DE723495C - Herstellung von Schwefelkohlenstoff - Google Patents

Herstellung von Schwefelkohlenstoff

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DE723495C
DE723495C DED78785D DED0078785D DE723495C DE 723495 C DE723495 C DE 723495C DE D78785 D DED78785 D DE D78785D DE D0078785 D DED0078785 D DE D0078785D DE 723495 C DE723495 C DE 723495C
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carbon
sulfur
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carbon disulfide
disulfide
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Dr Friedrich Siegmann
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FRIEDRICH SIEGMANN DR
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FRIEDRICH SIEGMANN DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/70Compounds containing carbon and sulfur, e.g. thiophosgene

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Herstellung von Schwefelkohlenstoff Es ist bekannt, Schwefelkohlenstoff in der Weise herzustellen, daß man: Kohlenoxysulfid gegebenenfalls unter Mitverwendung von Katalysatoren einer Wärmebehandlung unterwirft, wobei Schwefelkohlenstoff und Kohlendioxyd gebildet werden. Diese Umsetzung verläuft jedoch nur bis zu einem gewissen Gleichgewichtszustand, so daß nach Abtrennung des gebildeten Schwefelkohlenstoffs immer noch größere Anteile von unverändertem Kohlenoxysulfid. in den Reaktionsabgasen verbleiben. Aus diesen Gründen hat das Verfahren keinen Eingang in die Technik finden können.
  • Nach vorliegender Erfindung erfolgt die Herstellung vorn Schwefelkohlenstoff durch Wärmebehandlung von Kohlenoxysulfid in der Weise, daß aus dem gebildeten Schwefelkohlenstoff neben Kohlenoxysulfid und Kohlendioxyd enthaltenden Reaktionsgemisch der Schwefelkohlenstoff abgeschieden, das restliche, aus Kohlenoxysulfid und Kohlendioxyd bestehende Gasgemisch einer an sich bekannten, zur Überführung des Kohlendioxyds in Kohlenoxyd geeigneten Behandlung mit kohlenstoffhaltigem Material unterworfen wird, das hierdurch erhaltene Gemisch von Kohlenoxysulfid und Kohlenoxyd sodann einer Behandlung zur Überführung des Kohlenoxyds in Kohlenoxysulfid unterworfen, z. B. durch Zufügen von Schwefel und Erhitzen, und schließlich das Kohlenoxysulfid enthaltende Reaktionsgemisch wieder in gleicher Weise auf Schwefelkohlenstoff verarbeitet wird. Dieses mehrstufige Kreislaufverfahren zeichnet sich in vorteilhafter Weise dadurch aus, daß als Ausgangsstoffe ausschließlich Schwefel bzw. schwefelhaltige Stoffe sowie kohlenstoffhaltiges Material verwendet werden, während als Endprodukt ausschließlich Schwefelkohlenstoff erhalten wird. Zur Durchführung des Verfahrens können beliebige, insbesondere auch minderwertige kohlenstoffhaltige Stoffe verwendet werden. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens besteht ferner darin, daß es glatt und störungsfrei in geschlossener Apparatur unter Vermeidung von insbesondere Schwefelverlusten durchgeführt werden kann.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. wie folgt verfahren.
  • Kohlenoxysulfid bzw. ein kohlenoxysulfidhaltiges Gasgemisch wird in an sich bekannter Weise bei höherer Temperatur, vorteilhaft in Gegenwart von Katalysatoren, z. B. Sulfiden von Schwermetallen der i., 2., 6. und S. Untergruppe des periodischen Systems, zersetzt. Der hierbei gebildete Schwefelkohlenstoff wird aus dem Reaktionsgemisch in an sich bekannter Weise, z. B. durch Tiefkühlung, abgeschieden und gewonnen. Das hierbei verbleibende Gasgemisch, bestehend aus unverändertem Kohlenoxystilfid, Kohlendioxyd und gegebenenfalls noch anderen gasförmigen Bestandteilen, wird sodann durch Wärmebehandlung in einem Generator mit koiilenstofflialtigein :laterial, z.B. Steinkohlenkoks, Schwelkoks oder Torfkoks, zur Umsetzung gebracht. Hierbei wird die in dem Gasgemisch vorhandene Kohlensäure in Kohlenoxyd übergeführt, während gleichzeitig zufolge der höheren Temperatur das Kohlenoxysulfid eine mehr oder weniger weitgehende Zersetzung im Kohlenoxyd und Schwefel erfährt. Da die sich abspielenden Reaktionen endotherm sind, müssen sie unter Zufuhr von Wärme durchgeführt werden. Man kann den Generator z. B. von außen heizen oder die. erforderliche Wärmemenge durch elektrische Widerstandsheizung im Innern erzeugen. Man kann ferner auch derart verfahren, daß man dem Reaktionsgemisch eine bestimmte Menge von Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, zufügt und den Wärmebedarf durch Verbrennung deckt. Bei dieser Arbeitsweise ist es angebracht, aus dem Reaktionskreislauf jeweils eine gewisse Menge von Kohlensäure abzuziehen. Das aus dem Generator abstreichende Gasgemisch wird sodann mit einer entsprechenden Menge von Schwefel versetzt, was in einfacher Weise z. B. dadurch geschehen kann, daß man die aus dem Generator kommenden Gase durch flüssigen Schwefel leitet und die BIdingungen, z.-B. hinsichtlich Temperatur und Druck, so einstellt, daß nur die jeweils gewünschte Menge Schwefel von dem Gasstrom aufgenommen wird. Das mit Schwefel beladene Gasgemisch wird alsdann zwecks Überführung des Kohlenoxyds in Kohlenoxysulfid einer Wärmebehandlung, 7.13. bei Temperaturen von zoo bis 650`, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, wie Holzkohle, Kieselsäure, Metallsulfid u. dgl., unterworfen. Die Umsetzung kann gegebenenfalls auch noch durch Druckerhöhung begünstigt «-erden. Das gebildete Kohlenoxvsulfid kann nunmehr wieder in der oben beschriebenen Weise auf Schwefelkohlenstoff verarbeitet werden.
  • Das Verfahren kann kontinuierlich durchgeführt werden. Es kann ferner vollständig oder in Stufen bei gewöhnlichem Druck oder auch vom Atmosphärendruck verschiedenen Drucken, z. B. erhöhtem Druck, durchgeführt werden. Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zumindest die Arbeitsphasen, die sich bei höheren Temperaturen abspielen, bei gewöhnlichem Druck durchzuführen und hierdurch das Verfahren zu vereinfachen und zu verbilligen.
  • Es ist bereits ein Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Kohlenoxysulfirl und Schwefelkohlenstoff aus- Kohlenoz_vci und Schwefel bekannt, das darin besteht, daß Gemische der letztgenannten Stoffe der Einwirkung von Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden. Hierbei wird z. B. derart gearbeitet, daß Kohlenoxyd über wler durch nahe auf Verdarnpfungstemperatur erhitzten Schwefel geleitet und das Geini:ch von Kohlenoxyd und Schwefeldampf der Einwirkung eines Katalysators ausgesetzt wird. Bei Nacharbeitung des bekannten Verfahrens wurden Gasgemische von folgender Zusainniensetzung erhalten:
    Beispiel i Beispiel z
    Schwefelkohlenstoff 13 5 bis ;
    Kohlenoxysulfid.... 6o 30
    Kohlendioxyd...... 1g 6o
    Kohlenoxyd ....... 6 bis 8 Spuren
    Schwefeldampf. . . . . .I 2
    Schwefeldioxyd .... - @@ bis 3
    Verfahren zur unmittelbaren Verarbeitung derartiger Gasgemische sind nicht belzanntgeworden. Die Zerlegung dieser Gasgeniisclie dürfte schwierig, unökonomisch und kauen ohne beträchtliche Schwefelverluste durchführbar sein.
  • Demgegenüber bietet das vorliegende Verfahren die eingangs erwähnten Vorteile, insbesondere auch den, daß es ohne Schwefelverluste durchführbar ist.
  • Die Überlegenheit des vorliegenden Verfahrens geht ohne weiteres aus nachteliendeni Ausführungsbeispiel hervor.
  • Kohlenoxy sulfid bzw. Kohlenoxy Sulfid enthaltendes Gasgemisch, bestehend z. B. au: etwa 7 5 bis 8o °/o Kolilenoxysttlfirl, etwa 2 5 bis 2o °/o Kohlendioxyd und gegebenenfalls noch anderen Bestandteilen, wie Kohlenoxyd, Schwefeldioxyd, Schwefeldampf, wird durch Wärmebehandlung in einem Generator mit kohlenstoffhaltigem Material, z. B. Steinkohlenkoks, Schwelkoks, Torfkoks o. dgl., zur Umsetzung gebracht. Hierbei wird praktisch alle in dem Gasgemisch vorhandene Kohlensäure in Kohlenoxyd übergeführt, während gleichzeitig, zufolge der höheren Temperatur, das Kohlenoxysulfid eine mehr oder weniger weitgehende Zersetzung in Kohlenoxyd und Schwefelkohlenstoff erfährt. Etwa vorhandenes Schwefeldioxyd wird reduziert, so daß höchstens noch Spuren vorhanden sind, wenn das Gas den Generator v erläßt. Das aus dem Generator abstreichende Gasgemisch hat etwa folgende Zusammensetzung: C S2 ro bis 12 °/o, C 02 o bis i °/o, C O 84 bis 7 5 °/o, C O S 2 bis 3')1" Schwefeldampf q. bis 5 °/o. Dieses Gasgemisch wird sodann mit einer entsprechenden Menge von Schwefel versetzt, was in einfacher Weise z. B. dadurch geschehen kann, daß man die aus dem Generator kommenden Gase durch flüssigen Schwefel leitet und die Bedingungen, z. B. hinsichtlich Druck und Temperatur, so einstellt, daßx nur die jeweils gewünschte Menge Schwefel von dem Gasstrom aufgenommen wird. Das mit Schwefel beladene Gasgemisch wird alsdann zwecks Überführung des Kohlenoxyds in Kohlenoxysulfid in dem eigentlichen Reaktionsraum einer Wärmebehandlung, z. B. bei einer Temperatur von ioo bis 65o°, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, z. B. Sulfiden von Schwermetallen der z., 2., 6. und B. Untergruppe des periodischen Systems, unterworfen. Vor der Abtrennung des Schwefelkohlenstoffs hat das im Reaktionsraum befindliche Gasgemisch etwa folgende Zusammensetzung: 16 bis 2o % C S2, 20 bis 1o °/a CO., 6o bis 65 °/o C O S und einen Rest von CO, S02 und Schwefeldampf. Nachdem der Schwefelkohlenstoff, der etwa 1/5 der den Reaktionsraum verlassenden Gase ausmacht, in an sich bekannter Weise, z. B. durch Tiefkühlung, praktisch vollständig abgeschieden ist, wird das verbleibende Gasgemisch, welches im wesentlichen aus Kohlenoxysulfid besteht, erneut in der beschriebenen Weise auf Schwefelkohlenstoff verarbeitet.
  • Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht noch darin, d@aß bei Durchführung des Verfahrens eine Entschwefelung des kohlenstoffhaltigen Materials, z. B. Koks, stattfindet und der so gewonnene Schwefel zur Erzeugung von Schwefelkohlenstoff mitbenutzt wird. Dies ist insofern überraschend, als normalerweise erheblich höhere Temperaturen und umständliche Arbeitsbedingungen nötig sind, um den in der Rohkohle vorhandenen Schwefel auszutreiben. Anscheinend wird im vorliegenden Falle die Entschwefelung der Kohle durch die Bildung von C O aus Kohlensäure katalytisch erleichtert und beschleunigt.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCII Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff durch Wärmebehandlung von Kohlenoxysulfid, gegebenenfalls unter Mitv erwendung von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem durch die Wärmebehandlung erhaltenem, Schwefelkohlenstoff, unverändertes Kohlenoxysulfid und Kohlendioxyd enthaltenden Reaktionsgemisch der gebildete Schwefelkohlenstoff abgeschieden, sodann das restliche aus Kohlenoxysulfid und Kohlendioxyd bestehende Gasgemisch zwecks Überführung des Kohlendioxyds in Kohlenoxyd mit kohlenstoffhaltigem Material oei der erforderlichen Temperatur behandelt und schließlich das hierbei erhaltene Gemisch von Kohlenoxysulfid und Kohlenoxyd zwecks Überführung des gebildeten Kohlenoxyds in Kohlenoxysulfid, z. B. unter Zufügen von Schwefel, erhitzt und das gebildete Kohlenoxysulfid im Reaktionsgemisch schließlich wieder auf Schwefellphlenstoff verarbeitet wird.
DED78785D 1938-08-31 1938-08-31 Herstellung von Schwefelkohlenstoff Expired DE723495C (de)

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