DE743291C - Nachgiebiger eiserner Grubenausbau in Kreis- oder Bogenform - Google Patents
Nachgiebiger eiserner Grubenausbau in Kreis- oder BogenformInfo
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Abstract
Nachgiebiger, bogenförmiger, eiserner Grubenausbau. Zur Verhinderung des vorzeitigen und ungleichmässigen Gleitens von Rahmenteilen des Ausbaus sind Z-hakenartige, einheitlich nachgebende Streckelemente zwischen die durch Klemmittel zusammengehaltenen Überlappungsstellen der Profileisen eingeschaltet.
Description
- Nachgiebiger eiserner Grubenausbau in Kreis- oder Bogenform Gegenstand der Erfindung ist ein nachgiebiger Grubenausbau aus Profileisen in Ring-oder Bogenform mit an den Verbindungsstellen sich überlappenden und durch Klemmmittel zusammengehaltenen Rahmenteilen.
- Diese Form des nachgiebigen eisernen Grubenausbaues hat gegenüber den Ausbauformen, zwischen deren stumpf aneinanderstoßenden Ausbauteilen Quetscheinlagen angeordnet sind, den Vorteil, daß ihre Nachgiebigkeit eine sehr weitgehende ist. Der Grad der Nachgiebigkeit der durch Schellen und Schrauben zusammengehaltenen Ausbauteile wird bestimmt durch die Größe des Reibungsschlusses, d. h. durch die Tatsache, mit welchem mehr oder weniger großen Kräfteaufwand die Schraubenmuttern angezogen werden. Unter diesen. Umständen wird je-doch die ausbautechnisch anzustrebende Gleichmäßigkeit der Reibungsgrenze (Reibung der Ruhe) nicht gewährleistet, und der Gleitwiderstand (Reibung der Bewegung) ist ein entsprechend unterschiedlicher. Dies hat zur Folge, daß die Ausbaurahmen unter dem einsetzenden Gebirgsdruck ungleichmäßig nachgeben. Sie entlasten sich entsprechend ihren spezifischen Widerstandsmomenten gegeneinander; die einen. Ausbaubögen haben dann unter Umständen eine bedeutend größere Gebirgslast zu tragen als die anderen und deformieren vorzeitig. Die weitere Folge ist eine verschiedenartige Senkungsbewegung des Gebirges und ein unerwünschter Schiehtenverfall desselben. Bei fortschreitender Gebirgsbewegung >wird der Gebirgskörper zermahlen und in seinem Zusammenhange tiefgehend aufgelockert. Handelt es sich dabei um Kohle, so sind dadurch günstige Voraussetzungen für Grubenbrand infolge Selbstentzündung der feinen Kohlenteilchen innerhalb der Kohlenst6ße geschaffen.
- Die Streckendynamik äußerst sich bekanntlich entsprechend den durch das Gewölbe ausgelösten Kräftewirkungen in einer Stoffwanderung des umgebenden Gebirgskörpers in den Hohlraum hinein. Es muß daher die Aufgabe des Ausbaues sein, dieser Stoffwanderung möglichst lange entgegenzuwirken und vorzeitige Querschnittsverengungen zu vermeiden. Querschnittsverengungen sollen erst dann eintreten können, wenn die Tragfähigkeit des verwendeten Ausbauwerkstoffes bis in die Nähe seiner Beanspruchungsgrenze, der Streckgrenze; für Stahl, ausgenutzt worden ist. Der Ausbau soll demnach die anfänglichen rein statischen Belastungen nicht nur durchaus gleichmäßig, sondern fürs erste auch unnachgiebig aufnehmen. Die Nachgiebigkeit soll jedoch dann einsetzen, wenn die Kräftewirkungen, wie bereits erwähnt, einen Grad erreichen, der die Belastbarkeit des für den Ausbau verwendeten Werkstoffes zu überschreiten droht. Da der Gebirgsdruck im allgemeinen um so reger wird, je mehr der Gebirgskörper in Bewegung gerät, werden nunmehr dynamische Kräfte zusätzlich auf den Ausbau einwirken; seine Einzelteile werden sich mehr und mehr ineinanderschieben und somit weitgehende Querschnittsverengungen herbeiführen. Dies ist aber durchaus unerwünscht. Der Gebirgsbewegung soll vielmehr ein wechselnder Widerstand entgegenwirken, der den Gebirgskörper möglichst bald seine natürlichen Stützlinien finden und ihn zur Ruhe kommen läßt, damit die Streckenquerschnitte möglichst in ihren nutzbaren Ausmaßen erhalten bleiben.
- Diese Erkenntnisse liegen den nachstehend gemachten zwei erfindungsmäßigen Vorschlägen zugrunde, wobei der Stand der Technik bezüglich des Anspruches i als bekannt vorausgesetzt wird. Bei einer bekannten Verbindung von Ausbaurahmenteilen werden ineinanderliegende Formeisen durch längs ihrer Stege verlegte einheitliche Streckelemente mit über die Stirnseiten der Formeisen greifende Haken gehalten und die umgebogenen Enden der Haken durch um die überlappenden Enden der Formeisen gelegte Bänder, Muffen oder Schellen gesichert. Diese hakenartig ausgebildeten Formeisen setzen zwar dem Ineinandergieiten der vom Gebirgsdruck beanspruchten Ausbaubögen anfänglich den anzustrebenden gleichmäßigen Widerstand entgegen; sobald jedoch die hakenförmigen Enden aufgebogen, d. h. gestreckt worden sind, fällt jegliches Widerstandsmoment für ein weiteres Ineinandergleiten der Ausbauteile fort. Hier setzt nun der erfindungsmäßige Vorschlag ein, bei dem es sich um mit ihren Enden überlappende Rahmenteile handelt, die an ihren Stirnenden mittels dazwischengeschalteter S-hakenartiger Streckelemente und Klemmittel in bekannter Weise zusammengehalten werden, um eine von vornherein bestimmbare gleichmäßige Reibungsgrenze zu gewährleisten. Darüber hinaus ist aber zwecks Erzielung einer Regelung des später einsetzenden Gleitwiderstandes an der dem Streckelement zugekehrten Seite des in das Klemmmittel eingleitenden Rahmenteiles ein keilförmig ansteigender Körper am Streckelement oder Rahmenteil derart angeordnet, daß er beim Eingleiten in das rnit einem Quetschkörper ausgelegte Klemmittel eingepreßt wird.
- Während der erfindungsmäßige Vorschlag ,.:.@li,ach Anspruch i für Rinnenprofile Geltung haben soll, kommen gemäß Anspruch 2 Stege.isenprofile in Frage, deren den Ausbaurahmen bildende Einzelteile zum Zwecke ihrer Überlappung abgeschrägte Enden haben. Durch eine andere Vorveröffentlichung sind Ausbaurahmen aus Stegeisenprofilen in Kreis-oder Bogenform bekannt, die den Vorteil haben, daß die sich überlappenden gleichfalls abgeschrägten Enden der Ausbauteile zunächst starr gegeneinander abstützen und erst bei zunehmender Druckbelastung verschieben, d. h. nachgiebig werden, wobei erst jetzt das ebenfalls mit einem Quetschkörper ausgelegte Klemmittel beansprucht wird. Offensichtlich wurden damit auch die eingangs erwähnten beiden grundlegenden Ziele angestrebt, nämlich die Gleichmäßigkeit der Reibungsgrenze sowie die Regelbarkeit des Gleitwiderstandes.
- Unverkennbar besteht jedoch ein wesentlicher Untersclded zwischen dem erfindungsmäßigen Vorschlag gemäß Anspruch 2 und dem nach vorgenannter Veröffentlichung darin, daß es sich im ersten Falle um einen durchgehend glatten, im zweiten Falle um einen abgesetzten, d. h. in einem stumpfen Winkel gebrochenen Schrägschnitt handelt. Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt darin, daß im ersten Fall zwischen die sich überlappenden Schrägschnittenden eine 8-hakenartige Platte als Streckelement eingelegt ist; auf der zur gegebenen Zeit, d.h. nach überwindung der Reibungsgrenze, die beiden Enden der Rahmenteile gleichmäßig abgleiten können. Im zweiten Fall berühren sich die Schrägschnittflächen unmittelbar. Aus der Tatsache, daß derart abgesetzte Schrägschnitte hauptsächlich durch Abbrennen hergestellt werden müssen, ergeben sich die diesem Arbeitsvorgange eigenen mehr oder weniger zackigen Schnittflächen, die einem gleichmäßigen Abgleiten entgegenstehen. Darüber hinaus wird das zu gegebener Zeit eintretende Überspringen der Nasen der beiden abgesetzten Schrägschnitte zweifelsohne das Klemmmittel plötzlich ruckartig beanspruchen. was keinesfalls erwünscht sein kann.
- Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
- Abb. i zeigt in der Seitenansicht die Verbindungsstelle zweier sich überlappender Rahmenteile i und 2 aus Rinnenprofilen nach Anspruch i. Dazwischengeschaltet ist ein Streckelement 3 (s. Abb.3), welches mit seinen Hakenenden 4 und 5 die Stirnflächen der beiden Bodengurtungen der Rahmenteile umfaßt und somit deren Abstand voneinander festlegt. Über das Hakenende 4 hinaus läuft das Streckelement keilartig aus. Der Haken 4 ist zweckentsprechend schwächer ausgebildet als das Hakenende 5. Der Haken 4 ist in vorliegendem Falle als besonderes Stück gedacht und beispielsweise mittels elektrischer Punktschweißung an dem Streckelement befestigt. Unter der einsetzenden Druckbelastung soll der Haken 4 nach Überschreiten der Reibungsgrenze entweder abreißen oder sich aufbiegen. Die Innenseite der Bodengurtung des Rahmenteiles i wird sich auf die keilartige Auflauffläche 8 (Abb. 3) des Streckelementes 3 schieben und in Verbindung des mit einem Quetschkörper 7 ausgelegten Klemmittels 6 eine sich steigende Bremswirkung hervorrufen.
- Abb.2 zeigt die gleiche Verbindungsstelle im Schnitt.
- Abb.3 zeigt das S-hakenartige Streckelement nebst keilartigem Auflaufende für sich allein.
- Abb. 4 zeigt den Rahmenteil e (Abb. i), an dessen Bodengurtung die keilartige Auflauffläche 9 angeordnet ist, in vorliegendem Falle durch Auspressung erreicht, als Ersatz für das keilartig ausgebildete Ende 8 des Streckelementes 3 (Abb.3).
- Abb.5 zeigt als- Ausführungsbeispiel die Verbindungsstelle eines zweiteiligen Ausbaubogens nach Anspruch 2. Die Enden i und 2 zweier Steigeisenprofile (Breitflanschträger) sind zum Zwecke ihrer überla.ppungsmöglichkeit schräg abgeschnitten. Zwischen diese sich überlappenden Enden ist ein zweckentsprechend breites Streckelement 3 mit hakenartig umgebogenen Enden 4 und 5 eingeschaltet. Zusammengehalten wird diese Verbindungsstelle durch eine. Schelle 6, die mit Quetschkörpern 7/8 ausgelegt ist. Unter der Einwirkung des Gebirgsdruckes werden die beiden überlappend verbundenen Bogenteile das Bestreben haben, sich mit ihren abgeschrägten Enden i und 2 auf dem eingelegten Streckelement 3 gegeneinander zu verschieben. Dieser Verschiebung werden die Hakenenden q. und 5 der des Streckelementes so lange entgegenwirken, bis das eine oder andere Hakenende oder auch beide gleichzeitig aufgebogen und gestreckt sind. Der Grad dieses Widerstandes ist bedingt durch Ausführungsart und Zähigkeit des für das Streckelement verwendeten Werkstoffes. Nach Überwindung des Widerstandes und bei fortschreitender Gleitbewegung (Nachgiebigkeit) der beiden Bogenteile werden die Quetschkörper 7/8 unter der Wirkung der nun eintretenden durch die Schrägschnitte der beiden sich überlappenden Ausbaubogenenden bedingten Keilpaarung innerhalb der sic umfassenden Schelle 6 zusarnmengepreßt.
- Abb.6 zeigt eine schematische Ansicht eines zweiteiligen Äusbaurahmens nach Anspruch 2. _
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Nachgiebiger eiserner Grubenausbau in Kreis- oder Bogenform, welcher zwischen den durch Klemmittel zusammengehaltenen sich überlappenden Verbindungsstellen Streckelemente zur Verhinderung eines vorzeitigen und ungleichmäßigen Gleitens der Rahmenteile besitzt, deren Enden die Enden der Ausbauteile umgreifen, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Streckelement (3) zugekehrten Seite des in das Klemmittel eingleitenden Rahmenteiles ein keilförmig ansteigender Körper (8/9) am Streckelement oder Rahmenteil derart angeordnet ist, daß er beim Eingleiten in das mit einem Quetschkörper ausgelegte Kleinmittel eingepreßt wird.
- 2. Nachgiebiger eiserner Grubenausbau in Kreis- oder Bogenform; welcher zwischen den durch. Klemmittel zusammengehaltenen sich überlappenden Verbindungsstellen Streckelemente zur Verhinderung eines vorzeitigen und ungleichmäßigen Gleitens der Rahmenteile besitzt, deren Enden die Enden der Ausbauteile umgreifen, dadurch gekennzeichnet, daß das Streckelement (3) zwischen den nach Arteiner Keilpaarung abgeschrägten Enden angeordnet ist, die einander innerhalb des mit einem Quetschkörper ausgelegten Klemmittels überlappen. Zur Abgrenzung des Anmeld-ungsgegen.standes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 613 298, 657 927, 633 341, 642 288, 674 529.
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Publications (1)
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DE743291C true DE743291C (de) | 1943-12-22 |
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DE (1) | DE743291C (de) |
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