DE742594C - Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden OElen aller Art - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden OElen aller Art

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DE742594C
DE742594C DEO24965D DEO0024965D DE742594C DE 742594 C DE742594 C DE 742594C DE O24965 D DEO24965 D DE O24965D DE O0024965 D DEO0024965 D DE O0024965D DE 742594 C DE742594 C DE 742594C
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Germany
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drying
drying oils
oils
oil
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Expired
Application number
DEO24965D
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English (en)
Inventor
Dr Felix Grandel
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Noury & Van Der Lande Oelwerke
Original Assignee
Noury & Van Der Lande Oelwerke
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Publication date
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Description

  • Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden ölen aller Art Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigerisehaften von trocknenden Ölen aller Art unter Zusatz von Faktis, das darin 'besteht, .daß man in den trocluienden Ölen fertige, z. B. handelsübliche Faktisse in Mengen von zweckmäßig nicht über io°/o auflöst und die Lösung voltolisiert, vorzugsweise unter Einleiten von Luft oder Sauerstoff.
  • Es ist bereits bekannt, die lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden Ölen durch Verkochung mit Schwefel, Chlorschwefel und anderen Vulkanis-ierungsinitteln zu verbessern. Nach diesen Verfahren wird der Faktis also erst im trocknenden Öl gebildet. Die auf diese Art und Weise behandelten trocknenden Üle kommen z. B. als sogenannte Faktorfirnisse in den Handel.
  • Bei mit Schwefel vulkanisierten trocknenden Ölen entstehen durch die Bildung von braunem Faktis iin Öl dunkel gefärbte Enprodukte, die in der Anstrichtechnik, welche helle Ölrohstoffe zur Erzielung einer reinen Farbenwirkung bevorzugt, sich nicht haben durchsetzen können. Aus diesem Grunde ist man dazu übergegangen, faktisierte troch nende Öle durch Iialtvulkanisat.ion mit Chlorschwefel, wie es auch in der Gummiindustrie üblich ist. herzustellen (vgl. die deutsche Patentschrift 64e, 79o). Der bei diesem Verfahren sich bildende Chlorschwefelfaktis ist jedoch labil, spaltet fortgesetzt Salzsäure ab und elepolyinerisiert zu klebrigen -,#£bbauprodukteti. Die Neutralisation der Endprodukte mit alkalischen Zuschlägen, wie Magnesia usta, 1-l.agnesiumcarbonat, Calciumcarbonat und Natriuincarbonat, kann die ChlorN@,asserstoffgasabspalttl.ng nicht aufhalten, sondern beschleunigt sie eher (Gleichgewichtsverschiebung). Die bei der Isaltvulkanisation mit Chlorschwefel erlial# tonen Faktorfirnisse beeinflussen daher mehr oder minder. je nach den Umweltbedingungen (Tropenklinia), den Untergrund, was sich oftmals bei Anstrichen, die auf -Jetall aufgetragen «-erden, unliebsam auswirken kann.
  • Ein weiterer Nachteil der Iz.tltvtill:anisierten faktisierten trocknenden Öle ist die starke Vergilbungsfähigkeit, die letzten Endes auf die geringe Wärmestabilität der gebildeten Chlorschwefelfaktisse zurückzuführen ist.
  • Läßt man eine Heißvulkan.isation finit Schwefel oder haltv ulkanisation finit Chlorschwefel in einem Überschuß von trocknendem Ö1 nach den bekannten Verfahren vor sich gehen, dann entstehen keine hochpulyinerisierten Faktisprodukte, sondern es bilden sich nur durch Additionsreaktionen sogenannte sulfurierte Üle, die niedriginolekular sind uns mit den bekannten festen handelsüblichen Faktissen nichts gemeinsam haben.
  • Es ist ferner bekannt, in trocknenden Ölen zwecks 1:insparung von trocknendem 01 und zwecks Nutzbarmachung nicht trocknender Öle für die Anstrichtechnik große 1Zengen (5o'/,) braunen Faktis zu lösen (vgl. die deutsche Patentschrift 621 d.do).
  • Durch das bekannte Faktisieren der trocknenden Öle mit Chlorschwefel oder durch das Auflösen ; an fcrtigem braunem, aus nicht trocknendem Öle gewonnenem Faktis wird lediglich in <las ÜI die porenfüllende Faktissij>stanz hineingebracht und dadurch nur erreicht, dal3l die Poren des saugfähigen Untergrundes schnell verschlossen werden, so daß clie Grundierung nicht von der Unterlage aufgeschluckt wird, und sich somit ein lückenloser Film über dem Untergrund bildet.
  • Außerdem erhöht sich durch die Faktissubstanz als nicht reaktionsfälliger, bereits init Chlorschwefel und Schwefel mehr oder minder ausreagierter und sogar polymerisierter Füllkörper die Trockengeschwindigkeit des Filmes nicht, sondern Verschlechtert sich titn den prozentualen :Anteil an Faktissubstanz, die sich im trocknenden Öl aus Chlorschwefel und Schwefel bildet oder die ihm durch Löen fertiger Faktissubstanz zugesetzt wird. s s Eine Beschleunigung der Trock engeschwindigkeit der faktisierten- trocknenden Öle ist auf keinen Fall zu erwarten, denn die Faktisse haben ihrer Konstitution nach sulfidischen Charakter, enthalten zudem elementaren Schwefel kolloidal gelöst, alles Stoffe, die antioxydierend wirken -Lind die Trocknung hemmen.
  • Verfährt man dagegen gemäß der Lrfitidung und voltolisiert die an sich bekannten faktisierten Öle, so erhält man neben einer durchschlagen.len Verbesserung der Trokkenfähiglceit durch die Voltolisierung auch eine Aufhellung und ein rasches Ansteigen
    der Viskosität, eine Wirkung. die unerwartet
    war und von großer technischer Bedeutung
    ist.
    Die Faktissubstanz wirkt allen An-zclicin
    nach hei der Voltolisierung als Deh_ydrie-
    rungs-hölyinerisationskatalvsator, was durch
    die Erhöhung der Trockengeschwindigkeit
    (Bildung konjugierter Bindungen) und der
    schnell vor sich gehenden Stanciöll>ilduiig
    (Viscositätsanstieb) und schliel:llich in der
    beobachteten Verringerung rles Stromauf-
    wandes, zum Vergleich mit nicht faktisierten
    Ölen, seinen Ausdruck findet.
    Helle, schnelltrocknende Staii<hile aus
    trocknenden Ölen sind Von jeher in der An-
    strichtechnik besonders gefragt, weil die helle
    Farbe erst eine Piginentierung mit Weißfar-
    ben möglich macht. Der Vorteil der ver-
    be:sserten Trockenfähigkeit hat Besonders für
    alle jene Fette Bedeutung, die bisher für _An-
    strichzwecke weniger brauchbar «-aren, wie
    z. B. das Tallöldestillat.
    Die den trocknenden Ülen zugesetzen Fak-
    tisse können verschiedener Art sein. \ehen
    gewöhnlichen heißvulkanisierten Schwefel-
    faktissen, mit oder ohne Schwefeliiliertriiger
    hergestellt, uns weißen Chlor:chwefelfak-
    tissen sowie Kombinationen davon haken sich
    insbesondere Scli«-efelwasserstoffl>olv:tilfi<l-
    faktisse wegen ihres guten L<i:unh:@-crnüi-
    gens und ihres hellen Farbtones gut bewährt
    (vgl. die deutsche Patentschrift ti2o 9()c#'l.
    Auch die sogenannten Dithianfaktisse. XViu
    sie von H. P. Iiauinian:i, 1;. Ctin:ll)erg.
    W. Rottig, R. Salchow in den Berichten der
    Deutschen Chemischen Gesellschaft 7o, _>
    (1937) beschrieben sind. eignen sich.
    Die Auflösung der Faktisse in den tro@ck-
    tienden Ölen erfolgt schnell durch Erhitzen
    der Öle auf roo bis doch ist der
    an dieses Teiiiperattiriiiterv:tll nicht
    gebunden. Mit Vorteil wirdttnan solclu Fttk-
    tisse Verwenden, die aus nicht trocknenden
    oder halbtrocknenden c_')len hergestellt «er-
    den iIZizinusöl lind Rüböli. denn diese Fak-
    tisse zeigen eine geringere @eigtnig zum V er-
    l;il.ben gegenüber denen, die aus hoch sättigten Ülen hergestellt sind.
    Unter den Begriff trocknende Öle, wie sie
    als Lösungsmittel für die fertigen liandels-
    iiblichen Faktisse Vorgesehen sind. fallen
    auch alle jene Fette, die irgendwie iiir die
    Anstrichtechnik brauchbar gctnacht werden
    können, also z. B. Sardinentran, Soja<')l,
    3,taiskeiniöl, dehydratisiertes Rizinusöl.
    Diese so faktisierten trocknenden Üle Ha-
    ben die bei den bisher bekannten vulkanisier-
    ten- Anstrichstoffen aufgetretenen und vorher
    erwähnten Mängel nicht. Sie zeigen bei
    gleich-#n porenfüllenden Eigenschaften eine
    bc,sere Bestäti@likeit gegenüber dem Vergil-
    b
    ben und sind vor -allem viel einfacher herzustellen.
  • Die Voltolisierung kann bei beliebigen Temperaturen, Stromspannungen und Frequenzen erfolgen. Auch können dem Öl bei der Voltolisierung Metallpulver, Sikkative und Katalysatoren aller Art zur Beschleunigung des Voltol.isierungsprozesses zugefügt werden. Weiterhin können während der Voltolisierung Gase, wie Schwefelwasserstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlensäure usw., in das (51 eingeleitet werden. Besonders günstig wirkt sich die Einleitung von Luft oder Sauerstoff in das Ö1 bei der Voltolisierung in bezug auf dessen anstrichtechnische Eigenschaften aus.
  • Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Öle vereinigen in sich die Vörzüge der Faktorfirnisse und der sogenannten Voltolöle, ohne aber deren Nachteile, wie das Eindicken mit Zinkweiß, Pigment, Nachgilben usw., aufzuweisen.
  • Beispiele i. looo g Tallöldestillat, mit Glycerin verestert, wird auf loo bis 12o° erhitzt und mit 3 0j0 Rizinusöl-Schxvefelwasserstoffpolysulfidfaktis mit Schwefelgehalt von 2oofo versetzt. Der Faktes löst sich innerhalb i%eniger Minuten .in dem veresterten Tallöl. Das faktisierte Tallöl wird hierauf voltolisiert.
  • Die Voltolisierung erfolgt bei 25° C, einer Spannung von gooo V, -einer Stromstärke von 0,01q.7 Amp., einem, Vakuum von 3 mm Hg und unter Einleitung von Luftsauerstoff. Sie ist nach 25 Stunden beendet. Der Stromverbrauch betrug i kg Tallöl 3,30 kW. Ein aus diesem Produkt hergestellter Firnis zeigt eine bessere Trocknung als unbehandeltes Tallöl. Auch die Wasserbeständigkeit des Firnisses ist verglichen mit normalem Tallölfirnis besser. Der Film ist weicher und elastischer und v ersprödet nicht so leicht wie ein Film aus unbehandeltem Tallöl.
  • :2. 50o kg Leinöl werden mit 5 °/`o Rübölschwefelfaktis mit einem Schwefelgehalt von l4o/o versetzt und unter Rühren auf 15o bis 16o° erhitzt. Der Faktis löst sich innerhalb kurzer Zeit in dem Öl.
  • Das faktisierte und voltolisierte Leinöl zeigt gute lacktechnische Eigenschaften und kann ähnlich wie der sog. Faktorfirnis ange-«#endetwerden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden Ölen aller Art unter Zusatz von Faktes, dadurch gekennzeichnet, daß man in den trocknenden Ölen fertige, z. B. handelsübliche Faktisse in Mengen von zweckmäßig nicht über loo/o auflöst und -die Lösung voltolisiert, vorzugsweise unter Einheiten von Luft oder Sauerstoff. Zur Abgrenzung des Anmeldung.gegenstandes vom Stand der Technik sind ein Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... NTr. 621 .l40, 648790; Farben-Zeitung, 1g3-2, S. 1q.19.
DEO24965D 1941-04-16 1941-04-16 Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden OElen aller Art Expired DE742594C (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEO24965D DE742594C (de) 1941-04-16 1941-04-16 Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden OElen aller Art
DK44442A DK63786C (da) 1941-04-16 1942-02-27 Fremgangsmaade til Forøgelse af de laktekniske Egenskaber ved tørrende Olier af alle Slags.

Applications Claiming Priority (1)

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DEO24965D DE742594C (de) 1941-04-16 1941-04-16 Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden OElen aller Art

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DE742594C true DE742594C (de) 1943-12-08

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ID=7356273

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DEO24965D Expired DE742594C (de) 1941-04-16 1941-04-16 Verfahren zur Verbesserung der lacktechnischen Eigenschaften von trocknenden OElen aller Art

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DE (1) DE742594C (de)
DK (1) DK63786C (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE621440C (de) * 1932-04-09 1935-11-07 Dubois & Kaufmann G M B H Verfahren zur Herstellung rasch trocknender Firnisse
DE648790C (de) * 1924-10-24 1937-08-07 Hermann Frenkel Fa Verfahren zur Herstellung von porenfuellenden, oelhaltigen Grundierungsmitteln

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE648790C (de) * 1924-10-24 1937-08-07 Hermann Frenkel Fa Verfahren zur Herstellung von porenfuellenden, oelhaltigen Grundierungsmitteln
DE621440C (de) * 1932-04-09 1935-11-07 Dubois & Kaufmann G M B H Verfahren zur Herstellung rasch trocknender Firnisse

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DK63786C (da) 1945-08-06

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