ungefähr
die dreifache Stellenzahl gegenüber der dezimalen Darstellungsweise. Damit sind
beim binären Sortieren ungefähr dreimal so viel Sortiervorgänge erforderlich als
beim dezimalen Sortieren. Andererseits ist aber der Prozentsatz, der nach jedem
Sortiervorgang einer Spalte als fertig sortiert ausscheidbaren Karten ein viel größerer
als beim dezimalen Sortieren. Da, wie erwähnt, beim binären System nur die beiden
Grundbezeichnungen o und i notwendig sind, so können beispielsweise bei einer fortlaufenden
Numerierung im Laufe der Sortiergänge 5o % sämtlicher Karten vorab als fertig sortiert
ausgeschieden werden im Gegensatz von nur ioo/o beim dezimalen System, wie dies
aus nachfolgender Erläuterung ohne weiteres erkennbar ist. Bei Annahme der fortlaufenden
Numerierung kommen bei binär gelochten Karten in jeder Wertstelle doppelt soviel
Zahlen vor als in der vorhergehenden Wertstelle, das bedeutet aber auch, daß dementsprechend
auch doppelt soviel Karten vorhanden sind.
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jede Wertstelle und damit Sortierspalte einer Karte, die links von
ihr mit Null gekennzeichnet ist, enthält also bei fortlaufender Numerierung die
Hälfte aller Karten wie die nächsthöhere Sortierspalte. Es ist also bis dorthin
schon die Hälfte aller Karten aussortiert, wenn man die vorhergehende Spalte dazu
rechnet. Für die Sortierung nach numerischer Reihenfolge, z. B. des dezimalen Wertes
32, der im binären System durch 25 ausgedrückt wird und in der sechsten Binärstelle
auf der Karte markiert werden muß, da die niedrigste Binärstelle die 20 ist, ergibt
sich somit, daß bei der gemäß der Erfindung erfolgenden Vor-Aussuchung schon als
fertig sortiert diejenigen Karten zu betrachten sind, die die binären Zahlen 2,
.4, 8 und 16 tragen, das bedeutet bei fortlaufender Numerierung also insgesamt 31
Karten. Beträgt nun die gesamte Karten zahl (einschließlich der 25-Lochungen)
26 - 1 =63 Karten oder i+2+4+8+16±32=63, kann mit der Vor-Aussuchung gemäß
der Erfindung etwa die Hälfte der Karten als fertig sortiert ausgeschieden werden,
wodurch 50% der Sortiermaschinenspiele eingespart werden.
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Dabei ist noch nicht berücksichtigt, daß im letzten Sortiergang nur
noch Karten, die nicht gelocht sind, vorkommen, so daß dieser Sortiervorgang ganz
eingespart werden kann, wodurch wiederum wesentlich mehr als j00/0 Sortiermaschinenspiele
ausfallen können.
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Die Erfindung soll nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels in Form
einer Sortiermaschine
für binär gelochte Karten in Verbindung mit
den Zeichnungen erläutert werden, Fig. t zeigt eine Ansicht der Sortiermaschine;
Fig. 2 ist in vergrößerter Darstellung ein Schnitt durch die Abfühleinrichtung und
Sortierweichenanordnung; Fig. 3 zeigt das Schaltbild der Maschine; Fig. .4 und 5
sind schematische Darstellungen verschiedener Sortierweichenstellungen.
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Die in Fig. 1 veranschaulichte Sortiermaschine besitzt drei Sortierfächer,
nämlich die Fächer 1o und 11, in welche die noch zu sortierenden Karten übergeführt
werden, wobei in das Fach 1o die in einer Wertstelle nicht gelochten und in das
Fach 11 die in dieser Wertstelle gelochten Karten kommen. Das Fach 12 nimmt die
fertig sortierten und auszuscheidenden Karten auf. Da bei dem binären System immer
nur die mit 1 gelochten Karten in das Fertigfach laufen können (wie sich noch ergibt),
erübrigt es sich, ein zweites Fertigfach vorzusehen; Die Karten 2o (vgl. Fig. 3)
werden in bekannter Weise von einem Abgreifmesser den Transportrollen zugeführt,
wo sie an der Abfühleinrichtung vorbei nach Maßgabe des Abfühlergebnisses durch
die Sortierweichenanordnung in die drei Fächer verteilt werden. Die Abfühleinrichtung
besteht im wesentlichen aus der Abfühlbürste 15 mit Kontaktplatte 14. Die Sortiereinrichtung
selbst wird von den in bekannter Weise ausgebildeten Sortierweichen 16 und 17 gebildet,
die normalerweise federnd auf den Anker 18 aufliegen. Je nach Erregung des Sortiermagneten
1g und der Lage, die die Karte in diesem Augenblick einnimmt, gelangt dieselbe in
eines der drei Sortierfächer. Die aus Fig 3 ersichtliche Karte 20 ist in verschiedeneLochreihen
23 unterteilt, innerhalb welchen stellenmäßig die einzelnen Lochspalten untergebracht
werden. Jedes Quadrat 24 bedeutet eine Lochstelle und damit beim binären System
auch eine Spalte. In jeder Lochspalte kann entweder die Ziffer o durch Nichtlochung
oder die Ziffer 1 durch Lochung dargestellt werden. Mittels der Kurbel
25 wird die Sortierbürste 15 auf verschiedene Lochreihen 23 eingestellt,
jedoch ist diese Einstellung nicht mit der Einstellung auf Sortierspalten bei den
bekannten, nach dem dezimalen Zahlensystem arbeitenden Hollerith-Maschinen identisch.
Die Einstellung auf die einzelnen Sortierspalten, also auf die jeweils gewünschten
Quadrate 24, erfolgt bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel vielmehr dadurch,
daß die Bürste je nach der gewünschten Spalte zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt
während des Vorbeiganges der Karte an der Bürste Strom bekommt, nämlich dann, wenn
eben die Spalte, nach der sortiert werden soll, gerade unter der Bürste 15 sich
befindet. Die Einrichtung, durch die das erreicht wird, besteht aus einer allgemein
mit 26 bezeichneten Kommutatoreinrichtung, in der durch entsprechende Einstellung
des mit einer Skala versehenen Drehknopfes 3o die gewünschte Sortierspalte ausgewählt
werden kann.
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Für die Erreichung des Erfindungszweckes ist es aber erforderlich,
daß auch sämtliche Sortierspalten, die stellenmäßig über der eingestellten Sortierspalte
liegen, daraufhin untersucht werden, ob sich in ihnen Lochungen befinden oder nicht.
Für diese Untersuchung kann nun ebenfalls die Bürste 15 verwendet werden. \\"enn
wir annehmen, daß mit der Sortierung mit den am weitesten rechts befindlichen Lochspalten
in Fig. 3 begonnen werden soll, so muß die Bürste 15, Nvenn (las Sortierfeld die
ganze Länge einer Zeile 23 einnimmt, vom linken Anfang an dieser Zeile alle Spalten
auf das Vorhandensein von Lochungen untersuchen. Je nach dem Untersuchungsergebnis
werden die Karten dann verschieden abgelegt. L'in aber den Spaltenbereich, der untersucht
werden soll, einstellen oder begrenzen zu können, ist die allgemein mit 27 bezeichnete
Wählereinrichtung vorgesehen. Durch deren Drehknopf 4o kann die höchste Spalte,
die noch der Untersuchung unterworfen werden soll, d. h. die letzte Spalte des zu
sortierenden Sortierfeldes, eingestellt werden. Aus der Einstellung in Fig. 1 ergibt
sich z. B., daß die Maschine auf die erste Sortierspalte eingestellt ist und das
ganze zu sortierende Kartenfeld fünf Sortierspalten umfaßt, so daß also die letzte
Sortierspalte die fünfte Spalte ist, auf die der Drehknopf 4o eingestellt ist.
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Durch die Einstellung des Drehknopfes 3o auf die gewünschte Sortierspalte
wird die Bürste 15 nur im Augenblick des Vorbeiganges der gewünschten Spalte für
die Sortierung wirksam gemacht. Um das zu erreichen, ist eine Kommutatoreinrichtung
vorgesehen. Sie besteht aus einem Zalgnrad 33, das von einem Rad 35 synchron mit
dem Kartenvorbeigang an der Abfühlbürste angetrieben wird. Das isolierte Zahnrad
33 trägt eine Hülse, innerhalb der sich aus der Zeichnung ersichtliche und unter
Federwirkung nach außen gedrückte Kontaktkugeln befinden. Die hintere Kontaktkugel
schleift auf einem ':Metallring 34, der durch die Leitung 36 an die Bürste 1 5 angeschlossen
ist. Die lsolierscheibe 32 hat ein Kontaktsegment, das je nach seiner Stellung über
Leitung 37 eine Stromverbindung in der Maschine veranlaßt. Die Scheibe 32 ist über
eine Achse mit dem Drehknopf 30 verbunden und nimmt je nach dessen Einstellung
eine verschiedene Umfangsstellung ein. Auf diese Weise wird also erreicht, daß (las
Rad 33 durch seine umlaufenden Kontaktkugelig zu verschiedenen Zeitpunkten die Bürste
15 in den Stromkreis einschaltet, wodurch die Spaltenauswahl bewirkt wird.
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Da aber nun bei der nacheinander erfolgenden Einstellung der Sortierbürste
15 auf immer höhere Sortierspalten auch der Sortierbereichwähler 27 immer weitergeschaltet
werden muß, d. h. sein Sortierbereich immer weiter eingegrenzt werden muß, ist der
Wähler 27 mit dem Wähler 26 über die Zahnräder 38, 43 gekoppelt. Das Zahnrad 38
sitzt fest auf der Welle 31, die ihrerseits mit dem Drehknopf 30 fest verbunden
ist. Mit der Weiterschaltung des Drehknopfes 30 wird also auch das Zahnrad
43 zwangsläufig in der der Stellung des Drehknopfes 30 entsprechenden Position
eingestellt. Das Rad 43 besteht aus Isoliermaterial und trägt ein Kontaktsegment
46. Zwischen dein Rad 43 und der Einstellscheibe
41 liegt ein isolierendes
Zahnrad 45, <las wiederum in Synchronismus mit dem Kartendurchgang von (lern
Rad 44 angetrieben wird. Das Rad 45 hat ähnlich wie (las Rad 33 eine Hülse, in der
unter Federwirkung Kontaktkugeln nach außen gedrückt werden, von denen die hintere
Kontaktkugel an (lern Kontaktsegment 46, die vordere Kugel an einem Kontaktsegment
42 einer Scheibe 41 schleift, das über die Leitung 39 an die Bürste angeschlossen
ist. Der Drehknopf 40 ist mit dem Rad 41 fest verbunden. Es ist ersichtlich, daß
das Rad 43 mit dem Kontaktsegment 46 bei der Weiterschaltutiä des Spaltenwählerknopfes
30 von einer niedrigen zu einer höheren Spalte sich im Uhrzeigersiinie bewegt.
Das Rad 41 mit dein Kontaktsegtlient 42 wird dagegen durch Drehknopf 40 im voraus
schon auf die Grenzspalte eingestellt und bleibt in dieser Lage. Bei der Einstellung
von einander folgenden Sortiergängen dreht sich daher Rad 43 gegen Rad 41 im entgegengesetzten
Sinn, so daß von den durch das Rad 45 getragenen Kontaktkugeln immer ein kleinerer
Spaltenbereich entsprechend der verringerten Anzahl der noch zu sortierenden Spalten
überstrichen wird. Gelangt schließlich die letzte Spalte zur Sortierung, so stimmt
die Einstellung in der Wählervorrichtung 26, 30 und die Einstellung in der
Wählervorrichtung 27, 40 überein.
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Zum besseren Verständnis der Wirkungsweise der Maschine wird zunächst
eine einfache Sortierung in die beiden Sortierfächer 1o und 11 beschrieben, und
für diesen Fall kann angenommen werden, daß der Wähler 27 überhaupt nicht vorhanden
ist, also zwischen den Leitungen 39 und 49 eine direkte Verbindung besteht. An sich
ist diese Annahme aber nicht nötig, denn die Verbindung kann auch dadurch erreicht
werden, daß der Wähler 27, 40 atlf genau dieselbe Sortierspalte eingestellt wird
wie der Wähler 26, 30. Der Einfachheit halber wird für die nachfolgende Beschreibung
diese Einstellung angenommen.
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\\'enn sich in der ausgewählten Sortierspalte keine Lochung befindet,
so wird kein Stromimpuls von der Bürste 15 zu dem Sortiermagnet 19 ausgelöst, und
der Sortieranker 18 wird nicht angezogen und senkt sich auch infolgedessen nicht.
Die Karte wird unter den Weichen 16, 17 auf (lein Atllcer 18 gleitend hindurchgeführt
und gelangt in (las erste Sortierfach, nämlich in das mit o (keine Lochung) bezeichnete
Sortierfach 10.
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Befindet sich jedoch in der ausgewählten Spalte eine Lochung, so kommt
über die Bürste 15 ein Impuls zustande, der sowohl über Leitung 36 und Wähler 26
als auch über Leitung 39 und Wähler 27 geht. Der über Leitung 36 und Wähler 26 sowie
über Leiturig 37 verlaufende Impuls erregt das Relais 57, das sich durch Schließen
seines zugeordneten Kontaktes 55 einen Haltestromkreis herstellt, der von der Stromquelle
über Kartenhebelkontakt 21 (beim Kartendurchgang geschlossen), Leitung 22, Kontakt
55, Relais 57 und über den nockengesteuerten Kontakt 62 verläuft, der durch seinen
Nocken nur ani Ende eines jeden Maschinenspiels unterbrochen wird. Durch die Schließung
des Kontaktes 55 wird der Maschine das Vorhandensein einer Lochung angezeigt, die
Sortierung erfolgt jedoch erst zu dem Zeitpunkt, wenn die Karte die aus Fig. 5 ersichtliche
Stellung erreicht hat. Da der von der Sortierbürste ausgehende Impuls aber auch
über Leitung 39 und Wähler 27 zur Leitung 49 führt, wurde auch das Relais 58 erregt,
das sich in gleicher Weise, wie es bei Relais 57 beschrieben wurde, einen Haltekreis
herstellt, der von der Leitung 22 über Leitung 28, Kontakt 56 und Relais 58 sowie
Kontakt 62 zur Stromquelle zurückführt. Durch den Abfühlimpuls sind die beiden Relais
57 und 58 erregt worden und haben jeweils einen Haltestromkreis hergestellt. Den
Relais 57, 58 sind weitere Kontakte zugeordnet, von denen bei Erregung des Relais
57 noch dessen weiterer Kontakt 57h geschlossen wird, während bei Erregung des Relais
58 dessen Kontakt 58h aus der in Fig. 3 gezeichneten Stellung nach unten umgelegt
wird.
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Die noch in der Maschine angeordneten Nocken 51, 52 schließen ihre
zugeordneten Kontakte 53, 54 zu verschiedenen Zeitpunkten. Der Nocken 51 schließt
dann, wenn die Karte die in Fig. 4 veranschaulichte Lage erreicht und der Nocken
52 schließt, wenn die Karte die in Fig. 5 veranschaulichte Lage einnimmt. Die Nocken
sitzen auf einer gemeinsamen Welle So, die sich in Synchronismus mit dem Kartendurchgang
dreht, d. h. während eines Maschinenspiels eine Umdrehung macht.
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Das durch die Erregung der Relais 57, 58 festgestellte Abfühlergebnis
wird dann wirksam gemacht, wenn die Karte eine ganz bestimmte Stellung zu den Sortierweichen
einnimmt. Da bei der Erregung der Relais 57, 58 der Kontakt 57h geschlossen und
der Umschaltkontakt 58h nach unten umgelegt ist, kann nun beim Schließen des Nockens
52 (Zeitpunkt Fig. 5) ein Stromimpuls von der an die Stromquelle angeschlossenen
Leitung 28 aus über Kontakt 57I', Kontakt 54 und den nach unten umgelegten Kontakt
58h über den Sortiermagneten 19 zur Stromquelle zurück erfolgen. Der Sortieranker
senkt sich daher, wie aus Fig. 5 zu entnehmen ist, in dem Augenblick, in welchem
die Karte sich zwischen der ersten und zweiten Weiche befindet, so daß dieselbe
in das für die mit 1 gelochten Karten vorgesehene Fach geleitet wird, wie es ja
auch der Lochung entspricht. Bevor der Nocken 52 seinen Kontakt 54 schließt, die
Karte also die in Fig. 5 veranschaulichte Lage einnimmt, hat der Nocken 51 seinen
Kontakt geschlossen. Ein Stromfloß über den Kontakt 58h kann jedoch nicht zustande
kommen, da dieser nach unten umgelegt ist, so daß der Sortiermagnet 19 auf diesem
Weg nicht zur Erregung kommen kann.
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Dieser soeben beschriebene Fall liegt aber nicht nur vor, wenn die
beiden Wähler 26/3o und 27/4o auf die gleiche Sortierspalte eingestellt sind, sondern
auch dann, wenn sich in einer wertmäßig höheren Spalte noch eine Lochung befindet.
Denn in allen diesen Fällen besteht nicht nur eine Verbindung zwischen Leitung 39
und Leitung 49 über Kontaktsegment 42, Kontaktkugeln und Kontaktsegmetit
46,
sondern es kommen auch die Relais 57, 58 in der beschriebenen Weise zur Erregung.
Damit ist gleichzeitig der Sortiervorgang erläutert, der sich ergibt, wenn sich
in den stellenmäßig Tiber der sortierten Spalte liegenden Lochspalten noch weitere
Lochungen befinden.
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Es bleibt somit noch der erfindungsgemäße Fall zu beschreiben, der
eine Ausscheidung der fertig sortierten Karten vorsieht, wenn sich in den über der
sortierten Spalte liegenden Lochspalten keine Lochungen mehr befinden. Für diesen
Fall kommt praktisch überhaupt nur die Ausscheidung von Karten mit i-Lochungen in
Frage. Es handelt sich also darum, Karten mit einer i-Lochung, die in höheren Spalten
keine weiteren Lochungen haben, in das Fertigfach 12 zu überführen.
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Die Einstellung der Wählereinrichtungen 26, 27 erfolgt, wie bereits
beschrieben. Da die Karten in (lern angenommenen Fall in den höheren Spalten ]:eine
Lochungen aufweisen, kommt Tiber die Leitung 39, Segment 42, Kontaktkugelverbindung,
Segment 4.6, Leitung .I9 kein Steuerimpuls zustande, wodurch auch das Relais 58
nicht erregt «-erden kann. Infolgedessen kommt es auch nicht zur Umschaltung des
Kontakts 58h. Dagegen kommt durch die Lochung in der zu sortierenden Spalte, wie
es sich aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt, (las Relais 57 zur Erregung,
wodurch die Kontakte ,55 und 57h geschlossen werden.
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l%'enn nun die Karte sich in der in Fig. q veranschaulichten Lage
befindet, ist für den Nocken 51 der "Leitpunkt für die Schließung seines Kontaktes
53 gekommen, so daß sich ein Stromkreis über Kontakt 53 und den in der oberen Stellung
befindlichen Umschaltkontakt 58h über den Sortiermagnet 19 zur anderen Seite der
Stromquelle fortsetzen kann. Der Anker 18 des Sortiermagnets wird daher angezogen,
die Sortierweichen 16, 17 folgen der .'1nl;erl)ewegutig nach unten, und infolgedessen
läuft die Karte 20 über die oberste Sortierweiche 16 hinNveg und wird in das am
weitesten links befindliche Fach, also das Fertigfach 12, befördert. Schließt der
Nocken 52 in dem in Fig. 5 gezeichneten Augenblick 1I seinen Kontakt 54, so kann
über diesen kein Stromimpuls zum Sortiermagnet i g gelangen, da der Umschaltkontakt
58h in seiner Ruhestellung sich befindet und nicht nach unten umgelegt ist.
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\\'ird angenommen, daß die Karten fortlaufend von Nr. i bis zu einer
bestimmten Zahl gelocht sind und in der numerischen Reihenfolge sortiert werden
sollen, so ergibt sich folgendes: Wird für die Sortierung auf die erste Sortierspalte
eingestellt, so werden nur die Karten mit der N r. i aussortiert, und wenn bei dieser
Spalte in den höheren Spalten keine Lochung vorkommt, so laufen diese Karten in
das Fertigfach 12. Welin nun z. B. bei der Einstellung auf die nächste Spalte die
höheren Spalten noch Lochungen aufweisen, so werden diese Karten getrennt in die
Sortierfächer to und i i abgelegt, je nachdem. ob sie mit o oder i gelocht sind.
Diejenigen Karten, die aber in den höheren Spalten keine Lochungen mehr aufweisen,
gelangen wieder in das Fertigfach 12. In :d111licher Weise erfolgt die Trennung
bei der 1,instelliiiig auf die nächsthöheren Spalten.
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Es ist also ersichtlich, daß in das Fertigfach 12 nur Karten laufen,
die in der ausgewählten Spalte mit i gelocht sind. 1)as bedeutet aller keineswegs,
daß im Fertigfach 12 nur Harten liegen, die in allen Spalten mit i gelocht sind,
denn zwischen den in den einzelnen Sortiergängen aussortierten harten liegen ja
auch solche, die in dazwischenliegenden Spalten nicht gelocht sind.
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Beim Beginn der Sortierung der letzten Spalte sind unter der Annahme
gleichmäßiger Verteilung der Kartenlochungen auf den ganzen Zahlenbereich schon
5o% der Karten in (las Fertigfach gelaufen. aus dem sie natürlich bei L`berfüllung
desselben nach und nach herausgenommen werden können. In dem letzten Sortiergang
können also schließlich überhaupt nur noch harten vorkommen, die mit 1 gelocht sind,
so daß also dieser Sortiergang ebenfalls noch eingespart werden kann. Daraus ergibt
sich eine weitere ganz beträchtliche Ersparnis an Sortierarbeit, die uni so Höher
ist, je weniger Lochspalten (las zu sortierende Kartenfeld einer Reihe aufzuweisen
hat.
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In vorstehendem ist angenointlien, daß alle Karten mit einer Nuniinernangabe
gelocht sind. Es kommt nun manchmal vor, claß versehentlich urgelochte Karten (Falschkarten)
sich im Kartenstapel befinden. Für diese Karten könnte man ein besonderes Fach vorsehen.
Da sie aber beim Ausführungsbeispiel schon im ersten Sortiergang mit in das Fertigfach
12 laufen müssen, also zwischen der wenigen i-Karten liegen müssen, bevor die Nuniiner
2 beginnt, können die Falschkarten leicht von Hand herausgesucht, und dadurch kann
ein besonderes Fach für sie gespart werden.