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Anwendung des Verfahrens der Luftschutzabblendung, bei dem den Lichtquellen
und den von ihnen angestrahlten Lichtaustrittsöffnungen verschiedene Farben gegeben
sind, deren Absorptionsspektren sich ergänzen Die Erfindung bezieht sich auf eine
Anwendung des Verfahrens der Luftschutzabblendung, bei dem den Lichtquellen und
den von ihnen angestrahlten Lichtaustrittsöffnungen verschiedene Farben gegeben
sind, deren Absorptionsspektren sich ergänzen.
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Es ist bekannt, bei Beleuchtungslampen Farbfilter anzuwenden, welche
ein von oben schwer erkennbares einfarbiges, aber meist sehr schwaches Licht ausstrahlen.
Die Wahl der betreffenden Farben wird dabei nur nach den allgemeinen Gesichtspunkten
bestimmt, daß die bestrahlte Fläche ohne Rücksicht auf ihre Färbung möglichst wenig
sichtbar sein soll. Diese Forderung bedingt aber vielfach sehr geringe Lichtintensitäten,
die ein Arbeiten in technischen Betrieben außerordentlich erschweren, wenn nicht
gar unmöglich machen. Hinzu kommt, daß bei einfarbigem Licht die . betreffenden
Gegenstände je nach ihrer Eigenfarbe dieses farbige Licht mehr oder weniger
stark absorbieren, so daß sie auch bei größerer Lichtintensität nicht genügend sichtbar
werden, wogegen aber ,anders gefärbte Flächen oder Körper, deren Sichtbarkeit an
sich nicht erforderlich bzw. nicht erwünscht ist, das betreffende farbige Licht
stark reflektieren und auch bei geringen Lichtintensitäten aus der dunklen Umgebung
in auffallender Weise als leuchtende Gegenstände hervortreten.
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Es ist ferner ein Verfahren zum Abblenden von erleuchteten Gebäuden
bekanntgeworden, bei welchem man den Fenstern und den Lichtquellen verschiedene
Farben gibt, deren Absorptionsspektren sich ergänzen. Man erreicht bei dieser Zusammenstellung
von Komplementärfarben die Wirkung, daß z. B. eine von blaugrün gefärbtem Licht
angestrahlte orangefarbene Fläche verdunkelt wird und
umgekehrt.
Man hat auch schon Lichtquellen zur Anwendung gebracht, bei welchen unter Verwendung
von Filtervorsätzen oder
Reflektoren mehrere nebeneitianderliege |
Lichtbündel verschiedener Färbung ati19 5 |
strahlt werden. Hierbei wurde jedoch |
Zweck verfolgt, mit künstlichen Lichtquell |
ein Licht von fier Zusammensetzung des Tageslichtes zu erhalten, ein Licht .also,
wel. ches nach dem Austritt die beleuchtete Stelle gleichmäßig mit weißem oder annähernd
weißem Licht erhellt.
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Bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen wird somit regelmäßig
so vorgegangen, dali entweder mehrfarbiges Licht bzw. mehrfarbige Lichtbündel zur
Erzeugung von Tageslicht oder einfarbige Filter zum Verschlucken von komplementärfarbigem
Licht Anwendung finden. Bei dieser Anwendung verschieden gefärbten Lichtes ist aber
keine einwandfreie Verdunklung möglich.
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Die Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß nach
Art der bekannten Vielfarbenlichtquellen oder Reflektoren das Absorptionsspektrum
der Farbe der Lichtquelle oder des ihr zugewiesenen Reflektors innerhalb ihres Strahlungsbereiches
je der Farbe des von ihr angestrahlten Gegenstandes entsprechend gewählt ist. Dadurch
erreicht man eine Verdunkelung derjenigen Flächen, die das aufgestrahlte Licht absorbieren,
während andere Flächen aufgehellt werden.
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So wird man z. B. eine von einem Weg unterbrochene Rasenfläche so
anstrahlen, daß der meist dunkle Weg nur von einem grünen Strahlenbündel, die benachbarte
Rasenfläche dagegen von einem roten oder orangefarbigen Strahlenbündel getroffen
wird. Der dunkle Weg wird hierbei durch das grüne Licht nur so weit erhellt, daß
er begangen werden kann, während die grünen Rasenflächen durch die Bestrahlung in
der Komplementärfarbe (orange - praktisch völlig verdunkelt sind. Handelt es sich
aber um .einen mit Kies belegten hellfarbigen Weg, so erfolgt Beine Anstrahlung
durch ein dunkelgraublau gefärbtes Filter, um auch eine Verdunklung des hellen Weges
zu erzielen. In gleicher Weis kann man in Werkstätten und Betriel)en vorgehen, indem
man die Umgebung des Arbeitsplatzes bei graugrün bzw. graublau gefärbtem Bodenbelag
und Arbeitsgerät z. B. durch ein rötliches Strahlenbündel erleuchtet, während der
Arbeitsplatz selbst mit grünem Licht angestrahlt wird. Immer kommt es bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens darauf an, daß bei der Bel°uchtung der Gegenstände
die Farben so gewählt sind, daß keine oder zum mindesten keine wesentliche Aufhellung
erzeugt wird. Die Lichtstrahlung wird also nicht zum Erhellen, sondern zum Verdunkeln
der angestrahlten Stellen benL'tzt
Aper gleichzeitige Austritt verschiedenfarbi- |
c |
Strahleriljüiidel aus ein und derselben |
pe kann, wie an sich bekannt, auf mehr- |
'he Weise erfolgen. Eine Möglichkeit be- |
steht darin, daß z. B. die Oberfläche der Glühbirne durch entsprechende Färbung
in Flächen aufgeteilt ist, die zwei oder mehr verschiedene Farben durchlassen, die
anderen Farben aber absorbieren. So kann z. B. die eine Hälfte der Glasoberfläche
rot und die andere grün sein. Bei Lampen mit Reflektor, wie insbesondere bei Tiefstrahlern,
kann auch die Färbung an der Innenseite der Reflektorfläche vorgenommen «erden,
indem z. B. die eine Hälfte in der einen und die andere Hälfte in der anderen Farbe
belegt ist. Von dem aus der Glühbirne austretenden weißen Licht werden dann jeweils
nur die entsprechenden farbigen Strahlen nach außen reflektiert. In diesem Fall
muß natürlich der direkte Austritt des weißen Lichtes durch Anordnung einer Blende
verhindert werden.
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Eine dritte Möglichkeit zur Erzeugung mehrfarbiger Lichtstrahlenbündel
besteht darin, daß in den Weg der direkten und/oder indirekten weißen Lichtstrahlen
ein aus verschiedenen Farben in Form von Streifen oder Ringen zusammengesetztes
Vorsatzfilter angeordnet ist. Die Anwendung eines verschieden gefärbten Vorsatzfilters,
welches in konzentrische oder eizentrische verschieden gefärbte Ringe aufgeteilt
ist, ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise die Erzeugung eines mehr oder weniger
zentralen einfarbigen Lichtbündels, das von eincm*in der Komplementärfarbe strahlenden
ringförmigen Lichtbündel umschlossen ist. Dieses ringförmige Lichtbündel schützt
in sehr wirkungsvoller Weise gegen die Sicht von Körpern und Flächen, welche an
die durch den inneren farbigen Lichtstrahl beleuchtete Fläche angrenzen. Sofern
aber nur gegen einseitige Sicht verdunkelt werden soll, genügt natürlich auch die
Unterteilung des Vorsatzfilters in parallele oder bogenförmig gekrümmte Streifen.
Die verschiedenen Maßnahmen zur Erzeugung der verschiedenen farbigen Lichtstrahlen
können natürlich in jeder beliebigen Weise und unter Anwendung der bekannten physikalischen
Gesetze mitenander kombiniert werden.
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Bei Breitstrahlern, bei welchen ohnehin ein direkter Lichtaustritt
durch die Konstruktion des Reflektors nicht möglich ist, genügt die Färbung des
Flächenringes, innerhalb welcher die aus der Lichtquelle austretenden Strahlen reflektiert
werden, da es ja nur auf die Färbung der reflektierten Strahlen ankommt.
Bei
dieser Maßnahme ist die Lichtausbeute größer, so daß trotz des durch die Färbung
bedingten Lichtverlustes eine verhältnismäßig kleine Lichtquelle für die, Beleuchtung
genügt.
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Bei derartigen Breitstrahlern oder auch abgeblendeten Tiefstrahlern
mit gefärbten'Reflektorflächen .oder auch mit Vorsatzfiltern kann natürlich außer
einer Glühbirne auch jede andere Lichtquelle benutzt werden, wobei durch entsprechende
Wahl der Farbe die Eigenheit der- Lichtstrahlenzusammensetzung der betreffenden
Lichtquelle berücksichtigt werden xriuß.
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Um eine unmittelbare Spiegelung der weißen Lichtstrahlen an den reflektierenden
farbigen' Flächen zu vermeiden, . werden diese Flächen zweckmäßig mattiert, so daß
nur die farbige Eigenstrahlung zur Wirkung kommt. Die Mattierung kann unmittelbar
-durch den Farbaufstrich selbst oder durch entsprechende Nach- oder Vorbehandlung
der Reflektoroberfläche hervorgebracht werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigen: Abb. i einen Schnitt durch einen offenen Tiefstrahler mit gefärbter
Birne, Abb. a einen Schnitt durch einen offenen Tiefstrahler mit gefärbtem Reflektor,
Abb. 3 einen Schnitt durch einen Tiefstrahler, dessen Lichtaustrittsöffnung durch
ein farbiges Filter abgedeckt ist, Abb. 4., 5 und 6 Ansichten der Tiefstrahler,
von unten gesehen, Abb. 7 einen Schnitt durch einen Tiefstrahler mit mehrfarbigem
Vorsatzfilter, Abb.8 einen Schnitt durch einen Breitstrahler mit gefärbtem Reflektor,
Abb.9 eine Ansicht des Farbfilters gemäß Abb. 7, von unten gesehen, -Abb. io einen
Schnitt durch den Tiefstrahler nach der Linie A-B gemäß Abb. B.
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Der Tiefstrahler gemäß Abb. i besteht aus dem offenen Reflektor
a und der Glühbirne b,
welche je zur Hälfte in einer anderen Farbe,
wie z. B. Grün und Rot, gefärbt ist.
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Bei dem Tiefstrahler gemäß Abb. z ist der Reflektor c j e zur Hälfte
in diesen Farben gefärbt, während die zweckmäßig an der Vorderseite verspiegelte
Glühbirne d weißes indirektes Licht ausstrahlt. Bei der Anordnung nach Abb.3 ist
ein weißes Licht ausstrahlender Tiefstrahler mit farblosem Reflektor a und
farbloser Glühbirne d mit einem Farbfilter e abgedeckt, welches z. B. je
zur Hälfte in zwei verschiedenen Farben gefärbt bzw. aus zwei verschiedenen farbdurchlässigen
Platten zusammengesetzt ist. Die Wirkung der verschiedenartigen Färbungen ist aus
den Ansichten der Lampen von unten gemäß Abb. ¢, 5 und 6 zu erkennen.
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In der beispielsweisen Ausführung nach Abb.7 ist ein Tiefstrahler
mit zylindrischem Reflektor f und weißstrahlender Glühbirne g an der Lichtaustrittsöffnung
durch ein zweifarbiges -Filter lt abgedeckt, wobei die strahlende Fläche sich aus
;einem mittleren Streifen i aus z. B. grünem Licht und aus zwei seitlichen Kreisabschnitten
k aus z. B. orangefarbigem Licht zusammensetzt (vgl. Abb.9).
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Bei dem Breitstrahler gemäß Abb.8 ist der Reflektor Z an der Innenfläche
zonenweise derart gefärbt, daß ein mittlerer Teil nt z. B.
grünes Licht reflektiert,
während die gegenüberliegenden Seitenteilen rotorangefarbenes Licht abstrahlen.
Hier treten also nur reflektierte Lichtstrahlen aus; die je nach der Farbe
der reflektierenden und zweckmäßig mattierten Wände gefärbt sind (vgl. Abb. i o)
und eine Flächenbeleuchtungergeben, wie sie dieser Schnittzeichnung entspricht.
Eine derartige Beleuchtung ist z. B. dort angebracht, wo die Bodenfläche aus einem
dunklen Weg mit seitlichen Rasenflächen. besteht. In diesem Falle wird der Weg mit
grünem Licht angestrahlt und dadurch schwach- erkennbar, während die seitlichen,
an sich durch grüne Farbe gut sichtbaren Rasenflächen durch das komplementär gefärbte
Licht, wie z. B. rotes oder iorangefarbiges Licht, fast völlig verdunkelt werden.