DE742182C

DE742182C - Pressstempel fuer Spritz- und Pressgiessmaschinen

Info

Publication number: DE742182C
Application number: DEM148675D
Authority: DE
Inventors: Karl Nuebel
Original assignee: MUELLER FRITZ PRESSENFAB
Current assignee: MUELLER FRITZ PRESSENFAB
Priority date: 1940-09-15
Filing date: 1940-09-15
Publication date: 1943-11-24

Description

Preßstempel für Spritz- und Preßgießmaschinen Die Erfindung betrifft einen Preßstempel aus Metall für Spritz- und Preßgießmaschir._en. a r# i Um mit diesen Maschinen vollkommen einwandfreie Gußteile herstellen zu können, mußte der bisher als Vollzylinder ausgebildete Preßstempel mit größter Genauigkeit in die Druckkammer eingepaßt werden. Dieses genaue Einpassen des Preßstempels war äußerst zeitraubend und namentlich deshalb auch besonders schwierig, weil die Druckkammer und der Preßstempel aus v erschiedenen Werkstoffen bestehen, die sich unter dem Einfluß der hohen Temperatur des Gießgutes ungleichmäßig ausdehnen.
Ein weiterer Nachteil bestand darin, da° die genaue Passung zwischen dem Preßstempel und der Druckkammer durch Abnutzung dieser Teile häufig schon nach kurzer Betriebsdauer verlorenging und demzufolge der Preßstempel oder die Druckkammer gegen einen neuen Teil ausgewechselt werden mußte.
Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß der Preßstempel an seinem der Druckkammer zugekehrten Ende einen gegen die Druckkammer offenen Hohlraum aufweist, der derart bemessen ist; daß unter der Einwirkung des während des Spritz- oder Preßvorganges in der Druckkammer erzeugten inneren Überdruckes eine Auffederung der metallenen Preßstempelwandung im Bereich des Hohlraumes eintritt und dadurch eine Abdichtung der Druckkammer durch den Preßstempel erzielt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Bauart legt sich also beim Entstehen des Preßdruckes die Wandung des Preßstempels jeweils satt an die Wandung der Druckkammer an und verhindert auf diese Weise mit Sicherheit, daß (las Gießgut zwischen die Druckkammer und den Preßstempel gelangt. Dadurch wird die Abnutzung der Druckkammer und des Preßstempels erheblich verringert und die Lebensdauer beider Teile beträchtlich erhöht.
Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß auch bei größerer Abnützung ein Ersatz der Druckkammer und des Preßstempels nicht erforderlich wird, da sich die Wandung des Preßstempels während des Gießvorganges unter dem in der Druckkammer herrschenden Druck stets an die Wandung der Druckkammer genau passend anschmiegt und dadurch die Abnützung stets wieder ausgleicht. Bei Kokillengießmaschinen ist bereits ein Kolben verwendet «-orden, der als Ventilkörper ausgebildet ist und lediglich zu diesem Zweck an seinem Stirnende ebenfalls einen Hohlraum aufweist, von dem aus eine axiale Bohrung durch den ganzen Kolben hindurcifführt. Das Abdichten des Kolbens gegen den Pumpenkörper kann bei dieser Bauart nicht durch Auffederung der Kolbenwandung im Bereich des Hohlraumes erfolgen, sondern wird durch in der Kolbenwandung vorgesehene Kolbenringe bewirkt.
Es sind auch schon Pumpenkolben bekanntgeworden, bei denen an einer Stirnseite eine Stulpe bzw. Manschette aus einem plastischen Material, beispielsweise Leder, befestigt ist, die sich unter dem auf den Kolben einwirkenden Druck gegen die Zylinderwand legt und dadurch den Kolben gegen den Pumpenzylinder abdichtet.
Eine solche Dichtungsmanschette läßt sich bei Preßstempeln für Spritz- und Preßgießmaschinen. die mit geschmolzenem Metall arbeiten, nicht verwenden, da sie bei Berührung mit dem Gießgut sofort zerstört «-erden wiirde.
In der Zeichnung sind einige Ausführungbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
i ist der Preßstempel, der beim Gießen in bekannter Weise in die Druckkammer 2 eingeführt wird. Der Preßstempel i -weist an seinem der Druckkammer 2 zugekehrten Ende einen gegen die Druckkammer offenen Hohlraum 3 auf. Dieser Hohlraum 3 ist so bemessen, daß unter der Einwirkung des -während des Spritz- oder Preßvorganges in der Druckkammer -2 erzeugten inneren Überdruckes die den Hohlraum 3 umgebende Wandung 4. des Preßstempels i aufgefedert wird und sich satt an die Wandung der Druckkammer 2 anlegt.
Bei der in Abb. i dargestellten Bauart ist der Hohlraum 3 zylindrisch ausgebildet und lediglich an dem der Druckkammer 2 zugekehrten Ende kegelstumpfartig nach außen verbreitert.
Die Abb.2 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Hohlraum 3 ringförmig ausgebildet ist. In der Abb. 3 schließlich hat der Hohlraum 3 wieder, -wie in Abb. i, eine zylindrische Form, jedoch ist hier der Hohlraum tiefer ausgeführt. Außerdem ist in den Hohlraum 3 ein zylindrischer, im Durchmesser kleinerer Füllkörper 5 eingesetzt, wodurch der Hohlraum 3 wieder, -wie in Abb. 2, eine ringförmige Gestalt erhält.
Gewünschtenfalls kann der Hohlraum@3 jeweils mit einem geeigneten Werkstoff ausgefüllt werden. der den Druck auf die Stempelwandung d. überträgt, beispielsweise mit weichem Eisen oder einem anderen Werkstoff, der weicher ist, als der Werkstoff, aus dem der Preßstempel besteht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Preßstempel aus Metall für Spritz-oder Preßgießmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe an seinem der Druckkammer (_) zugekehrten Ende einen gegen die Druckkammer (=) offenen Hohlraum (3) aufweist, der derart bemessen ist, dali unter der Einwirkung des während des Spritz- oder Preßvorganges in der Druckkammer (2) erzeugten inneren Überdruckes eine Auffedcrung der metallenen Preßstempelwandung (4.) im Bereich des Hohlraumes (3) eintritt und dadurch eine Abdichtung der Druckkammer (2) durch den Preßstempel (i) erzielt wird.
2. Preßstempel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (3) ringförmig ausgebildet ist.
3. Preßstempel nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (3) mit einem Werkstoff ausgefüllt ist, der -weicher ist als der Werkstoff,'aus dem der Preßstempel besteht, beispielsweise mit einem -weichen Eisen, das den Druck nach der Preßstempelwandung (4) überträgt. Zur Abgrenzung des Amneldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: schweizerische Patentschrift Nr. 31 o62; französische Patentschrift N r. :169 o88, 717242.