DE7407061U - Vorrichturg zum Verdichten eines Metallpulverpreßlings - Google Patents
Vorrichturg zum Verdichten eines MetallpulverpreßlingsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verdichten und Formen eines Metallpulverpreßlings zu einem
eine durchgehende Längsbohrung aufweisenden Erzeugnis, dessen Hauptkörper eine aus einem Stück mit ihm bestehende Nabe
aufweist. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Differentialkegelrädern von
Kraftfahrzeug-Achsgetrieben, wobei diese aus erhitzten
MetallpulverpreßlJLngen hergestellten Kegelräder eine hohe
Festigkeit aufweisen.
Bekanntlich kann man durch Verdichten eines pulverfb'rmigen
eisenhaltigen Metalls Preßlinge erzeugen und diese dann in hocherhitztem Zustande mittels bekannter Einrieb, ungen
schmieden. Der Preßling kann dabei auf kaltem Wege durch Verdichten des Pulvers hergestellt werden. Der Preßling hat
dann eine ausreichende Festigkeit, um sich bei der nachfolgen-
den Wärmebehandlung leicht handhaben zu lassen. Das Verdichten des Metallpulvers erfolgt mittels bekannter iso-■tatlscher
Pressen, wobei der Preßling die gewünschte Gestalt und eine Dichte erhält, die annähernd 75 bis 90 % der theoretischen
Dichte dee Metalls beträgt. Dieser Preßling wird
dann in einem Ofen gesintert. Das so entstandene metallurgische Zwischenprodukt läßt sich dann in den Gesenkhohlraum einer
Schmiede oder anderen Einrichtung einbringen, um die endgültige Formgebung zu erhalten. Dabei wird seine Dichte auf
etwa 100 % des theoretischen Wertes erhöht.
Die Verfahren, mit denen das zu schmiedende Zwischenprodukt erzeugt wird, also das Verdichten und die Wärmebehandlung
des Metallpulverpreßlings, gehören nicht zur vorliegenden Erfindung.
Diese bezieht sich vielmehr auf die endgültige Form, gebung, bei der das Zwischenprodukt eine hohe Festigkeit,
eine hohe Dichte und eine bestimmte Gestalt, z.B. diejenige eines Zahnrades, erhält. Dabei treten mitunter besondere Aufgaben
auf. Das ist der Fall, wenn das Zahnrad einen Hauptkörper, einen aus einem Stück damit bestehenden Nabenteil und
eine durch den Hauptkörper und durch den Nabentei1 hindurchgehende
Längsbohrung erhält, deren Wandung Keilnuten und Keilleisten aufweist. Der Hauptkörper des Erzeugnisses soll bei
seiner endgültigen Formgebung einen Kegelradzahnkranz auf einer seiner Flächen erhalten. Ein solches Erzeugnis läßt
sich z.B. eis Differentialkegelrad in einem Achsgetriebe eines Kraftfahrzeugs verwenden. Ein Werkstück dieser Gestalt
läßt sich nur schwierig formen, weil bei bekannten Verfahren zur Formgebung ein unerwünschter Werkstofffluß zwischen dem
Nabenteil und dem Hauptkörper des endgültigen Erzeugnisses erfolgt. Man könnte ein solches Werkstück aus einem verhältnismäßig
langen zylindrischen Preßling formen, der dabei an seinem einen Ende durch eine starke Verformung in radialer Richtung
gedehnt werden müßte, um den vergrößerten Hauptkörper an dem einen Ende dor zylindrischen uabe zu bilden. Dieses Maß
radialer Dehnung geht aber weit über die Grenzen hinaus, deren Überschreitung bei manchen Eisenmetallen unzulässig ist,
wenn das Enderzeugnis eine hohe Bruchfestigkeit aufweisen
soll. Bei einem anderen Verfahren wäre es zur Bildung einer Nabe am Hauptkörper des Zahnrades erforderlich, von einem
scheibenförmigen Preßling auszugehen und an diesem durch einen Strangpreüvorgang die Nabe zu bilden. Das würde aber
eine recht verwickelte Einrichtung und außerordentliche Materialverschiebungen bein Preßvorgang erfordern, um dem
Erzeugnis seine Endgestalt zu geben. Das Ergebnis wäre ein Erzeugnis von unzureichender Güte und ein übermäßiger Verschleiß
des Gesenkes, mit dessen Hilfe das Erzeugnis seine Formgebung erfährt.
Im Gegensatz zu den erörterten Verfahren verarbeitet die Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung einen Preßling,
an dessen Hauptkörper die Nabe bereits vorgeformt ist un<! sich
durch Körper und Nabe eine Längsbohrung hindurcherstreckt. Die endgültige Formgebung oder das Schmieden dieses Preßlings
erfolgt schrittweise, wobei nacheinander erst der Nabenteil verdichtet und gestaltet wird unS dann erst der Hauptkörper
seine endgültige Dichte und Gestalt erhält. Dabei wird der Materialfluß zwischen Nabenteil und Hauptkörper so beherrscht,
daß erhebliche Verschiebungen des Werkstoffes nicht stattfinden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsforea der Vorrichtung
nach der Erfindung erfolgen die schnelle Verdichtung und die Verformung, des erhitzten Metallpulverprelilings bei einem
einzigen Hub der Gesenkpresse, die dabei dem Erzeugnis seine endgültige Gestalt und hohe Festigkeit gibt. Bei diesem einzigen
Hub wird ein Formwerkzeug, bestehend aus einem ersten
Preßetempel und einem zweiten Preßstempel zur Einwirkung auf versohloder« Teile des erhitzten PreUlings nacheinander in
Eingriff mit des Nabenteil und dem Hauptkörper des Preßlings gebracht. Der erste Preßstempel legt eich an den teilweise
vorgeformten Nabenteil des erhitzten Preßlings an, um diesen an einen Kerndorn anzudrücken, der sich im geschlossenen Hohlraum
des Gesenks befindet. Dieser Kerndorn ist auf seiner Oberfläche mit Keilnuten und Keilleisten versehen. Diese drücken
sich dann in radialer Richtung in die Fläche der Längsbohrung des erhitzten Preßlings ein, wenn dieser in den Gesenkhohlraum
vorgeschoben wird. Der erste Preßstempel verdichtet den Nabenteil des Preßlings und gibt diesem seine Gestalt, ohne daß
dabei eine wesentliche Verschiebung des Werkstoffs zwischen dem Nabenteil und dem Hauptkörper des Preßlings erfolgt. Der zweite
Preßstempel verdichtet den Hauptkörper des erhitzten Preßlings und gibt diesem seine Gestalt, nachdem die Verdichtung des
Nabenteils durch den ersten Preßstempel stattgefunden hat. Dabei ist eine Einrichtung vorgesehen, die die Wirkung des
zweiten Preßstempels solange verhindert, bis der erhitzte Preßling an die geschlossene Endfläche des Gesenks angedrückt
und die Verdichtung des Nabenteils im wesentlichen beendet ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
d®r erste Preßstempel und der zweite Preßetempel gleichachsig angeordnet, und jeder Preßstempel ist so angebracht, und gelegen,
daß er in Richtung der Längsachse des zu formenden Preßlings hin- und herbeweglich ist. Beide Preßstempel werden von
einem gemeinsamen Trägerstempel oder einem anderen Antriebsglied getragen und werden beim formgebenden Hub gleichzeitig in
Richtung auf das geschlossene Ende des Gesenks angetrieben, so daß sie den erhitzten Preßling ergreifen und ihn in den
Gesenkhohlraum hinein vorschieben. Der zweite Preßstempel ist In seiner Achsrichtung mit Bezug auf den ersten Preßstempel
federnd angebracht. Das führt dazu, daß die Anlage des einen
Preßetempels an dem Nabente11 und die Anlage des anderen
Preßstempel# ata Hauptkörper dea Preßlinge nacheinander
stattfinden. Jeder Preßstempel übt daher eine axiale Kraft
auf einen anderen Teil des erhitzten Preßlings aus und die Vortriebsrichtung der axialen Kräfte entspricht der Richtung,
in der sich der Trägerstempel oder sein Antrieb beim Schmiedehub vorschieben. Auf diese Art wird bei jedem Schiniedehub
des Trägerstempelsi in Schritten der in einer bestimmten Lage
im Gesenkhohlraum befindliche erhitzte Preßling verformt.
Vorzugsweise hat dieser Preßling die Gestalt des geschlossenen Endes des Gesenkhohlraums, In den der Preßling
eingeführt und in welchem er verformt wird. Handelt es sich um ein Differentialkegelrad für eiSnKraftfahrzeugachsantrieb,
dann wird der Hauptkörper des Preßlings mit einer im allgemeinen
gewölbten Fläche versehen, die sich dem Winkel anschmiegt, der durch die vorspringenden Zähne am geschlossenen
Ende des Gesenkhohlraums gebildet wird. Durch diese relative Lage der Teile wird verhindert, daß im Hauptkörper des Preßlings
während dessen Verdichtung unerwünschte Werkstoffverschiebungen
stattfinden, die zu inneren Spannungen führen würden*
Die Erfindung sei nunmehr anhand eines bevorzugten AttSfUhrungsbeispiels erläutert, das in den Zeichnungen dargestellt
ist. In diesen zeigen:
Flg. 1 einen Axialschnitt durch einen aus verdichtetem Metallpulver bestehenden Preßling, der sich zur
Veiterverarbeitung mittels des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung eignet,
Flg. 2 den Preßling der Fig. 1 nach dem ersten Verfahrensschritt,
Flg. 3 den Preßling der Fig. 2 nach den zweiten Verfahrensschritt,
bei welchen er seine endgültige Gestalt erhält,
Fig. 4 einen Axialschnitt durch die verhältnismäßig
einfache Vorrichtung zun Ausführen des Verfahrens, und zwar in derjenigen Stellung der
Teile, bei der die verformende Schniedekraft
auf den Nabenteil des in Gesenkhohlraum befindlichen Preßlings ausgeübt wird, und
Fig. k in dem Zustande, in welchem beim zweiten
Verfahrensschritt die Schmiedekraft auf den
Hauptkörper des Preßlings im Gesenkhohlraum ausgeübt wird.
In jeder der Figuren 1 bis 3 sind der Hauptkörper 10,
der aus einem Stück mit diesem bestehende Nabenteil 12 und die Längsbohrung 14 gezeigt, die sich durch den Hauptkörper
und den Nabenteil hindurcherstreckt und anfänglich eine glatte Innenfläche hat, wie es Fig. 1 zeigt. In diese werden dann
Keilnuten eingedrückt, so daß sich die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Form ergibt. Fig. 3 zeigt das fertige Kegelrad.
Indessen ist die Erfindung auch auf das Schmieden von Erzeugnissen
anwendbar, bei denen zwar ebenfalls der Hauptkörper 10, der Nabenteil 12 und die sich durch beide hindurcherstreckende
Bohrung 14 vorhanden sind, es sich jedoch nicht um ein Zahnrad handelt.
Zum Schmieden des Zahnrades geht man am besten von dem In Flg. 1 gezeigten Werkstück aus, das durch Verdichten von
Metallpulver bei hoher Temperatur entstanden ist. Der vorgeformte Nabenteil 12 und der Hauptkörper 10 des in Fig. 1
gezeigten Preßlings werden durch schrittweise Preßvorgänge weiter verdichtet und zu der in Flg. 3 gezeigten Endgestalt
geformt. In dieser Endgestalt steht die Werks toffmenge des
Nabenteils zu derjenigen des Hauptkörpers etwa im selben Verhältnis wie bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausgangsprodukt
des Schmiedeverfahrens nach der Erfindung. Der in Fig. 1 gezeigte Preßling hat eine Vorderfläche 18, die in den
Gesenkhohlraum einer Gesenkpresse paßt. Diese Vorderfläche
1st ungefähr halbkugelig gewölbt. Sie kann sich daher fortschreitend an winkelförmige Vorspriinge des Gesenks anlegen,
die im Gesenkhohlraum die Zahnprofile des Zahnrades bilden. Bas Ende 16 des Preßlings legt sich an das geschlossene ebene
Ende des Gesenkhohlraums. Der Preßling kann an seinem Ende J6
«it einer Erweiterung 19 seiner Bohrung versehen werden. In diese Erweiterung kann ein Auswerfer der Vorrichtung eingreifen*
In welchen Beziehungen die Gestalt des Preßlings zu derjenigen des Gesenkhohlraums steht, wird mit Bezug auf
die Fig. k und 5 später näher erläutert.
Die Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, daß das in Fig. 1 gezeigte Ausgangserzeugnis
schrittweise durch axiale Kräfte verdichtet und geformt wird. Zunächst wird dabei der Nabenteil 12 verdichtet
und geformt und dann erst erfolgt die Verdichtung und Verformung
des Hauptkörpers 10. Die dazu dienenden Kräfte wirken auf verschiedene Teile des Ausgangserzeugnisses nacheinander,
jedoch in derselben Hichtung. Dadurch wird erreicht, daß zwischen dem Nabenteil und dem Hauptkörper keine wesentliche
Verschiebung des Werkstoffs stattfindet. Das bietet den Vorteil, daß unerwünschte Spannungen zwischen dem Nabenteil und dem
Hauptkörper des Enderzeugnisses verhindert werden. Bei dem gesamten Vorgang unterbleiben große Werkstoffverschiebungen
oder ein Werkstofffluß entgegen der Hichtung des Vorschubs der Preßwerkzeuge, die auf den erhitzten Preßling die axialen
Kräfte ausüben.
-/..7.74
Beim ersten Schritt der Wirkungsweise wird also die axiale Kraft nur auf die Stirnfläche 20 des NabetitelIs 12 des In
Fig. 1 gezeigten erhitzten Preßlia&s ausgeübt, der in den
Hohlraum des Gesenks der Schmiedepresse eingebracht ist. Die in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile geben dabei die Richtung
der axialen Kraft wieder, mit deren Hilfο der Nabenteil verdichtet wird, bevor irgendeine wesentliche Verdichtung des
Hauptkörpers 10 erfolgt. Bei diesem ersten Verdichtungsschritt, bei dem der Nabenteil 12 des Preßlings verdichtet wird, wird
verhindert, daß eine rückwärtige Fläche 22 des Hauptkörpers in Richtung auf den Nabenteil 12 zu oder von ihm fort verschoben
wird. Infolgedessen wird nur der Werkstoff des vorgeformten Nabenteils 12 wesentlich verdichtet, nicht jedoch
der Werkstoff des Hauptkörpers 10 des in Flg. 1 gezeigten Preßlings.
Nach der Formung des Nabenteils ergibt sich die in Fig. 2 gezeigte Gestalt des Preßlings. Beim zweiten Verfahrensschritt
wird nun zusätzlich zu der auf die Stirnfläche 20 ausgeübten axialen Kraft auch auf die rückwärtige
Fläche 22 eine zweite axiale Kraft ausgeübt, und zwar derart, daß der Werkstoff des Hauptkörpers radial nach außen fließt
und sich daher der Hauptkörper in den Gesenkhohlraum hinein ausdehnt. Das ist in Fig. 2 ebenfalls durch Pfeile angedeutet.
Dieser radiale Fluß des Werkstoffs im Hauptkörper wird also durch einen besonderen Verfahrensschritt ausgelöst, bei welchem
auf die rückwärtige Fläche 22 eine zweite axiale Kraft wirkt, und zwar in derselben Richtung, wie die erste axiale
Kraft, die nur auf den Nabenteil 12 wirkt. Das führt zu einer vollständigen Verdichtung und Formgestaltung des
Hauptkörpers 10. Dabei ist aber der Nabenteil 10 bereits vollständig verdichtet und fertig geformt, bevor die
Verformung des Hauptkörpers eingeleitet wird. Infolgedessen sucht der Werkstoff des Hauptkörpers nicht etwa rückwärts in
Richtung auf den Nabenteil 12 zu fließen. Mithin werden
Nabenteil und Hauptkörper nacheinander verdichtet und geformt,
wobei die Verschiebung des Werkstoffs während der schrittweisen Verformung eines jeden Teils vollständig
beherrscht wird.
Das Eindrücken der Keilnuten in die Fläche der Bohrung Ik
des erhitzten Preßlings geschieht gleichzeitig mit der einleitenden Verformung des Nabenteils 12. Venn der erhitzte
Nabenteil nämlich beim Einschieben des Preßlings in den Gesenkhohlraum durch die auf die Stirnfläche 20 wirkende
axiale Kraft eingeführt wird, dann drucken sich die Keilleisten eines im Gesenkhohlraum befindlichen Kerndorns
in radialer Richtung in die Fläche der Bohrung 14 ein und
bilden dort die Keilnuten durch radiale Verdichtung. Das empfiehlt sich deshalb besonders, weil sich dabei die Fläche
der Bohrung 14 besonders voll» tändig und genau formen läßt. Denn beim Einführen in das Gesenk hat der Preßling noch
seine höchste Temperatur. Auch ist zum Formen der Bohrung ein verhältnismäßig hoher Druck erforderlich, damit durch
radiale Verdichtung des Werkstoffs die Keilnuten eingedrückt
werden. Früher hat man versucht, das in einem späteren Stadium bei der Entwicklung des Zahnrades durchzuführen, und dabei
ergab sich häufig eine unvollständige und ungenaue Gestalt der Keilnuten.
Eine einfache Form des Schmiedegesenke, mit dem sich das
zweistufige Verfahren durchführen läßt, 1st in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Für die Massenfertigung der Zahnräder würde sich
eine weniger einfache AusfUhrungsform empfehlen, bei der
Einrichtungen für das selbsttätige Ein- und Austragen des hoch erhitzten Werkstücks vorgesehen sind.
Im Hohlraum des Gesenks 30 befindet sich ein Kerndorn
32, der beim Vorschub des in Fig. 1 gezeigten Preßlings in
den Hohlraum hinein in die Bohrung 14 elmdringt. Dementsprechend
1st der Kerndorn 32 über den größten Teil seiner Länge hin mit Keilleisten versehene Nur sein verjüngtes Ende 33 ist glatt
ausgeführt, damit es vor dem eigentlichen Schmiedevorgang
leicht in den Preßling eindringen und ihn genau ausrichten kann. Die Vorrichtung enthält ferner einen Auswerfer 34, der
von einer mit Kellnuten außen auf dem Dorn 32 geführten
Buchse gebildet wird und das Ende des Gesenkhohlraums abschließt. Dieser Auswerfer stößt das fertig geschmiedete
Erzeugnis aus dem Gesenkhohlraum hinaus· Zu diesem Zweck verschiebt sich der Auswerfer auf dem Kerndorn 32 aufwärts.
Beim veranschaulichten Ausfuhrungsbeispiel ist das Gesenk ortsfest. Ihm gegenüber verschiebt sich die Patrize 36 in
Richtung auf das offene Ende des Gesenks, ua dieses au verschließen
und dabei den im Gesenk befindlichen Preßling zu verformen. Diese Patrize 36 ist nun besonders ausgestaltet,
um das oben erläuterte Verfahren durchzuführen. An sich ist
es bekannt, eine solche Patrize aus getrennten Preßstempeln aufzubauen, um zunächst ein Metallpulver zu verdichten und
dadurch das in Flg. 1 gezeigte Erzeugnis zu fertigen. Die Patrize 36 unterscheidet sich aber von diesen bekannten
Patrizen.
Sie ist nämlich mit einem ersten Preßstempel 38 und mit einem zweiten Preßstempel 40 versehen. Der erste Preßstempel
38 übt die axiale Kraft auf die Stirnfläche 20 des vorgeformten Nabenteils 12 aus, nachdem der heiße Preßling
auf den Kerndorn 32, Fig. 4, aufgeschoben ist. Der zweite Preßdorn 40 übt die zweite axiale Kraft auf die rückwärtige
Fläche 22 des Hauptkörpers 10 aus, nachdem die vollständige Verdichtung des Nabenteils 12 im wesentlichen beendet 1st.
Dadurch ist verhindert, daß der Werkstoff im wesentlichen Maße zwischen dem Nabenteil 12 und dem Hauptkörper 10 ins
Fließen gerät· Fig. 5 zeigt, wie der zweite Preßstempel 40 wirkt. Die beiden Preßstempel 38 und 40 sind rohrförmig
gestaltet und gleichachsig zueinander angebracht, so daß
- it -
sie zusammen den Hohlraun des Gesenkes verschließen, wenn
die Patrize 36 in das Gesenk eindringt. Die beiden Preß»
stempel 38, 40 sind r.uf einem gemeinsamen Trägerstempel
oder einem anderen Antriebsglied angeordnet und werden
gleichzeitig in Richtung der Längsachse des Preßlings hin und her angetrieben. Während des Schmiedehubes werden beide
Preßstempel nacheinander In Richtung auf das geschlossene Ende, also auf den Boden des Gesenkhohlraums, in Bewegung
versetzt. Die schrittweise Verformung des erhitzten Preßlings im Gesenkhohlraum erfolgt dabei bei jedem vollen
Schmiedehub· Es ist daher nicht erforderlich, den Preßling durch getrennte formende Hübe zu bearbeiten, um die schrittweise
Formgebung nach der Erfindung durehzufUhren.
Der erste Preßstempel 38 hat eine Stirnfläche 44, die auf die Stirnfläche 20, Fig. 1, des zu schmiedenden Preßlings
paßt. Ferner ist die Innenfläche der Bohrung 46 des ersten Preßstempele 38 mit Keilleisten versehen, die in die Keilnuten
des Keradoms 32 passen unct sie verschließen, uami t
nicht etwa durch diese Nuten hindurch der Werkstoff des Preßlings in einom Strangpreßvorgang heraus gepreßt wird.
Der zweite Preßstempel 40 ist in Achsenrichtung federnd
gegenüber dem ersten Preßstempel 38 angeordnet. Bei der verhältnismäßig einfachen Ausgestaltung nach Fig. 4 und 5 sind
zu diesem Zweck Druckfedern 48 zwischen dem zweiten Preßstempel 40 und dem Trägerstempel 42 eingefügt, welche die
Stellung des ersten Prsßstempels 38 so bestimmen, daß die beiden Preßstempel ua» eine begrenzte Strecke relativ zueinander
verschiebbar sind. Diese Strecke entspricht der Länge, um die sich der erste Preßstempel 38 nach Anlage an
der Stirnfläche 20 verschieben muß, bis der zweite Preßstempel 40 mit der Verdichtung des Hauptkörpers 10 des
erhitzten Preßlings beginnt.
Zunächst steckt man einen Preßling der In Fig. 1 gezeigten
Gestalt in hoch erwärmtem Zustande auf das Ende 33 des Kerndoms 32 auf. Dann setzt man den Vorschub der Patrize
36 in Gang. Infolgedessen bewegt sich der Trägerstempel 42
abwärts und schiebt die beiden Preßstempel 38 und 40 mit
ihren freien Enden in das offene Ende der Hohlraum des Gesenks 30 hinein. Diese freien Enden sind in Achsenrichtung gegeneinatd
er versetzt, so daß sie gleichzeitig zur Anlage an die Stirnflächen 20 und 22 des Werkstücks gelangen. Beim Vorschub
preßt die Matrize 36 das Werkstück auf den Kerndorn 32 auf,
und zwar soweit, bis das Werkstück sich am unteren geschlossenen Ende des Gesenkhohlraums an den dort befindlichen Auswerfer
34 anlegt. Dabei drücken sich die Keilleisten des
Kerndorns 32 in die Innenfläche der Bohrung des Werkstücks. Bei der weiteren Abwärtsbewegung der Patrize 36 führt die
auf die Stirnfläche 20 des Nabenteiles 12 des Werkstücks ausgeübte
axiale Kraft dazu, daß dieser Nabenteil zusammengedrückt und verdichtet wird, so daß er von der in Pig* I gezeigten Gestalt
in diejenige der Fig. 2 übergeht. Eine axiale Verschiebung des zweiten Preßstempels kO findet dabei nicht statt. Es
werden nur die Federn 48 weiter zusammengedrückt. Erst wenn der zweite Preßstempel 40 mit seiner rückwärtigen Stirnfläche
50 zur Anlage an der Stirnfläche 52 des Trägerstempels 42 gelangt,
beginnt die Abwärtsbewegung des zweiten Preßstempels Bis dahin dient diese nur dem Zweck, den Werkstoff des Werkstücks
des Nabenteils 12 zu umgrenzen, um zu verhindern, daß dieser Werkstoff radial nach außen gedrängt wird. Erst wenn
der Nabenteil 12 des Werkstücks vollständig geformt ist, beginnt die Abwärtsbewegung des zweiten Preßstempels 40, der
dabei die rückwärtige Fläche 22 des Werkstücks, Flg. 1, herabdrückt. Dabei wird eine axiale Kraft auf den Hauptkörper 10
des Werkstücks ausgeübt. Diese verschiebt den Werkstoff im
Hauptkörper bis zur Anlage an sämtliche Innenflächen des Gesenkhohlraums· Ist dieser Sctraiedehub beendigt, dann
nehmen die Teile die in Fig. 5 gezeigte Stellung ein. In dieser hat das Werkstück die Gestalt der Flg. 3 erreicht.
Die untere ringförmige Stirnfläche 54 des zweiten Preßetempels
40 formt also die rückwärtige Fläche des fertigen Zahnrades. Nach Beendigung des Schmiedehubes wird der frägerstempel
42 in der entgegengesetzten Richtung zurückgezogen und nimmt dabei alle Teile der Patrize 36 mit und zieht sie aus dom
Gesenk heraus. Danach kann der Auswerfer 34 in Betrieb gesetzt
werden, so daß or das fertige Zahnrad aus dem Gesenk ausstößt.
Wie ein Vergleich »der Fig. 4 und 5 zeigt, erfährt die
gewölbte Stirnfläche 18 des Werkstücks eine fortschreitende
Gestaltung, bei der sie sich dem Winkel anpaßt, der durch einen Kranz von zahnförmigen VorsprUngen 56 des Gesenks gebildet
wird, die in den Hohlraum des Gesenks hinein an dessen geschlossenem Ende vorspringen und die Zahnflanken und ZahnlUckenböden
eines Zahnrades bilden. Dies· Beziehung zwischen der endgültigen Gestalt des vorderen Endes des Werkstücks und
des ihn formenden Gesenkteils ist sehr wichtig, weil im Werkstück starke Biegemomep.te und Spannungen entstehen würden, wenn
er bei dem schnellen Anpressen an die Wandung des Gesenkhohlraums auf diese Wandung nicht richtig passen würde. Das gilt
besonders für den Fall, in welchem das Werkstück anfänglich einen kleineren Durchmesser hat als es der lichten Weite des
Gesenkhohlräume entspricht. Denn dann würde der Gesenkhohlraum
viel Platz für unerwünschte Werkstoffverschiebungen bieten,
bevor das Werkstück seine endgültige Dichte und Gestalt erreicht hätte. Auch hat sich herausgestellt, daß eine tangentiale
Anlage der Gesenkzähne 56 an die gewölbte Fläche des Werkstücks
wesentlich günstiger 1st, als es einer Anlage dieser Zähne 56
an eine Kegelfläche des Werkstücks wäre, deren Längsschnittprofil nicht gewölbt ist. Denn die gewölbte Gestalt hat die
407061-4.7.74
Wirkung, die In Umfangsrichtung wirkenden Zugverformungen
In den Zahnköpfen zu verringern, die entstehen, während in jedem Zahn die dort in Achsenrichtung erfolgende Zusaramendrückung
des Werkstoffs zunimmt. Auch hat sich herausgestellt, daß eine Vergrößerung des Durchmessers des Hauptkörpers
10 des Werkstücks eine ähnliche wünschenswerte Wirkung hat, die darin besteht, daß die verdichtende Verformung
in der Längsrichtung der Zähne zunimmt (wodurch wiederum die durch Zugspannungen erzeugten WerkstoffVerformungen in der
Querrichtung der Zähne wächst, die zulässig ist, bevor ein Bruch eintritt.
Die Erfindung ist auch auf andere Werkstücke als Zahnräder
anwendbar, wenn es sich darum handelt, die Zugspannungen und die Werkstoffdichte zwischen Werkstückte11en zu beherrschen,
die erheblich unterschiedliche Größen und Formen haben. Auch die Vorrichtung kann anders ausgestaltet sein, mit deren
Hilfe sich das Verfahren nach der Erfindung durchführen läßt. So können z.B. getrennte Preßetempel mittels getrennter Antriebe
auch getrennt gesteuert werden, wenn man dies wünscht»
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Verdichten eines erhitzten Metallpulverpreßlings,
der eine in Achsenrichtung hindurchgehende Bohrung (14) aufweist und an seinem teilweise vorgeformten Hauptkörper
(lO) eine teilweise vorgeformte Nabe (l2) hat, bestehend aus einem Gesenk (30) mit einem dem Preßling sein£, endgültige
Gestalt gebenden Hohlraum, ferner mit einem Kerndorn (32), der in die Längsbohrung des Preßlings eintritt,und mit einem
Preßwerkzeug (36), das auf den im Gesenk befindlichen Preßling axiale Kräfte ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
zum Ausüben einer ersten axialen Kraft auf den teilweise vorgeformten Nabenteil (.12) des erhitzten Preßlings nach dessen
Aufbringen auf den Kerndorn (32) einen ersten in der Richtung
der Längsachse des erhitzten Preßlings hin— und herbeweglichen Preßstempel (38) aufweist, der den erhitzten Preßling an das
geschlossene Ende des Gesenkhohlraums drückt und dadurch dessen Nabenteil (12) noch vor der Verdichtung des Hauptkörpers (lO)
vollständig verdichtet, und daß zum Ausüben einer zweiten axialen Kraft auf den zum Teil vorgeformten Hauptkörper (iO)
des erhitzten Preßlings nach vollständiger Verdichtung seines Nabenteils (l2) ein zweiter Preßstempel (ΊΟ) vorgesehen ist,
der in derselben Richtung wie der erste Preßstempel (38) hin- und herbeweglich ist und die zweite axiale Kraft in einer
Richtung ausübt, durch die der erhitzte Preßling an die Wände des Gesenkhohlraums angepreßt und dadurch vollständig geformt
wird, wobei ein wesentlicher Werkstoffstrom zwischen dem
Hauptkörper und dem Nabenteil verhindert ist, und daß der Antrieb (42) des ersten Preßsterapels (38.) und des zweiten Preßstempels
(^O) in Richtung auf das Gesenk mit einer Einrichtung (48)
versehen ist, die das Ausüben der zweiten axialen Kraft durch den zweiten Preßstempel (40) solange verhindert, bis durch
die erste axiale Kraft der Nabenteil des Preßlings im wesentliehen
vollständig verdichtet ist.
/407061-4.7.74
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Preßstempel (38) einen rohrförmigen Teil mi L
einer Stirnfläche (kk) hat, die im wesentlichen auf die
Stirnfläche (20) des Nabenteils (l2) des Metallpulverpreßlings paßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Preßstempel (hO) einen rohrförmigen Teil hat,
der den ersten Preßstempel (38) rohrförmig gleichachsig umgibt, und eine Stirnfläche ('$li) hat, welche eine rückwärtige Fläche
(22) des Hauptkörpers (lO) des l.nderzeugnisses bestimmt,
k. Vorrichtung nach Anspruch i, 2 oder 3> dadurch gekennzeichnet,
daß der Kerndorn (32) auf seiner Außenfläche mit
Keilnuten versehen ist und da nor die Bohrung des Preßlings
bei dessen Aufpressen auf dui» Kerndorn mit entsprechenden
Keilnuten versieht.
3. \orrichtung nach Anspruch h, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Preßstempel (3») auf einer Fläche, die sich auf die Außenfläche des Kerndorns(32) aufschiebt, mit Keilleisten
und Keilnuten versehen ist, die zu denen des Kerndorns passen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9>
dadurch gekennzeichnet, daß der eiste Preßstempel (3B) und der zweite
Preßstempel (^tO) auf einem gemeinsamen angetriebenen Trägerstempel
(^2) angeordnet und daher zusammen in Richtung auf
das Gesenk (30) bei jedem Pressenhub vorschiebbar sind, und üaß der zweite Preßstempel (^0) gegenüber dem ersten Preß—
stempel beweglich und abgefedert ist und daher bei seinem Vortrieb nach Auftreffen auf einen Teil (22) des Preßlings
verweilt, bis der erste Preßstempel (38) ihn eingeholt und den Nabenteil des Preßlings im wesentlichen vollständig verdichtet
ha t.
/407061-/1.7.74
7. Vorrichtung nach -Ynspruch 1 bis b, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum des (Jesenks die Profile von Zahnradzähnen (5b)
aufweist, um bei der Veitichtung den Preßling entsprechend zu
LaI ten.
b. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 71 dadurch
gekennzeichnet, daß der Metallpulverpreßling eine Gestalt aufweist, die sein volles Einschieben in den Formenhuhlraum
durch den ersten Preßstempel (3b) gestattet, ohne daß dabei
ein Biegemoment auf den Hauptkörper (jü) des Preßlings mil
Bezug auf dessen Nabenteil (l2) ausgeübt würde.
/407061-4.7.74
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US3530473 | 1973-04-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7407061U true DE7407061U (de) | 1974-07-04 |
Family
ID=1302483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7407061U Expired DE7407061U (de) | 1973-04-20 | Vorrichturg zum Verdichten eines Metallpulverpreßlings |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7407061U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2927135B1 (de) * | 1979-07-05 | 1980-09-11 | Kabel Metallwerke Ghh | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kegelzahnraedern |
-
0
- DE DE7407061U patent/DE7407061U/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2927135B1 (de) * | 1979-07-05 | 1980-09-11 | Kabel Metallwerke Ghh | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kegelzahnraedern |
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