DE723666C - Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb - Google Patents

Description

• Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb mittels einer als Stromerzeuger .ausgebildeten Kupplung, welche bei kleiner Geschwindigkeit den elektrischen Antrieb der Hinterräder speist, während bei großer Geschwindigkeit nur die Vorderräder angetrieben werden. Man hat bereits eine elektromagnetische Kupplung verwendet, die zwischen dem Motor und dem Vorderradantrieb liegt. -Bei großem Lastmoment kann der 'bei erheblichem Schlupf der Kupplung erzeugte Strom Elektromotoren für den Antrieb der Hinterräder speisen. Durch Kurzschließung der elektromagnetischen Kupplung und gleichzeitige Abschaltung der Hinterradmotoren werden diese vom Antrieb gelöst, so daß allein der Vorderradantrieb wirksam bleibt.
• Allerdings muß man dabei in Kauf nehmen, daß die Motorwelle ständig rascher- umläuft als die mittels der Kupplung mit ihr verbundene Antriebswelle. Die Kupplung kann eine Kraft nur übertragen, wenn sie schlüpft, d. h. so lange ihr Sekundärteil eine geringere Drehgeschwindigkeit hat als der Primärteil. Der dauernde Schlupf bedeutet dauernde Verluste durch Stromwärme, so da.ß die Kupplung mit Rücksicht hierauf besonders reichlich bemessen und gekühlt werden muß. Die dauernden Verluste setzen natürlich die Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs herab. Gemäß der Erfindung ist die elektromagnetische Kupplung durch eine mechanische Kupplung überbrückbar, so daß sie dann unwirksam wird. Die mechanische Kupplung schafft eine starre Verbindung ohne Schlupf und infolgedessen auch ohne Verluste. Die Kupplungsverluste treten also nur vorübergehend auf, so daß die Kühlung der Kupplung nur von nebensächlicher Bedeutung ist. Die Kupplung kann dadurch auch kleiner gehalten werden.
• Eine besondere Wirkung äußert die mechanische Überbrückung der elektromagnetischen Kupplung, wenn das Fahrzeug auf abschüssiger Straße fährt; die elektromagnetische Kupplung nämlich gibt nicht die Möglichkeit, den Motor dann mit den Rädern gekuppelt zu halten; infolgedessen kann der Motor nicht zur Verlangsamung der -Fahrgeschwindigkeit herangezogen werden, und es kann auch nicht durch das Fahrzeug die Motorwelle in Umlauf gehalten werden, um den Motor durch Einschaltung der Zündung in jedem Augenblick anspringen lassen zu können. Die elektromagnetische Kupplung nämlich stellt eine elektrische Dynamomaschine mit Selbsterregung dar, wenn man sie nicht aus einer Hilfsstromquelle erregt. Als selbsterregte Maschine verliert sie aber ihre Erregung, wenn bei,einer_Talfahrt die Geschwindigkeit des sekundären Kupplungsteiles größer wird als die des primären Kupplungsteiles, weil hierbei eine Umpolung der erzeugten elektromagnetischen Kraft eintritt. Die Notwendigkeit zur Vermeidung dieses Nachteiles, die elektromagnetische Kupplung durch eine Hilfsstromquelle zu erregen, ist ebenfalls ein Nachteil, der durch die mechanische Kupplungsüberbrückung vermieden wird.
• Zur Erläuterung der Erfindung dienen zwei Abbildungen. Abb. i zeigt die Gesamtanordnung mit elektromagnetischer- Kupplung und elektrischem Hinterantrieb. Abb.2 zeigt die mechanische Überbrückung der elektromagnetischen Kupplung.
• Das Fahrzeug wird vom Motor i getrieben, der über eine ausrückbare Kupplung 2 einen Teil eines Stromerzeugers, beispielsweise den Ständerrotor 3, antreibt. Der Läufer q. wirkt über ein normales Kegelrad- und Ausgleichsgetriebe 5 auf die Vorderräder 6. Der im Stromerzeuger 3, q. erzeugte und durch Schleifbürsten 7, 8 abgenommene Strom wird über Leitung 9 den Elektromotoren i o zugeführt, die unter Zwischenschaltung eines Untersetzungsgetriebes ii auf die Hinterräder 12 wirken. lm gezeichneten Beispiel ist eine Schwinglagerung der Motoren io und des Getriebes i i um die zur Längsachse des Fahrzeugs parallelen Achsen 13 vorgesehen.
• Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Werden beim Anfahren die Kupplung eingerückt oder bei dauernder Kupplung zwischen Motor i und Ständerrotor 3 die Kontakte für den Stromerzeuger 3, q. geschlossen und die Drehzahl des Motors i erhöht, so entsteht infolge der "Relativbewegung des Ständerrotors 3 zum Läufer ¢ ein elektrischer Strom, der über die Leitung 9 auf die Motoren i o wirkt. Die gesamte Leistung des Motors i dient zur Beschleunigung des Fahrzeugs. Mit steigender Geschwindigkeit des Fahrzeugs nimmt die Drehzahl des Läufers zu. Durch einen Schalter und Widerstandsregler 16 wird die Verbindung der Antriebsaggregate miteinander überwacht.
• Schließlich kann der Schalter 16 auch dazu dienen, um den elektrischen Antrieb ganz auszuschalten, um -Übertragungsverluste zu vermeiden. In diesem Fall wird erfindungsgemäß eine mechanische Kupplung zwischen Ständer 3 und Läufer ¢ bzw. zwischen den mit diesen verbundenen Wellen eingeschaltet. Diese Einschaltung erfolgt gemäß Abb. 2 mittels der Kupplungsbolzen 17, welche sich auf der vom Motor i kommenden Welle 26 rund tun den 'Ständer 3 befinden und mit ihren Enden auf eine Kupplungsscheibe 18 wirken, die mit der zum Antrieb führenden Welle 19 bzw. dem Läufer q. verbunden ist. Die Bolzen 17 werden durch Federn 2o an die Scheibe 18 gedrückt, während entgegen der Wirkung der Federn 2o Elektromagnete, z. B. die Wicklung des Ständers 3, die Bolzen zurückzieht und so die Kupplung löst. Es ergibt sich dadurch die Wirkungsweise, daß die Kupplung so lange gelöst ist, als die Wicklung des elektrischen 'Kupplun_ gsgliedes 3 unter genügendem Strom steht, daß sie sich also selbsttätig einrückt, wenn das Kupplungsglied entweder abgeschaltet wird, oder wenn die Relativbewegung zwischen Ständer 3 und Läufer q. so klein wird, daß die Stromstärke nicht mehr .ausreicht, um den Federn 2o entgegenzuwirken.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb mittels einer als Stromerzeuger ausgebildeten Kupplung, welche bei kleiner Fahrgeschwindigkeit den elektrischen Antrieb der Hinterräder speist, gekennzeichnet durch eine mechanische Kupplung, durch «Kelche die elektrische Kupplung überbrückt und unwirksam gemacht werden kann.