DE811952C - Verfahren zum Stabilisieren von Cyanhydrinen - Google Patents

Verfahren zum Stabilisieren von Cyanhydrinen

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DE811952C
DE811952C DER34A DER0000034A DE811952C DE 811952 C DE811952 C DE 811952C DE R34 A DER34 A DE R34A DE R0000034 A DER0000034 A DE R0000034A DE 811952 C DE811952 C DE 811952C
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acid
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acids
cyanohydrin
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DER34A
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Helmut Dr Beier
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Stabilisieren von Cyanhydrinen Es ist bekannt, die an sich unbeständigen, zu Zerfall oder Polymerisation neigenden Cyanhydrine durch Zusatz von Säuren zu stabilisieren. Bei manchen Cyanhydrinen, z. B. bei Acetaldehydcyanhydrin, gelingt dies durch einfachen Zusatz von Schwefelsäure in ausreichendem Maße, bei anderen hingegen, z. B. heim Formaldehydcyanhydrin, vermochte keiner der bisher als Stabilisator verwendeten Stoffe, wie Phosphorsäure, Jod, Schwefelsäure und andere, die Polymerisation des Nitrils, z. B. beim Destillieren, mit auch nur einiger Sicherheit zu verhinderst.
  • Es wurde nun gefunden, daß organische Säuren, wie Monochloressigsäure, Dichloressigsäure, Bromessigsäure, Thioglykolsäure, Chlorpropionsäure, Milchsäure, a-Oxyisol>uttersäure, Benzolsulfonsäure. Sulfanilsäure und andere, hervorragende Stabilisatoren für zersetzliche Cyanhydrine sind. Es handelt sich um organische Säuren mittlerer Stärke, deren Dissoziationskonstanten größenordnungsmäßig zwischen io 2 und io-5 liegen. Stärkere Säuren, z. B. Trichloressigsäure, mit einer Dissoziationskonstante von 2- io-1 haben keine ausreichende stabilisierende Wirkung, ebensowenig wie schwache Säuren, z. B. Phenol, mit einer Dissoziationskonstante von i,3- io 1°. Die Grenze ist für besonders leicht zersetzliche Cyanhydrine wie Formaldehydcyanhydrin etwas enger als für beständige Cyanhydrine. So stabilisiert Crotonsäure mit einer Dissoziationskonstante von 2'I0-5 Acetoncyanhydrin ausgezeichnet, während die Zersetzung von Formaldehydcyanhydrin bei der Destillation durch einen Zusatz von Crotonsäure nicht mehr verhindert wird. Es genügen bereits geringe Zusätze von höchstens einigen Prozenten, in vielen Fällen unter i % der Säuren, um eine ausgezeichnete Stabilisierung zu erreichen.
  • Für die Destillation unstabiler Cyanhydrine ist es notwendig, daß die stabilisierende Wirkung der zugesetzten Säure nicht nur in dem zu destillierenden Rohprodukt zur Geltung kommt, sondern auch in der Dampfphase und im Destillat erhalten bleibt. Man wählt also als Stabilisator bei der Destillation eine organische Säure, die gleichmäßig mit dem Cyanhydrin überdestilliert, so daß in Destillat und Rückstand stets die etwa gleiche Stabilisatormenge aufrechterhalten bleibt. An Stelle der-Säuren selbst kann man naturgemäß auch solche Stoffe zusetzen, die unter den jeweiligen Reaktionsbedingungen organische Säuren entsprechend der Erfindung bilden, z. B. Salze der beschriebenen Säuren und Mineralsäure oder-Säurechloride.
  • Es kann vorteilhaft sein, mehrere Säuren der gekennzeichneten Art gleichzeitig dem zu stabilisierenden Gemisch zuzugeben, z. B. dann, wenn ein solches destilliert werden soll und eine der zugesetzten Säuren wirksamer im Rohprodukt, eine weitere jedoch besser im Destillat stabilisiert. Die erfindungsgemäß anzuwendende Gruppe von Verbindungen besitzt ganz allgemein stabilisierende Wirkung für Cyanhydrine; graduelle Unterschiede in der Wirksamkeit erfordern urfiter Umständen Auswahl der Säuren nach Maßgabe der jeweiligen Bedingungen. Dabei vermögen die schwächsten der genannten Säuren, wie oben gezeigt, manche Cyanhydrine noch zu stabilisieren, während sie für andere bereits wirkungslos sind.
  • Die erfindungsgemäße Stabilisierung der Cyanhydrine ist von erheblicher praktischer Bedeutung. Sie erlaubt die Herstellung, Handhabung, Stapelung und Verarbeitung auch größerer Mengen bisher wegen ihrer Unbeständigkeit praktisch nicht verwendeter oder rein zugänglicher Cyanhydrine, insbesondere des Formaldehydcyanhydrins. Die Stabilisierung ist so vollkommen, daß man diese Verbindungen auch als Lösungsmittel für die Durchführung von Lösungspolymerisationen von Vinylverbindungen, bei denen sie lange Zeit höheren Temperaturen ausgesetzt sind, ohne daß eine Zersetzung eintritt, oder als Lösungsmittel für Trockenspinnverfahren, anwenden kann.
  • Beispiel i Die durch Einleiten von Cyanwasserstoff in wäßrige Formaldehydlösung erhaltene Lösung von Formaldehydcyanhydrin wird mit 1,50/0 Monochloressigsäure, bezogen auf die in der Lösung vorhandene Menge von Formaldehydcyanhydrin, versetzt und im Vakuum destilliert. Nachdem Wasser und ein Vorlauf abgetrieben sind, geht bei 98° / io mm wasserklares, Monochloressigsäure enthaltendes Nitril über, wobei 1,5 bis 2% als brauner Sirup zurückbleiben. Bei nochmaligem Destillieren des Nitrils geht dieses, ohne einen Rückstand zu hinterlassen, über. Beispiel 2 Ein auf gleiche Weise wie im Beispiel i erhaltenes wäßriges Rohprodukt wird nach Zusatz von i,8o/o Thioglykolsäure aufgearbeitet. Man erhält völlig farbloses Formaldehydcyanhydrin, ohne daß nennenswerte Mengen durch Polymerisation verloren gehen. In beiden Fällen geht die stabilisierende Säure wegen der nahe beieinanderliegenden Siedepunkte mit dem Cyanhydrin über. Beispiel 3 Die wäßrige Lösung von Formaldehydcyanhydrin wird mit 2,z0/0 7oo/oiger Milchsäure versetzt. Durch Destillation läßt sich das Nitril isolieren. Es hinterbleibt praktisch kein Rückstand an polymerem Formaldehydcyanhydrin. Beispiel Acetoncyanhydrin wird im Vakuum ohne Zusatz eines Stabilisators destilliert. Es tritt starke Zersetzung unter Bildung von Aceton und Blausäure ein. Führt man die Destillation in Gegenwart von 0,5% Sulfanilsäure aus, so erfolgt die Destillation ohne jede Zersetzung.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Stabilisierung sich leicht zersetzender oder leicht polymerisierbarer Cyanhydrine durch Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere organische Säuren mit einer Dissoziationskonstante zwischen i0-2 und i0-5 zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine organische Säure verwendet wird, die bei der Destillation gleichmäßig mit dem Cyanhydrin übergeht. .
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem zu stabilisierenden Cyanhydrin solche Stoffe zusetzt, die unter den bestehenden Reaktionsbedingungen organische Säuren der erfindungsgemäßen Art bilden.
DER34A 1949-10-06 1949-10-07 Verfahren zum Stabilisieren von Cyanhydrinen Expired DE811952C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954242C (de) * 1952-04-03 1956-12-13 Kali Chemie Ag Verfahren zur Stabilisierung von aliphatischen ª‰-Ketocarbon-saeurenitrilen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954242C (de) * 1952-04-03 1956-12-13 Kali Chemie Ag Verfahren zur Stabilisierung von aliphatischen ª‰-Ketocarbon-saeurenitrilen

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