DE755515C - Verfahren zur Behandlung von Wasser bzw. waessrigen Loesungen mit Basenaustauschern - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Wasser bzw. waessrigen Loesungen mit Basenaustauschern

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DE755515C
DE755515C DEP73908D DEP0073908D DE755515C DE 755515 C DE755515 C DE 755515C DE P73908 D DEP73908 D DE P73908D DE P0073908 D DEP0073908 D DE P0073908D DE 755515 C DE755515 C DE 755515C
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aqueous solutions
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PERMUTIT AG
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PERMUTIT AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J39/00Cation exchange; Use of material as cation exchangers; Treatment of material for improving the cation exchange properties
    • B01J39/04Processes using organic exchangers
    • B01J39/05Processes using organic exchangers in the strongly acidic form

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Wasser bzw. wäßrigen Lösungen mit Basenaustauschern Es sind Basenaustauscher bekannt, die auf der Grundlage von Kieselsäure aufgebaut sind, welche an amphortere Metalloxyde, insbesondere Eisen und Tonerde, gegebenenfalls auch Gemischen von beiden, gebunden ist, und in denen Alkali als basenaustauschfähiges Ion enthalten ist. Diese Basenaustauscher sind verhältnismäßig empfindliche Gebilde, die gegen die Einwirkung von im Wasser enthaltener freier Säure, wie Kohlensäure, und gegen heißesWasser, also gegenTemperaturerhöhung, sehr empfindlich sind. Die Empfindlichkeit gegen höhere Temperaturen ist auch bei solchen Basenaustauschern der genannten Art vorhanden, die gegen Kohlensäure verhältnismäßig unempfindlich sind, so daß Temperaturen von 40 bis 500 auch von den widerstandsfähigsten Basenaustauschern der genannten Art auf die Dauer nicht ertragen werden.
  • Die Wirkung dieser angreifenden Wässer auf Basenaustauscher der genannten Art besteht dabei im wesentlichsten darin, daß die Basen und auch die amphorteren Metalloxyde herausgelöst werden und daß auch Kieselsäure in erheblichen Alengen in Lösung geht. Daneben tritt noch eine Herahsetzung der physikalischen Eigenschaften, insbesondere der Härte der Basenaustauscher ein, so daß die Stoffe nach kurzer Zeit unbrauchbar werden.
  • Es sind ferner durch neuere Erfindungen Basenaustauscher bekannt bzw. in Vorschlag gebracht worden, welche Kohlenstoff als wesentlichen Bestandteil enthalten und dadurch erhalten werden, daß man kohlenstoffhaltige Substanzen, wie Holz, Braunkohle, Torf. Isorli. Holzkohle, 5 teinkoh le, Halbkoks u. dgl., einer chemischen Behandlung, vorzugsweise mit Schwefelsäure, zweckmäßig konzentrierter Schwefelsäure, oder anderen åhnlich wirkenden Stoffen, wie Chlorsulfonsäure oder Säureanhydriden, wie SchwefelsäureanhYdrid. oder Gemischen solcher Stoffe unter solchen Bedingungen der Temperatur, Konzentration, Einwirkungsdauer und ilengenverhältnisse unterwirft, daß sie befähigt werden, mit Metallionen unlösliche, aber austauschbare Verbindungen zu bilden.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß solche Kohlenstoff als wesentlichen Bestandteil enthaltende Basenaustauscher im Gegensatz zu Basenaustauschern dereingangs genannten Artaußerordentl ichtem temperaturunempfindlich sind. Auf Grund dieser außerordentlichen Temperaturunempfindlichkeit solcher Kohlenstoff als wesentlichen Bestandteil enbaltenden, erfindungsgemäß fiir die Behandlung von heißem, gegebenenfalls bis zum Siedepunkt erhitztem Wasser bzw. wäßrigen Lösungen zu verwendenden Basenaustauscher ist es möglich, diese Basenaustauscher, ohne eine Zerstörung oder einen in Betracht kommenden Rückgang ihrer Basenaustauschfähigkeit befürchten zu müssen, mit Wasser oder wäßrigen Lösungen in Berührung zu bringen, die sehr viel höher, z. B. bis zum Siedepunkt, erhitzt sind. Hierdurch werden sehr erhebliche technische Vorteile erreicht, da es auf diese Weise nunmehr möglich ist, heiBe Flüssigkeiten, z. B. thermisch aufbereitetes Wasser, direkt nach der Wärmebehandlung über den Basenaustauscher, ohne vorher eine Abkühlung der Flüssiglseit vorndimen zu müssen, zu leiten, so daß Wärmeverluste nicht eintreten können und die Vorteile einer thermischen Vorbehandlung voll ausgenutzt werden kann. Diese Vorbehandlung kann darin bestehen, daß man lediglich solche Veränderungen des Wassers herbeiführt, wie sie durch Erhitzen von sich aus eintreten, wie z. B. Austreibung von Gasen, insbesondere Kohlensäure, Umwandeln von Calciumbicarbonat in schwerlösliche Calciumcarbonat und teilweise Ausfällung desselben; oder es kann mit dieser thermischen Behandlung zugleich eine chemische Behandlung Hand in Hand gehen, hei der durch Zusatz z. B. von Soda, Kalk, Atznatron, Phosphat usw. eine Vorenthärtung durchgeführt wird, die dann durch den Basenaustauscher zu einer vollständigen gemacht wird.
  • Falls das Enthärtungsfilter mit vorenthärtetem Wasser betrieben wird, ist naturgemäß seine Wirkung eine länger andauernde, als wenn das die volle Härte besitzende Rohwasser über das Filter geleitet wird.
  • Die vorerwähnten, für das erflndungsgemäße Verfahren in Betracht kommenden kohlenstoffhaltigen Basenaustauscher können sowohl als Wasserstoff- wie als Alkali- oder Erdalkalibasenaustauscher Verwendung finden.
  • Die Wirkung solcher Wasserstoff als Basenaustauscher enthaltenden kohlenstoffhaltigen Stoffe besteht darin, daß die in dem Wasser oder den wäßrigen Flüssigkeiten enthaltenen Basen von dem Austauschstoff gebunden werden, wofür Wasserstoffionen in Lösung gehen, so daß ein saures Filtrat entsteht, das neben freier Kohlensäure, falls Carbonate in den Flüssigkeiten enthalten waren, auch noch freie Mineralsäure, falls mineralsaure Salze in den Flüssigkeiten enthalten waren, enthält. Die Wirkung der Alkali oder sonstige Basen enthaltenden Basenaustauscher ist die für solche an sich schon bekannte.
  • Die Herstellung von derartigen, Kohlenstoff als wesentlicllen Bestandteil enthaltenden Basenaustauschern und deren Verwendung im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise wie folgt geschehen: Man körnt Steinkohle bis auf eine etwa zwischen den Grenzen I,5 bis o.4 mm liegende Körnung und behandelt 300 kg der so gekörnten Steinkohle mit Soo kg einer konzentrierten Schwefelsäure von 66° Bé. Dabei setzt man die Schwefelsäure unter dauerndem Rühren der Kohle in einem solchen Tempo zu, daß die Temperatur So° C nicht übersteigt. Gegehenenfalls sorgt man durch Kühlung für die Einhaltung dieser Temperatur. Die Behandlung wird unterbrochen, sobald die bei der Vermischung von Kohle und Säure entstehende Wzirmetönung abgeklungen ist. Während der Behandlung erfährt die Steinkohle unter Reduktion der Schwefelsäure zu schwefliger Säure eine starke Quellung, auf die bei der Wahl des Umsetzungsgefäßes Rücksicht zu nehmen ist.
  • Das Umsetzungsprodukt wird durch Einbringen in Wasser und Waschen vom Überschuß der Säure, anschließend durch Schleudern von anhaftendem Wasser befreit und gegebenenfalls getrocknet. Der ueberschuß der Säure kann auch durch Neutralisation mit Hydrosvden und Carbonaten der Erdalkalien oder Alkalien beseitigt werden, wobei gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Schleuderung ausgewaschen und getrocknet wird. In den meisten Fällen genügt es jedoch, wenn man das ausgewaschene Material durch Schleudern von dem Großteil des anhaftenden Wassers befreit.
  • Zur Behandlung mit einem solchen Basenaustauscher wird beispielsweise ein Wasser, das 90 Carbonathärte neben 30 Sulfathärte enthält, zunächst erhitzt, wobei ein Austreiben der freien Kohlensäure und eine Umwandlung des Calciumbicarbonats in Calciumcarbonat stattfindet. Die Carbonathärte geht zurück auf etwa 3 bis 40. Je nach der Dauer des Erhitzens kann sie auch noch unter diesen Betrag sinken.
  • Das Wasser wird dann entweder unmittelbar auf den kohlenstoffhaltigen Basenaustauscher gegeben oder vorher filtriert, um das ausgeschiedene Calciumcarbonat abzuscheiden. Als Basenaustauscher der vorerwähnten Art kann dabei sowohl ein solcher, welcher Wasserstoffionen enthält, als auch ein solcher, welcher Alkalimetallionen enthält, verwendet werden, wobei die oben geschilderten Umsetzungen stattfinden. Die Kapazität des Filters wird durch diese thermische Vorbehandlung etwa verdoppelt, da die Härte des Wassers auf etwa die Hälfte zurückgegangen ist.
  • In gleicher Weise kann auch chemisch vorbehandeltes bzw. enthärtetes Wasser filtriert werden. Zu diesem Zwecke wird einem Wasser von der in dem eben beschriebenen Ausführungsbeispiel angegebenen Zusammensetzung eine Menge Kalk zugesetzt, die ausreicht, um die Kohlensäure, die an Calciumbicarbonat gebunden oder in freiem Zustand vorhanden ist, zu binden. Die Enthärtung kann hierbei bis auf etwa 20 Carbonathärte, unter Umständen auch darunter durchgeführt werden, worauf nach Filtration der ausgeschiedenen Härte bildner das vorenthärtete Wasser heiß über einen Basenaustauscher der vorerwähnten Art geleitet wird.
  • In gleicher Weise verläuft der Vorgang, wenn man außer Kalk noch Soda für die Füllung der an Mineralsäure gebundenen Härtebildner hinzusetzt, wobei eine entsprechende weitere Herabsetzung der Gesamthärte des Wassers auf etwa Il/2 bis 20 und darunter stattfindet. Die Kapazität des Austauschfilters wird dadurch um das ?Jlehrfache gesteigert.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Behandlung von Wasser bzw. wäßrigen Lösungen mit Kohlenstoff als wesentlichen Bestandteil enthaltenden Basenaustauschern, welche dadurch erhalten worden sind, daß mankohlenstoffhaltige Substanzen, wie Holz, Braunkohle, Torf, Kork, Holzkohle, Steinkohle, Halbkoks u. dgl., einer chemischen Behandlung, vorzugsweise mit Schwefelsäure, zweckmäßig konzentrierter Schwefelsäure, oder anderen ähnlich wirkenden Stoffen, wie Chlorsulfonsäure oder Säureanhydriden, wie Schwefelsäureanhydrid, oder Gemischen solcher Stoffe unter solchen Bedingungen der Temperatur, Konzentration, Einwirkungsdauer und Mengenverhältnisse unterwirft, daß sie befähigt werden, mit Metallionen unlösliche, aber austauschbare Verbindungen zu bilden, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser bzw. die wäßrigen Lösungen der Behandlung in heißem, gegebenenfalls bis zum Siedepunkt erhitztem Zustande unterworfen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das heiße Wasser vor der Behandlung mit den Basenaustauschern auf chemischem, thermischem oder sonstigem Wege einer Vorenthärtung unterzogen wird. ~~~~~~~ Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Französische Patentschrift Nr. 784 348; österreichische Patentschrift Nr. 95 239.
DEP73908D 1935-09-05 1935-09-05 Verfahren zur Behandlung von Wasser bzw. waessrigen Loesungen mit Basenaustauschern Expired DE755515C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT95239B (de) * 1922-01-23 1923-12-10 George Grant Hepburn Verfahren zum Weichmachen bzw. Enthärten von Wasser.
FR784348A (fr) * 1934-01-19 1935-07-22 Octrooien Mij Activit Nv Procédé de fabrication d'une matière pour l'échange et l'enlèvement des bases, et applications de cette matière

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT95239B (de) * 1922-01-23 1923-12-10 George Grant Hepburn Verfahren zum Weichmachen bzw. Enthärten von Wasser.
FR784348A (fr) * 1934-01-19 1935-07-22 Octrooien Mij Activit Nv Procédé de fabrication d'une matière pour l'échange et l'enlèvement des bases, et applications de cette matière

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