DE817156C

DE817156C - Hohlleiter fuer Hochspannungsfreileitungen

Info

Publication number: DE817156C
Application number: DEP53293A
Authority: DE
Inventors: Heinz Horn
Original assignee: Felten and Guilleaume Carlswerk AG
Current assignee: Felten and Guilleaume Carlswerk AG
Priority date: 1949-08-30
Filing date: 1949-08-30
Publication date: 1951-10-15
Also published as: NL75499C

Description

Hohlleiter für Hochspannungsfreileitungen Es ist bekannt, für Hochspannungsfreileitungen zur Verringerung der Koronaverluste Hohlleiter in Form glatter Rohre zu verwenden, die aus elektrisch gut leitendem Metall, wie Kupfer oder Aluminium, bestehen. Die Rohre können nahtlos hergestellt und zur Erhöhung ihrer Festigkeit mit schraubenförmig verlaufenden Rippen versehen sein. Es sind auch Freileitungen bekannt, bei welchc-1i ein rohrförmiger Leiter aus einem breiten Kupfer- oder Aluminiumband mit Spiel um ein Drahtseil geformt ist, so daß er lose auf dem Drahtseil hängt und von diesem getragen wird. Ferner hat man schon Freileitungshohlseile aus Drähten über einem rohrförmigen Stützkern verseilt, der aus kurzen, in Abständen angeordneten Rohrstücken bestand oder aus einem Metallband, zu einem Rohr zusammengerollt war.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlleiter für llochspannungsfreileitungen, der aus Aluminiumrohr und tragendem Drahtseil gebildet ist. Erfindungsgemäß ist ein äußeres nahtloses Aluminiumrohr eng umschließend auf ein aus Stahl, drähten bestehendes Hohlseil aufgebracht, das über einem inneren nahtlosen Aluminiumrohr als Stützkern verseht ist. Das tragende Hohlseil kann aus Runddrähten oder aus Formdrähten gebildet sein. Um ein Aufdrehen des Hohlseiles unter dem Leitungszug zu vermeiden, kann über dieser Verseillage eine Gegenwendel aus Stahlband aufgebracht sein oder man kann die Drähte des Hohlseiles mit Überrückdrehung verseilen, wodurch ein dem Aufdrehbestreben unter Last entgegen.gerichtetes Drehmoment erzeugt wird.
Dadurch, daß die das Hohlseil bildende Verseillage zwischen zwei konzentrischen Aluminiumrohren eingeklemmt ist, ergibt sich eine besonders innige Verbindung zwischen dem tragenden Bestandteil und den stromleitenden Rohren der Freileitung. Der Hohlleiter ist daher auch bei Verwendung einer tragenden Verseillage aus Runddrähten gut formbeständig. Weiterhin ist das tragende Hohlseil durch die nahtlosen Aluminiumrohre allseitig wasserdicht eingebettet und so gegen Korrosion geschützt. Ebenso ist dadurch eine Lokalelementbildung ausgeschlossen. Außerdem besitzt der Hohlleiter durch die mit dem Tragseil fest verbundenen weichen Aluminiumrohre eine gute Schwingungsdämpfung.
Ein weiterer Vorteil des neuen Hohlleiters ist seine einfache und leichte Herstellbarkeit. Die Herstellung geschieht nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vorteilhaft' folgendermaßen: über dem inneren nahtlosen Aluminiumrohr als Stützkern wird das tragende Hohlseil aus Stahldrähten verseilt. Dieses Gebilde wird in das äußere Aluminiumrohr eingezogen, das man zu diesem Zwecke zunächst mit entsprechend größerer lichter Weite gefertigt hat. Alsdann wird dieses äußere Aluminiumrohr durch eine aus Walzen, Ziehen oder Pressen bestehende Kaltbearbeitung eng umschließend auf das tragende Hohlseil aufgepreßt, wobei durch entsprechende Druckanwendung das äußere Aluminiurrtrohr nicht nur fest auf das tragende Hohlseil zu liegen kommt, sondern mit seiner Innenfläche auch in etwa vorhandene Zwickelräume des Hohlseiles eingepreßt wird. Nachdem es neuerdings möglich geworden ist, langgestreckte Körper in endlosen Längen mittels der Strangpresse mit einem Aluminiummantel zu umpressen, kann man den neuen Hohlleiter vorteilhaft auch in der Weise herstellen, daß man auf das aus dem inneren Aluminiumrohr und der Hohlseillage bestehende Gebilde das äußere Aluminiumrohr nach .dem Strangpreßverfahren eng umschließend aufpreßt. Der Hohlleiter ist dadurch in beliebigen Längen herstellbar.
Der neue Hohlleiter hat außerdem noch den Vorteil, daß er leicht durch Spleißen verbunden werden kann. Dies kann in folgender Weise geschehen: Zunächst wird an den zu verbindenden Enden das äußere Aluminiumrohr je ein Stück entfernt. Nachdem man dann die Drahtenden der Hohlseillage etwas zurückgebogen hat, werden die Enden des inneren Aluminiumrohres über einem Bolzen verlötet oder verschweißt. Statt eines vollwandigen Bolzens kann hierfür ein Rohrstück verwendet werden, wenn ein .durchgehender Hohlraum an der Verbindungsstelle beabsichtigt ist. Von den freiliegenden Drahtenden der Hohlseillage schneidet man jetzt der Reihe nach jedes zweite Drahtende zurück, und zwar jedesmal um eine weitere, der Ganghöhe entsprechende Länge, und legt die Drahtenden von beiden Seiten her über dem inneren Aluminiumrohr ineinandergreifend zusammen, wie es in der Praxis unter der Bezeichnung Einlegespleiß bekannt ist. Alsdann zieht man ein genügend weites Stück Aluminiumrohr, das man schon zu Anfang der Verbindungsarbeit über das eine Ende des äußeren Aluminiumrohres aufgeschoben hatte, über die Verbindungsstelle und arbeitet es mittels einer Kluppe bis zum allseitigen dichten Aufliegen auf das Hohlseil herunter. Zum Schluß wird dieses Rohrstück mit den. Enden des äußeren Aluminiumrohres verschweißt. Die allseitige Einklemmung der gespleißten Hohlseilenden zwischen .den beiden Aluminiumrohren ergibt eine mechanisch ausreichend belastbare Verbindung der Leitung.
Die Zeichnung zeigt beispielweise eine Ausführungsform des Hohlleiters nach der Erfindung im Querschnitt. Es bezeichnet i das innere und 2 das äußere Aluminiumrohr. 3 ist das zwischen beiden angeordnete, aus einer Verseillage von verzinkten Stahlrunddrähten bestehende tragende Hohlseil.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Aus Aluminiumrohr und tragendem Drahtseil gebildeter Hohlleiter für Hochspannungsfreileitungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein äußeres nahtloses Aluminimrohr eng umschließend auf ein aus Stahldrähten bestehendes Hohlseil aufgebracht ist, das über einem inneren nahtlosen Aluminiumrohr als Stützkern verseilt ist.
2. Hohlleiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlseil aus Runddrähten besteht.
3. Hohlleiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlseil aus Formdrähten besteht.
4. Verfahren zur Herstellung eines Hohlleiters nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß über dem inneren Aluminiumrohr als Stützkern das Hohlseil aus Stahldrähten verseilt, dieses Gebilde in das zunächst mit entsprechend größerer lichter Weite gefertigte äußere Aluminiumrohr eingezogen und alsdann dieses Aluminiumrohr durch Walzen, Ziehen oder Pressen eng umschließend auf das tragende Hohlseil aufgepreßt wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Hohlleiters nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß über dem inneren Aluminiumrohr als Stützkern das Hohlseil aus Stahldrähten verseilt und darauf das äußere Aluminiumrohr nach dem Strangpreßverfahren eng umschließend aufgepreßt wird.