DE719241C - Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Cellulosederivate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Cellulosederivate

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DE719241C
DE719241C DEK150683D DEK0150683D DE719241C DE 719241 C DE719241 C DE 719241C DE K150683 D DEK150683 D DE K150683D DE K0150683 D DEK0150683 D DE K0150683D DE 719241 C DE719241 C DE 719241C
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DE
Germany
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water
cellulose
soluble
haloalkylamines
sodium hydroxide
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Expired
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DEK150683D
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English (en)
Inventor
Dr Julius Voss
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Kalle GmbH and Co KG
Original Assignee
Kalle GmbH and Co KG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B11/00Preparation of cellulose ethers
    • C08B11/02Alkyl or cycloalkyl ethers
    • C08B11/04Alkyl or cycloalkyl ethers with substituted hydrocarbon radicals
    • C08B11/14Alkyl or cycloalkyl ethers with substituted hydrocarbon radicals with nitrogen-containing groups

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Cellulosederivate Es ist an sich bekannt, durch Umsetzung von Cellulose, Cellulose estern oder Celluloseäthern mit Halogenalkylaminen in Gegenwart von Alkali stickstoffhaltige Cellulosederivate herzustellen. Die Erfindung betrifft nun ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung derartiger Erzeugnisse unter Verwendung von Celluloseäthern als Ausgangsmaterial.
  • Es ist gefunden worden, daß die Umsetzung der Celluloseäther mit den Halogenalkylaminen dann besonders günstig verläuft, wenn man Celluloseäther ganz bestimmter Art der Umsetzung unterwirft und diese Umsetzung unter ganz bestimmten Bedingungen durchführt. Erfindungsgemäß werden wasserunlösliche alkalilösliche Celluloseäther als Ausgangsmaterial verwendet. Diese Produkte werden in alkalischer Lösung durch die Halogenalkylamine veräthert. Bei den bisher bekannten Verfahren werden die Cellulose hzw. ihre Derivate in fester Form mit den Halogenalkylarninen umgesetzt. Nach dem neuen Verfahren gelangt man besonders leicht zu stickstoffhaltigen Cellulosederivaten, die in Wasser oder wässerigen Laugen löslich sind und wertvolle Eigenschaften haben. Man benötigt zur Erzielung bestimmter Löslichkeitseigenschaften wesentlich geringere Mengen an Halogenalkylaminen, als sie bei der Verätherung von Celluloseäthern in fester Form mit Hilfe von Halogenalkylaminen notwendig sind. Die erfindungsgemäß erzielte gute und vollständige Umsetzung zeigt sich insbesondere auch darin, daß man unter Anwendung verhältnismäßig geringer Mengen von Halogenalkylaminen stickstoffhaltige Cellulosederivate erhält, welche ohne jeden Rückstand an unlöslichen Fasern in Wasser löslich sind.
  • Die Umsetzung der Celluloseäther mit den Halogenalkylaminen erfolgt zweckmäßig in natronalkalischer Lösung. Die Umsetzung geht beispielsweise in einer Lösung von weniger als zo°ja, vorzugsweise 2 bis 6°/o Natriumhy:droxydgehalt vor sich und wird in der für ,lie Verätherung von Cellulose oder Cellulosederivaten üblichen Weise bei normaler Temperatur oder gegebenenfalls bei mäßiger Wärme durchgeführt. Die als Verätherungsmittel benutzten Ilalogenalkylamine Izönne:i freie Aminogruppen enthalten. Die Aminogruppen können aber auch Substituenten tragen, z. B. Allcylgruppen. Vorzugsweise verwendet man Halogenalkylamine, die ein verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht haben, beispielsweise i-Ainino-2-clilorätlian und dessen niedrigmolekulare Alkylderivate.
  • Je nach der Menge des angewendeten Halogenalkylamins kommt man zu Erzeugnissen, die bereits wasserlöslich sind, oder zu solchen, die nur in Laugen löslich sind. In letzterem Falle lassen sich die Umsetzungsprodukte jedoch in verdünnterer Lauge lösen als die Ausgangsstoffe. Die Menge des Halogenalkylamins, die notwendig ist, um bestimmte Löslichkeitseigenschaften zu erreichen, hängt andererseits von dem Alkylierungsgrad bzw. der Löslichkeit der Ausgangsmaterialien ab. Wenn letztere sich nur verhältnismäßig schwer in Lauge lösen, beispielsweise erst in einer Natronlauge von etwa 8 bis io°/o Natriumhydroxydgehalt, so benötigt man zur Erzielung der Wasserlöslichkeit wesentlich mehr Halogenalkylamin, als wenn man von Celluloseäthern ausgeht, die sich in verdünnter, z. B. 2°%oiger Lauge lösen. Man gelangt jedoch im allgemeinen finit weniger als i Mol Halogenalkylamin pro 1 ol Celluloseäther zu wasserlöslichen Erzeugnissen. Diese lösen sich in Wasser sowohl in der Kälte als auch in der Siedehitze.
  • Als Ausgangsstoffe kommen die wasserunlöslichen, in verdünnter Lauge löslichen Umsetzungsprodukte von Alkalicellulosen mit Halogenalkylen, Halohydrinen, Alkylenoxyden, Halogenfettsäuren, Alkylensulfosäuren oder andere in bekannter Weise hergestellte Äther oder Mischäther der Cellulose in Frage. Zweckmäßig verwendet man jedoch nicht solche alkalilöslichen Celluloseäther als Ausgangsmaterial, bei deren Herstellung bereits Halogenalkylamine in wesentlichem Maße als Verätherungsmittel benutzt wurden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Erzeugnisse, welche gegebenenfalls noch weiteren Umsetzungen, beispielsweise mit anderenVerätherungsmitteln, unterworfen werden können, zeichnen sich im Vergleich mit anderen Celluloseäthern durch hohe Affinität zu Wollfarbstoffen aus sowie dadurch, daß sie leicht mit Hilfe von Eiweiß fällenden Verbindungen in an sich bekannter Weise wasserunlöslich gemacht werden können. Sie eignen sich insbesondere als Appretur- und Schlichtemittel. Sie können aber auch für andere Zwecke, beispielsweise als Klebstoffe; als Verdickungsmittel. besonders für Druckmassen, als Anstrichmittel oder für andere Zwecke, für die man andere Celluloseäther benutzt, verwendet werden.
  • Beispiele i. ioo g einer Methylcellulose mit 11,6 °; o .#/Iethoxylgehalt, die in 3o/oiger Natronlauge löslich ist, werden mit i ioo ccin Wasser und 300 ccm 5 n-Natronlauge verrührt. In die entstehende Lösung werden bei Zimmertemperatur 309 i-Diäthylamino-2-chloräthanchlorhydrat eingetragen. Nach fünfstündigem Rühren des Ansatzes bei 2o° ist die Umsetzung beendet. Der Ansatz wird dann mit verdünnter Salzsäure neutralisiert. Durch Zugabe einer Mischung von 2500 ccm Aceton und 5o ccm Alkohol wird der entstandene stickstoffhaltige Celluloseäther abgeschieden und durch Behandeln mit einer wasserhaltigen Aceton-Alkohol-Mischung weiter gereinigt. Die Waschflüssigkeit kann beispielsweise aus 25o ccm Wasser und 175o ccin Aceton und 25o ccm Alkohol bestehen. Das Reaktionsprodukt ist in kaltem und kochendem Wasser klar löslich.
  • 2. ioo g einer MethylcelluIose mit 7 % Methoxylgehalt, die in 3°1oiger Natronlauge löslich ist, werden mit i4oo ccm Wasser und 250 ccm 5 n-Natronlauge bei normaler Temperatur verrührt. Durch kurzes Abkühlen unter o° wird eine klare Lösung hergestellt. Nach Anwärmen auf 25° werden dann 30 g i-Diäthylamino-2-chloräthanchlorhydrat zugesetzt. Es tritt hierbei vorübergehend teilweise Koagulation des Ansatzes ein. Nach fünfstündiger Reaktionsdauer ist die Umsetzung beendet. Der Ansatz wird dann neutralisiert und, gegebenenfalls nach Verdünnen mit Wasser, durch Versprühen .im Vakuum getrocknet. Durch Extraktion mit 8501oigem Alkohol werden darauf die bei der Reaktion als Nebenprodukte entstandenen Salze entfernt. Das verbleibende renne Cellulosederivat ist in kochendem Wasser löslich.
  • 3. ioo g Methylcellulose mit 4,3 '/o Methoxylgehalt, die in 8°1oiger Natronlauge löslich ist, werden mii 720 ccm Wasser und 480 ccm 5n-Natronlauge unter Kühlung auf o° gelöst. Nach dem Anwärmen auf Zimmertemperatur werden allmählich 30 g i-Diäthylamino-2-chloräthanchlorhydrat, in 50 ccni Wasser gelöst, zugesetzt. Der Ansatz wird dann 6 Stunden bei 2o° gerührt. Das entstandenestickstoffhaltige Cellulosederivatwird darauf durch Zugabe von Salzsäure gefällt und :durch Behandeln mit Wasser oder wässerigem Alkohol gereinigt. Es ist in etwa 3- bis q.o(oiger Natronlauge löslich. Wendet man größere Mengen -des i-Diäthylamino-2-chloräthanchlorhydrats an, so erhält man Verbindungen, die in Wasser löslich sind. 4. i kg Alkalicellulose mit 14,5 % Nutriumhydroxyd- und 32 0lo Cellulosegehalt wird mit ISO g i7o/oiger Natronlauge verknetet. Nach einer halben Stunde werden Zoo g Äthylenchlorhydrin, in der gleichen Menge Äther gep löst, zugesetzt, worauf der Ansatz 2 Stunden bei normaler Temperaturgerührt wird. Darauf wird der entstandene Celluloseäther durch Zugabe von verdünnter Salzsäure gefällt, gewaschen und getrocknet.
  • ioo g der so in bekannter Weise hergestellten Oxäthylcellulose.werden durch Vermischen mit i ioo ccm Wasser und 350 ccm 5 n-Natronlauge unter Kühlung gelöst. Nach Wiedererwärmen auf Zimmertemperatur werden 2o g i-Diäthylamino-2-chloräthanchlorhyd'rat eingetragen. Der Ansatz wird i Stunde bei dieser Temperatur geknetet und idann mit einer Mischung von 75 ccm 5oo/oi@ger Essigsäure und 150 ccm Wasser versetzt. Hierbei tritt vorübergehend teilweise Fällung ein. Wenn die ausgeschiedenen Anteile wieder in Lösung gegangen sind, wird eine Lösung von 15 g i-Diäthylamino-ä-chloräthanchlorhydrat in 30 ccm Wasser eingetragen. Der Ansatz wird: dann noch 5 Stunden bei normaler Temperatur gerührt und darauf gemäß den vorhergehenden Beispielen aufgearbeitet.
  • An Stelle des Diäthylaminochloräthans können auch andere Halogenalkylamine verwendet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Cellulosederivate durch Umsetzung von Celluloseäthern mit Halogenalkylaminen in Gegenwart von Alkali, dadurch gekennzeichnet, daß wasserunlösliche, alkalilösliche Celluloseäther in alkalischer Lösung mit den Halogenalkylaminen umgesetzt werden.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ,die Umsetzung in einer Lösung von weniger als io°/o, vorzugsweise 2 bis 61)10 Natriumhydroxydgehalt vorgenommen wird.
DEK150683D 1938-05-20 1938-05-20 Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Cellulosederivate Expired DE719241C (de)

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