DE71677C - Die Anwendung von Zuckerverbindungen des Aluminiums, Eisens oder Chroms als Beizmittel beim Färben und Drucken - Google Patents

Die Anwendung von Zuckerverbindungen des Aluminiums, Eisens oder Chroms als Beizmittel beim Färben und Drucken

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DE71677C
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DENDAT71677D
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R. H. PlCKLES in Marple, Chester, England
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/36General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using mordant dyes ; using metallisable dyes

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
beim Färben und Drucken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. November 1892 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung bezw. Herstellung eines Beizmittels für Färbezwecke, welches eine Aluminium-, Eisen- oder Chromverbindung enthält und besser zum Färben und Drucken geeignet ist, als die bisher angewendeten Sulfate, Chloride, Nitrate, Acetate, Oxalate, Tartrate, Citrate und Sulfocyanate dieser Metalle.
Die Beizmittel der vorliegenden Erfindung enthalten als wesentlichen Bestandtheil eine Zuckerverbindung (so z. B. ein Saccharat oder Glykosat) von Aluminium, Eisen oder Chrom, entweder für sich oder in Verbindung mit einem anderen Salz dieser Metalle.
Man erzeugt die Zuckerverbindung des betreffenden Metalles, indem man zur Lösung einer Erdalkali-Zuckerverbindung (des Calciums, Bariums, Strontiums, wie etwa
C12H22O11 -7.CaO oder C12 Hi2 O11 · 3CaO)
das Sulfat des betreffenden Metalles zusetzt, wobei Erdalkalisulfat unter Bildung der Zuckerverbindung des Metalles ausgefällt wird.
Zur Bildung der Erdalkali-Zuckerverbindung (Kalk soll in Nachstehendem immer als Beispiel gelten) wird aus Zucker, Syrup, Melasse oder dergleichen eine Lösung von etwa 1,15 spec. Gew. hergestellt und dieselbe mit einer aus gebranntem Kalk und vortheilhaft heifsem oder kochendem Wasser bereiteten Kalkmilch zusammengemischt, wobei sich in beträchtlichem Mafse Wärme entwickelt, was ein ferneres Erhitzen der Mischung unnöthig macht. Der hierbei entstehende Zuckerkalk besitzt mehr oder weniger braune Farbe.
Zur Herstellung der Thonerde-Zuckerverbindung fügt man zu dem Zuckerkalk Aluminiumsulfat, von welchem man 9 Theile auf 8 Theile Zucker rechnet. Wird eine basischere Zuckerverbindung beabsichtigt, so verwendet man statt 9 Theile 11 Theile Aluminiumsulfat und macht vorher durch Zusatz von 1J3 Theil Kalk die Lösung basisch.
Soll Eisenoxydul-Zuckerverbindung hergestellt werden, so verwendet man statt der angegebenen Menge Thonerdesulfat 1 1 Gewichtstheile Eisenvitriol, und zur Herstellung der Eisenoxyd-Zuckerverbindung die entsprechende Menge Ferrisulfat; für die Chromoxyd-Zuckerverbindung . benutzt man statt dessen etwa ι ο bis 12 Gewichtstheile Chromoxydsulfat oder die äquivalente Menge Chromalaun, je nach dem Gehalt dieser Sulfate an Schwefelsäure.
In allen diesen Fällen kann man neutrale oder basische Sulfate benutzen, je nachdem Zuckerverbindungen von weniger oder mehr basischem Charakter zur Benutzung gelangen sollen.
Die angegebenen Mengenverhältnisse gehören nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung, haben sich jedoch als zweckentsprechend erwiesen.
Bei dieser Herstellungsweise erhält man einen Niederschlag von Calciumsulfat, von welchem die die metallische Zuckerverbindung enthaltende Lösung durch Decantiren oder Filtriren und Auswaschen getrennt werden kann.
Wenn eine metallische Zuckerverbindung mit dem geringsten Gehalt an färbenden Extractstorfen erhalten werden soll, so wendet man
zur Erzeugung des Zuckerkalks Rohrzucker oder Glykose an, oder man kocht auch den Rohrzucker zu seiner Umwandlung in Traubenzucker zunächst mit etwa '/30 seines' Gewichts an Schwefelsäure.
Diese Zuckerverbindungen bieten vor anderen bisher benutzten Beizmitteln erhebliche Vortheile, wie nachstehend erläutert werden soll.
1. Sie sind im Stande, auf der Faser die Metallbase in einer Form niederzuschlagen, ' welche zur Bildung von Farblacken gegenüber den bekannten Beizmitteln viel geeigneter ist; so kann man bei Benutzung der beschriebenen Thonerde - Zuckerverbindung , welche basisch gemacht und mit der gleichen Menge Aluminiumacetat, welches etwas Aluminiumsulfat enthält, gemischt ist, eine gleich tiefe Farbe mit 25 bis 30 pCt. weniger Alizarin erzeugen, als durch Verwendung des gewöhnlichen Acetats, eventuell in. Mischung mit dem Sulfat desselben.
2. Sie sind frei von schädlichen Verunreinigungen, so von empyreumatischen und theerigen Producten, welche in den bisher im allgemeinen benutzten gewöhnlichen essigsauren bezw. holzessigsauren Salzen der genannten Metalle, dagegen nicht in den Salzen vorkommen, aus welchen, wie oben beschrieben, die Zuckerverbindungen hergestellt werden.
3. Sie können mit geringeren Kosten gewonnen werden als die Acetate bezw. Mischungen der Acetate und Sulfate derselben oder als Verbindungen, welche aus einer organischen Säure und einer Metallbase bestehen, und als andere Beizstoffe.
Da diese Zuckerverbindungen keine sauren Beizstoffe sind und durch Dampf zersetzt werden können, so kann man sie bei ihrer Verwendung mit Ole'in, Alizarin oder löslichem OeI mischen, ohne das OeI zu zersetzen, und zu solchem Gemisch die Farbstoffe zusetzen, hiermit das Fasermaterial imprägniren oder bedrucken und dann einfach durch Dämpfen des Fasermaterials die Masse zersetzen und die Farbe fixiren. Hierdurch ist man der Nothwendigkeit überhoben, vor dem Drucken, Färben oder vor der Mischung des Beizmittels mit dem Farbstoff das zu färbende Fasermaterial mit Ole'in zu behandeln.
Ein fernerer Vortheil, welcher durch den nichtsauren Charakter der beschriebenen Zuckerverbindungen aus der Anwendung derselben als Beizmittel erwächst, besteht darin, dafs die Metalltheile der Druckmaschinen, wie Färbwalzen , Druckwalzen u. s. w., welche mit der Beize in Berührung kommen, nicht leiden oder angegriffen werden. Auch kann der Säuregehalt saurer Beizmittel durch Anwendung der genannten Zuckerverbindungen herabgemindert werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: \
    Verfahren zum Färben und Drucken von Fasermaterialien, gekennzeichnet durch die Anwendung von Zuckerverbindungen des Aluminiums, Eisens oder Chroms als Beizmittel, an Stelle von oder in Verbindung mit Sulfaten, Chloriden, Nitraten, Acetaten, Oxalaten, Tartraten, Citraten oder Sulfocyanaten genannter Metalle.
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