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Typenkörper für Schreibmaschinen u. dgl. sowie Verfahren zu seiner
Herstellung und Prägestempel zum Prägen der Type Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Typenkörper für Schreibmaschinen u. dgl. sowie auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Herstellen dieser Typenkörper.
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Es ist bekannt, die Typenkörper ' von Schreibmaschinen u. dgl. mit
ihren Typenhebeln zu verbinden, indem die Typenkörper einzeln nacheinander in eine
Lötvorrichtung eingesetzt werden, dort durch mechanische oder optische Vorrichtungen
ausgerichtet und dann mit dem Typenhebel der Schreib- -maschine durch Löten vereinigt
werden.
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Zum mechanischen Ausrichten tragen die Typenkörper auf ihrer geprägten
Oberfläche Erhöhungen oder Kerben, die im Typenlötapparat in entsprechend ausgebildete
Vertiefungen oder Kimmen eingreifen. Durch das Ineinanderpassen der Vertiefungen
in die Erhöhungen bzw. der Kerben in die Kimmen soll der Typenkörper den richtigen
Sitz erhalten. Es ist hierbei aber nötig, daß die im Prägevorgang hergestellten
Richtmale von dem aufgelöteten Typenkörper wieder entfernt werden müssen, weil sie
ja sonst beim Schreiben abdrucken oder das Gewicht des Typenkörpers nachteilig erhöhen
(schwerer Anschlag).
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Man hat auch schon Prägemale auf die Typenkörper geprägt, die weniger
hoch aus der Typenebene hervorstehen als die Schriftzeichen. Nach diesen Prägemalen
läßt sich der Typenkörper aber nicht gut ausrichten, weil die Prägemale zu klein
sind. Vor allem ist es aber leicht möglich, daß sich zwischen den erhöht oder vertieft
angeordneten Prägemalen und ihrem entsprechenden Gegenhalt an der Auflötvorrichtung
irgendwelche Unreinigkeit, beispielsweise Lötzinn, ansetzt und dadurch ein Richten
überhaupt unmöglich macht.
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Aus diesem Grunde ist man von dem mechanischen Aufsetzen der Typenkörper
abgewichen
und richtet vorteilhafter die Typenkörper durch optisches
Anvisieren aus. Zu diesem Zweck tragen die Typenkörper ebenfalls Richtmale, beispielsweise
ein Achsenkreuz. das nur sehr schwach geprägt auf der Typenoberfläche zu erscheinen
braucht. Das optische Ausrichten beansprucht jedoch bedeutend mehr Zeit als das
mechanische Ausrichten und ist außerrlem von der mehr oder weniger großen Peinlichkeit
des betreffenden Arbeiters abhängig.
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Das Prägen der Oberfläche der Typenkörper sowohl für das bisher übliche
mechanische Ausrichten als auch für das bekannte optische Ausrichten geschieht in
der Weise, daß der von dem Profilstab geschnittene Typenkörperrohling in eine Prägestanze
eingelegt wird und dort in meist mehrmaligem Arbeitsgang durch einen Stempel, in
welchen das Schriftzeichen und das Prägemal eingefräst ist, seine Prägung erhält.
Es entsteht bei diesem Prägen an dem Typenkörper ein Prägegrat, der später durch
Stanzen auf einer Abgratstanze entfernt wird. Das Entfernen dieses Prägegrates durch
eitre Abgratstanze gibt dem fertigen Typenkörper aber eine rauhe Seitenfläche, so
daß bisher der Typenkörper nach dieser Seitenfläche nicht ausgerichtet werden konnte.
Auch die Achsen der Schriftzeichen (Typen) stehen nicht parallel zur Kante des Typenkörpers.
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Der Prägestempel wird, wie schon erwähnt, durch Fräsen hergestellt.
Vor dem Fräsen wird auf ihm ein Riß mit Hand oder Schablone angerissen, damit das
Schriftzeichen nach diesem Riß ausgerichtet und in den Prägestempel eingefräst werden
kann. Das Anreißen dieses Risses ist wiederum der Willkürlichkeit des Arbeiters
unterworfen und ist daher nicht immer von leicher Genauigkeit.
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Es sind zwar bereits' Vorrichtungen zum Aufsetzen von Typenkörpern
auf Typenträger bekanntgeworden, bei welchen die Typenkörper nach ihren Seitenkanten
ausgerichtet werden. Diese Seitenkanten sind aber einfache Ziehkanten, die keine
Gewähr für genaue Übereinstimmung der Achsen der Typenzeichen mit der Richtung der
gezogenen Typenkörperkante bieten. Ein Nachrichten von Hand ist unerläßlich.
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Weiter gibt es eine Vorrichtung zum Schleifen der Endflächen von Schreibmaschinentypenkörpern,
bei denen die untere Kante des Typenkörpers in einem genauen Abstand von der unteren
Kante der Schriftzeichen steht. Die Type kann hier zwar der Zeilengeradheit nach
ausgerichtet werden, aber ein allseitiges Schleifen von Unter- und Oberkante des
Typenkörpers und eine Übereinstimmung dieser Kanten mit der Richtung der Schriftzeichen
sowohl in senkrechter als auch in waagerechter Richtung ist nicht vorhanden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft diesem Bekannten gegenüber einen
Schreibmaschinentypenkörper, welcher mechanisch ausgerichtet werden kann, bei dem
aber keine besonderen Richtmale aufgeprägt oder angesetzt sind. Das Ausrichten geschieht
vielmehr nach der Außenkante des Typenkörpers. Um eine genaue Anlegekante an dem
Typenkörper zu erhalten, wird die Type durch einen entsprechend ausgebildeten Prägestempel
geprägt, der zuvor durch einen Urstempel für das Einfräsen der Schriftzeichen vorbereitet
ist.
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Der Typenkörper nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
die Typenzeichen auf einem ringsum zurückspringenden Absatz des Typenkörpers angeordnet
sind, dessen Seitenflächen sowohl in waagerechter als auch in senkrechter Richtung
mit der Richtung der Typenzeichen übereinstimmen und Anschlagflächen zum Ausrichten
des Typenkörpers bieten.
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Die Seitenflächen des die Typenzeichen tragenden Absatzes werden gleichzeitig
mit dem Prägen der Typenzeichen, und zwar mit ein und demselben Werkzeug, durch
Prägen gebildet.
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Der erhaben aus der Ebene des Prägegrates hervorstehende, das Typenzeichen
tragende Absatz einschließlich der Rißlinien für das Ausrichten der Schriftzeichenfräsung
ist eingeprägt, und die Schriftzeichen selbst sind durch Fräsen in die vertiefte
Absatzprägung eingearbeitet.
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Die Zeichnung erläutert den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel. Es zeigt Abb. i den fertigen Typenkörper in Vorderansicht.
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Abb. a desgleichen in Draufsicht, Abb. 3 den Typenkörperrohling, Abb.
4. den aus der Prägestanze kommenden Typenblock, Abb. 5 den fertigen Typenblock,
Abb. ö den vorgeprägten Typenstempel, Abb. ; denselben Typenstempel nach der Einfräsung
der Schriftzeichen, Abb.8 eine Abgratstanze für den Typenblock, Abb. 9 den
vorderen Teil des Urstempels, Abb. i o eine Vorrichtung, in welcher der Typenstempel
durch den Urstempel seine Prägung erhält, Abb. i i die Vorrichtung zum Anlegen des
Typenköpers in der Auflötvorrichtung schematisch dargestellt.
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Mit i ist der Typenkörperrohling t;nach Abb. 3) bezeichnet.
Er wird in bekannter Weise von einer Stange abgeschnitten. In
der
Typenstanze erhält er dann seine Prägung (Abb. q.). Nach diesem Arbeitsgang ist
die erhabene Oberfläche 2, auf welcher nochmals erhaben die Schriftzeichen 3 stehen,
deutlich ausgeprägt. An dem Typenkörper ist jedoch durch das Prägen ein Prägegrat
entstanden. Dieser Prägegrat wird in einer Abgratstanze entfernt. Es entsteht dann
nach Einfräsen des Schlitzes zur Aufnahme des Typenhebels der fertige Typenkörper
nach Abb. 5, bei dem die geprägten Schriftzeichen 3 und die erhaben ausgeprägte
Oberfläche 2 sich deutlich von der Schnittfläche 6, welche durch das Abgraten entstanden
ist, abheben. Während die Oberfläche 2 genaue Kanten 2a und 2U aufweist, ist die
Schnittfläche 6; die durch das Abgraten entstanden ist, rauh.
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Die genaue Oberfläche 2 wird durch Prägen mit dem Prägestempel erzielt.
In dem Prägestempel 7 (nach Abb.6) ist die Oberfläche des Typenkörpers vertieft
eingeprägt. Diese Vertiefung ist mit 8 bezeichnet; sie weist genaue Kanten 8a und
8b auf. Außerdem sind die Risse 9 in die Vertiefung eingeprägt, so daß nach diesen
Risseng die Fräsung i o der Schriftzeichen ausgerichtet werden kann (Abb. 7).
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Die vertiefte Einprägung 8 in dem Prägestempel 7 wird durch den Urstempel
i i (Abb.9) hergestellt. Auf dessen Stirnfläche 12 ist die Oberfläche 13 des Typenkörpers
erhaben ausgearbeitet und ebenso die Rißlinien 14 angebracht. Vorteilhaft wird dieser
Urstempel i i mit Hilfe einer optischen Profilschleifmaschine hergestellt, so daß
die Außenkanten der erhabenen Typenoberfläche 13 mit größter Maß.haltigkeit und
Parallelität hergestellt sind.
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Die in Abb. i o dargestellte Vorrichtung zeigt das Prägen des Prägestempels
7 durch den Urstempel i i. Der Prägestempel 7 wird dabei in einer Fassung 15 festgehalten,
deren Seitenkanten 16, 17 parallel zu den Kanten der Oberfläche 13 des Urstempels
verlaufen. Nachdem der Prägestempel ? auf diese Weise seine Prägung erhalten hat
und in bekannter Weise mit der Einfräsung io versehen worden ist, können die -Typenkörperrohlinge
geprägt werden, und es entsteht eine genaue Typenoberfläche 2 mit genauen Kanten
2a und 2U. Die Kanten 2a und 2b werden dann in der Abgratstanze (nach Abb.8) in
eine genau passende Führung 18 eingelegt, und durch Druck des Stempels i9 wird der
Typenkörper von dem Stanzgrat q. befreit.
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Die geprägten, maßlich genauen Anlegekanten treten -dabei gegenüber
der Schnittkante des Prägegrates etwas zurück, damit das Abgratwerkzeug nicht an
den Prägekanten schneiden kann.
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Der fertige Typenkörper wird nunmehr mit seiner erhaben geprägten
Anlegekante in die Typenauflötvorrichtung eingesetzt. Diese weist (nach Abb. i i)
Anlegekanten 20, 21 auf, welche den Typenkörper aber nur an der genauen Anlegekante
erfassen. In der Auflötvorrichtung sind ferner Anpreßfedern 22, 23 angeordnet, welche
den Typenkörper gegen die Anlegekanten 20, 21 stetig drücken. Die Höhenlage des
Typenkörpers wird in bekannter Weise durch Auflager bestimmt, welche die gleiche
Rundung aufweisen wie die Schreibwalze der Maschine, für die der Typenkörper später
dienen soll. Der Typenkörper sitzt also nach drei Punkten genau ausgerichtet in
der Typenauflötvorrichtung fest und wird nun mit dem Typenhebel 26 der Schreibmaschine
durch Löten verbunden.
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Durch das einfache Einlegen des Typenkörpers in die Typenlötvorrichtung
wird beträchtliche Zeit gegenüber dem optischen Ausrichten erspart, und trotzdem
sitzt der Typenkörper in der genauen Lage. Besondere geprägte Richtmale, die später
von dem Typenkörper weggeschnitten werden müssen, sind nicht vorhanden. Die Anlageflächen
der Auflötvorrichtung sind überall glatt, so daß sie leicht sauber gehalten werden
können.