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Einrichtung zum Auswuchten von Rotoren Die vorliegende Erfindung betrifft
Auswuchtmaschinen und insbesondere solche, bei denen sowohl die Größe als auch die
Lage der Unbalance ines Rotors in zwei willkürlich gewählten, senkrecht zur Dreilachse
des Rotors liegenden Ebenen auf elelitrischem Wege angezeigt wirt.
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Die Massehnerstellung von Rotoren für Dynamomaschinen und Rotoren
erfordert ein möglichst schnelles Arbeiten beim Ausevuchten. Ferner ergaben Verfeinerungen
der Astaschinen hinsichtlich der Beseitigung von Geräusch und Schwingungen die notwendigkeit
einer genaueren Auswuchung. Es hat sich nun gezeigt, daß in vielen Fällen die erforderliche
Genauigkeit nur durch Auswuchten bei der Betriebsgeschwindigkeit des Rotors erreicht
werden kann. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß nicht alle Rotoren
praktisch als starr angesehen werden können, da sie mit zunchmender Geschwindigkeit
beträchtlichen unsymmetrischen Verdrehungen unterworfen sind.
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Ein nicht ausgewuchter starrcr Rotor kann bekanntlich ausgweuchtet
werden durch Hinzufügen oder Wegnehmell von Masse in zwei oder mehreren willkürlich
gewählten, zu der Drehachse senkrechten Ebenen. Wenn die unbalane in jedes dieser
Ebenen beseitigt ist, ist der Rotor statisch und dynamisch ausgewuchtet. Bei einem
nichtstarren Rotor gilt dies nur für eine bestimmte drchgeschwindiglieit.
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Bisher wurden verschiedene Verfahren und Geräte zum Auswuchten verwendet.
Das einfachste Verfahren besteht darin, den Rotor elastisch einzubauen und versuchsweise
Gewicht hinzuzufügen oder fortzunehmen, bis der Rotor aufhört, während der Drehung
zu schwingen.
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Um den Betrag und die lage der Unbalance in jeder von zwei ausgleichebenen
ohne Rechnung mehr oder weniger genau zu bestimmen, sind im allgemeinen Maschinen
im Gebrauch, die folgende Elemente enthalten: I. einen elastisch eingespannten Rahmen,
der um eine Achse oder einen Punkt in einer der beiden Ausgleichebenen drehbar gelagert
ist und auf dem der auszuwuchtende Rotor gedreht werden kann, eine Anordnung zum
Messen des Betrages und der Phase der Bewegung des Rahmens gegenüber seiner Drehung
und 3. Mittel, um eine bekannte, sowohl in der Phase als auch in dem Betrag einstellbare
Unbalance auf den Rahmen wirken zu lassen.
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Die gebräuchlichen Maschinen dieser Art weisen entweder die Elemente
1 und 2 oder I und 3 auf.
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Das Element I, das allen N'laschinen dieser Art gemeinsam ist, nämlich
der drehbar gelagerte Rahmen, bezweckt die Beseitigung der wirkung der Uabalance
in einer der Ausgelciehebenen, wenn der Rahmen in Schwingung gerät. Dies wird dadurch
erreicht, daß der Drehpunkt des Rahmens in einer der Ausgleichebenen liegt. Auf
diese Weise wird eine belibige durch eine Unalance in der Ebene des Drehpunktes
verursachte Kraft auf den festen Punkt gerichtet und kann daher keine Wirkung auf
die Bewegung des REahmens ausüben. Eine Ausuchtung mit hoher Drehgreschwindigkeit
ist bei den bekanuten Anordnungen jedoch sehr schwierig, weil die starken Kräfte.
die durch die Drehung des nicht ausgewuchteten Rotors in dem drehbar gelagerten
Rahmen hervorgerufen werden. unerwünschte Schwingungen erzugen, die zu erheblichen
Schwierigkeiten führen.
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Andererseits sind Maschinen zum Auswuchten von Rotoren bekanntgeworden,
bei denen der auszuwuchtende Rotor mit einer bestimmten Drehzahl angetrieben und
so gelagert ist, daß er infolge der Unbalance in Schwingungen gerät. Zu diesem Zweck
sind Lager für die Welle des Rotors vorgesehen, die nur in einer bestimmten Richtung
schwingen können. Durch geeignete maßnahmen wird dann jedesmal eines der Lager festgestellt.
Da aber aus praktischen Gründen die Ausgleichebenen, d. h. Ebenen, in denen zwecks
Ausgleichs der Unabalance Massen anzubringen oder zu entfernen sind, nicht durch
die Lagerstellen gelegt wrerden können, so dind bei diesen Maschinen stets mehr
oder weniger umständliche Maßnahmen oder Berechnungen erforderlich, um die Größe
und Lage der Unbalance in den Ausgleichebenen zu hestimmen.
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Diese Nachteile werden bei einer Einrichtung zum Auswuchten von Rotoren
durch Ändern der Massenverteilung in zwei beliebig gewahlten, senkrecht zur Drehachse
liegenden Ebenen (Ausgleichèbenen), wobei der mit einer bestimmten, vorzugsweise
der betriebsmäßigen Drchzahl angetriebene Rotor so gelagert ist, daß er infolge
der Unbalance in Schwingungen gerät und an zwei Abnahmestellen, vorzugsweise an
den Lagerstellen, Mittel zum Umwandeln der Schwingungen in elektrische Spannungen
vorgesehen sind, gein;iß der Erfindung durch eine Schaltung zum Uberlagern eines
einstellbaren Bruchteiles der von den Schwingungen an der einen Abnahmestelle erzugten
Wechselspannung α # Eb zu der von den Schweingungen an der anderen Abuahmestelle
erzeugten NVechselspannung Ea und eine derartige Bemessung des eingestellten Bruchteiles
vermieden, daß die resultierende Spannng Er = Ea + α # Eb bei einer Unalance
in einer Ausgelichebene gleich Null wird, so daß bei dieser Einstellung der Ausschalag
an einem die resultierende Spannung Er messenden Instrument der Unbalance in einer
zweiten Ausgleichebene proportional ist.
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Zur Umwandlung der Schwingungen in elektrische Spannungen können
die federnden Lager der Rotorwelle in bekannter Weise mit Aufnahmespulen gekuppelt
sein, in denen bei ihrer Bewegung im Felde feststehender oder federnd augordnter
Magnete Wechselspannungen erzeugt werden.
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Die resultierend Spannung kann erfindungsgemäß dann in dr Weise gebildet
werden, daß in den Stromkreis der einen Aufnahmespule ein fester und in den Stromkreis
der anderen Aufnahmespule ein regelbarer Widerstand und gegebenenfalls ein Phasenschieber
eingeschaltet und die beiden NViderstände in Reihe geschaltet werden. Zweckmäßig
läßt sich <lie resultierende Spannung dann selbstverständlich über einen Verstärkt
einem elektrischen Meßgerät zuführen, dessen Skala in Maßeeinheiten geeicht werden
kann.
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Veitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprücllen.
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In der Zeichnung ist die EriinrluIzgr an Han {l von Ausführungsbei
spielen erläutert. Dabei stellt Fig. I einen auszuwuchtenden Rotor dar, Fig. 2 eine
grundsätzliche Darstellung der Schaltung, Fig. 3 eine schematische Darstellung der
mechanischen Anordnung mit einem ausführlichen Schaltbild, Fig. 4 einen Schnitt
nach der Linie A-B der Fig. 3, Fig. 5 eine Darstellung der Spannungskurven und Fig.
6 eine besondere Ausführungsform zum Auswuchten des Rotors einer Maschine, die nach
dem Einbau in das Prüffeld mit normaler Geschwindigkeit betrieben wird.
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In Fig. 1 ist der auszuwuchtende Rotor mit I bezeichnet. Er ist bei
2 und 3 gelagert und möge mit konstanter Drehzahl umlaufen.
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In den mit 4 und 5 bezeichneten senkrecht zur Drehachse liegenden
Ausgleichebenen können z. B. Ausgleichgewichte 4' hzw. 5' angeordnet werden. Dann
wird der Rotor, wenn die Lager nachgiebig oder federnd angeordnet sind, in Schwingungen
geraten, die sich durch entsprechende Bewegungen der Lager 2 und 3 bemerkbar machen.
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Aus Fig. 3 und 4 ist zu erkennen, daß die Lagert 2 und 3, in denen
die Welle 6 des Rotors gelagert ist, mit je einer Aufnahmespule 7 bzw. 8 gekuppelt
sind, die sich in den Feldern von magneten 9 bzw. 10 bewegen.
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Diese können an Federn 11 bzw. 12 befestigt sein, um die beeinflussung
durch Gebäudeschwingungen zu vermeiden. Zweckmäßig sind die Lagerböcke für den Rotor
und die Magnete so angeordnet, daß sie eine im Vergleich zu der Betriebsfrequenz
niedrige Resonanzfrequenz in Richtung der Bewegung der Aufnahmespulen haben. Die
Lager 2 und 3 sind zu diesem Zweck auf nachgiebigen flachen Federn 13 ung 14 bzw.
15 ung 16 derart befestigt, daß die Enden der Rotorwelle im wesehtlichen nur in
einer waagerechten Ebene schwingen können. Die beschriebene Auisfühung der Lagerung
ist die einfachste, jedoch könnten die Lager auch so angeordnet sein, daß ihre Bewegungen
nicht nur in bestimmten Schwingungsrichtungen erfolgen. Die Art der Lagerunig bildet
jedoch nicht den Gegenstand der Erfindung.
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In Fig. 1 sind die Aufnahmespulen 7 und 8 nur schematisch gezeichnet.
B, ist die in der Spule 7 und Eb die in der Spule S erzeugte Wechselspammung. In
den Stromkreis der Spule 7 ist erfindungsgemäß ein fester Widerstand I7 und in den
Stromkreis der Spule S ein regelbarer Widerstand 18 eingeschaltet.
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Durch einen auf dem Widerstand 18 verschiebbaren Kontakt 19 kann nun
der Betrag und durch einen Phasenschieber 20 die Lage der Spannung Eb so eingestellt
werden, daß eine resultierende Spannung Er = Ea t cl entsteht, die über eine Verstärkereinrichtung
21 einem Wechselstrommeßgerät 22 zugeführt werden kann.
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Wenn man nun auf einem volkommen ausgewuchtenen Rotor z.B. in der
Ebene 4 eim Gewicht 4' anbringt. so kann man durch Verstellen des Kontaktes 19 und
gegebenenfalls des Phasenschiebers 20 erreichen, daß die resultierende Spannung
E, gleich Null wird. In diesem Falle wird die Anzeige des Meßgerätes 22 von Unbalancen
in der Ausgelichebene 4 unabhängig, dagegen Unbalancen in der Ebene 5 proportional.
Bei passender Eichung der Skala des Meßgerätes 22 kann man also bei der betreffenden
Einstellung der Schaltung die Größe der Unbalance in der Ausgleichebens S # in Maßeeihheiten
bei gegebenem Radius für die Anordnung des Ausgleichsgewichts ermitteln. Eenso kann
man durch eine entsprechende Einstellung erreichen, daß die Anzeige des Meßgerites
22 unabhängig von Unbalancen in der Ausgleichebene 5 und proportional der Unbalance
in der Ausgleichebene 4 wird. Bei der gezeichneten Anordnung der nur in einer Richtung
federnden Lager ist ein Phasenschieber im allgemeinen nicht erforderlich, da ja
die Belvegungen der Lager entweder annähernd in Phase oder annähernd um 1800 phasenverschoben
sind.
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Durch die Bewegung der Aufnahme spulen in dem glcichförmigen Magnetfeld
werden im wesentlichen sinusförmige Spannungen erzeugt, wie sie durch die Kurven
23 und 24 in Fig. 5 veranschaulicht werden. Diese Spannungen werden auf die Primärwicklung
eines Transpformations 26 übertragen. Dieser ist so geschaltet, daß er die Gitterspannungen
von Entladungsröhren 27, 28 und 29 regelt.
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Wenn die Entladungsröhren zünden. so wird ein verstärkter Stromstoß
auf einen Transformator 30 und von dort über einen Gleichrichten 31 auf das meßgerät
22 übertragen. Dieses geibt auf diese Wesie die Gräne der Unbalance in dem Rotor
an. Die Stellung eines Uiuscbalters 32 läßt erkennen, in welcher der beiden Ausgleichebenen
4 oder 5 gemessen wird. In Fig. 2 ist der größere Teil der Fig. 3 schematisch angedeutet.
Dabei bedeutet 21 die gesamte Schaltungsanordnung zwischen den Widerständen 17,
18 und dem Meßgerät 22.
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Es genügt jedoch nicht, die Größe der Unbalance in den Ausgleichebenen
anzugeben, vielmehr muß auch die Lage bzw. Plase der Unbalance bekannt sine, wenn
diese berichtigt werden soll. Zu diesem Zweck kann ein strohoskopisches Verfahren
verwendet werden. Die in den Aufnahmespulen erzeugten Spannungen sind sinusförmig,
und die Spannungswellen werden in diesem Falle erfindungsgemäß zweckmäßig mittels
der Verstärkerröhren so verändert, daß sie beiderseitig eine sehr steil ansteigende
Wellenstirn erhalten, mie es durch die Kurven 23' und 24' in Fig. 5 angegeben ist.
Durch die Veränderung der Wellenstirn ergibt sich kein nennenswerter Unterschied
im Bereich für den Übergang von dem Werte Null bis zum Höchstwert für verschiedene
ASpannungsamplituden, wenn durch an sich bekannte mittel der obere Teil der versäkrkten
Welle so abgeschnitten wird, daß die verstärkten Spannungswellen ungefähr so gestaltet
werden, wie es durch die Kurven 23" und 24" in Fig. 5 angegeben ist. Man erhält
auf diese Weise eine konstante Phasenaugabe für kleine und große Unbalancen. Wenn
nun die strichpunktierte Linie 29' die Zündspannung für die elektrische Entladungsröhre
29 darstellt, so ist es ersichtlich, daß sie jedesmal durchschalgen bzw. leitend
werden wird, wenn die verstärkten Spannungen gleich der oder größer als die Zündspannung
der Entladungsröhre sind. jedesmal, wenn die Röhre durchschlägt, erleuchtet ein
Lichtbündel den Rotor. Dieser wird also jedesmal erleuchtet, wenn die Unbalance
sich in einer gegebenen r. iumlichen Lage befindet, d. h. in einer gegebenen Lage
in bezug auf einen festen zeiger 32', der in der Nähe des Rotors angeordnet ist.
Der Zeiger 32' kann
dann so eingestellt werden, daß er bei richtiger
Einstellung der Schaltung die genaue lage der Unbalance an dem Rotor anzeigt.
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Das Aufleuchten der Entladungsröhre 29 länt den Rotor stillstehend
erscheinen, wie es bei stroboskopischen Einrichtungen bekannt ist.
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Beim Untersuchen der Arbeitsweise der in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Anordnung sei angenommen, daß eine größere Anzahl von Rotoren, alle von der gleichen
Type. d. h. mit im wesentlichen demselben Durchschnittsgewicht und denselben Abmessungen
auszuwuchten ist. Zunächst wird ein vollkommen ausgewuchteter Rotor von der Type
der auszuwuchtenden Rotoren in den Lagern 2 und 3 angeordnet. Äfittels eines Riementriebes
33 wird der Rotor mit einem Rotor 34 gekuppelt, so daß dieser den ausgewuchteten
Rotor antreibt. Nun wird eine bekannte Unbalance 4' in der Ausgleichebene 4 des
Rotors angeordnet, der Rotor 34 mittels eines Schalters 35 mit einer Kraftquelle
verbunden und der Rotor mit seiner normalen Betriebsgeschwindigkeit angetrieben.
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ÄVeun der Schalter 32 nach rechts geschaltet wird, während die bekannte
Unbalance sich in der Ausgleichebene 4 an der linken Seite befindet, so werden durch
die beiden Aufnahmespulen 7 und 8 Spannungen erzeugt, da die Unbalance an der linken
Seite auch eine Bewegung an der rechten Seite hervorruft.
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Der Stromkreis für die Spule 7 führt dann von der Spule über eine
Leitung 36, durch ein Kontaktmesser des Schalters 32 verbundene Koutakte 37 und
38, eine Leitung 39, den Knotenpunkt 40, den Widerstand 17, den Knotenpunkt 41,
eine Leitung 42, durch ein Schaltmesser des Schalters 32 überbrückte Kontakte 43
und 44 und eine Leitung 45 zu der Spule 7 zurück. Der Stromkreis für die Spule S
führt von dieser über eine Leitung 46. durch ein Schaltmesser des Schalters überbrückte
Kontakte 47. 48, eine Leitung 49, den Phasenschieber 20. den Wisderstand 18 und
eine Leitung 50 zu der Spule 8 zurück.
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Die Energie aus den Aufnahmespulen 7 und 8 wird auf die Verstärkereinrichtung
für das Meßgerät 22 über einen Stromkreis übertragen, der on dem Knotenpunkt 40
über eine Leitung, die durch einen Umschalter 52 überbrückten Kontakte 53 und 5ß,
eine Leitung 55, Kontakte 5u, 57 und 58, 59 des Umschalters 32, eine Leitung 60,
einjen Teil eines ÄViderstandes 6I, eine Leitung 62, Kontakte 63 und 64 des Schalters
32, eine Bei tung 65, Kontakte eines Steuerschalters 66 für die Empfindlichkeit
des Meßgerätes, einen Teil eines Widerstandes 67, Kontakte 68 und 69, die Primärwicklung
des Transformators 26. eine Leitung 70, Kontakte 71 des Schalters 32, Kontakte 72
eines Umschalters 73. einen Teil des ÄViderstandes i8, Kontakte 74 des Schalters
73, eine Leitung 75, Kontakte 76 das Schalters 52 und den Widerstand 17 zurück zu
dem Knotenpunkt 40.
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Bei jedem aus den Impulsen der beiden Aufnahmespulen 7 und S resultierenden
Spannungsimpuls in dem soeben verfolgten Stromkreis wird die elektrische Entladungsröhre
27 leitend und ruft einen Impuls in dem Transformator 30 hervor. Da das Meßgerät
22 ülier den Gleichrichter 31 mit dem Transformator 30 verbunden ist, wird das Meßgerät
einen Ausschlag zeigen. Durch Umlegen eines der Schalter 52 oder 73 und Beobachten
des Meßgerätes 22 kann der Bedienungsmann ohne weiteres erkennen, ob die Spannungen
der Aufnahmespulen 7 und 8 annähernd in Phase oder annällernd 1800 phasenverschoben
sind. weil die Spannungen je nachdem sich addieren oder subtrahieren. Der betreffende
Schalter, der betätigt wurde, wird dann endgültig in einer solchen Stellung gelassen,
daß die Spannungen wenigstens in demselben Quadranten liegen. Durch Betätigen des
Phasenschiebers 20 werden die Spannungen genau in Phase gebracht oder um 1800 iii
der Phase verschoben. Nachdem ein Umkehrschalter betätigt worden ist, ist aber im
allgemeinen eine kleine Nachstellung des Phasenschiebers nötig, um die Spannungen
wider genau in Phase zu bringen. Umschalter sind inm allgemeinen deshalb nötig.
weil Phasenschieber gewöhnlich nur für einen Bereich von IgO-gebaut rverden. Bei
einem Phasenschieber mit einem Bereich von 360 sind solche Umschalter nicht nötig,
sie sind aber trotzdem nützlich, un den Bereich des Phasenschiebers, innerhalb dessen
die einstellung erfolgt, zu beschränken.
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Nachdem die Spannungen in Phase sind, wird die Einstellung des Kontaktes
62' ail dem Widerstand 61 geändert, bis das Meßgerät 22 Null zeigt, was bedeutet,
daß die Sapnnung der Aufnahmespule 7 einem gewissen Teil der Spannung der Spule
8 zugefügt wird, um eine resultierende Spannung Er zu geben, die unabhängig von
einer in der Ausglciehebene 4 angeordneten Unbalance 4' ist. Diese resultierende
Spannung ist dann der Unbalance 5' iii der Ausgleichebene des Rotors proportional.
Indem ein bekanntes Gewicht in dr Ausgleichebene 5 angebracht, dr schalte r66 anch
rechts oder links und ein entsprechender Schatlter 77 nach links umgelegt wird,
kam das Meßgerät 22 in Maßeerinheiten, beispielsweise in Milligramm, für einen bestimmten
Radius der Anordnung des Ausgleichsgewichts geeicht werden. indem der Kontakt 62'
und dem Widerstand 61 so eingestellt wird, daß das Meßerät eine Zahl
angibt,
die mit der Größe der bekannten Unbalance übereinstimmt.
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Das Verfahren zur Anzeige der Unbalance in der Ebene 5 wird dann
für die Ebene 4 ausgeführt, indem der Schalter 32 nach links geschaltet und ein
entsprechender Phasenschieber 78 eingestellt wird, Umschalter 79 und So betätigt
und die entsprechenden WiderständeSI, 82 und S3 benutzt werden. Der Schalter 77
bleibt so lange in der linksseitigen Stellung, wie nur Unbalancegrößen an der rechten
oder der linken Seite angegeben werden. In diesem Falle ist die rechte Klemme der
Primärwicklung des Transformators 26 mit der oberen Klemme des Widerstandes 6I verbunden.
Der Stromkreis für diese Schaltung führt von der Leitung 76 über Kontakte 84 des
Schalters 77 und Leitungen Sg, S6 zu dem Widerstand 61.
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Nachdem die Schaltung auf diese Weise eingestellt ist, werden nacheinander
die auszuwuchtenden Rotoren in den Lagern 2 und 3 angeordnet, und die Größe der
Unbalance in der Ausglichebene 5 wird von dem Meßgerät 22 durch einfaches Umlegen
des Schalters 32 auf die rechte Seite abgelesen. In der Ebene 4 kann die Unbalance
in ähnlicher Weise durch Umlegen des Schalters 32 auf die linke Seite abgelesen
lverden.
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Beim Umlegen des Schalters 77 nach rechts werden die elektrischen
Entladungsröhren 27 und 28 an die Entladungsröhre 29 angeschlossen. Da durch eine
solche Schaltung die Spannungen der Aufnahmespulen 7 und 8 verstärkt werden, wie
es in Fig. 5 angegeben ist, so schlägt die Entlandungsröhre jedesmal durch, wenn
die Unbalance an dem rotor eine berstimmte Stellung im Raum hat, Dadurch, daß die
elektrische Entladungsröhre 29 mit einem Reflektor versehen ist, um ihr Licht auf
den Rotor zu richten, gibt der Zeiger 32 genau die Lage der Unbalance an. Der Bedienungsmann
braucht dann nur an den durch den Zeiger 32 angegebenen Punkten eine Tasse zu entfernen,
die der durch das Meßgerät 22 angegebenen Größe der Unbalance gleich ist, um den
Rotor auszuwuchten. Daraus ist ohne weiteres ersichtlich, daß jeder Rotor in sehr
kurzer Zeit ausgewuchtet werden kann. Um die Bestimmung der Lage der Unbalance zu
erleichtern, wird der Rotor zweckmäßig mit Marken, z.B. Ziffern, versehen, die glcichmäßig
über den Umfang des Rotors verteilt sind, was jedoch nicht den Gegenstand der Erfindung
l)ildet.
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Um Rotoren in ihren eigenen lagerböcken im Prüffeld auszuwuchen,
können die messungen erfindungsgemäß auch mittels eines bekannten Weechselstromkompensators
odere auch selbstversändliuch mittels eines Kommutoators mit auf einen belicbigen
Winkel einstellbaren Bürsten auf der Rotorwelle in Verbindung mit einem Gleichstrommeßgerät
ausgeführt xverden. Diese Messungen erfordern im Betrieb zwar etwas mehr Zeit, haben
aber dafür den Vorteil, daß die Verwendung von Entladungsröhren vermieden wird.
Wenn z. B. der Rotor eines im Prüffeld in Betrieb befindlichen Turbogenerators ausgewuchtet
werden soll, so ist ein stroboskopisches Verfahren weniger zu empfehlen.
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Der Rotor kann dann über eine biegsame Welle, wie in Fig. 6 dargestellt,
erfindungsgemäß mit drei Wechselstromgeneratoren gekuppelt xverden, die Sinuswellen
mit veränderbaren Phasen erzeugen. Zwei von diesen Generatoren werden dann zweckmäßig
dazu verwendet, gleich große, aber entgegengesetzte Spannungen in Reihe mit den
in den Aufnahmespulen erzeugten Wechselspannungen Zu schalten, und der dritte Generator
dient zur Speisung des Wechselstromkompensators.
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Wenn nämlich, wie im vorliegenden Fall, ein vollkommen ausgewuchteter
Rotor für die Eichung der Meßeinrichtung nicht zur Verfügung steht, so können die
Wirkungen zusätzlicher Störmassen auf die Aufnalhmespulen durch Einschalten glcieh
großer und entgegengesetzter Spannungen in Reihe mit den Aufnahmespannungen ausgeglichen
xverden. Auf diese Weise wird in dem elektrischen Stromkreis gewissrmaßen ein vollkommen
zusgewuchteter Portor vorgetäsucht, zu diesem Zweck können die beiden Generatoren
auf der linken Seite der Fig. 6 entsprechend eingestellt rverden. Im übrigen ist
das Verfahren das glciehe wie vorher beschriben, mit dem Untersched, daß statt das
Meßgerätes 22 und der stroboskopischen Einrichtung 29 zum Messen des Betrages und
der Phase der Ausgangsspannung ein Wechsetsatromkompensator dient.