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Kältemittel-Regelvorrichtung Es ist bekannt, daß eine Kapillare die
einfachste Kältemittelregelung einer automatischen Kühlmaschine darstellt. Die Kapillare
hat aber den Nachteil. daß sie in ihrer Länge ganz genau auf eine bestimmte Leistung
der Kühlmaschine abgestimmt «-erden muß. Da der Verflüssigungsdruck einer Kühlmaschine
mit luftgekühltem Verflüssiger während heißer Tage höher als während kalter Tage
ist, muß die Länge der Kapillare auf den niedrigeren Druck abgestimmt sein, und
es muß dabei in Kauf genommen werden, daß die Kapillare für den hohen Druck zu kurz
ist und infolgedessen nicht wirtschaftlich arbeitet.
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Ein weiterer Nachteil der Kapillare besteht darin, daß sie nur bei
einer mit einem Verdampfer versehenen Kühlanlage angewendet werden kann, daß sich
also die Anordnung mehrerer Verdampfer bei einer Kühlmaschine verbietet.
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Diese verschiedenen Nachteile sind bei der den Gegenstand der Erfindung
bildenden Kältemittel-Regelvorrichtung vermieden worden, wobei in an sich bekannter
«"eise dem Verdampfer eine Kapillare vorgeschaltet ist. Das Neue besteht darin,
daß der Kältemittelzufluß _zur Kapillare durch ein Magnetabsperrventil gesteuert
wird, wobei dieses Ventil in Abhängigkeit von einer thermischen Kontakteinrichtung
arbeitet. Dabei ist wesentlich, daß die verwendete Kapillare kürzer ist, als sie
normalerweise, d. h. ohne Anordnung des neuen Magnetabsperrventils, bei bestimmten
Verhältnissen von Leistung und Druck sein müßte. Die umständliche Arbeit der Abstimmung
der Länge der Kapillare auf eine bestimmte Kühlanlage ist also erfindungsgemäß nicht
mehr erforderlich. Es wird in jedem Fall eine wesentlich kürzere Kapillare eingebaut,
und die Regelung des Kältemittelzuflusses zur Kapillare erfolgt in Abhängigkeit
von der sich jeweils einstellenden Temperatur durch das neue Magnetabsperrventil.
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Die in den Magnetstromkreis des Absperrventils eingeschaltete thermische
Kontakteinrichtung (beispielsweise ein Kontaktthermometer oder ein Bimetallschalter
)
liegt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung an der vom Verdampfer zum Kompressor
führenden Saugleitung. Wenn zuviel Kältemittel in den Verdampfer gelangt, so wird
die erwähnte Saugleitung kalt, und die thermische Kontakteinrichtung bewirkt die
Schließung des Magnetabsperrventils, so daß weiteres Kältemittel nicht mehr zur
Kapillare bzw. zum Verdampfer fließen kann. Sobald in der Folge die erwähnte Saugleitung
wieder wärmer wird, so erfolgt durch die thermische Kontakteinrichtung die Öffnung
des Absperrventils, so daß das Kältemittel wieder zum Verdampfer fließen kann. Dieser
Schließ- und Öffnungsvorgang des Absperrventils wiederholt sich dauernd.
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Es ist bekannt, die Kapillare durch die Schraubengewindenuten eines
Bolzens zu bilden, und gemäß der Erfindung ist eine derartige Kapillarausbildung
mit dem Magnetabsperrventil zu einer Baueinheit zusammengefaßt, was den Vorteil
hat, daß dadurch die Montage einer Kühlanlage wesentlich erleichtert wird. Vorzugsweise
wird in die gleiche Baueinheit noch ein an sich bekanntes Filter für das zufließende
Kühlmittel aufgenommen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung liegen mehrere Verdampfer
parallel geschaltet im Kältemittelkreislauf. Dabei sind die den Verdampfern vorgeschalteten
Magnetabsperrventile gleichfalls parallel geschaltet, und in jeden einzelnen Magnetstromkreis
ist ein im Kühlraum des jeweiligen Verdampfers gelegener Thermostat eingeschaltet.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß jeder Verdampfer unabhängig von den anderen
selbsttätig abgeschaltet wird, wenn im entsprechenden Kühlraum die Temperatur erreicht
ist; auf welche der Thermostat eingestellt ist. Weitere an die gleiche Kühlmaschine
angeschlossene Verdampfer arbeiten dabei weiter, wenn die Kühlräume dieser Verdampfer
die eingestellte Temperatur noch nicht erreicht haben.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. i zeigt in schematischer Darstellung die hier interessierenden
Teile einer Kühlanlage mit nur einem Verdampfer; Fig. 2 stellt einen Schnitt durch
eine praktische Ausführung einer Baueinheit dar, welche Kapillare, Niagnetabsperrventil
und Filter umfaßt; Fig. 3 zeigt schematisch die Anordnung bei zwei an die gleiche
Kühlmaschine angeschlossenen Verdampfern bzw. Kühlräumen.
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Gemäß Fig. i ist in die vom Verflüssiger kommende Kältemittelleitung
i ein Magnetabsperrventil und eine Kapillare 3 eingeschaltet. Der sich anschließende
Verdampfer ist mit 4, und die vom Verdampfer zum Kompressor führende Saugleitung
ist mit 5 bezeichnet. An der Saugleitung liegt eine thermische Kontakteinrichtung
6, die beispielsweise aus einem Kontaktthermometer oder einem Biinetallschalter
bestehen kann. Der Antriebsmotor 7 für den Kompressor wird durch den selbsttätigen
Schalter 8 in Verbindung mit dem Thermostat 9 gesteuert. In dem an das Netz angeschlossenen
Stromkreis io liegen hintereinander die Spule i i des Absperrventils und die Kontakte
der thermischen Kontakteinrichtung 6.
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Vorzugsweise sind das Magnetabsperrventil 2, die Kapillare und noch
ein Kältemittelfilter zu einer Baueinheit zusammengefaßt. Gemäß Fig.2 ist in das
Gehäuse 12 ein Absperrventil 13 eingesetzt, dessen Kern 13' innerhalb der schon
erwähnten Spule i i liegt. In eine Bohrung 14 des Gehäuses 12 ist ein Schraubenbolzen
15 eingeschraubt, dessen enge Schraubengangnuten in an sich bekannter Weise die
Kapillare 3 darstellen. In eine weitere Bohrung des Gehäuses 12 ist ein an sich
bekanntes Filter 16 für das in der eingezeichneten Pfeilrichtung durchströmende
flüssige Kältemittel eingesetzt. Bei nicht erregter Spule i i ist die Zuflußbohrung
17 zur Kapillare 3 durch das eigene Gewicht des Absperrventils 13, 13' geschlossen.
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Die Einrichtung nach Fig. 2 arbeitet in Verbindung mit Fig. i wie
folgt: Bei geschlossenem Ab-
sperrventil 13 erhöht sich die Temperatur in
der Saugleitung 5. Die Kontakte der thermischen Kontakteinrichtung 6 schließen sich,
so daß die Spule i i erregt wird. Dadurch wird das Absperrventil angehoben, und
das flüssige Kältemittel strömt der Kapillare 3 und damit dem Verdampfer 4 zu. Sobald
sich in der Saugleitung 5 eine entsprechend niedrigere Temperatur einstellt, wird
der Magnetstromkreis durch die thermische Kontakteinrichtung 6 wieder unterbrochen,
was den Schluß des Absperrventils zur Folge hat. Dieses Spiel wiederholt sich dauernd,
bis der im Kühlraum gelegene Thermostat 9 den Antrieb in bekannter Weise ausschaltet.
Wesentlich ist, daß es erfindungsgemäß auf die Länge und die besondere Abstimmung
der Kapillare 3 nicht mehr ankommt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 sind an die vom Verflüssiger kommende
Leitung 17 zwei Verdampfer 18 gleichzeitig, gewissermaßen parallel geschaltet, angeschlossen.
Die zum Kompressor führende Saugleitung ist mit i9 bezeichnet. Jedem Verdampfer
18 ist das mit der Kapillare vereinigte Magnetabsperrventil 2 vorgeschaltet. Die
der Saugleitung ig anliegenden thermischen Kontakteinrichtungen sind wiederum mit
6 bezeichnet. Die beiden Stromkreise io der Magnetabsperrventile sind elektrisch
parallel geschaltet. In jedem dieser Stromkreise liegt ein Thermostat 20, der in
dem zu jedem Verdampfer 18 gehörenden Kühlraum gelegen ist. Die Kontakte jedes Thermostats
20 sind mit den Kontakten der thermischen Kontakteinrichtungen 6 hintereinandergeschaltet.
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Jede Hälfte der in Fig. 3 dargestellten Anlage arbeitet wie vorstehend
beschrieben. Durch den eingeschalteten Thermostaten 20 wird dabei erreicht, daß
jeder Verdampfer für sich automatisch ausgeschaltet wird, wenn in seinem Kühlraum
die eingestellte niedrige Temperatur erreicht ist.