DE534834C - Verfahren zur Herstellung gefaerbter, auch als Anstrich verwendbarer Weichmachungsmittel aus Acajounussschalenoel fuer Celluloseverbindungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung gefärbter, auch als Anstrich verwendbarer Weichmachungsmittel aus Acajounußschalenöl für Celluloseverbindungen Die Erfindung betrifft die Herstellung von tiefrot bis violett gefärbten Produkten aus dem Öl, das sich in den Schalen der Acajounuß findet. Dieses Öl, in rohem Zustande, wird mit Ammoniak behandelt und liefert so intensiv gefärbte Produkte, die sowohl als färbende Zusätze bei der Herstellung von Ölfarben, Lacken usw. dienen können, wie auch als färbende, wasserfeste Plastifizierungsmittel für Celluloseverbindungen Verwendung finden.
• Bei der Behandlung des Öles aus den Schalender Acajounuß erhält man Reaktionsprodukte, deren Farben vom tiefen Rot. bis zum Violett reichen; die Farbtöne hängen von den angewendeten Mengen sowie von der Zeit und der Temperatur der Einwirkung ab. Man kann das Öl mit Ammoniumhydroxyd, Ammoniumcarbonat und allen-Ammoniumverbindungen, die freies Ammoniak abgeben, behandeln. Zur Herstellung des vorzugsweise rot gefärbten Produktes kann man folgendermaßen arbeiten: Gleiche Volumina von Acajounußschalenäl und Ammoniumhydroxyd (26° Be) reagieren beim Stehenlassen bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur unter Bildung eines intensiv gefärbten Produktes in der Zeit von ein bis drei Tagen. Man kann die Reaktion beenden, wenn man das überschüssige Ainmoniumhydroxyd mit Wasser auswäscht. Wasser, das in dem behandelten 01 zurückbleibt, kann durch Zusatz von Äther entfernt werden, der dann abgedampft werden kann. Das Wasser kann vollständig bei zoo° vertrieben werden, ohne daß die Farbe des Öles beeinträchtigt wird. Verdünnte oder konzentrierte Säuren sowie Alkalien zerstören das gefärbte 01 nicht. Das Reaktionsprodukt von vorzugsweise roter Farbe kann in Ölen, wie Leinöl, Holzöl usw., gelöst als Druckfarbe verwendet werden. Es kann auch direkt mit gewöhnlichen Firnissen und Farbbeizen gemischt werden; ferner kann es zum Färben von Celluloseverbindungen, wie Celluloseacetat, verwandt werden, wobei es gleichzeitig außer zur Färbung - der Masse auch als wasserfestes Plastifizierungsmittel dient.
• Das rote, nach vorstehend beschriebenen Verfahren gewonnene ölige Produkt kann auf verschiedene Weise eingedickt werden und wechselnde Grade der Dickflüssigkeit, bis zur Pastenform gesteigert, annehmen. Die Eindickung des Öles kann bewirkt werden durch Behandeln des gefärbten öligen Produktes mit reduzierenden oder oxydierenden Mitteln sowie durch Einwirkung von Formaldehyd. io ccm des mit Ammoniak behandelten Öles, ä ccm konzentrierter Salzsäure und 3 g ManganbYdrat werden gemischt und bei Zimmertemperatur 3 bis q. Stunden stehengelassen, darauf mit Wasser ausgewaschen, mit einer kleinen Menge Ammoniak versetzt und auf dem Wasserbad erhitzt, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Man erhält bei dieser Arbeitsweise eine rote Paste, die für alle Zwecke, wie sie oben erwähnt sind, 2#eeignet ist.
• Ein anderes Mittel zum Eindicken des durch Behandlung mit Ammoniak, aus Acajounußschalenöl hergestellten .rot gefärbten Produktes besteht darin, daß man es mit Salzsäure und Zink oder mit Natriumamalgam, mit Wasserstoff oder sonstigen geeigneten Mitteln reduziert. Man behandelt beispielsweise i Volumen des roten Öles mit einem gleichen Volumen konzentrierter Salzsäure und einem Überschuß von Zinkpulver bei Zimmertemperatur längere Zeit, beispielsweise 12 Stunden lang. Das Reaktionsprodukt ist eine tiefrote Paste. Nach Erzielung der gewünschten Konsistenz wird die Paste erst mit Wasser und dann mit Ammoniakwasser gewaschen und auf einem Wasserbade oder in einem Trockenofen bei ioo° getrocknet.
• Ein drittes Verfahren zur Herstellung; einer gefärbten Paste aus dem roten Öl besteht in der Behandlung dieses Öles mit Formaldehyd in Gegenwart oder Abwesenheit von Salzsäure.
• Es ist zu beachten,. daß man. diese Einwirkungen, nämlich die Oxydation, die Reduktion und die Formaldebydbehandlung auch zunächst mit dem rohen Öl vornehmen kann und die Ammoniakbehandlung zwecks Erzielung der roten Farbe später anschließen kann.
• Die Paste hat eine sehr schöne und dauenhafte Farbe, die sie auch bei hohen Temperaturen beibehält.
• Das mit Ammoniak behandelte Öl' und auch die Paste können zum Färben von Firnissen, Ölfarben, zum Einfärben von Ölleinwand, Linoleum, von Celluloselack, Celluloseacetat, Cellulosenitrat, Kumaronharz sowie ganz allgemein in der Färbetechnik verwendet werden. Hervorzuheben ist noch, daß bei der Verwendung des roten Öles als färbender Zusatz zu Celluloseverbindungen, Kautschuk, Kumaronharz und anderen Harzen des. Öls gleichfalls als plastifizierendes oder wasserfestmachendes Mittel oder als beides dienst.
• Platten aus Celluloseacetat beispielsweise werden wasserdicht gemacht und können durch Zusatz des roten Öles eine plastische Masse bilden, die zur Verpackung von Nahrungsmitteln, die in feuchte und warme Klimata verschifft werden sollen, dienen können. Die so hergestellten Platten sind sehr biegsam, so daß sie für komplizierte, rasch arbeitende Verpackungsmaschinen brauchbar sind. Sie zerbrechen nicht leicht und werden nicht leicht brüchig, sind also von großer Haltbarkeit.
• Zur Herstellung eines Plastifizierungsmittels unter Verwendung eines solchen roten Öles für eine 'Cellulöseverbindung verfährt man wie folgt: Man setzt zu 9 Gewichtsteilen Celluloseacetat i Gewichtsteil des roten Öles hinzu und erhitzt etwa i bis 2 Stunden lang auf etwa iSo°; danach kann das plastisch gewordene Produkt zwecks Erzielung einer. größeren Gleichmäßigkeit geknetet werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung gefärbter, auch als Anstrich verwendbarer Weichmachungsmittel . aus Acajounußschalenöl für Celluloseverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß rohesAcajounußschalenöl bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur mit freiem -Ammoniak behandelt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Eindicken des gefärbten öligen Produktes dieses mit einem reduzierenden Mittel, wie einer Säure und einem Metall, vorzugsweise mit Zink,. und Salzsäure behandelt wird.
3. 3. Verfahren nach, Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Eindicken des gefärbten öligen Produktes dieses mit einem oxydierenden Mittel, wie-einer Sauerstoff-Metall-Verbindung und einer Säure, vorzugsweise mit Manganhydrat und Salzsäure behandeft-wrd. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Eindicken des gefärbten öligen Produktes dieses mit Formaldehyd in Gegenwart oder Abwesenheit von Salzsäure behandelt.