DE8003492U1

DE8003492U1 - Ferngesteuertes schraubendrehgeraet fuer die schrauben der deckelverschraubung eines reaktordruckbehaelters

Info

Publication number: DE8003492U1
Application number: DE19808003492
Authority: DE
Original assignee: Kloeckner-Becorit 4620 Castrop- Rauxel GmbH
Current assignee: Kloeckner-Becorit 4620 Castrop- Rauxel GmbH
Priority date: 1980-02-09
Filing date: 1980-02-09
Publication date: 1980-05-22
Also published as: FR2475674A1; FR2475674B1

Description

t t t <

111· · · · 1

Patentanwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 100226 4630 Bochum 1 <g> (0234) 43 1395

Telegramm Bepattnt 8ο*um

Beh/Mo

Anmelder: Klöckner-Becorit GmbH

Wartburgstraße 21 - 25
462o Castrop-Rauxel

Ferngesteuertes Schraubendrehgerät für die Schrauben der Deckel/erschraubung eines Reaktordruckbehält ärs

Die Erfindung betrifft ein ferngesteuertes Schraubendrehgerät gemäß dem Gattungsbegrif1 des Schutzanspru ihes 1.

Bei einem derartigen, r.ach dem Stande der Technik (DE-AS 26 4o 991 ) bekannten ferngesteuerten Schraubendrehgerät kommt es darauf an, daß die Gewinde im Reaktordruckbehälter und an den Schrauben soweit vie möglich geschont werden, um Beschädigungen an diesen iür dia Reaktorsicherheit wichtigen Teilen zu vermeider.. Optimale Verhältnisse werden erzielt, wenn der Druckinittelzylinder zum Hebel und Absenker der Dreheinrichtung exakt so beaufschlagt wird, daß e.? die Gewichte der Dreheinrichtung und der daran hängenden Schraube kompensiert.

Bei demnach dem Stande der Technik bekannten Schraubendrehgerät ergeben sich trotz richtiger Druckmittelbeaufschlagung

Patentanwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 100226 '' ΠΒ30 BdchuhiT '■&> (0234) 43 1395

Telegramm Bepatent Bochum

des Druckmittelzylinders Schwierigkeiten durch den sogenannten Slip-Stick-Effekt. Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, daß die Haftreibung größer ist als die Gleitreibung, so daß sich der Reibungswiderstand jeweils beim Übergang von der einen Reibungsart in die andere schlagartig ändert. Da außerdem das Druckmittel elastisch ist oder - falls es unelastisch istdurch ein elastisches Leitungssystem strömt, ergibt sich insbesondere bei sehr langsam angetriebenen Druckmittelzylindern ein ständiger Wechsel zwischen Anfahren und Stillstand, d. h. zwischen Gleitreibung und Haftreibung. Hierdurch ergibt sich ein sehr unruhiger Lauf des Druckmittelzylinders mit ständigen starken Lastwechseln. Durch den Slip-Stick-Effekt werden beim Schraubendrehgerät der angegebenen Art die Gewinde der Schrauben und des Behälterflansches ungünstig belastet. Außerdem können die Entlastungskräfte nicht genau genug eingestellt werden. Zur Verminderung des Slip-Stick-Effektes ist es begannt, in dem Druckmittelzylinder zwischen Kolben und Zylinderteil besondere Dichtungsmaterialien zu verwenden und eine möglichst geringe Dichtungsreibung einzustellen. Beide Maßnahmen vermögen den Slip-Stick-Effekt zwar zu vermindern, völlig ausschalten körnen sie ihn jedoch nicht.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, an einem Schraubendrehgerät d.er eingangs genannten Art den Slip-Stick-Effekt vollständig zu vermeiden.

Palentanwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 100 226' 4630 BbcRufn* 1 '*'^{0234) 431395

Telegramm Bepatent Sodium

Zur Lösung dierser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von einem Schraubendrehgerät gemäß dem Gattungsbegriff des Schutzanspruches 1 die im kennzeichnenden Teil des Schutzanspruches 1 aufgeführten Maßnahmen vor.

Il · · · · Il

ι ι · ■ β · » I

I ■ · · t · I I

Beim Schraubendrehgerät gemäß der Erfindung werden während des Arbeitshubes des Druckmittelzylinders die Haftreibung und die Gleitreibung quer zur Drehbewegung zwischen Kolben und Zylinderteil sowie zwischen Kolbenstange und Deckelbüchse durch eine ständige relative Drehbewegung zwischen Kolben und Zylinderteil fast aufgehoben. Dabei ist es für die Aufhebung der Eeibung erheblich» daß die durch die Drehbewegung verursachten Bewegungskomponenten senkrecht zu den durch die axiale Verschiebung verursachten Bewegungskomponenten verlaufen und sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Beim Schrauberdrehgerät gemäß der Erfindung spricht der Druckmittelzylinder exakt und ohne Verzerrungen durch den Slip-Stick-Effekt auf die jeweilige Druckbeaufschlagung an.

Die fast völlige Aufhebung der Reibung in Richtung des Arbeitshubes ermöglicht es, zwischen Kolben und Zylinderteil eine relativ hohe Dichtreibung einzustellen, was bei den bisher bekannten Maßnahmen zur Verminderung des Slip-Stick-Effektes nicht möglich war. Dies hat einerseits den Vorteil einer

• Il 1

» it ι

ft 1 111

inwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 100220' ' H630 Bbchumi ' "g¹ "(0234) 43 1395

Telegramm Bepatent Bochum

erhöhten Dichtigkeit. Andererseits kann man gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 2 die Dichtreibung zwischen Kolben und Zylinderteil so hoch einstellen, daß der Haftreibungswiderstand größer als die Differenz zwischen der Entlastungskraft des Druckmediums und der Gewichtskraft der entlasteten Teile ist. Hierdurch kann man den Druckmittelzylinder in besonders vo3?t eilhaft er Weise zugleich als Stillstandsbremse verwenden, die wirksam wird, sobald man den Drehantrieb und die Druckmittelbeaufschlagung abschaltet. Dies war bei den nach dem Stande der Technik bekannten Schraubendrehgeräten nicht möglich, weil die Reibung hierzu nicht herangezogen werden konnte, so daß andersartige und weitaus kompliziertere Stillstandsbremsjin notwendig warpn.

Aus räumlichen und konstruktiven Gründen empfiehlt es sich, gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 3 zwei Druckmittelzylinder beiderseits der Dreheinrichtung vorzusehen. Hierdurch störan die Dr©heinrichtungen den übrigen Aufbau des Schraubendrehgerätes am wenigsten.

Gemäß dem Patentanspruch 4· sind die Drehantriebe zweckmäßig als langsam laufende Elektromotore ausgebildet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Schraubendrehgerätes

gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1.

· · Il

■ I f · ·

I₁ III · ·· ■ ■ I I

I I I I I · · »111

• ■ »II'

Patentanwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 10022Ü '' 4630 BbchuM 1 " & \0234) 43 1395

Telegramm Bepotent ßodium

Das in der Zeichnung dargestellte Schraubendrehgerät ist in seiner Gesamtheit auf einem doppelspurigen JFahrgleis oberhalb der in der Zeichnung nicht dargestellten Schraubenspannvorrichtung verfahrbar. Zu diesem Zweck weist es eine Grundplatte 1 auf, an welcher drei motorisch angetriebene, fernsteuerbare Fahrwerke 2 befestigt sind, die auf dem Pahrgleis 3 verfahrbar sind.

Auf der Grundplatte 1 ist ein Halterahmen 4 befestigt, welcher eine heb- und absenkbare Dreheinrichtung 5 trägt. Die Dreheinrichtung 5 weist am oberen Ende einen fernsteuerbaren Drehantrieb 6 und am unteren Ende eine ebenfalls fernsteuerbare Greifvorrichtung 7 auf, welche die Köpfe der nicht dargestellten Schrauben des Reaktordruckbehälters selbsttätig ergreifen oder freigeben kann.

Die Dreheinrichtung 5 ist zwischen zwei Druckmittelzylindern 8 angeordnet, die als Gleichgang-Zylinder ausgebildet sind, mit ihren Kolbenstangen 8a am Halterahmen 4 befestigt sind und mit ihren auf- und abfahrbaren Zylinderteilen 8b über Traversen 9 mit der Dreheinrichtung 5 verbunden sind. Diese Druckmittelzyünder 8 dienen dazu, die Dreheinrichtung 5 mitsamt der daran nagenden Schraube während des Schraubvorganges zu tragen, um während des Schraubvorganges die Gewindegänge soweit wie möglich zu entlasten.

Il It

Patentanwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 100226'' '4630 Bochum 1 ' '¹W (0234) 43 1395

Tdearamm Btpattnl Bochum

Die mit den Kolben 8c zug- und druckfest sowie drehfest verbundenen Kolbenstangen 8b der Druckmittelzylinder 8 sind am Halterahmen 4 in Drehlagern 1o gelagert und jeweils mit .Drehantrieben 11 verbunden, die jeweils als auf dem Halterahmen 4 befestigte, langsam laufende Elektromotore ausgebildet sind.

Während, des Arbeitshubes der Druckmittelzylinder 8, d. h. während, des Schraubvorganges und der damit verbundenen Hebebzw. Absenkbewegung der Dreheinrichtung 5 und der daran hängenden Schraube sind die Drehantriebe 11 eingeschaltet, so daß infolge der Aufhebung der Reibung zwischen dem Kolben 8c und der Zylindereinheit 8b ein Slip-Stick-Effekt nicht auftreten kann.

Die Dichtreibung im Bereich der Dichtungen zwischen dem Kolben 8c und dem Zylinderteil 8 ist so hoch eingestellt, daß bei Stillstand der Haftreibungswiderstand größer als die Differenz der den Druckmittelzylinder 8 belastenden Kräfte (Entlastungskraft minus Gewicht der Vorrichtung und der daran hängenden Schraube) ist. Auf diese Weise dient der Druckmittelzylinder 8 zugleich als einfache und zuverlässig wirksame Stillstandsbremse.

Ansprüche

Patentanwalt Dipl.-Ing. A. Behrendt Postfach 100220' ' '4630 Bochum 1 'S¹ (0234) 431395

Te I ag ramm Btpattnt Bochum

- 7

Bezugszeich.enverzeicliii.is

1	= Grundplatte
2	= Fahrwerk
3	= Pahrgleis
4-	= Halterahmen
5	= Dreheinrichtung
6	= Drehantrieb
7	= Greifvorrichtung
8	= Druckmittelzylinder
8a	« Kolbenstange
8b	= Zylinderteil
8c	= Kolben
9	■ Traverse
1o	= Drehlager
11	= Drehantrieb

Claims

• 1 · Patentanwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 100226* "630 Bochum 1 ® (0234) 4313 95 Telegramm Bepatent Sodium Ben:Mo Schutzansprücjhe

1. Ferngesteuertes Schraubendrehgerät für die Schrauben der Deckelverschraubung eines Reaktorüruckbehälters, mit einer hebe- und absenkbaren, die Schrauben selbsttätig ergreifenden und drehenden Dreheinrichtung und mindestens einem Druckmittelzylinder zum Heben und Absenken der Dreheinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckmittelzylinder (8) eir. Drehantrieb (11) zugeordnet ist, mit welchem während des Arbeitshubes eine relative Drehbewegung zwischen dem Kolben (8c) und dem Zylinderteil (8b) erzeugt wird.

2. Schraubendrehgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Diohtreibung zwischen dem Kolben (8c) und dem Zylinderteil (8b) so hoch eingestellt ist, daß der Haftreibungswiderstand bei Stillstand größer als die Differenz zwischen der Entlastungskraft des Druckmittelzylinders (8) und den belastenden Gewichtskräften ist.

3. Schraubendrehgerät nacia den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch zwei gleichlaufende, beiderseits der Dreheinrichtung (5) angeordnete Druckmittelzylinder (8),

nwalt Dipl.-lng. A. Behrendt Postfach 1002'2ό ' 4630 Bochurt. 1 '"''^"(0234J 43 13 95

Telegramm Bepatent Bochum

- 2

deren Zylinderteile (8b) mit der Drtheinrichtung (5) verbunden sind und deren Kolbenstangen (8a) drehbar in einem Halterahmen (4) gelagert sind, welcher auch die Drehantriebe (11) für die beiden Kolbenstangen (8a) trägt.

4. Schraubendrehgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehantriebe (11) als langsam laufende Elektromotore ausgebildet sind.