DE825732C - Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen

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DE825732C
DE825732C DE1949P0043302 DEP0043302D DE825732C DE 825732 C DE825732 C DE 825732C DE 1949P0043302 DE1949P0043302 DE 1949P0043302 DE P0043302 D DEP0043302 D DE P0043302D DE 825732 C DE825732 C DE 825732C
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DE
Germany
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compounds
tanning agents
tannins
acrolein
urea
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Expired
Application number
DE1949P0043302
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English (en)
Inventor
Dr Franz Koehler
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen Mit der stetig zunehmenden Verwendung von synthetischen Gerbstoffen ist es notwendig geworden, Substanzen ausfindig zu machen, die synthetische oder native Gerbstoffe in der Blöße bzw. im fertigen Leder zu fixieren vermögen, wobei die Problemstellung insbesondere dahingeht, die in Wasser verhältnismäßig leicht löslichen Gerbstoffe in eine unlösliche Form überzuführen, um sie vor dem Auswaschen aus dem Leder zu schützen. Diese Maßnahme ist besonders notwendig bei der Verwendung von Gerbstoffen auf der Basis von Sulfitcelluloseablaugen, die von verhältnismäßig schlechter Qualität sind. Es ist bekannt, daß beispielsweise Hexamethylentetramin native Gerbstoffe zu fällen vermag, während eine gleiche Wirkung bei synthetischen oder erst recht bei Sulfitcelluloseablaugegerbstoffen völlig ausbleibt.
  • Man hat daher vorgeschlagen, Kondensationsprodukte aus Harnstoff, Formaldehyd und aromatischen Aminen zu verwenden, oder Kondensationsprodukte aus Amino- oder Iminogruppen enthaltenden Köhlenstoffverbindungen, Formaldehyd und Ammoniumsalzen, oder Reaktionsprodukte aus mehreren Aldehyden, z. B. Form- und Acetaldehyd, mit Ammoniumsalzen anorganischer Säuren, insbesondere Ammoniumchlorid oder Ammoniumsulfat.
  • Es wurde nun gefunden,daß auch die verhältnismäßig einfach gebauten, gegebenenfalls in Gegenwart von hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen erzielten Kondensationsprodukte aus Harnstoff und bzw. oder seinen N- und bzw. oder C-Substitutionsverbindungen von der allgemeinen Formel: worin Ri Sauerstoff, Schwefel oder Imin, R2 und bzw. oder R$ Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Aryl, Arakyl oder Acyle gesättigter oder ungesättigter Säuren bedeuten, mit Acrolein und bzw. oder seinen a-Substitutionsverbindungen bzw. mit Gemischen von Acrolein und anderen Aldehyden Gerbstoffe aller Arten quantitativ zu fällen vermögen und darüber hinaus in einem gewissen Umfange selbst gerbend wirkende Eigenschaften aufweisen.
  • Während Kondensationsprodukte aus Harnstoff und gesättigten aliphatischen Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, gegenüber Gerbstoffen keinerlei fällende oder fixierende Wirkung haben, ist es um so überraschender, daß die chemisch ähnlich aufgebauten Reaktionsprodukte mit Acrolein hingegen eine ganz ausgesprochen ladungsaktivierende Wirkung gegenüber dem Gerbstoffkolloid haben. Diese Eigenschaft scheint daher in ausschließlichem Maße den a, ß-ungesättigten Aldehyden, insbesondere dem Arcrolein und seinen a-Substitutionsverbindungen zuzukommen.
  • Die erfindungsgemäß beanspruchten Kondensationsprodukte sind beschrieben in den deutschen Patentschriften 55455:2, 745422, 748842 sowie in den französichen Patentschriften 879957, 884091 und 895 231. Die dort beschriebenen Erzeugnisse sollen als Textilhilfsmittel, Imprägnier- und Weichmachungsmittel verwendet werden. Ihre ausgezeichnete Eignung zum Fixieren von Gerbstoffen konnte hieraus keineswegs gefolgert werden, da vielmehr angenommen werden mußte, daß ein Imprägnier- und Weichmachungsmittel keine fällenden Eigenschaften auf Gerbstoffe haben würde.
  • Gute Ergebnisse wurden ebenfalls mit acroleinhaltigen Erzeugnissen gemäß der Erfindung erzielt, die nach Vorbehandlung der genannten Stickstoff-und bzw. oder Kohlenstoffsubstitutionsverbindungen des Harnstoffs von der allgemeinen Formel mit Ammoniak oder seinen Abkömmlingen von der allgemeinen Formel bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise 8o bis 1000, und anschließende Kondensation mit Acrolein bzw. seinen a-Substitutionsverbindungen bzw. mit Gemischen von Acrolein und anderen Aldehyden hergestellt wurden. In Formel (II) bedeutet R1, R2 bzw. R3 sinngemäß Wasserstoff, Alkyl, Oxalkyl oder Hydroxyl. Bei der Vorbehandlung gelangen auf i Mol der Verbindungen der Formel (I) weniger als i Mol, vorzugsweise o,oi bis 1,5 Mol der Verbindungen der Formel (1I) zur Anwendung. Beispiele i. Nach der deutschen Patentschrift 554 552 wird eine wäßrige Lösung von Harnstoff mit äquivalenten Teilen Acrolein in Gegenwart von katalytischen Mengen einer basich reagierenden Substanz, z. B. Natriumhydroxyd, kondensiert. Die sich bildende klare, gelblich gefärbte, sirupartige Lösung eignet sich zum Fixieren von Gerbstoffen aller Art. Zu diesem Zweck wird ein mit beispielsweise Sulfitcelluloseablauge gegerbtes Unterleder in einem Walkfaß mit einer Lösung von einem nach vorstehendem Verfahren hergestellten Acroleinkondensat, die i bis 2% Festsubstanz enthält, behandelt, wobei der wasserlösliche Gerbstoff in eine unlösliche Form übergeführt wird.
  • 2. Nach der deutschen Patentschrift 745422 wird eine wäßrige Lösung von Harnstoff mit äquivalenten Teilen Acrolein bei mäßiger Temperatur durch katalytische Mengen Sulfoharnstoff zur Kondensation gebracht, wobei sich eine anfangs farblose, später gelbstickige, viskose, in Wasser in jedem Verhältnis lösliche Verbindung bildet, die als 5- bis io%ige wäßrige Lösung zum Fixieren von Gerbstoffen verwendet werden kann. Das frisch aus dem Gerbprozeß erhaltene, gegebenenfalls noch schwach sauer reagierende Leder «-ird mit einer wie vorstehend beschriebenen "Lösung behandelt, wobei der von der Haut aufgenommene Gerbstoff in kürzester Frist zu einer wasserunlöslichen Verbindung umgewandelt wird. Das so behandelte Leder wird dann neutral gewaschen, geölt und wie üblich fertig gemacht.
  • 3. Nach der französischen Patentschrift 895 231 werden wasserlösliche Verbindungen aus Harnstoff oder Gemische von Harnstoff mit Sulfoharnstoff in wäßriger Lösung und in Gegenwart von hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen, vorzugsweise Glykolen, mit Acrolein oder Acrolein-Formalde'hyd-Gemischen zur Kondensation gebracht, wobei sich ölige, klare, in Wasser leicht lösliche Verbindungen bilden, die zum Fixieren vonGerbstoffen verwendet werden können. Die Verwendung eines nach diesen Verfahren hergestellten Kondensationsproduktes erfolgt in analoger Weise wie in Beispiel i und 2. 4. Eine mit 5 Teilen Triäthanolamin 30 Minuten bei 9o° vorbehandelte Lösung von 6o Teilen Harnstoff in io Teilen Wasser wird bei saurer Reaktion mit Aerolein und anschließend mit Formaldehyd oder mit einem Acrolein-Formaldehyd-Gemisch zur Kondensation gebracht, wobei man praktisch farblose oder schwach gelblich gefärbte, in Wasser leicht lösliche stabile Reaktionsprodukte erhält, die ebenfalls für die Fixierung von Gerbstoffen geeignet sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die, gegebenenfalls in Gegenwart von hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen, erzielten Kondensationsprodukte aus Harnstoff und bzw. oder seinen N- und bzw. oder C-Substitutionsverbindungen von der allgemeinen Formel worin R, Sauerstoff, Schwefel oder Imin, RE und bzw. oder R, Wasserstoff, Alkyl" Alkenyl, Aryl, Aralkyl oder Acyle gesättigter oder ungesättigter Säuren bedeuten, mit Aerolein und bzw. oder seinen a-Substitutionsverbindungen bzw. mit Gemischen von Aerolein und anderen Aldehyden nach der Behandlung der Blöße mit Gerbstoffen zur Einwirkung gebracht werden.
DE1949P0043302 1949-05-20 1949-05-20 Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen Expired DE825732C (de)

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