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Etikettierungsmaschine
Die Erfindung betrifft eine Etikettierungsmaschine,
bei der unter einem Stapel Etiketten Etikettierungsplatten mit gegen den Stapel
gerichteten Oberflächen zur Abnahme der untersten Etikette vom Stapel angeordnet
sind.
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Da ausgestanzte Papieretiketten gewöhnlich ein .wenig verschieden
groß sind, ist es von Bedeutung, wenn die Schienen, welche die Etiketten gestapelt
in dem Etikettenhalter festhalten, mit möglichst langen Haken versehen sind. Bei
nicht genügend langen Haken gehen sonst viele Etiketten verloren.
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Es sind Etikettierungsmaschinen mit zylindrischen Etikettierungsplatten
in einem Stück bekannt, die nach Erhalt des Kleisteraufstrichs die Etikette aus
dem Etikettenhalter von der einen Seite nach der anderen rollen. Eine solche Maschine
kann nur lange Haken an der einen Seite des Etikettenhalters hal)en, während die
Haken an der anderen Seite des Etikettenhalters sehr kurz gehalten sein müssen.
Außerdem müssen sie mit den Schienen einen \winkel von etwa I350 bilden, damit die
Etiketten leicht aus dem Stapel herausgenommen werden können. Wenn die Etiketten
nur wenig in der Größe variieren gehen daher viele davon verloren.
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Ferner sind Etikettierungsmaschinen mit flachen Etikettierungsplatten
bekannt. Bei diesen werden die Platten mit Kleister bestrichen, worauf der Etikettenhalter
in rechtem Winkel auf die Etikettierungsplatten geführt wird, wodurch die unterste
Etikette in dem Etikettenhalter an der Etikettierungsplatte festklebt. Hierbei ist
es notwendig, einen Seitendruck auf den Etike'ttenstal)el in dem Etikettenbalter
zu erzeugen, um den Druck zwischen dem Etilrettenstal,el und den Haken zu vermindern.
so
daß die unterste Etikette leicht von dem Stapel gelöst werden kann, wenn der Etikettenhalter
von den Etikettierungsplatten zurückgeht. Außerdem liegen die Etiketten nicht immer
flach in dem im Etikettenhalter angebrachten Stapel, was zur Folge hat, daß der
Kleister nicht über die gesamte Fläche der Etikette verteilt wird. Auch bei dieser
Art Niaschinen ist es verständlicherweise notwendig, daß die Haken des Etikettenhalters
verhältnismäßig kurz sind.
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Zweck der Erfindung ist, eine Etikettierungsmaschine herzustellen,
die diese Mängel nicht aufweist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Maschine zwei
Etikettierungsplatten mit krummen Oberflächen erhält, wobei die Platten so angeordnet
sind, daß sie im Verhältnis zum Etikettenstapel in einer Richtung, die hauptsächlich
rechtwinklig zu den Seitenlinien der Oberflächen ist, bewegt werden und gleichzeitig
eine drehende Bewegung in zueinander entgegengesetzter Richtung um Achsen vornehmen
können, welche hauptsächlich parallel mit den Seitenlinien sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Maschine werden die Kanten der untersten
Etikette an beiden Seiten gegen die Mitte der Etikette gezogen, weil zwei Etikettierungsplatten
vorhanden sind, welche eine drehende Bewegung gegeneinander vornehmen, während sie
an der Etikette anliegen. Auf diese Weise wird die Etikette leicht frei gemacht,
und es können deshalb) lange Haken an beiden Seiten des Etikettenhalters angewandt
werden, so daß die bei Verwendung von kurzen Haken auftretenden Mängel vermieden
werden. Zugleich ist auch die Überführung von Kleister von den Etikettierungsplatten
auf die Etikette eine bessere als bei Anwendung von flachen Etikettierungsplatten.
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Um die richtige Herausnahme der Etiketten aus dem Etikettenhalter
zu erreichen, müssen die Etikettierungsplatten eine drehende Bewegung vornehmen,
ohne sich dabei wesentlich von den Etiketten zu entfernen. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß man die Etikettierungsplatten an parallelen Zellen anbringt, welche
so gekröpft sind, daß die Oberfläche der Etikettierungsplatten in der Umdrehungsachse
der Wellen zu liegen kommt. Die beiden Wellen, an denen die Etikettierungsplatten
angebracht sind, werden dazu veranlaßt, sich gleichzeitig zu drehen.
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Die Erfindung ist aus der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung
näher zu ersehen.
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Fig. I zeigt Etikettierungsplatten und Etikettenhalter von der Seite
bei einer erfindungsgemäß ausgeliildeten Etikettierungsmaschine; Fig. 2 veranschaulicht
eine andere Arbeitsstellung, und Fig. 3 stellt die Etikettierungsplatten in Draufsicht
auf die Oberfläche der Platten dar.
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In der Zeichnung sind mit I und 2 zwei teilzylindrische Etikettierungsplatten
bezeichnet, die an parallelen Wellen 3 angebracht sind. Uber den Platten befindet
sich ein Etikettenstapel 4 in einem Halter 5. Der Halter kann hin und her bewegt
werden. Mit Hilfe eines Mechanismus (nicht dargestellt) wird gleichzeitig auf die
Rollen 6 an den Wellen 3 in der Weise eingewirkt, daß die Platten, wenn der Stapel
sich gegen dieselben bewegt, ihre gegeneinander gerichteten Kanten von dem Stapel
abdrehen. Die Wellen stehen indessen normal unter Federwirkung zur Drehung der gegeneinander
gerichteten Kanten der Platten in entgengengesetzter Richtung gegen ein festes Sperrorgan
10.
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Vorzugsweise kann der genannte Mechanismus derart eingerichtet sein,
daß die Einwirkung auf die Wellen 3 während der relativen Bewegung des Stapels 4
gegen die Platten vor oder bei Beginn der darauf folgenden, sich von den Platten
entfernenden Bewegung aufhört.
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Bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform sind die Wellen
3 gekröpft. Diese Kröpfung ist zweckmäßig eine solche, daß die Drehungsachse der
Platten 1 und 2 während der Drehung der Wellen 3 an oder nahe der gegen den Stapel
4 gerichteten Oberfläche jeder Platte liegt. Während der Drehung wird die Bewegung
der Platten alsdann ungefähr ein Rollen auf einer ebenen Fläche unter dem Etikettenstapel
4 ausführen. Neben der drehenden Bewegung, welche den Platten durch die Wellen 3
mitgeteilt werden kann, sind die Platten I und 2 auf dem verkröpften Teil der Wellen
an ihren sich voneinander abwendenden Kanten drehbar angebracht, und zwar derart,
daß sie in einer von der Papierfläche in Fig. 3 nach außen weisenden Richtung schwenkbar
sind. Ferner wirken auf die Platten Federn 7 ein, von denen die eine in Fig. 3 gezeigt
ist, zur Drehung der Platten in entgegengesetzter Richtung gegen je ein Sperrorgan
8. In den Platten finden sich Ausschnitte 9 zur Aufnahme der unteren, mit Haken
versehenen Teile des Halters 5.
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Bei der Anwendung der Maschine werden vorzugsweise mehrere Sätze
Platten an je einem Satz Wellen auf einer gemeinschaftlichen Welle angeordnet, so
daß die Plattensätze, während die Maschine arbeitet, nacheinander unter dem Etikettenstapel
liegen. Jeder Plattensatz passiert zweckmäßig eine Stellung, in welcher er mit Klebstoff
bestrichen wird, darauf eine Stellung, wie die in Fig. I gezeigte, und endlich eine
Stellung, in welcher die Etikette von den Platten auf den zu etikettierenden Gegenstand
überführt wird. Nachdem ein Gummiband, eine Walze oder ein ähnlicher Bestreichungsmechanismus
eine gleichmäßige Schicht Klebstoff auf den Etikettierungsplatten I und 2 abgesetzt
hat, werden diese im Verhältnis zum Etikettenhalter 5 in die in Fig. 1 gezeigte
Stellung geführt. Der Etikettenhalter wird dann gegen die Platten bewegt.
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Zugleich mit der Berührung der untersten Etikette an den Etikettierungsplatten
werden die letzteren dazu veranlaßt, sich je nach der Breite der Etikette ein passendes
Stück zu drehen. Diese Bewegung der Etikettierungsplatten wird zweckmäßig durch
einen Druck von in fester Verbindung mit dem Etikettenhalter 5 stehenden Organen
auf die Rollen 6 veranlaßt, wobei diese an den beiden Wellen, welche die Etikettierungsplatten
tragen, angebracht sind.
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Während der Drehung der Platten rollen diese über
die
Rückseite der zu unterst in dem Stapel gelegenen Etikette. Bei Aufhebung des Druckes
auf die Rollen 6 bringen nicht gezeigte Federn die Wellen zur Ausgangsstellung zurück,
eben in demselben Augenblick, in dem der Etikettenhalter seine sich von den Etikettierungplatten
entfernende Bewegung begonnen hat. Während des übrigen Teiles dieser Bewegung des
Etikettenhalters drücken dann die gegeneinander gerichteten Kanten der Platten I
und 2 gegen den Etikettenstapel an dessen Mitte und heben dadurch einen Teil des
Druckes des Stapels auf die unterste Etikette auf, so daß diese leicht an ihren
Seitenkanten aus dem Stapel an den Haken des Halters vorbei herausgezogen werden
kann. Eine Etikette liegt nun auf den Etikettierungsplatten und wird von dem Klebstoff
festgehalten. Der Plattensatz wird nun von dem Etikettenhalter zum nächsten Arbeitsgang
fortgeführt, wobei die Bewegung z. B. bei vier Paaren Etikettierungsplatten I, 2
(gemäß Fig. 4) kegelförmig um die Achse der schräggestellten Befestigungsscheibe
I2 in Richtung des Pfeiles B erfolgt. Die Drehung erfolgt zweckmäßigerweise mittels
eines Malteserwerkes intermittierend. Der Plattensatz mit der anhaftenden Etikette
dreht sich nun in die senkrechte Stellung (gemäß Fig. 4), und eine auf dem vorzugsweise
ringförmigen, in Richtung des Pfeiles A rotierenden Transporteur ankommende Flasche
oder Verpackung 14 wird zwischen die Platten des Plattensatzes gegen die mit Klebstoff
versehenen Etikettenrückseite vorbewegt. Die Etikette setzt sich dabei an der Fasche
fest. Wenn die Flasche zwischen den Platten durchläuft, drehen sich diese um die
Wellen 3 gegen den Druck der Federn 7, und nachdem die Flasche die Platten verlassen
hat, werden die Platten gegen die Sperrorgane 8 in ihre Ausgangsstellung zurückgezogen.
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Die Etikette ist damit auf die Flasche überführt.
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Bevor die Etikettierungsorgane wieder zum Etikettenstapel heraufkommen,
werden sie erneut mit Kleister bestrichen.
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In vielen Fällen wünscht man mehrere Etiketten auf derselben Flasche
oder Verpackung anzubringen; dies kann alsdann von mehreren entlang den Wellen 3
angebrachten Etikettierungsplattensätzen ausgeführt werden.
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Die erfindungsgemäße Maschine zeichnet sich gegenüber den bekannten
Etikettierungsmaschinen I>esonders durch ihre hetriebssichere Wirkungsweise aus.
Hierzu trägt besonders bei, daß die Haken des Etikettenhalters so lang ausgeführt
werden können, daß die Etiketten auf ihrem rechten Platz in dem Halter festgehalten
werden, ohne daß Etiketten heim Gang der Maschine verlorengehen oder sich festsetzen
und dadurch mehr oder weniger langwierige Betridsstockungen verursachen.
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PATENTANSPROCHE: 1. Etikettierungsmaschine mit Etikettierungsplatten
mit gegen den Etikettenstapel gerichteten O,erflächen zur Abnahme der untersten
Etikette des Stapels, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettierungsplatten krumme
Oberflächen aufweisen und daß Etikettierungsplatten und Etikettenstapel gegeneinanderbewegt
werden, wobei die Platten gleichzeitig eine drehende Bewegung in zueinander entgegengesetzter
Richtung vornehmen können.