DE752756C - Verfahren zur Herstellung neuer Produkte aus den Kondensationsprodukten von Eiweissspaltprodukten und den Chloriden kapillaraktiver Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer Produkte aus den Kondensationsprodukten von Eiweissspaltprodukten und den Chloriden kapillaraktiver Saeuren

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DE752756C
DE752756C DEC57403D DEC0057403D DE752756C DE 752756 C DE752756 C DE 752756C DE C57403 D DEC57403 D DE C57403D DE C0057403 D DEC0057403 D DE C0057403D DE 752756 C DE752756 C DE 752756C
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Germany
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DEC57403D
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Inventor
Hubert Dr Grunow
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Gruenau Illertissen GmbH
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Chemische Fabrik Gruenau AG
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung der Kondensationsprodukte, die man aus Eiweißspaltprodukten mit den Chloriden kapillaraktwer Säuren erhalten kann.
■ Bekanntlich stellen derartige Konden-' sationsprodukte aus peptidartigen Eiweißabbauprodukten, wie sie durch alkalische oder saure Hydrolyse aus natürlichen Eiweißstoffen erhalten werden, und den Chloriden von kapillaraktiven Säuren wertvolle Textilhilfsmittel dar. Dabei kommen als Ausgangsstoffe für die Herstellung der Erweißspaltprodukte
alle natürlichen Eiweißstoffe, wie Lederabfälle, Fischeiweiß, Horn, Kasein u. dgl., in Frage, die durch Erhitzen mit Alkalien oder Säuren in Polypeptidgamische von gewünschtem Abbaugrad übergeführt werden können. Die zur Kondensation vorzugsweise in Form ihrer Chloride angewandten kapillaraktitven Säuren sind beispielsweise ölsäure, Stearinsäure, Sojafettsäure, Naphthensäuren, Harzsäuren sowie alkylierte Naphthalinsulfosäuren oder die Sulfosäuren höhermolekularer aliphatischer Kohlenwasserstoffe.
Es ist bekannt (vgl. Patentschrift 691 411), daß die beschriebenen Köhdensationsprodukte mit Säure ausgefällt werden können. Es wurde nun gefunden, daß man zu in mancher Hinsicht wertvolleren Produkten gelangt, wenn man die erwähnten sauer ausgefällten Kondensationsprodukte entwässert, sie durch Behandeln mit halogenierenden Reagenzien, die Carboxylgruppen in Säurechloridgruppen überzuführen imstande sind, wie Phosphortrichlorid oder Thionylchlorid, in die Säurechloride überführt und diese in wäßrigem oder nichtwäßrigem Medium, zweckmäßig in Gegenwart von säurebindenden Stoffen, mit Verbindungen umsetzt, die eine reaktionsfähige Amino- oder Iminogruppe besitzen. Als amino- oder iminogruppenhaltige Verbindungen können Ammoniak, Methylamin, Äthanolamin, Anilin, Piperidin, weiterhin Aminocarbonsäuren, wie Glykokoll, Sarkosin, ferner peptidartige Eiweißabbauprodukte, Aminosulfonsäuren, wie Taurin, Methyltau<rin, schließlich Aminozucker und ähnliche Verbindungen mehr benutzt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsmäßigen Verfahrens werden die mit Säuren gefällten Eiweißkondensationsprodukte zunächstentwässert. Das Entwässern kann durch Erhitzen entweder im Vakuum oder bei gewohnlichem Druck unter Verwendung solcher organischer Lösungsmittel, die mit Wasser azeotropiische Gemische zu bilden vermögen (Schleppmittel), wie Benzol, Äthylendichlorid u. dgl., erfolgen. Zu den wasserfreien Eiweißfettkondensaten gibt man die für die vollständige Chlorierung erforderliche Menge eines geeigneten Chlorierungsmittels, wie Phosphortrichlorid, Thionylchlorid u. a., wobei man gegebenenfalls ein indifferentes Lösungsmittel, wie z. B. Benzol, mitverwendet. Die so erhaltenen Säurechloride setzt man nun an wäßriger Dispersion oder in einem indifferenten Lösungsmittel bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur mit der amino- oder iminogruppentragenden Komponente um. Hierbei empfiehlt es sich, säurebindende Stoffe wie Alkalien oder tertiäre organische Basen zuzusetzen. Die Aufarbeitung der Reaktionsprodukte erfolgt im allgemeinen so, daß man zunächst das etwa vorhandene Lösungsmittel abdestilliert und das Reaktionsprodukt in Wasser aufnimmt, wobei mehr oder weniger stabile Emulsionen entstehen. Aus diesen Emulsionen kann man die amidartigen Kondensationsprodukte mit Säuren leicht abscheiden und sie gegebenenfalls durch Auswaschen mit heißem Wasser weiter reinigen. Die erfindungsmäßigen Produkte unterscheiden sich, soweit bei ihrer Herstellung solche amino- oder iminogruppenhaltigen Verbindungen benutzt werden, die keine Carboxyl- oder Sulfogruppen besitzen, von den Ausgangsstoffen durch das Fehlen der Alkalilöslichkeit. Diese wertvolle Eigenschaft kann zu vielseitigen Anwendungen führen. So lassen sich z. B. aus den Produkten durch Kondensation mit Formaldehyd alkali- und säureunlösliche Verbindungen erhalten, die, auf Textilfasern erzeugt, zum Knitterfest- und Wasserabstoßendmachen herangezogen werden können. Soweit bei der Herstellung der ernndungsmäßigen Produkte solche amino- oder iminogruppenhaltigen Verbindungen benutzt werden, die noch Carboxyl- oder Sulfogruppen besitzen, kommen sie als Emulgier-, Wasch- und Avi'viermittel od. dgl. in Frage.
Schließlich können als Amino- oder Iminokomponenten auch solche Verbindungen herangezogen werden, die neben der Amino- oder Iminogruppe noch andere reaktionsfähige Gruppen, wie z. B. Hydroxylgruppen oder Halogenatome, enthalten. Diese Gruppen ermöglichen weitere Umsetzungen.
Im folgenden soll die Durchführung des erfindungsmäßigen Verfahrens an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert werden:
Beispiele
i. 100 g eines mit Benzol entwässerten Kondensationsproduktes von Eiweißabbauprodukten mit Sojafettsäurechlorid werden bei 500C mit 20 g Phosphortrichlorid unter Umrühren versetzt und das Reaktionsgemisch 3 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Durch Destillation im Vakuum entfernt man das überschüssige Phosphortrichlorid bei 40 bis 500 C. Das zurückbleibende ölige Eiweißfettsäurechlorid hat einen Säurechloridchlorgehalt von 6,9%.
50 g dieses Säurechlorids läßt man unter gutem Rühren bei 400 C innerhalb 1 Stunde in 100 g io°/oiges Ammoniak eintropfen und rührt noch 1 Stunde bei dieser Temperatur nach. Man emulgiert das erhaltene Säureamid in 3 Teilen Wasser und fällt es mit Säuren oder durch Zusatz von Kochsalzlösung in der Wärme aus. Das Amid ist in Säuren und Alkalien unlöslich und stellt ein gutes Hilfsmittel für das Auswaschen von mineralölhaltiger Ware mit Eiweißfettsäurekondensationsprodukten dar.
2. 100geiner 30°/oigen benzolischen Lösung des im Beispiel 1 erwähnten Eiweißfettsäurechlorids läßt man im Verlauf von 1 Stunde in eine Lösung von 20 g Anilin in 50 g Benzol bei 400 C eintropfen. Man hält das Reaktionsgemisch noch ι Stunde bei 500 C und verdampft dann das Benzol im Vakuum. Der Rückstand wird zur Entfernung des gebildeten Anilinchorhydrats und der anorganischen iao Salze mit verdünnter Salzsäure aufgenommen und das abgeschiedene Eiweißfettsäureanilid
abgetrennt. Durch nochmaliges Umschmelzen mit warmer verdünnter Säure kann es von anhaftenden Verunreinigungen befreit werden. Das Anilid ist in Säuren und Alkalien unlöslich.
3. 200 g eines wasserfreien, sauer ausgefällten Kondensationsproduktes von Eiweißabbauprodukten mit Stearinchlorid werden mit 40 g Phosphortrichlorid bei 50 bis 60'0C chloriert.
Es empfiehlt sich hierbei, um das Dickwerden der Reaktionsmasse zu verhindern, 200 g Benzol zuzusetzen.
Nach dem Abdestillieren des Benzols gibt man das Chlorid innerhalb 1 Stunde in eine Lösung von 40 g Äthanolamin und 100 g Wasser, wobei man das Reaktionsgemisch durch Zusatz von Natronlauge dauernd schwach phenolphthaleimalkaliseh hält. Nach einstündigem Nachrühren ist die Umsetzung beendet und das gebildete -Äthanolamid kann durch Auflösen in Wasser und Ausfällen mit Säuren oder Kochsalz abgetrennt werden.
4. 50 g des in. Beispiel 1 erwähnten Chlorids werden mit 20 g Glykokoll, das in 100 g Wasser gelöst ist, 'bei 40° C innerhalb 2 Stunden umgesetzt. Durch Zugabe von Natronlauge hält man das Gemisch alkalisch. Das Umsetzungsprodukt ist alkalilöslich und kann als Zellwollavivagemittel verwendet werden.
5. 100 g eines wasserfreien, sauer gefällten Kondensationsproduktes aus Eiweißabbauprodukten und Erdnußfettsäurechlorid werden in 200 g Benzol gelöst und mit 30 g Thionylchlorid 3 Stunden bei 500' C behandelt. Man destilliert das Benzol und das überschüssige Chlorierungsmittel ab und gibt das entstandene E'iweißfettisäurechlorid im Verlauf von Stunden bei 40'0' C in 400 g einer 45°/oigen Lösung von lysalbinsaurem Natrium. Die Reaktion wird hierbei durch Zusatz von 60 bis g Natronlauge (26° Be) dauernd alkalisch gehalten. Das Reaktionsprodukt ist alkalilöslich und zeichnet sich durch ein gutes Dispergiervermögen für Kalkseife aus.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung neuer Produkte aus den Kondensationsprodukten von Eiiweißspaltprodükten und Chloriden kapililaraktiver Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensationsprodukte, nach ihrer Ausfällung mit Säuren, in wasserfreier Form mittels Chlorierungsmittel, die die Carboxylgruppen in Säurecbloridgruppen überzuführen imstande sind, wie z. B. mittels der Säurechloride von Schwefel und Phosphor, chloriert und die so erhaltenen Säurechiloride mit Produkten umsetzt, die eine reaktionsfähige Amino- oder Iminogruppe besitzen.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende^ Druckschrift im Betracht gezogen worden:
    Deutsche Pafentschrift Nr. 691 411.
    ©5583 11.52
DEC57403D 1942-06-05 1942-06-05 Verfahren zur Herstellung neuer Produkte aus den Kondensationsprodukten von Eiweissspaltprodukten und den Chloriden kapillaraktiver Saeuren Expired DE752756C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961540C (de) * 1952-10-25 1957-04-11 Chem Fab Gruenau Ag Verfahren zur Herstellung von oberflaechenwirksamen Eiweisskondensationsprodukten
DE1059912B (de) * 1956-06-14 1959-06-25 Chem Fab Gruenau Veb Verfahren zur Herstellung amphoterer oberflaechenaktiver Eiweissverbindungen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE691411C (de) * 1935-11-05 1940-05-25 Chem Fab Gruenau Akt Ges Verfahren zum Reinigen der Kondensationsprodukte aus hoeheren Fett- oder Harzsaeurenmit Eiweissstoffen oder hochmolekularen Eiweissspaltungsprodukten

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