DE721155C

DE721155C - Verfahren zum UEberziehen von Aluminium und Aluminiumlegierungen mit Metallen

Info

Publication number: DE721155C
Application number: DESCH119253D
Authority: DE
Inventors: Dr Joachim Korpiun
Original assignee: Schering AG
Current assignee: Bayer Pharma AG
Priority date: 1939-09-23
Filing date: 1939-09-23
Publication date: 1942-05-27

Description

Verfahren zum Überziehen von Aluminium und Aluminiumlegierungen mit Metallen Es ist bekannt, Aluminium und Aluminiumlegierungen durch Walzplattierung oder durch galvanische Verfahren mit Metallschichten zu überziehen, die eine andere Zusammensetzung haben als das Grundmetall. Diese Verfahren können jedoch nicht in allen Fällen zur Anwendung kommen. Die Walzplattierung z. B. läßt sich nur bei der Herstellung von Blechen gebrauchen. Bei der galvanischen Planierung dagegen sind lange; Behandlungszeiten notwendig, wenn eine stärkere Metallauflage-gewünscht wird. Bei. einigen Metallen, z. B. bei Zinn und bei Zink, ist es überhaupt schwierig, dieselben ohne besondene Meta.llzwischenschichten festhaftend auf Aluminium aufzubringen. So hat man bereits vorgeschlagen, zur Herstellung von metallischen Überzügen auf Aluminium und dessen Legierungen die zu überziehende Fläche mit .einem geschmolzenen Salz des überzugsmetalls gegebenenfalls in Mischung mit Halogensalzen der fixen Alkalien oder Erdalkalien so lange in Berührung zu halten; bis durch Zersetzung des geschmolzenen Salzes ein Überzug biewirkt ist, worauf dann der Überzug z. B. durch elektrolytischen Niederschlag oder durch Aufschmelzen irgendeines Metalls verstärkt wird. Ein derartiges Verfahren ist jedoch bei Verwendung von dünnen Aluminiumteilen nicht anwendbar, da bei den verhältnismäßig hohen Temperaturen der Salzschmelze die dünnen Aluminiumteile zu stark angegriffen bzw. zerstört werden. , Man hat schon öfter versucht, Aluminium auf feuerflüssigem Wege direkt mit den dazu geeigneten Metallen zu überziehen. So existieren einige Hartlötpräparate, die durch Anwendung höherer Temperaturen und besonderer Flußmittel ein Überziehen von Aluminium mit Fremdmetallen ermöglichen. Da die hierfür notwendigen Temperaturen im'allgemeinen hoch liegen, kann man nach diesem Verfahren nur kleinere Flächen mit befriedigender Gleichmäßigkeit überziehen. Das gleiche gilt vomMetallisierungsverfahrennach dem Prinzip der Reaktionslötung oder von den Verfahren, bei denen die Oberfläche dies Aluminiums. unter einer Metallschmelze mechanisch bearbeitet wird, um die Verbindung zwischen Aluminium und der Schmelze herbeizuführen.
Entgegen den Erwartungen, die man auf Grund der bisher bekannten Versuche zum überziehen von Aluminium und AlumiziiüPllegierungen mit anderen Metallen im Schrnelzfluß hegen konnte, hat sich nun . herausgestellt, daß sich Aluminium und Aluminium-; legierungen für die Feuermetallisierung gut vorbereiten läßt, wenn man es mit Zinkatlösungen mit oder ohne Zusatz von Schwermetallen vorbehandelt. So vorbereitete Aluminiumoberflächen nehmen beim Eintauchen z. B. in Zink- oder Zinnschmelzen diese Metalle ohne weiteres an.
Es ist zwar bereits bekannt, zur Herstellung galvanischer Niederschläge auf Aluminium und Aluminiumlegierungen die zu überziehenden Gegenstände mit einer gegebenenfalls Kupfersalze enthaltenden Zinkatbeize vorzubehandeln. Da jedoch die Feuermetallisierung und die Galvanisierung wesentliche prinzipielle Unterschiede aufweisen und daher Maßnahmen, die bei der letzteren vorteilhaft sind, häufig bei der ersteren Behandlung versagen, so war nicht zu erwarten" daß sich das erfindungsgemäße Verfahren als zweckmäßig bei der Metallisierung im Schmelzfluß erweisen würde.
Beispiel i Aluminium bzw.Aluminiumlegierungen werden nach der üblichen Entfettung und DC-kapierung in folgende Lösung eingetaucht: 11 Wasser, 400 g Ätznatron, i 2o g Zinksulfat.
Sobald eine genügende Zinkschicht aufgezogen ist, was in etwa i bis 5 Minuten der Fall ist, wird abgespült und in geschmolzenem Zink feuerverzinkt.
Beispiel 2 Entfettetes und dekapiertes Aluminium behandelt man in .einer Lösung aus 400 g Ätznatron, 70 ,-, Zinkoxyd, 3o g Cyankupferkalium, bis zum Auftreten einer festhaftenden, deckenden Metallschicht, wofür etwa 1i2 bis q. Minuten benötigt werden. Anschließend wird gespült und dann in geschmolzene Zink-Aluminium-Legierung zur Erzeugung des gewünschten überzuges -eingetaucht. Die Vorbehandlung kann man auch bei erhöhter Temperatur vornehmen. Die geeignete Zusammensetzung der Vorbehandlungsbäder läßt sich leicht von Fall zu Fall durch Versuche ermitteln. Wesentlich ist, daß Lösungen verwendet werden, die einen möglichst dichten, zusammenhängenden und auf dem Aluminium festhaftenden Niederschlag liefern. Es ist möglich, nicht nur wie in den Beispielen beschrieben, Zink und Zink-Aluminium-Legierungen, sondern auch Zinn, Zink-Zinn-, Zinn-Blei- oder ähnliche Legierungen auf diese Weise im Schmelzfluß auf die Aluminiumoberfläche festhaftend aufzutragen.
Die nach dem geschilderten Verfahren aufgebrachten Niederschläge haben eine erhebliche Schichtstärke, so daß sie im Gegensatz zu Teilen, die nach galvanischen Verfahren behandelt werden, schon in sehr kurzer Zeit eine Metallauflage haben, die einen guten Korrosionsschutz gewährt.
Man kann das beschriebene Verfahren auch verwenden, um Aluminiumteile zusammenzulöten, indem man die erfindungsgemäß vorbereiteten Teile unterentsprechender Anpressung .aneinander in die Schmelze eintaucht. Man kann auch so verfahren, daß die zu verbindenden Teile zuerst getrennt im Schmelzfluß metallisiert werden und dann nachträglich unter entsprechender Aaspressung über den Schmelzpunkt des in Frage kommenden Metalls erhitzt werden. Ein weiterer Weg besteht darin, daß man von zwei zu verbindenden Teilen zunächst das eine in der beschriebenen Weise mit einer Metallschicht überzieht und dieses Stück dann späterhin mit einem zweiten unter Aaspressung über den Schmelzpunkt des in Frage kommenden Auflagemetalls erhitzt. Dieses zweite Stück ist ebenfalls entsprechend den Angaben der vorliegenden Erfindung vorzubehandeln, um eine Verbindung mit dem Lötmetall herbeizuführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum feuerflüssigen überziehen von Aluminium und Aluminiumlegierungen mit Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß man Aluminium bzw. seine Legierungen mit Zinkatlösungen mit oder ohne Zusatz von Schwermetallen vorbehandelt und das vorbehandelte Aluminium in eine Metallschmelze eintaucht.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das beanspruchte Verfahren zur Herstellung von Lötverbindungen benutzt.