DE711387C

DE711387C - Press- und Schmierfluessigkeit fuer hydraulische Drucksysteme

Info

Publication number: DE711387C
Application number: DES75478D
Authority: DE
Inventors: Percy V Knoblauch
Original assignee: VACUUM OEL AKT GES DEUTSCHE
Current assignee: VACUUM OEL AKT GES DEUTSCHE
Priority date: 1936-07-28
Filing date: 1936-07-28
Publication date: 1941-09-30

Description

Preß- und Schmierflüssigkeit für hydraulische Drucksysteme In der Fachwelt herrschte hinsichtlich der Zusätze von etwa i bis 20/0 freier, organischer Säuren, wie Buttersäure, Zimtsäure, sowie der aus pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten, wie Rüböl, Waltran, Coaosfett, Wollfett, gewonnenen Mischungen freier Fettsäuren zu Schmierölen die Auffassung, daß diese Zusätze eine verbesserte Schmierfähigkeit bedingen und daß sie die Oberflächenspannung der Öle verringern, worauf .auch die vermehrte Beisetzungsfähigkeit der mit ihnen versetzten Öle beruht.
Da nun eine Verringerung der Oberflächenspannung von Flüssigkeiten die Schaumbildung begünstigt, ja in vielen Fällen ferst ermöglicht, so wurden, aus diesem Grunde neben anderen, diese Schmieröle in der Regel nicht für Zwecke verwendet, bei denen sie in rasche Bewegung gesetzt werden. Sie fanden daher z. B. keine Verwendung als Preßflüssigkeit und Schmiermittel für hydraulische Drucksysteme.
Auch durch Zusätze von etwa o, i bis o,2 höhennolekularer, freier, gesättigter Fettsäuren (mit mehr als 16 C Atomen), wie Stearinsäure, Arachin-, CerotinsäuT#e; würde die Schmierfähigkeit von Schmierölen verbessert.
Durch Laboratoriumsversuche und ;ausgedehnte Erprobung im praktischen Betrieb wurde nun gefunden, daß im Gegensatz zu der allgemein herrschenden Auffassung Schmieröle, die mit gewissen Zusätzen dieser Art, nämlich mit Stearinsäure, Wollfett oder dessen Fettsäuren, Wollfettalkoholen, Wollfettseifen toder Wollfettstearin, versetzt sind, bei ihrer Verwendung als Preßflüssigkeit und als Schmiermittel für hydraulische Drucksysteme, bei der sie intensiven, die Schaumbildung begünstigenden Einwirkungen ausgesetzt sind, sich durch besonders geringe Schaumbildung auszeichnen. Diese Einwirkungen beruhen bei diesen hydraulischen Drucksystemen, zu denen beispielsweise hydraulische Regleranlagen mit Servomotoren, hydraulische -Antriebe von Werkzeug-und Arbeitsmaschinen, hydrostatische und hydrodynamische Getriebe und Kupplungen gehören, darauf, daß die Preßflüssigkeit sich in ihnen im Betriebe, unter Luftzutritt, in dauernder Umlaufbewegung befindet. Dies,- Einwirkungen sind ferner bei diesen Verwendungszwecken deswegen ganz besonders schädlich, weil sie eine einwandfreie Kraftübertragung verhindern und infolgedessen einen .ordnungsgemäßen Dauerbetrieb unmöglich machen.
- Die Verwendung der mit den genannten Zusätzen versetzten Schmieröle für diese Ge-

über weist eine bekannte Preßflüssigkeit:''tiestehend entweder aus a-Chl,ornaphthalin allein oder hauptsächlich aus a-Chlornaphthalin (etwa 800'o) mit einem Zusatz (etwa 2o 0,o ) von fettem Öl oder von Mineralöl, folgende Mängel auf: Da Schmieröle durch Vermischung mit a-Chlornaphthalin im @allgemeinen geschädigt werden, so ist die bekannte Preßflüssigkeit in allen denjenigen Fällen nicht verwendbar, bei denen das hydraulische Drucksystem mit einem U mlaufschmiersystem an ein gemeinsames Pumpsystem angeschlossen ist oder bei denen ein Übertritt der Preßflüssigkeit in benachbarte Schmiersysteme, d. h. also eine Verunreinigung von Schmierölen, nicht zu vermeiden ist.
Sie besitzt ferner eine größere Neigung zur Schaumbildung.
Außerdem ist sie schwer zu beschaffen, weil es sich bei a-Chlornaphthalin um ein Spezialprodukt handelt, welches wegen seines beschränkten Anwendungsgebietes nur in geringen Mengen hergestellt wird und verfügbar ist. Die beanspruchte Preßflüssigkeit zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, daß ihr Hauptbestandteil., nämlich Mineralöl, sowie auch das in Mengen von annähernd 20`o dabei verwendete Zusatzmittel -überall leicht in ausreichendem Maße zu beschaffen ist.
Das gleiche gilt für eine bekannte Preßflüssigkeit, bestehend aus einer Mischung, die neben Rizinusöl oder einem anderen fetten öl etwa die gleiche Menge an Äthyllactat ent- j hält.
Eine andere Art von bekanntgewordenen Preßflüssigkeiten, die neben ölen verschiedener Herkunft (pflanzliche, tierische und Mineralöle ) noch Äther und insbesondere Äther der Glykole und Polyglykole enthalten, weist gegenüber der beanspruchten Preßflüssigkeit ebenfalls den Mangel größerer Neigung zur Schaumbildung auf. Hierdurch wird die Aufwrec'hterhahung eines :ordnungsgemäßen Dauerhetriebes insbesondere bei solchen Druck-I#ystemen in Frage gestellt, in denen bei -gleichzeitigem Luftzutritt hohe Strömungsgeschwindigkeiten auftreten. Es ist bekannt, daß unter den vorstehend aufgeführten Betriebsverhältnissen insbesondere öle pflanzlichen und tierischen Ursprungs, aber auch Mineralöle zum Schäumen neigen, und zwar auch in Mischungen mit anderen Flüssigkeiten. Von den Mineralölen sind hiervon nur durch besondere Behandlung gewonnene Weißöle ausgenommen, die aber dann, gegenjüber dem Vorteil der geringeren Neigung zum Schäumen, mit dem Nachteil geringerer Schmierfähigkeit und geringerer Alterungsbeständigkeit behaftet sind. Beispiel Ein aus Erdöl gewonnenes reines, raffiniertes Schmieröl mit Flammpunkt von 208° C, einer Viscosität bei 2o" C von 29,o-' E und bei 50" C von 5,10°E mit Zusatz von 1,80,'o technischem Wollfettstearin zeigte bei Verwendung im Druckölreglersystem einer 60o PS-Francis-Wasserturbine gegenüber dem vorher darin verwendeten gleichen Schmieröl, ohne diesen Zusatz stark verminderte Schaumbildung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verwendung von geringe Mengen (annähernd -20,0) von Stearinsäure, von Wollfett oder dessen Fettsäuren, Wollfettalkoholen, Wollfettseifen oder Wollfettstearin enthaltenden reinen oder kompoundierten Mineralschmierölen als Preßflüssigkeit und Schmiermittel in hydraulischen Drucksystemen, die dem Luftzutritt ausgesetzt sind und in denen große Strömungsgeschwindigkeiten auftreten.