DE77047C - Flüssigkeits-Bremse mit Feder zum Regeln des Rück- und Vorlaufs von Geschützen - Google Patents
Flüssigkeits-Bremse mit Feder zum Regeln des Rück- und Vorlaufs von GeschützenInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
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- F41A25/00—Gun mountings permitting recoil or return to battery, e.g. gun cradles; Barrel buffers or brakes
- F41A25/16—Hybrid systems
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Description
fflatomfcwnfo.
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, zu bewirken, dafs bei einem Geschütz durch die
Kraft des beim Schusse auftretenden Rückstofses das Geschützrohr sammt Hemmvorrichtung
auf der Laffete zurück- und wieder vorläuft, und dafs diese zwangläufig stattfindenden
Bewegungen bei verhältnifsmäfsig geringer Beanspruchung der Laffete stattfinden, was zur
Folge hat, dafs letztere bei geringstem Eigengewicht auf ihrem Standorte ohne Verankerung
mit dem letzteren feststeht.
Es wird deshalb das Geschützrohr sammt Hemmvorrichtung mit einer relativ zur Laffete
unabhängigen Bewegung ausgestattet und der Rücklauf dadurch gebremst, dafs die dem Geschützrohr
sammt Hemmvorrichtung beim Schusse ertheilte lebendige Kraft grofsentheils dazu verwendet wird, die beim Durchpressen
der Bremsflüssigkeit durch enge Kanäle entstehenden Bewegungswiderstände zu überwinden,
während der übrige Theil der Kraft nutzbar gemacht wird, um eine Feder zu
spannen, welche durch, ihre nachherige Ausdehnung das Geschützrohr sammt Hemmvorrichtung
wieder vorbringt.
Zur Erreichung dieses Zweckes ruht das Geschützrohr auf dem grofsen Cylinder B, in
dessen Bohrung der kleinere Cylinder E gelagert und welcher mit seitlichen und unteren
Führungsleisten in der Führungsmulde C parallel der Geschützrohrachse verschiebbar ist.
Der Kolben F des kleinen Cylinders ist mit dem Stirnstück der Führungsmulde verbunden,
welche zum Zwecke der Richtung des Geschützrohres mit seitlichen Tragzapfen in senkrechtem
Sinne auf einer Pivotgabel und diese in waagrechtem Sinne auf der Unterlaffete drehbar
gelagert ist.
Beide Cylinder E und B stehen durch Oeffnungen, welche in der Scheidewand b angebracht
sind, mit einander in Verbindung, so dafs beim Rücklauf des Geschützrohres sammt
Hemmvorrichtung der kleinere Kolben F in Ruhe bleibt, während die Flüssigkeit aus dem
Cylinder E durch Oeffnungen in der Scheidewand vor den Kolben b'2 gedrückt wird, durch
dessen Bewegung Keile oder Kegel in die Oeffnungen der Scheidewand gezogen werden
und dieselben am Ende des Rücklaufes des Geschützrohres vollständig abschliefsen. Gleichzeitig
wird durch die Bewegung des Kolbens b2 die in dem grofsen Cylinder gelagerte und vom
kleineren Cylinder geführte Feder zusammengedrückt, die ihre aufgenommene mechanische
Arbeit nach Beendigung des Rücklaufes für das Vorbringen des Geschützrohres sammt
Hemmvorrichtung wieder abgiebt.
Aufserdem ist aber während des Rücklaufes des Geschützrohres sammt Hemmvorrichtung
hinter dem kleineren Kolben Luftverdünnung und hinter dem gröfseren Luftverdichtung entstanden,
so dafs beim Vorlauf einerseits durch den Ueberdruck der äufseren Atmosphäre, andererseits durch Luftexpansion Arbeit für das
Vorbringen des Geschützrohres im Sinne der Feder geleistet ■ und dadurch die Inanspruchnahme
der letzteren vermindert wird.
Erfahrungsgemäfs soll aus Gründen einer günstigen Beanspruchung z. B. eine cylindrische
Schraubenfeder nur auf χ/4, ein System von
tellerförmigen Federn nur auf x/7 der ursprünglichen
Höhe zusammengedrückt werden, so dafs also bei dem Rücklauf s die Höhe der
Feder mindestens 45 bezw. ys betragen müfste;
durch ein entsprechendes Querschnittsverhältnifs zwischen dem grofsen und-dem kleinen Cylinder
kann die Zusammendrückung der Feder auf irgend einen beliebigen Bruchtheil des Rücklaufes gebracht und dadurch erreicht
werden, dafs sich die Beanspruchung der Feder innerhalb sehr günstiger Grenzen hält.
Durch Verschiebung des Kolbens b2 wird ein mit ihm verbundenes Steuerorgan (Keile
oder Kegel) in die Oeffnungen der Scheidewand gezogen, so dafs die Oeffnungen gegen
Ende des Rücklaufes immer mehr geschlossen werden, um in Hinsicht auf die Abnahme der
Geschwindigkeit des Geschützrohres sammt Hemmvörrichtung und in Berücksichtigung der
an die Feder abzugebenden Arbeit einen constanten mittleren Widerstand zu erzielen.
Um den Vorlauf des Rohres durch Drosselung der rückgeprefsten Bremsflüssigkeit stofslos
zu machen, ist im Federcylinder eine verschiebbare, die Kanäle überdeckende Scheibe
angeordnet, welche mit Ausschnitten versehen ist, deren Querschnitt kleiner ist als der den
Durchflufs der Bremsflüssigkeit vermittelnden Kanäle.
In beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 im Längenschnitt und Fig. 2 im Querschnitt ein
mit der Rücklaufhemmvorrichtung versehenes Geschützrohr mit centraler Anordnung der
Bremscylinder.
Fig. ι a zeigt in Sonderansicht die zum Drosseln der Bremsflüssigkeit dienenden Einrichtungen.
Fig. 3 stellt im Querschnitt eine Oberlaffete dar, bei welcher die Flüssigkeitscylinder aufserhalb
des Federcylinders angeordnet sind.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist das Geschützrohr A mit einem Cylinder B verbunden,
welcher sammt dem Rohr in der Oberlaffete C in Führungen c verschiebbar ist.
Die Oberlaffete lagert in gebräuchlicher Weise mittelst Schildzapfen c1 in der Unterlaffete.
In den Cylinder B ist ein zweiter Cylinder E eingesetzt, in welchem ein Kolben F lagert,
dessen Kolbenstange f an der vorderen Stirnwand c2 der Oberlaffete befestigt ist.
Der Cylinder E communicirt durch mehrere Kanäle oder eine centrale Bohrung e und durch
die in der die beiden Cylinderräume B und E von einander trennenden Scheidewand b angeordneten
Kanäle b1 mit dem Innenraum des Cylinders B, in welchem ein Kolben b2 verschiebbar
ist, auf den eine den Cylinder E umschliefsende gewundene Feder ba drückt.
Beim Rücklauf des Rohres A sammt Cylinder B und E in der Richtung des Pfeiles a.
wird die Bremsflüssigkeit, da der Kolben F stillsteht, verdrängt und durch die Oeffnung e
und die Kanäle bl in den Federcylinder B geprefst.
Hierbei wird der Kolben b2 zurückgeschoben
und durch Spannung der Feder bz die zum Vorbewegen des Rohres nach beendetem
Rücklauf nöthige Kraft aufgespeichert.
Um, trotzdem die Rücklaufgeschwindigkeit des Rohres sammt den Bremscylindern nach
und nach abnimmt und an das Federwerk Arbeit abgegeben wird, einen constanten mittleren
Bremswiderstand und eine stofslose Rückbewegung des Rohres zu erzielen, sind an dem
Kolben b2 Keile oder Kegel b4· angebracht,
welche durch die Kanäle bl der Scheidewand b hindurchgehen und nach Mafsgabe der
Rückwärtsbewegung des Kolbens die Kanäle bl allmählich verengen und sie am Ende des
Rücklaufes der Oberlaffete vollständig abschliefsen.
Um zu bewirken, dafs das Rohr beim Vorlauf stofslos in seine Normalstellung gelangt,
ist im Cylinder B hinter der Scheidewand b eine Scheibe g verschiebbar angeordnet, deren
Hub durch Anschläge gx begrenzt wird.
Die Scheibe g besitzt Oeffnungen g2, welche
mit den in der Scheidewand b angeordneten Kanälen b1 correspondiren, jedoch einen kleineren
Querschnitt besitzen als letztere. Beim Beginn des Vorlaufes des Rohres wird die Scheibe g
an die Scheidewand b angedrückt,' worauf die weitere Vorlaufbewegung infolge der Verengung
der Durchflufsöifnungen nur langsam stattfinden kann.
Aus Fig. 3 ist zu ersehen, dafs statt der concentrischen Anordnung der Cylinder B
und E zwei oder mehrere Bremsflüssigkeitscylinder E aufserhalb des Federcylinders B angeordnet
sein und durch Kanäle e1 mit letzterem in Verbindung stehen können.
Claims (2)
1. Flüssigkeits-Bremse mit Feder zum Regeln
des Rück- und Vorlaufs von Geschützen, dadurch gekennzeichnet, dafs der die Flüssigkeit vor Abgabe des Schusses enthaltende
Cylinder (E) und derjenige Cylinder (B), in welchem ein unter Federdruck
stehender Kolben (b2) beim Rücklauf des Rohres (A) durch die Bremsflüssigkeit
verschoben wird, zusammen mit dem Rohr (A) gegen den in dem erstgenannten
Cylinder (E) befindlichen Kolben (F) zurücklaufen.
2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten
Bremse, bei welcher behufs Er-
zielung eines constanten Bremswiderstandes und stofslosen Rücklaufes des Rohres der
unter Federdruck stehende Kolben (b2) mit in den Durchflufskanälen (b 1J verschiebbaren
Keilen oder Kegeln (b^) verbunden ist,
durch welche der Durchflufsquerschnitt nach Mafsgabe der Verschiebung des Kolbens
verringert oder ganz geschlossen wird.
Eine Ausführungsform der unter i. gekennzeichneten Bremse, bei welcher behufs Erzielung
eines stofslosen Vorlaufes des Rohres eine verschiebbare, die Durchflufskanäle (b1) überdeckende Scheibe (g) mit
Oeffnungen (g2) versehen ist, die mit den Kanälen (bl) correspondiren, jedoch einen
kleineren Querschnitt besitzen als diese.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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