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Explosionsklappe mit Reißblech Die bekannten Explosionsklappen werden
von Stützen in Öffnungsstellung gehalten, die mit dem Reißblech in Verbindung stehen.
Bei Zerstörung des Reißbleches .infolge Explosion fällt dann die Explosionsklappe
auf ihre Dichtungsfläche und schließt die Öffnung mehr oder weniger gasdicht ab.
Ein gasdichter Abschluß setzt aber voraus, daß die Explosionsklappe genügend schwer
ist oder entsprechend gewichtsbelastet ist. Das hat wiederum den Nachteil, daß bei
vollständiger Öffnung der Explosionsklappe derart, daß diese außerhalb des Bereiches
der durch das Reißblech verschlossenen Öffnung liegt, durch den langen Fallweg bei
Zuschlagen der Klappe eine große Fallenergie entwickelt wird. Die Folge davon wird
in den meisten Fällen eine Beschädigung oder gar Zerstörung der Klappe sein. Wird
die Explosionsklappe aber nur wenig in Öffnungsstellung gehalten, so besteht die
Gefahr, daß bei stärkeren Explosionen die Klappe zurückgeschleudert wird und dadurch
ebenfalls Beschädigungen oder Zerstörungen ausgesetzt ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Explosionsklappe in geöffneter Stellung
außerhalb des Bereiches der abzuschließenden Öffnung feststellbar angeordnet und
zwischen der Klappe und der abzuschließenden Öffnung ein elastisches Mittel vorgesehen,
durch das beim Fallen der Klappe auf ihre Sitzfläche eine Abbremsung der Fallenergie
und damit ein weiches
Aufsetzen, erzielt wird. Vorzugsweise besteht
das elastische Mittel aus Druckfedern. Es ist aber auch möglich, Luftkolbenzylinder
oder andere Mittel vorzusehen.
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Das Abbremsen der Fallenergie der Explosionsklappe erfolgt gemäß der
Erfindung durch eine besondere Anordnung der elastischen Mittel. Diese sind so angeordnet,
daß kurz vor Erreichen der Schließstellung der Klappe die Komprimierung der elastischen
Mittel beendet ist, so daß bei Überschreitung dieses Punktes durch die in dem elastischen
Mittel aufgespeicherte Energie und die nunmehrige Lage des elastischen Mittels ein
auf die Klappe wirkendes Kraftmoment entsteht. Dadurch wird die Klappe dicht gegen
die Dichtungsfläche angedrückt. Eine zusätzliche Andrucksicherung der Explosionsklappe
gegen die Dichtungsfläche kann dadurch geschaffen werden daB nach Schließen der
Klappe der Andruckpunkt des elastischen Mittels durch Verschieben in einer Aussparung
zwecks Vergrößerung des Kraftmoments verlagert wird.
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Das Schließen der Explosionsklappe kann durch .Auslösen einer Klinke
erfolgen, die bei einer Anlage für alle Klappen von einer Bühne aus gemeinsam erfolgt.
Es ist auch möglich, die-Explosionsklappe an Stützen in der Öffnungsstellung zu
halten, die mit dem Reißblech in Verbindung stehen und bei "Zerstörung des Reißbleches
die Abstützung aufheben.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist, die Dichtungsfläche der
Explosionsklappe unabhängig von der des Reißbleches an einen umlaufenden Vorsprung
anzuordnen. Dadurch wird gegenüber den bekannten Einrichtungen vermieden, daß eine
etwaige Beschädigung der Dichtungsfläche des Reißbleches sich auch auf die Abdichtung
der Explosionsklappe überträgt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den zugehörigen Zeichnungen
in einem senkrechten Schnitt durch die von der Reißscheibe geschlossene Öffnung
und die Explosionsklappe dargestellt.
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In den Abb. 1, 4 und 6 ist die Explosionsklappe in geöffnetem und
in den Abb.2, 5 und 7 in geschlossenem Zustand dargestellt. Abb.3 ist eine Einzelheit
der Ausführungsform der Abb. i und 2.
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In der Wand i des gaserfüllten Raumes :2 ist eine Öffnung 3 vorgesehen,
durch die bei Explosionen innerhalb des Raumes 2 zur Verhütung von Zerstörungen
der Druck ins Freie ausweichen kann. Die Öffnung 3 wird von einem Stutzen 4 gebildet,
an dessen umlaufendem Vorsprung 5 mittels eines Druckringes 6 und Schrauben 7 ein
Reißblech 8 gasdicht angeordnet ist. Der Stutzen 4 ist über den Vorsprung 5 in einer
Erweiterung 9 hinausgezogen und besitzt bei io eine Dichtungsfläche für die Explosionsklappe
i i.
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Wie aus den Abb. i und 2 ersichtlich, ist die Klappe i i bei 12 in
einem oder zwei Hebeln 13 aufgehängt und im Drehpunkt 14 an einem Lagerbock 15 gelagert.
In einem ortsfesten Drehpunkt 16 des Lagerbockes 15 ist in einer mit seitlichen
Zapfen 2.4 (Abb. 3) versehenen Büchse 17 eine Federstange 18 verschiebbar gelagert.
Unten ruht die Federstange 1$' in einem Gehäuse i g, deren ebenfalls seitlich angeordnete
Zapfen (:ebb. i und 2) in kurvenartigen Aussparungen 2o der Klappenhebel 13 schwenkbar
gelagert sind. Zwischen Federtellern 21, 22 liegen in strichpunktierten Linien angedeutete
Federn 23.
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Im Drehpunkt 16 ist ferner noch an einem der Zapfen 24 der Büchse
17 eine Klinke 27 gelagert, deren Hebelarm 28 mit einer Zugstange 30 verbunden
ist. Wie aus Abb. 3 ersichtlich, besitzt die Nabe 25 der Klinke 27 eine Aussparung
26, in welche ein an dem Zapfen 24 befestigter Keil 29 hineinragt. Die Klinke 27
ist mit ihrer Nabe 25 drehbar auf dem Zapfen 24 angeordnet. Die Klinke 27 greift
in geöffneter Stellung der Klappe i i mit einer Nase 31 um einen Zapfen 32 und hält
damit die Klappe i i in ihrer Öffnungsstellung.
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Ist bei einer Zerstörung der Reißscheibe 8 infolge einer Explosion
eine Schließung der Klappe i i erforderlich, so wird durch Abwärtszug der Stange
30 die Klinke 27 ausgelöst. Dieses kann bei mehreren Klappen von einer Bühne
aus gemeinsam geschehen. Dabei kommt der Keil 29, der bisher gegen die Fläche 33
der Aussparung 26 anlag, gegen die Fläche 34 zum Anliegen. Die Kraftmomente der
Klappe i i und der Federn 23 sind so eingestellt, daß nun die Klappe i i fällt.
Durch das Zusammendrücken der Federn 23 wird die Fallenergie der Klappe i i zum
größten Teil abgefangen. Hierbei macht das untere Gehäuse i9 der Federstange 18
mit seinen in den Schlitzen 2o des Klappenhebels 13 gelagerten Zapfen einen durch
den Kreisbogen 35 beschriebenen Weg, wie aus Abb. i ersichtlich. Da der obere Drehpunkt
16 der Federn 23 ortsfest angeordnet ist, werden die Federn zusammengedrückt, wobei
sich die Federstange nach oben herausschiebt, wie aus Abb. 2 ersichtlich. Das untere
Gehäuse i9 bleibt zunächst in dem Schlitzende, in welchem es in der in Abb. i dargestellten
Lage ist, d. h. in dem Schlitzende 5o (Abb. 2). Die Federn 23 sind so bemessen,
daß, beispielsweise durch Anordnung einer zweiten Feder innerhalb der ersten, kurz
vor Erreichen der Schließstellung die hier größte Fallenergie abgefangen ist und
die Klappe i i mit nur geringer Geschwindigkeit auf die Sitzfläche io des Stutzens
4 fällt. Hierauf wird die Stange 3o noch weiter heruntergezogen, wodurch (vgl. Abb.
3) die Fläche 34 der Aussparung 26 gegen den Keil 29 des Zapfens 24 drückt und mit
diesem die obere, um die Federstange 18 gelagerte Büchse die Federstange so weit
schwenkt, daß das untere Gehäuse i9 in das andere Ende 36 des Schlitzes 2o des Klappenhebels
13 gelangt, wie aus Abb. 2 ersichtlich. Durch diese Stellung der Federn 23 ergibt
sich ein Kraftmoment der . Federn 23 gegenüber der geschlossenen Klappe i i, so
daß diese dicht gegen die Dichtungsfläche anliegend gehalten wird.
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Bei der in Abb.4 und 5 dargestellten Ausführungsform besitzt der Klappenhebel
13 im Bereiche des Drehpunktes 14 eine Nase 48, an welcher (Abb. i) eine Stütze
37 die Klappe ii abstützt. Die Stütze 37 ruht mittels einer Querverbindung 39 lose
auf außen an der Erweiterung des Stutzens 4
angeordneten \Vorsprüngen
38. Von der Querverbindung 39 erstrecken sich ein oder mehrere an das Reißblech
8 heranreichende Arme 40. Bei einer Zerstörung des Reißbleches 8 infolge einer Explosion
oder nur einer Ausbeulung bei Verpuffungen wird die Stütze 37 von dem Vorsprung
39 heruntergedrückt, und die Klappe i i fällt infolge ihres Eigengewichts auf die
Sitzfläche io.
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Bei dieser Ausführungsform macht der untere Drehpunkt 42 in gleicher
Weise wie bei der Ausführungsform nach Abb. i und 2 einen Weg, der dem Kreisbogen
43 entspricht, bis zum Punkt 42°. Der Drehptuikt 42 muß nun auf dem Kreisbogen 43
an einer solchen Stelle angeordnet sein, daß die größte Zusamniendriickung der Feder
23 kurz vor Erreichen der Schließstellung der Klappe i i erfolgt und damit das Abfallen
der wesentlichen Fallenergie beendet ist. Dieses ist der Fall, wenn der Drehpunkt
42 auf dem Kreisbogen 43 den Punkt 44 erreicht hat. Die Federn 23 sind so ausgebildet
und angeordnet, daß bei Erreichen des Punktes 44, kurz vor der Schließstellung der
Klappe ii, noch so viel Fallenergie vorhanden ist, als zur 1'berwindung dieses Punktes
liöclisten Widerstandes erforderlich ist. Der dann noch zurückzulegende kurze Weg,
der auf dein Kreisbogen 43 durch die Strecke 44 bis 42° gekennzeichnet ist, ergibt
in gleicher Weise wie bei der in Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsform ein
auf die Klappe i i gegen die Dichtungsfläche io des Stutzens 4 drückendes Kraftmoment.
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Für die itl den :M>b. () und 7 dargestellte @\usfülnrungsforni
der Bremseinrichtung gelten die gleichen Bedingungen in entsprechender Weise. Der
Luftzylinder 45 ist im Drehpunkt 16 des Lagerbockes 15 oben aufgehängt und mit der
Kolbenstange 46 unten im Drehpunkt 42 utn den Drehpunkt 14 des Klapperhebels 13
auf (lern Kreisbogen 43 schwenkbar gelagert. In denn geschlossenen Zylinder 45 wird
bei Fallen der Klappe i t die Luft vor dem Kolben 47 komprimiert, bis der 1)relipunkt
42 der Kolbenstange 46 an dein I-löchstpunkt 44 des Kreisbogens 43 angelangt ist.
Nach L,lberwindung dieses Punktes drückt die konipritnierte Luft auf den Kolben
47 und damit die Klappe i i gegen die Dichtungsfläche io des Stutzens 4 an. Um ein
Vakuum hinter dem Kolben zu vermeiden, steht dieser Raum mit der Außenluft in Verbindung.
Auch der Raum vor dem Kolben 47 kann durch entsprechende Öffnungen mit der Außenluft
so verbunden sein, daß die Fallenergie im wesentlichen nur durch plötzliche Luftkompression
abgefangen wird, wobei nach Entweichen der komprimierten Luft der Dichtungsdruck
der Klappe i i mittels eines Gewichtes erfolgen kann.