DE7206583U - Feuerfestes Gießrohr zum Gießen schmelzflüssiger Metalle - Google Patents
Feuerfestes Gießrohr zum Gießen schmelzflüssiger MetalleInfo
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Description
Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke Aktiengesellschaft
in Linz (Österreich)
Feuerfestes Gießrohr zum Gießen schmelzflüssxger
Metalle
Die Neuerung betrifft ein feuerfestes Gießrohr zum Gießen schmelzflüssiger Metalle, insbesondere
zum kontinuierlichen Stranggießen von zur Erzeugung kaltgewalzter Bleche bestimmten Stählen, mit einem
unter den Gießspiegel in der Gießform eintauchbaren Gießrohrkopf, der einen geschlossenen Boden und mindestens
einen von der Innenbohrung des Gießrohres seitwärts führenden Kanal zum Umlenken des Metalls aufweist.
Gießrohre dieser Art werden insbesondere beim Stranggießen von Brammen aus Stahl verwendet. Sie dienen
dazu, unterhalb des Cießsoiegels in der Kokille eine gerichtete Strömung zu erzeugen, damit nichtmetallische
Einschlüsse und Desoxydationsprodukte an die Oberfläche des Stahles gespült werden, wo sie mit
einer auf der Stahloberfläche schwimmenden Gießpulveroder
Schlackendecke in Berührung kommen und von dieser aufgenommen werden. Je nach der Neigung der Achsen der
Austrittskanäle können verschiedene Strömungsrichtungen
herbeigeführt werden, wie dies beispielsweise in "CO~CS3t-Nev?s",- VOl-. 7; 2/IQfifl. fisitsn 5 und 6» oder
in 11STAL" (deutsche Ausgabe) 1967, Heft 2, Seiten 139 - 141, sowie in den USA-Patentschriften Nr. 3 517 726
und Nr. 3 371 704 beschrieben ist. Solche GießroLre können auch für eine Primärabscheidung nichtmetallischer
Teilchen in einem der Kokille vorgeschalteten Zwischengefäß verwendet werden.
Die bekannten Gießrohre haben den Nachteil, daß die Führung der Metallströmung in der Kokille
nicht zufriedenstellend ist und unterschiedlichen Strangdimensionen nicht oder nur schwierig angepaßt
werden kann. Bei Brammen größerer Breite gelangt das flüssige Metall oft nicht bis zu den Seitenwänden der
Kokille bzw. bis an die Oberfläche des Gießspiegels, so daß die Abscheidung nichtmetallischer Einschlüsse
aus dem Metall nicht gewährleistet ist. Infolge der Erosion durch das flüssige Metall werden auch die
Konturen der Austrittsöffnungen im Laufe des Gießens stark verändert, wodurch sich die Bedingungen für die
Ausbildung der gewünschten gerichteten Strömung verschlechtern.
Die Neuerung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten und besteht
bei einem feuerfesten Gießrohr der eingangs bezeichneten Art darin, daß an den seitswärts führenden
Kanal bzw. an die seitwärts führenden Kanäle ein bzw. je ein vertikal nach oben führender Kanal aus feuerfestem
Material anschließt, dessen Länge vorzugsweise mindestens 4 cm beträgt.
Das neuerungsgemäße Gießrohr ist besonders geeignet zum kontinuierlichen Stranggießen von Stählen,
die zur Erzeugung von kaltgewalzten Blechtn mit höchster
Oberflächengüte bestinu.it sind, vornehmlich von Blechen,
die Kaitumformungsarbeiten unterworfen werden. Ihre Zu=
sairanensetzung kann beispielsweise die folgende sein:
C bis zu 0,20 %, Mn 0,25 bis 1,60 %, Λ1 0,02 bis 0,1 % und gegebenenfalls Silizium bis zu 0,30 %, Rest Eisen
und übliche Verunreinigungen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind im Gießrohrkopf zwei vertikal nach oben führende, spiegelbildlich
zu der zentralen Innenbohrung des Gießrohres angeordnete Kanäle vorgesehen. Beim Gießen von über 1,5
m breiten Brammen können zwei derartige Gießrohre nebeneinander angeordnet werden- wobei die Achsen der vertikal
nach oben führenden Kanäle in einer durch die horizontale Längsachse der Stranggießkokille gehenden vertikalen
Ebene liegen.
Die Neuerung wird anhand der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Fig.
1 ist ein Vertikalschnitt durch einen Gießrohrformling,
an dem ein Gießrohr mit einem zwei vertikal nach oben führende Kanäle enthaltenden Gießrohrkopf gebildet
wird. Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach der Linie II - II der Fig. 1. Fig. 3 zeigt im vergrößerten
Maßstab den fertigen Gießrohrkopf nach Fig. 1, bei dem die vertikal nach oben führenden Kanäle durch eine horizontale
Bohrung verbunden sind. Fig. 4 ist ein Horizontalschnitt durch einen Gießrohrkopf rait vier vertikal
nach oben führenden Kanälen. Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt durch ein in Gießstellung befindliches
Gießrohr mit einem einzigen, vertikal nach oben führenden Kanal zur Umlenkung des schmelzflüssigen Metalls
und Fig. 6 zeigt eine vorteilhafte Anordnung zweier solcher Gießrohre in einer Stranggießkokille.
Der Gießrohrformling 1 nach Fig. 1 hat am oberen Ende einen ringförmigen Ansatz 2, der dazu
uienl, da^ fertige GieSrchr cpilter mit dent Boden 3
einer strichliert angedeuteten Pfanne oder eines Zwischengefäßes zu verbinden. Das untere Ende des Formlings
1 weist einen größeren Querschnitt auf und ist mit 4 bezeichnat; aus diesem verdickten Ende wird
der sogenannte Gießrohrkopf gebildet, der beim kontinuierlichen Stahlstranggießen in einem bestimmten Abstand
unterhalb des Metallspiegels in einer wassergekühlten Stranggießkokille oder in einem Zwischengefäß
eingesetzt wird.
Dieser Formling 1 wird in einem ersten Arbeitsgang durch Pressen von plastischem feuerfestem
Material in einer Preßform unter Verwendung von drei Dornen hergestellt, wobei der nu stiere Dorn der Längserstreckung
und dem Querschnitt der Gießrohrinnenbohrung 7 entspricht, während die spiegelbildlich dazu
angeordneten weiteren Dorne zur Bildung der vertikalen Kanäle 8, 9 dienen. Wie ersichtlich, enden alle
drei Kanäle 7, 8, 9 im gleichen Abstand von der Bodenfläche des Gießrohrkopfes 4. In einem zweiten Arbeitsgang
wird nun von der Seite her eine horizontal verlaufende Bohrung 10, die den Gießrohrkopf 4 in Bodennähe
durchsetzt, angebracht und so weit geführt, daß eine Verbindung zwischen der zentralen Innenbohrung 7
und den vertikalen Kanälen 8, 9 hergestellt ist. Dann wird in einem dritten Arbeitsgang die an der Außenwandung
des Gießrohrkopfes befindliche öffnung der Bohrung 10 durch einen Stopfen 13 aus feuerfestem Material
dichtend verschlossen. Zweckmäßigerweise wird das Durchbohren
des Gießrohrkopfe-5 4 nach dem Brennen des Formlings
1 durchgeführt. In die zu verschließende öffnung
der Bohrung 10 kann ein Gewinde 11 eingeschnitten wer-
den, welches mit einem Gewinde 12 am Stopfen 13 korrespondiert, so daß dieser z. B. mit Hilfe eines vierkantigen
Zapfens 14 in ^e" Gisßrohrkopf eingeschraubt
werden kann. Man kann aber auch den ungebrannten Formling durchbohret und die zu verschließende öffnung
mit einer Stampfmasse ausfüllen, welche beim anschließenden Brennen des Formlinge sintert und einen dichten
Verschluß ergibt.
Der Gießrohrformling kann auch durch Gießen einer breiigen feuerfesten Masse in eine z. B. aus
Gips bestehende Gießform hergestellt werden, wobei die Feuchtigkeit der feuerfesten Masse zum größten
Teil durch die poröse Gießform entzogen wird. Vor dem Gieflpn werden Kerne in die Gießform eingesetzt, welche
C-τ Innenbohrung 7 bzw. den Kanälen 8, 9 entsprechen.
Der durch Gießen hergestellte Formling bzw. Gießling 1 wird getrocknet und dann in gleicher Weise weiter
behandelt, wie im vorgehenden bereits beschrieben, d. h. der Gießrohrkopf wird durch eine horizontale
Bohrung angebohrt, die Verbindung zwischen den vertikalen Kanälen hergestellt und das Loch in der Außenwandung
des Gießrohrkopfes verschlossen.
Der fertige Gießrohrkopf, welcher in Fig. 3 dargestellt ist, ermöglicht ein«= Umlenkung eines Metallstromes
um 180° nach oben, wodurch beim Gießen zwei vertikal nach oben gerichtete, unter dem Gießspiegel
in einem vorgegebenen Abstand a (Fig. 5, 6) austretende Metallstrahlen erzeugt werden. Um sicherzustellen, daß
eine ausreichende vertikale Zwangsführung der Strömung vorhanden ist, soll die Länge b der Kanäle 8, 9 mindestens
4 cm betragen; a ist somit die "freie" Weglänge und b die "geführte" Weglänge der nach oben gerichteten
r Metallstrahlen.
In fig- 4 ist ein GieQrohrkopf 4 mit vier
nach oben gerichteten vertikalen Kanälen 16, I7, 18,
19 dargestellt, welche durch seitwärts führende Kanäle 20, 21, 22, 23 mit der Gießrohrinnenbohrung 15
verbunden sind. Zur Herstellung der Verbindungskanäle 20, 22 und 21, 2 3 wird je eine horizontale Bohrung
durch den Gießrohrkopf 4 geführt, deren Achse die Vertikalachsen jeweils der Kanäle 16, 15, 18 bzw. 19,
15, 17 schneidet. Mit 24 ist die horizontale Längsachse einer rechteckigen Brammenstranggießkokille angedeutet,
deren strichliert gezeichnete Innenkontur das Bezugszeichen 25 hat, wodurch eine zweckmäßige
Anordnung des Gießrohrkopfes 4 veranschaulicht wird.
In Fig. 5 ist ein Gießrohr 26 gezeigt, an dessen Innenbohrung 27 sich ein seitwärts führender
Kanal 28 anschließt, der die Verbindung zu einem einzigen, vertikal nach oben führenden Kanal 29 bildet.
Die Längsachse 30 des Kanals 29 soll mit der Längsmittelachse der nicht gezeichneten Stranggußkokille
zusammenfallen, so daß etwa in der Mitte des Gießspiegels 35 durch den nach oben gerichteten Metallstrahl
31 eine Welle oder Wölbung 34 entsteht. Der Abstand a zwischen dem durch die Mündung des Kanals 29 bestimmten
Niveau 36 und dem Gießspiegel 35, d. h. die "freie" Weglänge des ausströmenden Metallstrahles
und dessen Geschwindigkeit ν werden so eingestellt, daß diese Welle oder Wölbung 34 auf dem schmelzflüssigen
Metall 32 die dieses abdeckende Gießpulver- bzw. Schlackenschicht 33 nicht aufreißt. Dadurch ist es
möglich, nichtmetallische Teilchen, insbesondere Al-O- und SiO„, aus schmelzflüssigem Metall in einwandfreier
Weise abzuscheiden und in die Gießpulver- oder Schlakkenschicht 33 einzuspülen. b - die "geführte" Weglänge
des Metallstrahls bzw. die Längs des Kanals 29 - beträgt, wie früher erwähnt, mindestens 4 cm.
/1
Beim kontinuierlichen Gießen von Stahlbrammen aus weichen, aluminiumberuhigten Tiefziehstählen können ] [
vorteilhaft zwei Gießrohre 26, 26' verwendet werden,
wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Die Gießrohre werden spiegelbildlich zur Strangachse bzw. vertikalen Kokillenachse
30 angeordnet, so daß sich auf dem Gießspiegel in der wassergekühlten Stranggußkokille 37 zwei Wellen
oder Wölbungen 34, 34' bilden. Mit 38 ist die sich in
der Stranggießkokille 37 bildende erstarrte Randschicht des Gußstranges bezeicnnet, der nach unten ausgezogen
und weiter bis zur völligen Durcherstarrung gekühlt wird.
Wenn durch Erosion.ein Verschleiß der vertikalen Kanäle eintritt, so kann eine Veränderung der
Querschnitte bzw. der Geschwindigkeit ν ohne Schwierigkeiten durch Veränderung von a, d. h. durch Heben x
des Gießrohres bzw. des Zwischengefäßes kompensiert |
werden, ohne daß der Wirkungsgrad der Abscheidung der *
nichtmetallischen Teilchen verändert wird. Da a und ν in relativ weiten Grenzen veränderbar sind, können
die erfindungsgemäßen Gießrohre leicht an verschiedene Metalldurchsatzmengen/Zeiteinheit (Gießleistungen)
angepaßt werden; auf das Verhältnis von Breite zu Dicke der Bramme (Kokille) braucht keine Rücksicht j j
genommen zu werden.
Claims (2)
1. Feuerfestes Gießrohr zum Gießen schmelzflüssiger Metalle, insbesondere zum kontinuierlichen Stranggießen
von zur Erzeugung kaltgewalzter Bleche bestimmten Stählen, mit einem unter den Gießspiegel
in der Gießform eintauchbaren Gießrohrkopf, der einen geschlossenen Boden und mindestens einen von
der Innenbohrung des Gießrohres seitwärts führenden Kanal zum Umlenken des Metalls aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß an den seitwärts führenden Kanal bzw. an die seitwärts führenden Kanäle
(10, 20, 21, 22, 23, 28) ein bzw. je ein vertikal nach oben führender Kanal (8, 9, 16, V-. 18, 19,
29) aus feuerfestem Material anschließt, dessen Länge vorzugsweise mindestens 4 cm beträgt.
2. Gießrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Gießrohrkopf zwei vertikal nach oben führende,
spiegelbildlich zu der zentralen Innenbohrung (7) des Gießrohres angeordnete Kanäle (8, 9) vorgesehen
sind.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7206583U true DE7206583U (de) | 1972-08-31 |
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ID=1277692
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DE7206583U Expired DE7206583U (de) | Feuerfestes Gießrohr zum Gießen schmelzflüssiger Metalle |
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Country | Link |
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DE (1) | DE7206583U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19811957A1 (de) * | 1998-03-13 | 1999-09-16 | Mannesmann Ag | Anordnung eines Tauchausgusses in einer Kokille zum Stranggießen von Brammen |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19811957A1 (de) * | 1998-03-13 | 1999-09-16 | Mannesmann Ag | Anordnung eines Tauchausgusses in einer Kokille zum Stranggießen von Brammen |
DE19811957C2 (de) * | 1998-03-13 | 2002-05-16 | Mannesmann Ag | Anordnung eines Tauchausgusses in einer Kokille zum Stranggießen von Brammen |
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