DE377409C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Mischungen von Sulfaten mit Schwermetallsulfiden - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Mischungen von Sulfaten mit Schwermetallsulfiden. Die quantitative Entschwefelung von Erdalkalimetallsulfaten und Gewinnung allen darin enthaltenen Schwefels als S 0., ist eine wichtige Aufgabe der chemischen -Technik, die sich nach den neuen Erfahrungen des Erfinders durch Zersetzen des Sulfats mit Schwermetallsulfiden tatsächlich lösen läßt. Eine Umsetzung von Erdalkalimetallsulfat mit Schwermetallsulfid in der Hitze ist nach der Patentschrift 177613 zur Gewinnung von Erdalkalimetallhydroxyd, also zu einem ganz anderen als dem obengenannten Zweck, bereits früher einmal benutzt worden. Aus der Patentschrift geht nun aber hervor, daß bei dein betreffenden Verfahren reichlich feste schwefelhaltige Nebenprodukte übrigbleiben und keine auch nur annähernd quantitative Gewinnung des Gesamtschwefels inoglich ist.
• Erfinder ist jedoch bei Versuchen, Erdalkalimetallsulfat finit Schwermetallstilfiden, die man sonst technisch ohnehin nur durch Oxydation - mit Luftsauerstoff statt wie hier mit Gipssauerstoff - entschwefelt, zwecks S 0_-Gewinnung zu zersetzen, von ganz Absichten ausgegangen und auch auf ganz andere Ergebnisse gestoßen.
• Bei Benutzung der einzigen praktisch für die S O_-Gewinnung in Frage kommenden, weil wohlfeilen Sulfide von Eisen, Blei oder Zink gelang es dem Erfinder, bei Einhaltung 1)estimmter Mischungsverhältnisse zwischen Sulfid und Sulfat und bei geeigneten Temperaturen allen Schwefel in einer Phase. als S 0 = frei zu machen, wenn das Reaktionsgut außerdem einer Spülung mit geeigneten, gegen SO, ir.difterenten Gasen unterworfen wurde. Das entschwefelte Reaktionsgut kann danach entweder auf Metall oder Metallverbindungen verarbeitet oder auch kreisläufig in den Prozeß zurückgeleitet werden. Naturgemäß kann anstatt von Eisen-, Blei- oder Zinksulfid auch jedes andere Schwermetallsulfid benutzt Naerden. Als Beispiel sei folgendes ausgeführt: Beispiel. 2,04 g feingepulverter, entwässerter Gips werden entsprechend der Gleichung 3 Ca S 04 + Zn S - 3 Ca O + Zn 0 + 4S0, mit 0,499 feingepulverter Zinkblende gemischt und in ein unglasiertes Hartporzellanschiffchen eingetragen, das in ein 18 mm weites Porzellanrohr geschoben wird. Letzteres befindet sich in einem Silitrohrofen und wird durch diesen elektrisch erhitzt, nachdem die Luft durch einen Strom gegen schweflige Säure indifferenten Gases, z. B. Stichstoff oder Kohlensäure, verdrängt ist. 1lan hält die Temperatur zwischen io5o° und 1170° und spült die entstandene schweflige Säure mittels des indifferenten Gases heraus. Das Ergebnis ist eine praktisch vollständige Entschwefelung des Reaktionsgutes. Der Rückstand besteht also aus Ca O und Zn 0, das gasförmige Produkt nur aus S 0- - Bei Befolgung dieser Arbeitsweise hat man es völlig in der Hand, in einer Phase aus F_rdalkalimetallsulfaten und dafür geeigneten Schwermetallsulfiden den Schwefel in Form von S O_ technisch quantitativ zu gewinnen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxvd aus Mischungen von Sulfaten mit Schwermetallsulfiden oder mit Gemischen der letzteren, dadurch gekennzeichnet, daß dieMischung in einemStrom gegen schweflige Säure indifferenten Gases erhitzt wird, wobei die betreffenden Schwermetalle bzw. ihre Verbindungen aus dem Rückstand als solche gewonnen oder mittels geeigneter Umsetzungen als Schwermetallsulfide in den Prozeß zurückgeleitet werden können.