DE727388C - Erzeugung von Brennoelen aus vergorenem Schlamm - Google Patents

Erzeugung von Brennoelen aus vergorenem Schlamm

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DE727388C
DE727388C DES132242D DES0132242D DE727388C DE 727388 C DE727388 C DE 727388C DE S132242 D DES132242 D DE S132242D DE S0132242 D DES0132242 D DE S0132242D DE 727388 C DE727388 C DE 727388C
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sludge
fuel oils
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fermentation
fermented sludge
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Saburo Shibata
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  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Erzeugung von Brennölen aus vergorenem Schlamm Es ist bekannt, aktivierten, d. h. aerobisch vergorenen Kloakenschlämm mit Brennstoffen, wie Kohle, Torf, Braunkohle, Schieferkohle, Holz u. dgl., zu vermischen, um durch Verschwelung Brennöle herzustellen. Der Kloakenschlammm wird dabei wegen seines hohen Gehaltes an Stickstoff und Kohlenstoffverbindungen zugesetzt.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Klärschlamm städtischer Kläranlagen zu vergasen und die Gase als solche nutzbar zu machen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich durch anaerobe Vergärung von organischen Abfallstoffen, wie Kloakenschlamm und Fäkalien, erhaltener Gärschlamm ohne Zusatz von Brennstoffen vorzüglich für die Herstellung von Brennölen durch Retortenverschwelung eignet.
  • Die obengenannten organischen Stoffe werden in einem Gärbehälter durch Einwirkung anaerober Bakterien vergoren, und es entsteht gleichzeitig mit Methan und Kohlendioxyd auch Kohlenwasserstoff. Es wurde gefunden, daß durch Schwelen derartig vergärter Schlämme flüssige Brennöle erhalten werden, die dem natürlichen Petroleum ähnlich sind. Die Verschwelung kann mit getrocknetem oder nassem Ausgangsmaterial unter gewöhnlichem oder erhöhtem Druck erfolgen, wobei man für die Heizung vorzugsweise das im Gärbehälter entwickelte Methan verwendet. Man kann so in einfacher und wirtschaftlicher Weise petroleumähnliche Brennöle gewinnen.
  • Als Nebenprodukt der Verschwelung fällt eine knochenkohleähnliche Kohle an, die als EntArbungsmittel oder Absorptionsmittel Verwendung finden kann.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die organischen Stoffe durch die Einwirkung der anaeroben Bakterien, welche in der schwach alkalischen Zone des Gärbehälters gedeihen, in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. «-elch letztere von den im Schlamm enthaltenen anorganischen Stoffen, wie Sand oder Ton, unter Bildung von leichten ölen aufgenommen werden, die dann beim Erhitzen die Petroleumgase abgeben. Der vergorene ölhaltige Schlamm wird in eine Destillierblase gebracht und auf 45o= C erhitzt. Zur Aufheizung kann man das bei der Gärung entwickelte Methan oder aber auch jeden beliebigen andern Brennstoff verwenden. Das aus der Destillierblase abziehende Gas wird mit Luft oder Wasser gekühlt und zum rohen Brennöl kondensiert.
  • Beispiel Ein 920o Feuchtigkeit enthaltender Kloakenschlamm wird in einem Gärbehälter während eines Monats bei 25' C unter Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 7,2 bis 7,5 vergoren. Der so erhaltene Gärschlamm riecht schwach phenolisch. Er @@ird in Sandformen getrocknet und in eine Eisenretorte gebracht, die durch Verbrennung des im Gärbehälter entwickeltcn Methans oder eines andern Brennstoffes geheizt wird. Die Temperatur wird nach und nach bis auf 40o" C erhöht, und es destillieren 8 bis io0'o Rohöl zusammen mit einer ammoniakreichen braunen Flüssigkeit. Das Rohöl weist nach dem Auswaschen mit heil.')em Wasser zur Entfernung der Ammoniumverbindungen folgende Konstanten auf: Spezifisches Gewicht (15- C ) 0,9250, Viscosität (o' C) i io Sek., Flammpunkt 98"C, Heizwert (Cal/kg-) 10,35o, Kohlenstoff,85,2io'o. Wasserstoff 10,590'a, Sauerstoff ',r44ö@o, Stickstoff 2,65 0'O, Schwefel ,aa150.o :.
  • Die fraktionierte Destillation des Rohöls ergibt i7,50'0 Rohbenzin, 7,250'o Leichtöl (Dieselöl) und io,o@'o Pech.
  • Die Zusammensetzung des Rohbenzins ist wie folgt: Ungesättigte Kohlenwasserstoffe .... 38,000, aromatische Kohlenwasserstoffe ..... 25,20ö, Kohlenwasserstoffe der Naphthalinreihe 15,30o, Kohlenwasserstoffe der Paraffinreihe.2i.6oo.
  • Der Ammoniakgehalt der Flüssigkeit schwankt zwischen 5 bis i i kg je Tonne getrockneten Gärschlammes und kann durch Neutralisierung in etwa 2 0 `o Ammonstilfat übergeführt werden. Die Menge der aus der Destillierblase entweichenden brennbaren Gase beträgt etwa 2ool je Kilogramm der im Gärschlamm enthaltenen flüchtigen festen Anteile und sie haben folgende Zusammensetzung
    C 0,1 C,Z Hz ,t 0.1 C O H.= C H,1 andere Gase Cal/m:11
    22.9 . 3,3 0,4 I,5 32,1 34.1 5.7 4.,300s
    Der Schwelrückstand hat Ähnlichkeit mit Knochenkohle undbesitztabsorbierende und ,- ntfärbende Eigenschaften. Er kann als Absorptions-und Entfärbungsmittel verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von durch anaerobe Vergärung organischer Abfallstoffe, wie Kloakenschlamm und Fäkalien, erhaltenem Gärschlamm ohne Zusatz von Brennstoffen zur Gewinnung von Brennölen durch Retortenverschwelung.
DES132242D 1938-05-22 1938-05-22 Erzeugung von Brennoelen aus vergorenem Schlamm Expired DE727388C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3242995A1 (de) * 1982-11-20 1984-05-24 Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck Verfahren zur nutzung der energie aus klaerschlamm
US4886000A (en) * 1982-10-09 1989-12-12 Heinz Holter Method of treating waste

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4886000A (en) * 1982-10-09 1989-12-12 Heinz Holter Method of treating waste
DE3242995A1 (de) * 1982-11-20 1984-05-24 Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck Verfahren zur nutzung der energie aus klaerschlamm

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