-
Patenterteilung bekanntgemacht am 21. Mai 1941 Die Erfindung betrifft
eine beim Aufsetzen auf die Schmierstelle ,als Widerlager durch Verschieben des
aufgesetzten Ausspritzrohres betriebene Schmierpresse für Fette und dickflüssige
Öle.
-
Man kennt bereits Schmiergefäße miteinem an der Austrittsöffnung für
das Schmiermittel verschiebbar ,angeordneten Ausspritzrohr, welches eine Einströ,möffnung
für das Schmiermittel in der als Hohlkolben wirkenden Verlängerung dieses Ausspritzrohres
besitzt, wobei sich diese Verlängerung in einem im Innern des Gefäßes .angeordneten,
glockenförmigen, an seinem rückwärtigen Ende geschlossenen, mit einer oder mehreren
Einströmöffnungen versehenen Zylinderrohr führt. Durch diese Eintrittsöffnungen
tritt das im Gefäß befindliche Schmiermittel in den vom Ausspritzrohr einerseits
und dem Zylinderrohr anderseits gebildeten. Aufnahmeraum. Bei der bedingten Bewegung
zwischen Ausspritzrohr und Zylinderrohr werden die Einströmö.ffnungen für das Schmiermittel
abgeschlossen. Das durch die Einströmö$nung in den von Spritzrohr und Zylinderrohr
gebildeten Raumeingetretene Schmiermittel wird damit durch das Ausspritzrohr zur
Schmierstelle hinausgedrückt. Nach dem Schmiervorgang bewegt eine Feder Ausspritzrohr
und Zylinderrohr wieder auseinander, so daß durch die Einströinöffnungen wieder
neues Schmiermittel in den zwischen den beiden Teilen gebildeten Raum .eintreten
kann.
-
Brei den bekannten Anordnungen ist der Nachteil gegeben, daß das Schmiermittel
nur sehr schwer in den Arbeitsraum zwischen Ausspritzrohr und Zylinderrohr eintritt.
Die eine Austrittsöffnung oder die in einer Eintrittszone gelegenen Eintritts,-löcher
genügen nicht, um in der kurzen Zeit zwischen den Verschiebungen zähflüssigen Schmiermitteln
in einer genügenden Menge Eintritt zu verschaffen. Wird ,andererseits die Eintrittsöffnung
in ihrem Querschnitt vergrößert, so ist der Nachteil gegeben, daß das Schmiermittel
beim Zusammenschieben der beiden Teile wieder in das Schmiergefäß zurück entweicht,
ehe die Einströmöffnungen geschlossen sind.
-
Unter anderen bekannten Anordnungen hat man auch schon bei ölkannen
und bei Ölkanistern Pumpen eingebaut, welche die
Schmierflüssigkeiten
herausschieben bzw. herausheben sollen. Man versah hierbei die in das Schmieröl
eingeführten Rohrteile mit mehreren, hintereinander angeordneten Löchern, durch
welche das ü l in die Rohre einströmen konnte. Für den Entleerungsvorgang wurden
durch ein sich um eine ocke drehendes Rohr diese Löcher tunlichst verschlossen.
Daraufhin schob bei ülkannen ein Kolbenschieber das öl aus dem gefüllten
Rohr zum Ausfluß heraus und bei den ülkanistern hob man das öl durch eingepreßte
Luft zum Abfüllhahn.
-
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Hochdruckeinrichtung,
welche einen Niederdruck im Gefäß auf einen hohen Auspreßdruck bringt. Der Erfindungsgegenstand
ist gleichermaßen für öl wie für hochkonsistente Fette verwendbar. Die Erfindung
kennzeichnet sich dadurch, daß die Durchtrittsöffnungen in dem Zylinderrohr und
in dem Hohlkolben. hintereinander im Sinne der Druckwirkung des Hohlkolbens in steigenden
Abständen ,gestaffelt verteilt sind, die, beim Saughub sich deckend, in die ü ifnungsstellung
treten.
-
Zu diesem Zwecke ist die Zahl der Einströmöfnungen groß gewählt. Das
Zylinderrohr ist über seine ganze Zylindermantelfl:iche mit Einströmöffnungen für
das Schmiermittel versehen. Dabei ist gleichzeitig die Airordnung getroffen, daß
schon unmittelbar nach Beginn des Verschiebens des Hohlkolbens die gebrauchten Einströmöffnungen
verschlossen werden.
-
Um unmittelbar nach dem Beginn des Verschiebens des Hohlkolbens die
Einströmöffnungen abzuschließen, werden die Einströmöfnungen in der Achsrichtung
des Zylinderrohres in steigenden Abständen gestaffelt verteilt angeordnet. Beispielsweise
liegen die Einströmöffnungen, wie es bekannt ist, auf einer Schraubenlinie, die
über den Umfang des Zylinderrohrs himvegläuft.
-
Das öffnen und Schließen der Einströmöffnungen kann entweder durch
das zum Hohlkolben verlängerte Ausspritzrohr selbst oder durch eine besondere Gleitbüchse
erzielt werden. Wenn die Verlängerung des Ausspritzrohres als Hohlkolben selbst
Verwendung findet, gleitet der Hohlkolben mit seiner Außenfläche als Kolbenschieber
an der inneren Fläche des Zylinderrohres. Der Hohlkolben besitzt dann ebenfalls
Einströmöffnnngen in der gleichen Anordnung und Lage wie das Zylinderrohr.
-
Wenn gemäß der weiteren Erfindung zwischen Hohlkolben und Zylinderrohr
eine als Schieber wirkende Gleitbüchse angeordnet ist, ist der Vorteil gegeben,
daß die Bewegungen des Hohlkolbens und des Ausspritzrohres verhältnismäßig groß
sein können. Dagegen braucht die Gleitbüchse nur einen Teil der Bewegung des Hohlkolbens
mitzumachen, der genügend ist, um ein Verschließen der Einströmöffnungen herbeizuführen.
-
Bei dieser Anordnung kann der Hub des Ausspritzrohres viel größer
sein. Die Bewegung der Gleitbüchse steht in Abhängigkeit von der Bewegung des Ausspritzrohres.
-
Die Rückholfeder für den Hohlkolben wirkt auch auf die Gleitbüchse.
Dagegen führt beim Einschieben des Hohlkolbens eine besondere Feder die Schließbewegung
der Gleitbüchse herbei, indem sich die Federn gegen Bunde anstemmen.
-
hm einen ordnungsgemäßen Nachschub des Schmiermittels zu gewährleisten,
kann dieses unter eine dauernde Belastung gesetzt werden.
-
Um das Eindringen des Schmiermittels zu erleichtern, kann in bekannter
Weise das Ausspritzrohr mit einem Rückschlagventil versehen werden. Bei Freigabe
des Ausspritzrohres schließt dieses Rückschlagventil gegen die Außenluft ab. . Auf
diese Weise entsteht im Ausspritzrohr, wie bekannt, eine Luftverdünnung, durch welche
das Schmiermittel nachgesaugt wird.
-
Der Erfindungsg.egcnstand ist in den Figuren bildlich dargestellt.
-
Fig. i zeigt die Anordnung der Einströmöffnungen. hintereinander in
gestaflielten Abständen im Zylinder und Hohlkolben liegend und Fig. 2 bei Anwendung
eines Gleitschiebers; die Fig.3 zeigt die radial versetzte Lage der Einströmöffnungen.
-
i ist das Schmiergefäß. An der Austrittsstelle dieses Schmiergefäßes
ist das Ausspritz- bzw. Schmierrohr 2 verschiebbar gelagert.
-
Dieses Ausspritzrohr 2 wird in bekannter Weise mit seinem Ende auf
die Schmierstelle der Maschine aufgesetzt. Es führt sich mit seiner rückwärtigen
Verlängerung in einen glockenförmig gestalteten Zylinderrohr 3, welches an seinem
hinteren Ende 3' verschlossen ist.
-
Zwischen Ausspritzrohr 2 und Zylinderrohr 3 wird ein Arbeitsraum für
das Ansaugen des Schmiermittels gebildet. In ihm lagert eine Feder q., die bestrebt
ist, das Schmierrohr nach außen zu drücken. Das Zylinderrohr 3 hat mehrere in steigenden
Abständen hintereinander und radial versetzt liegende Einströtnöffnungen 5 zum Eintritt
des Schmiermittels in den Arbeitsraum.
-
Das Ausspritzrohr 2 wirkt bei der Anordnung der Fig. i gleichzeitig
als Schieber. Es besitzt dieselbe Anzahl von Einströanöffnungen
5'
wie das Zylinderrohr 3, die auch in der öffnungssrellung dieselbe Lage zueinander
einnehmen.
-
Im Innern des Schmiergefäßes i ist noch ein Niederdrucl&olb:en
6 und eine Lufteinlaßöffnung 7 angeordnet. Dieser kann durch eine Druckfeder oder
eine Schraubspindel seinen Druck auf das Schmiermittel übertragen.
-
Im Ausspritzrohr ist ,ein bekanntes Rückschlagventil8 angeordnet,
welches sich beim Nachaußengehen des Ausspritzrohres 2 schließt. Damit wird in dem
Arbeitsraum eine Luftverdiinnungerzeugt, unter dessen Ansang das Schmiermittel durch
die Einströmöffnungen 5 in den Arbeitsraum strömt.
-
Brei der Anordnung gemäß Fig. i ist angenommen, da.ß die Eins,trömöffnungen
5 bzw. 5' hintereinander liegen. Ihre gegenseitige Entfernung steht dann z. B. im
Verhältnis 1:2:3:q. usw., wodurch beim Verschieben des Ausspritzrohres 2 sofort
alle Einströmöffnungen abgeschlossen werden. Beim weiteren Verschieben wird für
einen Zeitbruchteil jeweils nur !eine Einströ,möffnung freigegeben. Werden die Einsträmöffnungen,
wie Fig.3 erkennen läßt, radial versetzt hintereinander gelegt, dann ist
die Möglichkeit gegeben, daß auch nie eine Einströmöffnung wieder frei wird.
-
In Fig.2 ist zwischen dem zum Hohlkolben verlängerten Ausspritzrohr
2 und Zylinderrohr 3 noch eine GleitbÜchse 9 eingeschaltet, die als Schieber wirkt
und die nur um einen Lochdurchmesser verschoben zu werden braucht, damit sofort
der vollkommene Abschluß gegeben ist.
-
Die Feder q. wirkt wiederum mit dem Ausspritzrohr 2 zusammen. Dieses
besitzt einen Bund i i. Ebenso besitzt die Gleitbüchse 9 einen Bund 12. 1 o ist
eine Feder, die zwischen der Gefäßwandung und dem Bund 12 lagert. Sie ist wesentlich
schwächer gehalten als die Feder q.. Sobald beim Aufsetzen des Schmiergefäßes auf
die Schmierstelle das Ausspritzrohr 2 ,entgegen der Wirkung der Feder q. zurückgedrückt
wird, wird die Feder i o frei und drückt auf den Bund 12, datuit wird die Gleitbüchse
9 in axialer Richtung der Fettbelastung entgegen nur wenig verschoben und die Einströ;möffnun.gen
abgeschlossen. Der Hub der Gleitbüchse 9 braucht daher nur sehr klein zu sein. Dagegen
bewegt sich das Ausspritzrohr 2 weiter nach einwärts. Es ist in seiner Bewegung
nicht durch den Schließvorgang der Einströmöffnungen begrenzt. Sobald der äußere
Druck wieder aufhört, schiebt die Feder ¢ das Ausspritzrohr 2 wieder nach außen,
dabei nimmt der Bund i i des Ausspritzrohrs 2 den Bund 12 der Gleitbüchse wieder
mit und die schwächere Feder i o wird zusammengedrückt.