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Karl Gerstorff, Bremen Es ist bekannt, zur Ausgabe warmer Speisen
an einen möglichst großen Personenkreis, beispielsweise auf Ausstellungen oder bei
Sportveranstaltungen, fahrbare Großküchen zu verwenden.
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Die Ausgabe der Speisen wird bei den bekannten Einrichtungen dadurch
behindert, daß die Käufer sich vor den Ausgabestellen drängen, so daß immer nur
ein relativ kleiner Personenkreis in der Zeiteinheit abgefertigt werden kann.
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Man hat sich in bekannter Weise dadurch geholfen, daß man um das zum
Stillstand gebrachte Küchenfahrzeug herum Tische aufstellt, welche die Personen
von der eigentlichen Großküche im Sinne einer Abstandhaltung fernhalten. Gleichzeitig
sollen die Tische Gelegenheit bieten, die warmen Speisen beim Einnehmen vorübergehend
abzustellen. Man verwendet in bekannter Weise normale Tische, die aber infolge ihrer
Bauhöhe das Einnehmen der Speisen nur in sitzender Stellung ermöglichen. Durch das
notwendige Aufstellen von Bänken und Stühlen sowie durch die Tische, welche einen
erheblichen Raumbedarf haben, entsteht meist eine Behinderung des Personenverkehrs
in unmittelbarer Nähe der Speisenausgabe. Leicht transportierbare Tische, das heißt
zusammenklappbare Tische, eignen sich auch nicht für eine Massenabfertigung, weil
sie nicht genügend Standfestigkeit haben.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer ortsveränderlichen Einrichtung
zur Ausgabe warmer Speisen, vorzugsweise gebackener Fische, in möglichst kurzer
Zeit zum sofortigen Verzehr an einen sehr großen Personenkreis. Es soll gleichzeitig
Gelegenheit gegeben werden, die Speisen in kurzer Zeit ohne großen Raumbedarf, das
heißt stehend, einzunehmen. Eine wesentliche Aufgabe der Erfindung liegt weiter
darin, die technische Ausgestaltung so zu wählen, daß gleichzeitig eine der speziellen
Werbung günstige architektonische Form erzielt wird, das heißt, die zu verwendenden
Einrichtungen sollen durch eine charakteristische Gestalt einen möglichst großen
Personenkreis anlocken. Die Erfindung läßt sich besonders wirkungsvoll für Her-
Stellung
und Ausgabe von Fischgerichten verkörpern, wobei die Verwendung der Form eines Fischdampfers
als charakteristische Gestalt für den Verkaufsstand in Frage kommt.
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Gemäß der Erfindung sind die Einrichtungen zur Zubereitung der warmen
Speisen auf einem Fahrzeug angeordnet. Das Fahrzeug wird bei Stillstand durch einen
Anbau erweitert. Er wird bei beabsichtigter Ortsveränderung vorher wieder weggenommen.
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Um das zum Stillstand gebrachte Fahrzeug, gegebenenfalls mit Anbau,
werden langgestreckte, wandförmige, an der Oberkante mit relativ schmalen Tischplatten
versehene Einzelteile derart aneinandergereiht und fest miteinander verbunden, daß
sich die Teile gegenseitig abstützen und in ihrer Gesamtheit die äußeren Wandungsteile
eines Schiffes, das heißt, im vorliegenden Falle eines Fischdampfers, ergeben. Das
Ganze wird ohne besondere Bodenverankerung und ohne das Herantreten an die wandförmigen
Teile, also die Schiffsreling, störende Verbreiterungen oder Abstützglieder nur
durch die besondere Formgebung, das heißt durch den in horizontaler Richtung gekrümmten
Verlauf der Tischfläche oder besser gesagt der Wandungsteile gehalten. Die aneinandergereihten
langgestreckten Tische ergänzen sich also zu einer baulichen Einheit. Wählt man
die langgestreckte Form eines Seefahrzeugs mit rundem Heck und quer versteiftem
Bug, so erhält die Tischreihe eine besonders gute Standsicherheit.
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Der Schornstein des fahrbaren Herstellbetriebes bildet zugleich den
Schornstein des Schiffes. Die Seitenwände des Wagens sind bis in Bodennähe herabgezogen
und weisen Abstützvorrichtungen auf. Die aneinandergereihten, miteinander verbundenen,
langgestreckten Speisentische bilden hierbei die außerhalb der gedachten Wasserlinie
sichtbaren Bordwände eines fahrbaren, jedoch in der Betriebsbereitschaft blockiert
aufgestellten Schiffsmittelteils eines Seedampfers, wobei die obere Verbreiterung
der Schiffswände gleichzeitig den Tisch zum Abstellen der Speisenteller der von
außen an den Schiffskörper herantretenden Personen ergibt.
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Dadurch, daß die Reling als langgestreckte Tischreihe ausgebildet
ist, kann eine sehr große Anzahl Personen zu gleicher Zeit an die Tische herantreten.
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Das die Speisenausgabe handhabende Bedienungspersonal bewegt sich
gewissermaßen an Bord des Schiffes zwischen den Außenwänden des Wagens und der Tischreihe
und kann dadurch ungehindert und schnell arbeiten.
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Infolge der technischen Ausgestaltung ist gleichzeitig ein besonders
wirkungsvolles spezielles Reklamemittel geschaffen worden.
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Unter Umständen empfiehlt es sich, den Erdboden an den Seitenwänden
des Schiffes durch Auflegen von Brettern oder Lattenrosten zu befestigen, wodurch
der Eindruck einer Landungsbrücke, an der das Schiff festliegt, entsteht. Auch den
Fußboden zwischen dem Wagen und der Tischreihe belegt man am besten mit Brettern
oder einem Lattenrost, damit das Bedienungspersonal auch im Freien, zum Beispiel
im Anschluß an Regenwetter, ungehindert arbeiten kann.
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Der Bug des Seedampfers weist gegenüber der seitlichen und gegebenenfalls
hinteren Reling eine größere Bauhöhe auf und wird vorteilhaft als geschlossener
Raum ausgebildet. Die raumabschließenden wegnehmbaren Begrenzungswände bilden Versteifungsglieder
zur Erhöhung der Standsicherheit der die Reling bildenden Tischreihe.
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Diese die Schiffswand bildenden Wandungs- und Relingteile bestehen
vorzugsweise aus Leichtmetall und sind derart ausgeführt, daß sie bequem abgebaut
und in einem besonderen Transportwagen untergebracht werden können. Die plattenförmigen
Glieder sind nicht sperrig. Die aus Leichtmetall hergestellten Teile speichern nicht
den Geruch der Speisen, insbesondere den Fischgeruch.
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Alle Teile sind somit gewichts- und raumsparend transportierbar und
werden bei Ortsveränderung entweder auf dem fahrbaren Mittelteil des Schiffes selbst
oder in einem besonderen Fahrzeug mitgeführt.
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In der Zeichnung ist die Anordnung, das Aussehen und die Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Einrichtung bildlich dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine
die Form eines Fischdampfers aufweisende Fischbäckerei in Ansicht von der Seite,
wobei die vordere Bordwand zum Teil weggelassen wurde; Abb. 2 zeigt die gleiche
Einrichtung gemäß Abb. i in Draufsicht; Abb. 3 zeigt die charakteristische Erscheinungsform
einer betriebsbereiten Fischdampfergaststätte in bildlicher Darstellung; Abb. 4
zeigt die Einrichtung gemäß Abb. i und 2 im Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb.
2.
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Der fahrbare Kern des Schiffes besteht aus dem die eingebauten Backöfen
enthaltenden Fahrzeug i, an welchen sich ein abbaubarer Teil anschließt.
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Auf dem Fahrzeug i befindet sich die Kommandobrücke 3 und auf dem
abbaubaren Teil befindet sich ein Schornstein 2. Die Seitenwände des Wagens sind
bis in Erdbodennähe heruntergezogen.
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Um den die Backöfen enthaltenden `Vagen herum sind die die Schiffswände
4 bildenden langgestreckten Verkaufstische angeordnet. Die Tischplatte 5 bildet
zugleich die sogenannte Reling des Schiffes. Eingangstüren 6 gestatten es dem Bedienungspersonal,
den Raum zwischen Küchenwagen und Verkaufstisch zu betreten und zu verlassen. Der
Vorderteil des Schiffes ist als geschlossener Raum 7 ausgebildet, der durch die
Eingangstür 8 betreten werden kann.
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Der Wagen i ruht auf Rädern g. Die Erdbodenfläche io zwischen dem
Fahrzeug i und der Bordwand 4 ist in geeigneter Weise mit rostartigen hölzernen
Planken abgedeckt.