DE409690C

DE409690C - Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus verseifbaren oder unverseifbaren OElen oder Fetten

Info

Publication number: DE409690C
Application number: DED40987D
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Roederer
Original assignee: Deutsche Erdoel AG
Current assignee: Wintershall Dea Deutschland AG
Priority date: 1921-12-31
Filing date: 1921-12-31
Publication date: 1925-02-17

Description

Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus verseifbaren oder unverseifbaren Ölen oder Fetten.
Die nach dem Verfahren des Hauptpatents gewonnenen Montanalkohole sind, wie der Erfinder neuerdings gefunden hat, in ausgesprochenem Maße hydrophil. Man kann von dieser neuen Beobachtung nach verschiedenen Richtungen vorteilhaft Anwendung machen. Beispielsweise kann eine Lösung von Montanalkoholen in Mineralölen beliebiger Beschaffenheit mit Wasser versetzt und zu einer haltbaren Emulsion verbunden werden.
Ebenso kann man tierische oder pflanzliche Öle oder Fette mittels derMontanalkohrole mit Wasser haltbar emulgieren. Derartige Emulsionen sind je nach Art des angewandten Öls und je nach Menge der Montanalkohole und des inkorporierten Wassers als konsistente Schmiermittel, Salbengrundlagen oder emulgierte Öle verwendbar.
Als Beispiel für die Herstellung eines Starrfettes diene folgende Vorschrift: In 45 Teilen Petroleumrückständen, welche zwischen I j und -200 erstarren, werden unter Erwärmen 5 kg rohe Montanalkohole aufgelöst und in diese Lösung 50 kg Wasser eingerührt. Das Ganze läßt man unter Rühren erkalten. Es entstehen 100 kg eines den üblichen Anforderungen entsprechenden Starrfettes mit einem Tropfpunkt von + 540 Bekanntlich bestanden Starrfette bisher aus einer Lösung von Alkali-und Erdalkaliseifen in Mineralölen und wiesen außerdem einen bestimmten Gehalt an Wasser auf. Bei diesen gewöhnlichen Starrfetten konnte es leicht vorkommen, daß das für die Seifenbildung verwendete Alkali oderErdalkali nicht vollkommen in Reaktion trat, so daß die erzeugten Schmiermittel gelegentlich nicht neutral sind.
Außerdem bedingt die Seife eine leichtere Verharzbarkeit und einen unerwünschten Gehalt an anorganischen Stoffen. Demgegenüber bedeuten die nach vorliegendem Verfahren erzeugten Starrfette einen technik schen Fortschritt, indem sie keinerlei Seifen enthalten und vollkommen neutral sind.
Dies trifft z. B. für die nach einem älteren Schweizer Patent herstellbaren wäßrigen Emulsionen von verseiftem Montanwachs nicht zu, die, sowohl an sich wie auch mit Mineralölen oder anderen Kohlenwasserstoffen verdünn, naturgemäß stets stark alkalisch reagieren.
Für den gleichen Zweck, wie ihn die vorliegende Erfindung verfolgt, sind bereits früher gewisse andere Wachsalkohole vorgeschlagen worden, so z B. Wollfettalkohole.
Ein älteres deutsches Patent beschreibt u. a. die Herstellung von Schmiermitteln aus einem Gemisch von Wolifettalkoholen und Mineralölen. Dieses Gemisch soll zur Emulsion mit Wasser geeignet sein. Es konnte aber aus der Verwendung von Wollfettalkoholen zur Herstellung von Mineralölemulsionen nicht ohne weiteres auf die Verwendbarkeit der Montanalkohole geschlossen werden. Dies geht u. a. auch daraus hervor, daß die Montanalkohole bisher für diesen Zweck praktisch noch nicht verwendet worden sind, trotzdem sie an sich seit mehr als 20 Jahren der Fachwelt bekannt sind.
Die Montanalkohole sind in bezug auf ihre wasserbindende Eigenschaft den Wollfettalkoholen ebenso wie allen anderen Wachsalkoholen überlegen und ihre Verwendung zur Herstellung von Ölemulsionen bietet dauer einen technischen Vorteil. Außerdem sind die Montanalkohole aus dem in großen Mengen im Inlande erzeugbaren Braunkohlenbitumen zu gewinnen, während andere Wachsalkohole einschließlich der VVoUfettalkoPholle nur in geringen Mengen oder sogar gar nicht aus heimischen Quellen verfügbar und daher sehr kostspielig sind. Die Verwendung der Montanalkohole für die Herstellung von Emulsionen bietet also geg-enüber anderen Wachsalkoholen sowohl technische als auch wirtschaftliche Vorteile.
Die nach vorliegendem Verfahren erzeugten Emulsionen können z. B. auch für pharmazeutische und kosmetische Zwecke Verwendung finden und bieten als solche besonderen Vorteil, weil sie auch aus dünnflüssigen, leicht resorbierbaren Ölen in Formziemlich fester Pasten hergestellt werden können. Für die Herstellung solcher Pasten geht man vorteilhaft von gereinigten, d. h. destillierten oder raffinierten Montanalkoholen aus.

Claims

PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur herstellung von Emulsionen aus verseifbaren oder unverseifbaren Ölen oder Fetten und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß als Emulgierungsmittel die hochmolekularen Alkohole des Braunkohlenbitumens (Montanalkohole) verwendet werden.