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Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin-Grunewald Für die Energieversorgung
und Regelung der Hilfsbetriebe von turboelektrischen Triebfahrzeugen, wie z. B.
Kesselspeisepumpe, Rauchgaslüfter, Umwälzpumpe, Kondensatorlüfter, Luftpumpe für
den Kondensator, Kompressormotoren usw., sind schon die verschiedensten Vorschläge
gemacht worden. Vornehmlich ist dabei an den Antrieb durch kleine Frischdampf- oder
Abdampfhilfsturbinen gedacht worden, die entweder zusätzlich lastabhängig geregelt
werden oder auch als Abdampfturbine ungeregelt bleiben, da sich die Regelung von
selbst durch die Menge des Abdampfes ergibt.
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Diesen Anordnungen haftet einmal der Mangel an, daß die Kraftanlage
mit allem Zubehör verwickelt wird. Dazu kommt, daß kleine Hilfsturbinen infolge
ihres hohen spezifischen Dampfverbrauches unwirtschaftlich arbeiten und daß die
Regelung der, Drehzahl oder Füllung, namentlich wenn sie fernbetätigt oder selbstwirkend
erfolgen soll, teuer und verwickelt ist. Weiterhin ist die räumliche Unterbringung
dieser Hilfsturbinen mitunter recht schwierig, vor allem mit Rücksicht auf die erforderlichen
Rohrleitungen für die Dampfzu- und -abführung.
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Diese Nachteile des Antriebes der Hilfsbetriebe durch Hilfsturbinen
treten um so mehr in Erscheinung, je kleiner die Antriebsleistung ist und je beschränkter
die kaumverhältnisse sind.
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Die Erfindung besteht bei einem turboelektrischen Antrieb für Triebfahrzeuge,
bei dem eine Turbine den Hauptstromerzeuger für den elektromotorischen Achsenantrieb
und
einen mit diesem starr gekuppelten und mit konstanter Drehzahl
und Spannung arbeitenden Hilfsstromerzeuger antreibt, in der Vereinigung folgender
Merkmale: a) Speisung der Erregung des Hauptstromerzeugers und sämtlicher Hilfsbetriebe
durch den Hilfsstromerzeuger; b) voneinander unabhängige Regelung der einzelnen
Antriebsmotoren der Hilfsbetriebe; c) lastabhängige Regelbarkeit des Rauchgaslüfters
vom Dampfverbrauch bzw. von dem Strom und der Spannung des Hauptstromerzeugers;
d) Regelbarkeit des bzw. der Kondensatorlüfter auf konstante Drehzahl oder auf eine
von der oberen und unteren Kondensatordruckgrenze beeinflußte Drehzahl; e) Regelbarkeit
der Motoren für Vakuumpumpe und Luftkompressor auf konstante Drehzahl.
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Dadurch wird gerade mit Rücksicht darauf, daß bei turboelektrischen
Triebfahrzeugen einer verhältnismäßig großen Antriebsleistung für die Hilfsmaschinen
eine verhältnismäßig kleine Antriebsleistung für die Triebachse gegenübersteht,
dampftechnisch die wirtschaftlichste, maschinentechnisch die billigste und betriebstechnisch
die einfachste Lösung erreicht. Zur Veranschaulichung des Verhältnisses zwischen
Leistungsbedarf der Hilfsmaschinen und Antriebsleistung für die Triebachsen sei
erwähnt, daß bei einer Leistung der Antriebsturbine von etwa 7oo kW der Leistungsbedarf
sämtlicher Hilfsbetriebe zusammen etwa 12o bis i4oa kW ausmacht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die für eine Lokomotive bestimmte turboelektrische Kraftanlage
in einer Schaltskizze; Abb.2 bis .I zeigen ebenfalls in schematischer Darstellung
Einzelheiten der Anlage. Die Kraftanlage der Lokomotive besteht aus einer einzigen
Dampfturbine 1, die einen Gleich- oder Wechselstrom liefernden Hauptstromerzeuger
2 und einen auf der gleichen Welle sitzenden Gleichstrom liefernden Hilfsstromerzeuger
3 antreibt. Der Dampfturbine 1 strömt Dampf durch die Einlaßleitung .I über ein
Dampfregelventil 5 zu, das über ein Gestänge 6 unter dem Einfluß eines Fliehkra.ftreglers
7 steht, der von der Turbinenwelle über ein Getriebe 8 angetrieben wird. Zwischen
die Turbine 1 und den Hauptstromerzeuger kann noch ein Übersetzungsgetriebe eingeschaltet
sein.
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Der Hauptstromerzeuger 2 ist mit einer schwachen Gegenkompoundwicklung
g ausgerüstet, die jedoch auch fortfallen kann. Der Generator speist das Hauptnetz
to, in das ein kleiner Widerstand i t für Regelzwecke eingebaut ist. An das Hauptnetz
to sind die Motorgruppen 12 und 13 angeschlossen, von denen die Gruppe 12 die Triebachse
der Lokomotive antreibt, während die Motoren der Gruppe 13 den Triebachsen eines
oder mehrerer Anhängewagen des Zuges zugeordnet sind. Die Motoren der Gruppen 12,
13 sind in ihrer Drehzahl regelbare Gleichstromnebenschlußmotoren. In das Hauptnetz
to ist zwischen den Motorgruppen 12, 13 eine Starkstromkupplung 14 eingeschaltet,
durch welche die Motorgruppe 13 von dem Hauptnetz to abgeschaltet oder an das Netz
angeschlossen werden kann. In der Zeichnung ist hinter der Motorgruppe 13 noch eine
weitere Starkstromkupplung 1.1 erkennbar.
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Der Hauptstromerzeuger 2 hat eine Haupterregerwicklung 15, die aus
dein von dem Hilfsstromerzeuger 3 gespeisten Hilfsnetz 16 über den Fahrtregler 17
gespeist wird. Die Regelung der Antriebsleistung und der Fahrgeschwindigkeit geschieht
mittels der bekannten einfachen Ward-Leonard-Steuerung.
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Der Hilfsstromerzeuger 3 ist so bemessen, daß seine Leistung zum Antriel)
sämtlicher Hilfsb,-triebe ausreicht. An das von dem Hilfsstromerzeuger 3 über einen
überstromfernschalter 18 gespeiste Hilfsnetz 16 sind die einzelnen Hilfsbetriebe
angeschlossen. Der Hilfsstromerzeuger 3 wird so geregelt, daß seine Spannung und
infolgedessen auch diejenige des Hilfsnetzes 16 unabhängig von der jeweiligen Belastung
konstant bleiben. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die Nebenschlußerregerwicklung
1g des Hilfsstromerzeugers über den Feldregler 20 mittels eines Spannungsreglers
2i beliebiger Bauart geregelt. Die Spannung kann jedoch auch durch eine Kornpoundwicklung
22 unmittelbar und selbsttätig in Abhängigkeit von der Belastung konstant gehalten
werden.
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Von dem Netz 16 werden bei der dargestellten Ausführungsform folgende
Hilfsbetriebe gespeist: i. Die Haupterregerwicklung 15 des Hauptstromerzeugers 2.
In die Speiseleitung für die Erregerwicklung 15 ist ein Schalter 23 eingeschaltet,
-der durch eine Ein- und Ausschaltvorrichtung 24. beliebiger Bauart ferngesteuert
wird. Der Schalter 23 kann eingeschaltet «-erden, sobald die Turbine 1 ihre Nenndrehzahl
erreicht hat und das Fahrzeug betriebsbereit ist. Der Schalter 23 wird selbsttätig
bei Überlast oder Kurzschluß im Motorstromkreis oder beim Ansprechen einer beliebigen
Sicherheitseinrichtung ausgerückt.
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2. Die Steuereinrichtung 25. Die Stromversorgung der Steuereinrichtung
25 erfolgt über einen Schalter 26.
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3. Der Antriebsmotor 27 für den Rauchgaslüfter 28, Der :Motor 27 ist
ein Gleichstromnebenschlußmotor mit regelbarer Drehzahl, wobei die Regelung ganz
oder teilweise lastabhängig
erfolgt. Diesee kann auf die verschiedenartigste
Weise erfolgen, beispielsweise in Abhängigkeit vom Dampfverbrauch, von der Stellung
des Einlaßventils, von der Stellung des Fliehkraftreglers, vom Dampfdruck, vom Strom
oder von der Spannung des Hauptstromerzeugers oder von dem Produkt aus Strom und
Spannung, also von der abgegebenen Leistung des Hauptstromerzeugers. Die jeweiligen
Impulsgeber wirken mittelbar oder unmittelbar auf den Feldregler 29 des Motors 27
ein, wie dies noch weiter unten an Hand der Abb. 2 näher erläutert wird. Die jeweiligen
Impulsgeber können jedoch auch einen der betreffend-en Meßgröße proportionalen Gleichstrom
erzeugen, mit dem entweder ein besonderer Verstellmotor für den Feldregler 29 des
Lüfermotors 27 oder eine zusätzliche Erregerwicklung des Lüftermotors gespeist wird.
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Bei der in Abb. i dargestellten Ausführungsform ist folgende Einrichtung
für die lastabhängige Drehzahlregelung des Lüftermotors 27 getroffen: Der Lüftermotor
27 hat eine Neb-enschlußhaupterregerwicklung 30, die von dem Netz 16 über den Feldregler
29 gespeist wird, der von der Vorrichtung 31
verstellt wird. Die Vorrichtung
3 i kann ein von Hand bedienbares Steuergerät oder ein ferngesteuerter Verstellmotor
bekannter Bauart sein. Die Vorrichtung 31 kann jedoch auch unter dem Einfluß eines
oder mehrerer der obengenannten Regelimpulse stehen.
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Der Lüftermotor 27 ist ferner mit zusätzlichen Erregerwicklungen 32,
33 ausgerüstet, die der Wicklung 30 entgegenwirken. Wie die Abb. i erkennen läßt,
erfolgt die zusätzliche Drehzahlbeeinflussung des Lüftermotors 27 in Abhängigkeit
von der Leistung des Hauptstromerzeugers 2. Zu diesem Zweck ist die Zusatzwiclclung
32 an das Netz io angeschlossen, so daß der Zusatzerregerstrom. proportional der
Spannung des Stromerzeugers 2 ist. Die zusätzliche Erregerwicklung 33 liegt an den
Klemmen des in das Hauptnetz io eingeschalteten Regelwiderstandes ii. Der Spannungsabfall
am Widerstand i i und somit auch die Erregung der Wicklung 33 sind proportional
dem Strom des Hauptstromerzeugers 2.
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Mit der beschriebenen Einrichtung ergibt sich entsprechend dem Luftbedarf
der Feuerungsanlage unter Berücksichtigung der Kennlinie des Lüfters 2& eine,
lastabhängige Drehzahlregelung des Rauchgaslüftermotors 27 nach annähernd folgendem
Gesetz: rt = ca + b N --E- c N2.
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In dieser Formel bedeutet n die Drehzahl des Motors 27, N die vom
Stromerzeuger 3 abgegebene Leistung, während die Größen ca, b
und c konstant
oder annähernd konstant sind und durch entsprechende Auswahl der Widerstände der
einzelnen Erregerstromkreise und durch die Abmessungen des Motors 27 beliebig festgelegt
werden können. Das durch die obige Formel ausgedrückte Gesetz kann dabei durch entsprechende
Wahl der Sättigungsverhältnisse des Motors oder durch entsprechende ungleichmäßige
Abstufung der Feldreglerwiderstände angenähert erfüllt werden.
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Bei der selbsttätigen, lastabhängigen Drehzahlregelung des Motors
27 kann auch durch Anordnung bekannter Zeitschalter, eines Verzögerungsrelais oder
zusätzlicher Trägheitsmassen am Läufer des Motors dafür gesorgt @verden, daß die
Regelimpulse sich erst nach einer bestimmten Zeit in einer Änderung der Drehzahl
des Motors 27 auswirken, damit nicht bei jeder kurzzeitigen Lastschwankung der Regelvorgang
einsetzt.
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4. Der Antriebsmotor 34 für den Kondensatorlüfter 35. Es steht nichts
im Wege, diesen Motor ohne Rücksicht auf die jeweilige Belastung mit konstanter
Drehzahl zu betreiben. Dies hat den Vorteil, daß bei kleinen Lasten das Vakuum im
Kondensator höher ist als bei großen Lasten. Es muß dann dafür gesorgt werden, daß
der Kondensatordruck einen bestimmten Höchstwert nicht überschreitet. Wird dieser
Höchstwert erreicht, so muß die Kraftanlage außer Betrieb gesetzt oder die Leistung
des Hauptstromerzeugers 2 herabgesetzt werden. Diese Betriebsweise hat jedoch den
Nachteil, daß der Lüftermotor 34 auch bei kleinen Lasten oder bei Leerlauf der Anlage,
immer m.it voller Leistung durchläuft. Es sind jedoch Betriebsverhältnisse denkbar,
bei denen es vorteilhaft sein kann, auch den Lüfter 34 lastabhängig so zu regeln,
daß die Drehzahl bei kleiner Last sinkt, dagegen bei höherer Last steigt. Der Leistungsbedarf
eines Lüfters nimmt dabei bekanntlich mit der dritten Potenz. der Drehzahl zu bzw.
ab. Es genügt daher für die zusätzliche Drehzahlregelung ein verhältnismäßig kleiner
Regelbereich von etwa 2o bis 4o°4 der Nenndrehzahl des Motors 34.
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Diese zusätzliche Drehzahlregelung des Lüftermotors 34 kann in ähnlicher
Weise wie diejenige des Lüftermotors 27 erfolgen. Die Haupterregerwicklung 3.5d
liegt über dem Feldregler 36 am Hilfsnetz 16. Die den Feldregler 36 verstellende
Vorrichtung 37 entspricht dabei der gleichartigen Vorrichtung 3 1 des Lüftermotors
27. Ähnlich wie beim Motor 27 ist auch beim Motor 34 eine zusätzliche Erregerwicklung
3$ vorgesehen, mit deren Hilfe die Drehzahl des Motors geregelt wird und durch die
ein den jeweilig verwendeten Regelimpulsen proportionaler Strom fließt. Im Vergleich
zum Motor 27 muß jedoch bei
der druckabhängigen Regelung des Motors
34 anders verfahren werden. Während nämlich bei einer vom Kesse druck oder vom Frischdampfdruck
abhängigen Regelung des Motors 27 dessen Drehzahl mit steigendem Druck abnehmen
und mit fallendem Druck zunehmen muß, liegen bei dein Kondensatorlüfter die Verhältnisse
gerade umgekehrt, wenn der Regelimpuls nicht vom. Frischdampfdruck, sondern vom
Kondensatordruck geliefert wird. In diesem Fall muß bei steigendem Kondensatordruck
auch die Drehzahl des Motors 34. steigen bzw. bei fallendem Druck sinken.
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Beide Motoren z7 und 34 sind über Schalter 39 bz@w. 39' an
das Hilfsnetz 16 angeschlossen. Diese Schalter sind als Schutzschalter ausgebildet.
Die Steuervorrichtungen 4o bz.w. .Ii dieser Schalter «-erden unter den Einfluß beliebiger
Impulse gestellt. Als geeigneter Impuls kommt insbesondere für den Schalter 39 das
Versagen der Umwälzpumpe des Speisewassers für einen zu der Kraftanlage gehörigen
Zwangumlaufkessel in Frage. Auch die Unterschreitung einer zulässigen Grenze des
Wasserstandes im Kessel kann einen geeigneten Schaltimpuls liefern.
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5. Der Elektromotor d.2 für den BremsluftkompressOr 43. Die Regelung
des Motors ..1.2 erfolgt in bekannter Weise in Abhängigkeit vom Druck im Bremsluftbehälter.
Dieser :Motor ist ebenfalls über einen Schutzschalter 62 mit einer Steuervorrichtung
63 an das Hilfsnetz 16 angeschlossen.
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6. Der Elektromotor 44 für die KesselspeisepumPe 45. Die Drehzahl
dieses Motors wird, soweit die Regelung selbsttätig erfolgen soll, so geregelt,
daß der Wasserspiegel im Kessel möglichst konstant gehalten wird. Dies kann dadurch
erreicht werden, daß der Motor 44 über den Schalter 46 an das Hilfsnetz 16 angeschlossen
wird. Der Schalter 46 wird durch die Vorrichtung .I7 gesteuert. Das Nebenschlußfeld
des Motors 4:4 wird mittels eines Feldreglers 48 geregelt. Der Motor 44 wird so
gesteuert, daß er in Abhängigkeit vom Wasserstand im Kessel ein- und ausgeschaltet
wird. Dies kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß an dem Wasserstandsanzeiger
.I9 zwei Kontakte 5o vorgesehen sind, die durch das Wasser selbst überbrückt werden,
sobald der Wasserstand eine entsprechende Höhe hat. Bei geschlossenem Steuerstromkreis
des Schalters 46: ist der Motor-I4 ausgeschaltet, während der Motor eingeschaltet
ist, sobald das Wasser im Wa.sserstandsanzeiger .I9 einen so niedrigen Stand hat,
daß die Kontakte 5o unterbrochen sind. Oberhalb der Kontakte 5o befindet sich am
Wasserstandsanzeiger noch ein weiteres Kontaktpaar 51, das eine Alarmvorrichtung
in Betrieb setzt, sobald der Wasserstand durch Überbrücken des Kontaktpaares 51
seinen zulässigen Höchstwert überschreitet.
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Es kann auch die Einrichtung getroffen sein, daß die Drehzahl des
Motors 44 mit der Größe der Abweichung des Wasserstandes vom Sollwert zunimmt. Diese
Einrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein. daß in Abhängigkeit vom Wasserstand
in bekannter Weise ein Regelwiderstand mehr oder weniger kurzgeschlossen wird. In
dem Steuerstromkreis des Schalters .46, 47 ist noch ein Vorschaltwiderstand 52 vorgesehen.
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7. Der Elektromotor für die Umwälzpumpe des Speisewassers eines Zwangsumlaufkessels.
Diese Anlage ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Der Motor kann entweder auf
konstante Drehzahl geregelt werden, oder es kann die Einrichtung getroffen sein,
daß die Menge des umgewälzten Wassers in Abhängigkeit von der Belastung geregelt
wird. Die Drehzahlregelung erfolgt dann in ähnlicher NN'eise wie die Regelung des
Motors 27 oder des Motors 3-1-
8. Der Verstellmotor für die Feuerungsregelvorrichtung.
Auch diese Anlage ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Wenn die Feuerungsanlage
mit einer mechanischen, selbsttätig wirkenden Rostheschickungsvorrichtung ausgerüstet
ist, die beispielsweise aus einem motorisch angetriebenen Wanderrost, einem Stufenrost
ad. dgl. bestehen kann, so erfolgt die Regelung des Verstellmotors zweckmäßig
ebenfalls lastabhängig in ähnlicher Weise, wie dies bei dem Motor 27 beschrieben
wurde. Dies gilt auch für den nicht dargestellten Motor, der bei ölgefeuerten Kesseln
die Brennstoffzuführung zum Brenner regelt.
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Die Motoren 27, 3.4, 44. und der nicht dargestellte Motor für die
Feuerungsregelung können auch gleichzeitig in Abhängigkeit von einem einzigen Regelimpuls
gesteuert werden.
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9. Die Batterie 53. Diese Batterie ist über einen selbsttätig wirkenden
Ladeschalter 54 bekannter Bauart sowie über den Schalter 55 an das Hilfsnetz 16
angeschlossen. Die Batterie wird in bekannter Weise selbsttätig so geregelt, daß
sie immer dem vollen Ladezustand zustrebt.
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io. Die Speiseleitung 56. An diese Leitung sind über besondere Schalter
Heizgeräte 57, z. B. Wärmeschränke und Kochherde für die Speiseküche, ferner die
Zugbeleuchtungseinrichtungen 58 und die Belüftungseinrichtungen 59 für die einzelnen
Wagen des Zuges angeschlossen.
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ii. Zum Schluß dieser Aufzählung soll noch ein Stecker 6o erwähnt
«-erden, der über einen Schalter 61 ebenfalls an das Hilfsnetz i6 angeschlossen
ist. -Mittels dieser Steckvorrichtung 6o können sämtliche Hilfsbetriebe
bei
der ersten Inbetriebsetzung des Triebfahrzeuges und beim Aufheizen des Kessels von
dem Ortsnetz des Triebfahrzeugschuppens aus in Betrieb gesetzt werden. Der zugehörige
Schalter 61 kann gegenüber dem Hauptschalter 18 in bekannter Weise so verriegelt
sein, daß der Schalter 18 nur eingeschaltet werden kann, wenn der Schalter 61 ausgeschaltet
ist.
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Handelt es sich bei den zur zusätzlichen Verstellung der Drehzahl
der einzelnen Antriebsmotoren herangezogenen Regelimpulsen nicht um elektrische
Meßgrößen, so muß eine Umwandlung der jeweils benutzten Regelimpulse in einen ihnen
proportionalen Gleichstrom vorgesehen werden. Ein Ausführungsbeispiel für die Ausbildung
einer solchen Vorrichtung zeigen die Abb. 2 und 3 in Anwendung auf einen Druckregler.
Bei der Ausführungsform nach Abb. z handelt es sich um eine Vorrichtung für eine
Drehzahlregelung in Abhängigkeit vom, Kesseldruck, während Abb. 3 die Abänderungen
dieser Vorrichtung zeigt, die getroffen werden müssen, wenn es sich um eine Drehzahlregelung
in Abhängigkeit vom. Kondensatordruck handelt. Bei beiden Ausführungsformen ist
durch besondere Mittel dafür gesorgt; daß die zulässige Höchstdrehzahl der Antriebsmotoren
für die Hilfsbetriebe nicht überschritten wird.
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Das beispielsweise aus einer nachgiebigen Wellblechdose bestehende
Manometer64 wird über die Rohrleitung 6.5 unter Druck gesetzt. Entsprechend der
Größe des Dampfdruckes verstellt die Dose 64 über eine Stange 66 einen Regelzeiger
67, der mit einem Spannungsregler zusammenwirkt. Dieser Spannungsregler besteht
aus einer Widerstandskontaktbahn 68 mit einem linken Schleifstück 69 und einem rechten
Schleifstück 7o-. Zu dem, Spannungsteiler gehört ferner eine Batterie 71, an deren
Stelle jedoch auch das Hilfsnetz: 16 oder die Batterie 53 treten kann. Dem Spannungsteiler
sind ferner Begrenzungswiderstände 7z und 73 vorgeschaltet.
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An den Klemmen 74 wird der zusätzliche Regelstrom. abgenommen, der
entweder in der vorstehend beschriebenen Weise einer Zusatzerregerwicklung der Hilfsmotoren
oder der Verstellvorrichtung des Feldreglers dieser Motoren zugeführt wird. Wenn
der Kesseldruck gering ist, so wird der Zeiger 67 nach links gedreht, so daß die
abgenommene Spannung zunimmt und infolgedessen die Drehzahl des betreffenden Hilfsmotors
entsprechend steigt. Sinkt der Kesseldruck unterhalb eines bestimmten Druckes, so
gelangt der Zeiger 67 auf das Gleitstück 69 der Kontaktbahn. Die abgegriffene Regelspannung
bleibt dann unverändert auf ihrem Höchstwert stehen, d. h. der Hilfsmotor, beispielsweise
der Lüftermotor 34, kann dann eine bestimmte Höchstdrehzahl nicht überschreiten.
Durch Änderung der Lage des. Endpunktes 75 der Kontaktbahn 69 hat man es in der
Hand, diese Höchstdrehzahl bzw. den Druck, der dieser Höchstdrehzahl entspricht,
beliebig zu wählen. Die Höchstdrehzahl kann man durch Veränderung der Größe des
Vorschaltwiderstandes 72 beliebig einstellen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3, die für die Drehzahlregelung
des Hilfsmotors in Abhängigkeit vom Kondensatordruck bestimmt ist, .erfolgt die
druckabhängige Verstellung des Zeigers 67 im umgekehrten Sinne. Bei steigendem Druck
wandert also der Zeiger nach links und bei fallendem Druck nach rechts.
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Die Begrenzung der Höchstdrehzahl der Hilfsmotoren kann in bekannter
Weise auch so vorgenommen werden, daß bei überschreitung einer bestimmten, beliebig
einstellbaren Drehzahl ein Fliehkraftschalter anspricht, der einen Teil des Feldvorwiderstandes
kurzschließt und somit eine ständige Feldverstärkung und Drehzahlsenkung herbeiführt.
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Die Vorrichtung nach Abb. 4. läßt erkennen, in welcher Weise die Regelung
der Drehzahlen der Hilfsmotoren auch unmittelbar vom Feldregler 17 (vgl. Abb. i)
aus erfolgen kann. An die Klemmen 76 ist das Feld des Hauptstromerzeugers z angeschlossen.
Der Feldregler 17 wirkt mit einem Spannungsteiler 77 zusammen, der in ähnlicher
Weise wie der Spannungsteiler nach Abb. 2 ausgebildet ist und von einer Batterie
78 gespeist wird.