DE825597C

DE825597C - Verfahren zum anodischen Entnickeln

Info

Publication number: DE825597C
Application number: DEC2148A
Authority: DE
Inventors: Rolf Brandenburger; Dr-Ing Alexander Pollack
Original assignee: Gerhard Collardin GmbH
Current assignee: Gerhard Collardin GmbH
Priority date: 1950-09-14
Filing date: 1950-09-14
Publication date: 1951-12-20

Description

Verfahren zum anodischen Entnickeln Es sind verschiedene Verfahren bekannt, um Nickelüberzüge auf chemischem oder elektrochemischem Wege abzulösen. Im ersten Fall verwendet man dazu meist Gemische von Schwefelsäure und Salpetersäure, während man anodisch in Schwefelsäure von etwa 55° Be mit 2 bis 6 Volt und q bis 8 Amp./qdm entnickelt.
Der Hauptnachteil der elektrolytischen Entnirklungsbäder besteht darin, daß nach der Entnicklung das Grundmetall angegriffen wird. Die zu entnickelnden Gegenstände müssen daher, sobald der Nickelüberzug abgezogen ist, aus dem Bade herausgenommen werden. Da die Nickelschichten aber niemals gleichmäßig stark sind und zum Teil schneller, zum Teil langsamer abgelöst werden, läßt sich ein Angriff des Grundmetalls niemals ganz unterbinden. Man hat daher schon vielfach versucht, das Grundmetall durch Zusätze verschiedener Art zu schützen. Vorgeschlagen hat man dazu beispielsweise Neutralsalze wie Natrium- oder Aluminiumsulfat oder auch arsenige Säure. Während die neutralen Salze wenig wirksam sind, besteht beim Zusatz von arseniger Säure die Gefahr der Bildung von Arsenwasserstoff, der äußerst giftig ist und das Arbeiten mit solchen Bädern sehr unbequem macht. Auch das ebenfalls vorgeschlagene anodische Albziehen in Natriumnitratlösung ist infolge der Entwicklung giftiger Stickoxyde zu verwerfen.
Es hat sich nun überraschenderweise 'herausgestellt, daß das Grundmaterial nicht oder nur sehr wenig angegriffen wird, wenn man den Entnicklungsbädern als sog. Inhiibitoren !bekannte Stoffe anorganischer oder organischer Art allein oder im Gemisch miteinander zusetzt. Es sind dies z. B. Chromate, Phosphate, Silicate und ähnliche als anorganische Hexamethylentetramin, Pyridin, Chinolin, Thioharnstoffverbindungen und andere Stoffe mit ähnlichen Eigenschaften als organische Inhibitoren. Es ist zwar bekannt, daß diese Stoffe die Korrosion von Metallen vermindern, es war aber keineswegs vorauszusehen, daß sie auch die anodische Auflösung der Metalle nach der anodischen Ablösung von Nickelschichten unterbinden.
Durch Verwendung der Zusätze gemäß vorliegender Erfindung wird es auch möglich, die Bäder auf höhere Temperaturen zu erhitzen und höhere Spannungen und Stromdichten als üblich anzuwenden. Es wird beispielsweise möglich, mit 8 .bis io Volt und io bis 15 Amp./qdm bei 3o bis 40° zu entnickeln, ohne daß ein Angriff des Grundmetalls zu befürchten ist. In den Bädern gemäß vorliegender Erfindung können auch ohne weiteres Eisenkathoden verwendet werden oder auch eiserne Bad'behälter, die als Kathoden geschaltet werden, so daß sich die Verwendung besonderer Kathoden erübrigt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum anodischen Entnickeln, vorzugsweise in Schwefelsäurelösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Bädern oder den zu ihrer Herstellung dienenden Salzen, z. B. Bisulfaten, Hemmstoffe anorganischer oder organischer Art, wie Chromate, Phosphate, Silicate und ähnliche oder Hexamethylentetramin, Pyridin, Chinolin, Thioharnstoffverbindungen und ähnliche allein oder im Gemisch miteinander zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnicklung bei höheren Temperaturen durchgeführt wird.