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Apparat zur Herstellung von destilliertem Wasser, insbesondere für
medizinische Zwecke Bei den bekannten, in Krankenhäusern, Kliniken, Apotheken usw.,
benötigten Destillierapparaten bilden Blase, Kühler und Auffanggefäß selbständige,
verschieden große Behälter, die über- bzw. teilweise nebeneinander angeordnet und
durch äußere, zum Teil isolierte Rohrleitungen verbunden sind. Derartige Destillierapparate
sind verhältnismäßig teuer in der Herstellung und beanspruchen auch durch ihren
Aufbau einen größeren Raum. Die äußere Sauberhaltung dieser bekannten Destillierapparate
ist umständlich und wird durch die getrennte Über- und Nebeneinanderanordnung der
Behälter erschwert.
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Ferner wird bei den bekannten Apparaten zur Herstellung von destilliertem
Wasser der in der Blase erzeugte Dampf im Kühler durch eine Rohrschlange geleitet,
die einen verhältnismäßig großen Anfangsquerschnitt hat und sich nach dem Ende zu
im Querschnitt verjüngt. Um eine ausreichende Wärmeabgabe an das diese Dampfschlange
außen umspülende Kühlwasser zu erzielen, muß für die Dampfschlange Metall (in der
Regel Kupfer) verwendet werden. Das Kondensat wird dann in dieser Metallrohrschlange
mit unerwünschten Metallspuren angereichert. Außerdem ist die Innenverzinnung dieser
Rohrschlange, die Sauberhaltung derselben und deren Kontrolle schwierig, so daß
die Gefahr von unreinem Destillat gegeben ist.
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Die vorerwähnten Mängel werden mit dem neuen Destillierapparat beseitigt.
Bei dem Destillierapparat nach der Erfindung ist der Dampfraum der Blase
durch
ein Rohr mit dem oberen Raum des Auffanggefäßes verbunden und in diesem eine Kühlwasserschlange
angeordnet, so daß das Auffanggefäß zugleich als Kühler dient.
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Diese Anordnung ergibt eine gedrängte Bauweise des Destillierapparates.
Das bisher übliche, gesondert angeordnete Kühlgefäß kommt in Wegfall. Der von der
Blase kommende Dampf tritt unmittelbar in das Auffanggefäß ein und wird am Außenumfang
einer Kühlwasserschlange niedergeschlagen. Da das Auffanggefäß einen größeren Durchmesser
besitzt, so kann auch die Kühlwasserschlange im Durchmesser entsprechend groß bemessen
werden. Diese neue Anordnung ergibt eine Leistung des Destillierapparates, die wesentlich
größer ist als diejenige der bekannten Destilliereinrichtungen. Wesentlich ist ferner,
daß eine einfache Kühlwasserschlange von gleichbleibendem Querschnitt, also nicht
konisch zulaufend, benutzt werden kann, die nicht unbedingt aus Metall bestehen
muß, sondern aus Glas, Porzellan und anderen nicht metallischen Kunststoffen hergestellt
sein kann.
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Die Einzelheiten des Destillierapparates nach der Erfindung sind im
folgenden näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Destillierapparates
in schematischer Darstellung im Schnitt.
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Dieser Apparat besteht im wesentlichen aus der Blase i und dem Auffanggefäß
2, die auf einem Gestell 3 übereinander angeordnet sind. Der Wasserraum 4 der Blase
wird mit beliebigen Heizkörpern, zweckmäßig mit einer Dampfschlange 5 beheizt. Der
Dampfraum 6 der Blase ist durch ein Rohr 7, das als Fallrohr wirkt (im Gegensatz
zu den Steigrohren bei den bekannten Destilliereinrichtungen), mit dem oberen Raum
des Auffanggefäßes 2 verbunden. In diesem ist eine Kühlwasserschlange 8 angeordnet,
so daß dieses Auffanggefäß zugleich als Kühler dient. Das im Auffanggefäß 2 sich
ansammelnde Destillat ist bei 9 angedeutet. Bei dem gezeigten vorteilhaften Ausführungsbeispiel
erstreckt sich die Kühlwasserschlange 8 über die ganze Höhe des Auffanggefäßes,
so daß sie nicht nur zum Niederschlagen des durch das Fallrohr 7 einströmenden Dampfes,
sondern zugleich auch zur Kühlung des Destillates 9 dient.
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Nach der Zeichnung sind Auffanggefäß 2 und Blase i unmittelbar übereinander
angeordnet. Sie haben gleichen Durchmesser und sind zweckmäßig durch Flansche bei
io dicht und fest miteinander verbunden. Dabei bildet der Boden ii der Blase den
Deckel des Auffanggefäßes 2. Dieser wird von dem Fallrohr 7 durchdrungen, das innerhalb
der Blase angeordnet ist. Bei dieser besonders vorteilhaften Anordnung des Fallrohrs
7 innerhalb der Blase treten keine Wärmeverluste ein. Das im Verbindungsrohr 7 bereits
kondensierte Wasser gelangt zwangsläufig in das Auffanggefäß 2, während bei den
bekannten Destillierapparaten dieses Kondensat zum Teil in die Blase zurückfließt,
da diese durch ein Steigrohr mit dem darüber angeordneten Kühler verbunden ist.
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Gegebenenfalls kann das Fallrohr 7 auch außerhalb der Blase angeordnet
sein. Wesentlich ist jedoch, daß dieses Verbindungsrohr als Fallrohr ausgebildet
ist, so daß auf jeden Fall das sich in diesem Rohr bildende Kondensat in das Auffanggefäß
fließt. Um ein Mitreißen von Wasserteilchen beim Eintritt des Dampfes in das Fallrohr
7 zu verhindern, ist am oberen Ende des Fallrohres eine Wasserabscheidevorrichtung
12 angebracht, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei topfartigen, ineinandergreifenden
Behältern besteht, die, wie mit Pfeilen angedeutet, eine mehrfache Umlenkung des
Dampfes bewirken. Durch diese Umlenkung werden mitgerissene Wasserteilchen abgeschieden,
die bei 13
abfließen können.
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Um eine leichte Zugänglichkeit zur Blase i zu ermöglichen, ist diese
zweckmäßig mit einem Deckel 14 oben abgeschlossen, der bei 15 angeflanscht ist.
Über den gesamten Destillierapparat ist eine Schutzhaube 16 gestülpt. Es ist ersichtlich,
daß äußere Rohrleitungen bei dem neuen Destillierapparat weitgehend in Wegfall kommen
und sich ein einfacher glatter Aufbau von geringer Bauhöhe ergibt.
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Die Sauberhaltung des Apparates wird bei dieser Bauweise erheblich
vereinfacht.
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Die Wasserstandsgläser für Blase und Auffanggefäß sind bei 17 und
18 angedeutet. Neben der Blase ist ferner ein geschlossenes Gefäß bei i9 angeordnet,
dem von oben bei 2o das erwähnte Kühlwasser zugeführt wird. Es sind ferner zwei
Überlaufrohre 21 und 22 vorgesehen, von denen das eine die Blase mit dem vorgewärmten
Kühlwasser speist, während das andere Ablaufrohr 22 das überschüssige Kühlwasser
bei 23 in den Ablauf leitet.
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Mit dem vorbeschriebenen Gefäß i9 nebst Überlaufrohren wird der Wasserstand
in der Blase i auf gleicher Höhe gehalten. Ventile, Düsen u. dgl. sind vermieden,
so daß durch Verkalkung oder Verunreinigung keine Betriebsstörung eintreten kann.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann beispielsweise auch noch zwischen Blase und Auffanggefäß am
Boden ii eine Isolierung vorgesehen sein, desgleichen kann auch das Rohr 7 im unteren
Teil isoliert bzw. doppelwandig ausgebildet sein.