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Karteikarte für raumsparende Filmregistratur Es ist bekannt, Schriftstücke
und Zeichnungen aller Art durch photographische Verkleinerung in ihrem Raumbedarf
so weitgehend zu verringern, daß ihre Unterbringung auf einem Bruchteil des sonst
benötigten Raumes möglich ist. Weiterhin ist es bekannt, den üblichen Kinonormalfilm
zur Aufnähme wissenschaftlichen Materials und sogar ganzer Archive zu - benutzen.
Ein wesentlicher Beweggrund war dabei, wertvolles Material durch Verkleinerung gegen
Zerstörung zu sichern und auf geringem, leicht gegen Feuer und andere Gefahren zu
schützenden - Raume unterzubringen. Um solcheFilmbildchen .wieder lesen zu können,
sind besondere Lesegeräte entwickelt worden, die in der Regel aus einem die Aufzeichnungen
auf ihr ursprüngliches Format rückvergrößernden Projektionsapparat bestehen.
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Es ist ferner bekannt, die Einzelbildchen auf einem rilmband, nicht
wie oben in einer Dimension- aufeinänderfolgend, sondern in zweidimensionaler Anordnung
anzubringen. Der Nachteil beider Arten ist, neben unbequemer Handhabung der Filmstreifen
und Bänder, däß besondere Unterbringungseinrichtungen sowie getrennte. Inhaltsverzeichnisse
vorhanden sein müssen. Gerade kleinere Filmröllchen sind schlecht aufzubewahren
und zu handhaben. Sie erfordern besondere Fächerkästen, wobei höchstens eine Numerierung,
aber keine eingehende Beschriftung der einzelnen Fächer, ferner auch kein nachträgliches
Einreihen und Ordnen nach Zusammengehörigkeit möglich ist. Uni Ordnung zu ,halten
und ein Auffinden zu ermöglichen, muß doch nebenher. eine besondere Liste oder Kartei
geführt werden. Durch die daraus folgende schlechte Raumausnutzung wird der Zweck
der Volumverringerung längst nicht in. vollem Maße erreicht. Die Anpassungs-, und
Ordnungsfähigkeit einer derartigen Filmsammlung steht weit hinter der einer üblichen
Steilkartei zurück. Ist beispielsweise eine größere Sammlung von Akten oder Fachaufsätzen
in dieser Weise auf Film verkleinert
vorhanden, so dürfte es große
Schwierigkeiten machen, einen bestimmten Gegenstand herauszufinden. Auch besondere
Sucheinrichtungen maschineller Art sind bereits vorgeschlagen worden, doch dürfte
eine solche" Lösung in der Regel an den Kosten scheitern.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, . daß die Aufbewahrung und
Benutzung derartiger Mikrokopien innerhalb einer Kartei üblicher Art erfolgt, wodurch
die obengenannten Nachteile der bisherigen Mikrofilmsammlungen vermieden werden.
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Es sind Karteikarten bekannt, die eine Anzahl von Taschen mit Einschiebeschlitz
besitzen, um einzelne Filmbildchen, insbesondere Filmszenen, aufbewahren und in
Durchsicht betrachten zu können. Gegenüber der hier zu beschreibenden Erfindung
besitzen sie die folgenden Nachteile: Wegen der Zwischenränder ist die Flächenausnutzung
nur gering, so daß viel totes, die Raumverringerung beeinträchtigendes Material
vorhanden ist. Das Arbeiten mit einzelnen Filmstreifen ist für die hier beschriebenen
Zwecke unzweckmäßig und unbequem. Die Rahmen stören beim Einlegen in das Projektionsgerät.
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Es ist ferner bereits bekannt, an Karteikarten weitere Blätter anzuhängen,
wobei die Karteikarte als Hauptkarte mit dem Titel und anderem Haupttext versehen
ist, die Blätter aber zur Aufnahme besonderer Buchungen bestimmt sind. Gegenüber
vorliegender Erfindung besteht ein wesentlicher Unterschied darin, daß die Einzelblätter
dabei blockartig aufgeklebt sind, nicht mittels besonderen Klebebandes unmittelbar
an der Kante der Karte, und daß photographische Filme als Beiblätter nicht verwendet
worden sind. Zu beachten ist ferner, daß demgegenüber*in vorliegender Erfindung
die Filmblätter den eigentlichen Inhalt tragen, während die Karte selbst nur als
Hilfsmittel zum Einordnen und Aufsuchen sowie als Beschriftungsträger anzusehen
ist.
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Die Mikrofilmkarteikarten nach der Erfindung verbinden die Vorteile
einer Kartei, die je nach Bedarf als steil- oder Sicht-(Flach-) Kartei angelegt
werden kann, mit denen der photographischen Verkleinerung. Die Einzelbildchen werden
in zweidimensionaler Anordnung auf einzelne Filmblätter eines geeigneten Formats,
,das dem Karteiformat entspricht, photographiert (die Aufnahme erfolgt dabei mittels
einer Kamera, bei welcher die Kassette entsprechend verschiebbar angeordnet ist,
evtl. auch unter Benutzung des Filmvorschubs). Das übliche, in erster Linie in Betracht
kommende Karteilformat DIN A 6 erlaubt beispielsweise 4. X 4 = i 6 Einzelbildchen
unterzubringen, bei einer Verkleinerung des ursprünglichen Dokuments vom Format
DIN A 4 etwa im Maßstab i :9. Nach dem Entwickeln und Auseinanderschneiden werden
die Filmblätter einzeln oder zu mehreren mittels biegsamen, zweckmäßig glasklaren
Klebebandes an ge-. wöhnliche Karteikarten aus festem Papier -oder Karton angehängt,
und zwar aus Gründen allgemeiner Handhabung einer Kartei zweckmäßig zunächst an
die obere, weitere an die untere Kante. Nimmt man beispielsweise als Höchstmaß sechs
Filmblätter für eine Karte an, so ergibt sich bei voller Ausnutzung mit i6 Bildchen
für ein Blatt, wenn das Original ein aufgeschlagenes Buch war, also je zwei Seiten
gleichzeitig aufgenommen wurden, daß man den Inhalt eines ganzen Buches von 192
Seiten an eine einzelne Karteikarte DIN A 6 anhängen kann, bei einer Gesamtstärke
von etwa i mm. Ein Buch üblicher Größe kann dadurch auf 1/4o bis 1/5o seines ursprünglichen
Volumens reduziert werden. Die Karteikarte wird gleich während der Aufnahme beschriftet
und erspart somit jede weitere Aufzeichnung oder Liste. Die Einordnung in die Kartei
kann nach beliebigen Gesichtspunkten erfolgen, wobei in der bekannten Weise mittels
Reiter u. dgl. gleichzeitig noch andere Ordnungsprinzipien wirksam gemacht werden
können. Innerhalb der Karteilänge als der dritten Dimension kann der photographierte
Text nunmehr jederzeit in beliebiger Weise eingereiht werden. Ebenso kann jeder
gewünschte Gegenstand schnell und mühelos gefunden werden.
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Die Verwendungsmöglichkeiten derartiger Mikrofilmkarteikarten sind
außerordentlich vielseitig. Wissenschaftliche Institute und Einzelpersonen können
mit geringen Kosten sich Sammlungen von Fachaufsätzen und sonstigen Dingen, nach
Einzelgegenständen oder Verfassern geordnet, in Karteiform anlegen. Für den Leihverkehr
der Bibliotheken ergibt sich der Vorteil, daß die Karten nach der Erfindung einfach
in Briefen versendbar sind, während Filmrollen besonderer Verpackungen bedürfen.
Ebenfalls ist es möglich, behördliche Akten aller Art sowie Geschäftspapiere und
technische Zeichnungen industrieller Betriebe verkleinert in Karteiform stets griffbereit
aufzubewahren. Das ist heute im Zeitalter unbeschränkten Luftwaffeneinsatzes und
angesichts der Gefahr von Städtebränden besonders wichtig, denn der Inhalt einer
großen Registratur kann mit Hilfe der neuen Mikrofilmkarteikarten beispielsweise
in einem einzigen- Stahlschrank nochmals an einem geschützten Orte untergebracht
werden.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt. Sie
zeigt in seitlicher und in vorderer Ansicht eine Karteikarte i
mit
sechs angehängten, teilweise aufgeklappt dargestellten Filmblättern a, die durch
Klebebänder 3 an der Karte r befestigt sind. Die Karte trägt beispielsweise eine
Beschriftung, wie sie in einer wissenschaftlichen Fachkartei vorkommen kann. Außer
dem Titel enthält die Beschriftung, wie auch hier dargestellt, zweckmäßig den Nachweis
über die auf den Filmblättern enthaltene Seitenzahl des Originals und die Art der
Aufnahme. Die Rückseite der Karte kann ein vorgedrucktes Schema enthalten, um ein
leichteres Auffinden der Einzelbildchen zu ermöglichen. Selbstverständlich sind
auch andere Einteilungen der Filmblätter selbst möglich, auch können je nach Bedarf
mehr oder weniger von ihnen an eine Karte angehängt werden. An Stelle des heute
üblichen transparenten Films können auch undurchsichtige Filme aus Papier, Kunststoffen
oder Metall verwandt werden. In letzterem Falle muß die Wiedergabe in Aufsichtprojektion
(epidiaskopisch) erfolgen.